Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

...emotionale Autonomie...

Ist es nicht auch so, dass dem einen das in die Wiege gelegt ist, allein zurechtzukommen, der andere, wie Claudia, solche Menschen gibt es viele, damit ein echtes Problem haben? Mit in die Wiege gelegt meine ich, dass manche Menschen von klein an, ihre Hoffnungen nicht auf den Halt durch Beziehungen setzen


In der Wiege ist jedes Kind zunächst einmal auf die Zuwendung von außen angewiesen,
das ist ganz natürlich.

Wenn es dann erwachsen wird
entwickelt sich das Potential zur "erwachsenen, versorgenden Liebe".
mit der dann andere Wesen, z.B. die eigenen Kinder
oder auch das eigene, innere Kind versorgt werden können.

Die Fähigkeit sich selber zu lieben
wird niemandem "in die Wiege gelegt".
Diese Fähigkeit kann und muß von jedem selbst entwickelt werden.

Ich selber habe mich sehr lange damit abgemüht,
bin jetzt über 50 Jahre alt
und erst seit ein paar Jahren
in der Lage wirklich bei mir zu sein.

Dieser innere Dialog,
der eigentlich gar kein Dialog ist,
weil Babys ja nicht sprechen können,
diese innere Ansprache,
dieses Sprechen mit meinem inneren, bedürftigen Baby
musste und muss ich verlässlich und kontinuierlich praktizieren
um diese Qualität "emotionaler Autonomie" zu erleben.

Aber ich kann nur sagen:
"Es lohnt sich!"
 
Was ja nun wieder ne subjektive Auffassung Deinerseits wäre ....

ich kann sagen es lohnt sich Mitmenschlich zu sein , zumindest für die Mitmenschen ...
 
Hi Claudia,


und genau das passiert in mir:

...ich spreche zu mir selber
spreche mit dem traurigen, verletzten Kind in mir.
Ich sage ihm,
daß ich da bin, daß ich bei ihm bin,
daß ich es liebe und daß alles gut ist.

Und das hilft mir unbeschreiblich.

Ich kenne das mit dem alleine wegfahren übrigens auch sehr gut,
wenn ich länger alleine bin
kommen immer ganz tiefe Gefühle von Traurigkeit und Hilflosigkeit
an die Oberfläche.

Ich verstehe diese Gefühle inzwischen als Zeichen meines bedürftigen inneren Kindes
als eine Art Rufen nach mir,
nach meiner Liebe und Zuwendung.

Und wenn ich diesen Ruf verstehe
und mich meinem Kind widme und zuwende
mache ich immer wieder die erstaunliche Erfahrung,
daß die Trauer und der Schmerz sich einfach auflösen,
fast so, als würden sie verdunsten.

Ich konnte mir früher gar nicht vorstellen,
daß ich selber in der Lage sein könnte
mir zu geben was ich brauche,
ich habe immer gedacht von der Liebe und Zuwendung anderer abhängig zu sein.

Aber seit einer Weile,
seit ein paar Jahren
erfahre ich immer mehr und immer deutlicher,
daß ich alles was ich brauche
in mir selber finden kann.


Vandan, ich verstehe schon, was du meinst. Ich habe mich schon vor über 20 Jahren mit dem inneren Kind, dem ICH, ÜBER-Ich etc. beschäftigt,
fand das kurzzeitig alles sehr spannend, bloß in der Realität bin ich mir selbst einfach zuwenig.

Es gibt zuviel, das man alleine nicht genießen kann, und das überwiegt für mich:

Gespräche, Lachen, sich berühren, lieben, mitteilen..
Das alles wird mir eine Selbstliebe niemals ersetzen können, den Wunsch, meine Liebe weiterzugeben.

Nein, mir würde diese Selbstliebe immer zuwenig sein, wenn sonst nichts bzw. niemand da ist bei mir
 
Gespräche, Lachen, sich berühren, lieben, mitteilen..
Das alles wird mir eine Selbstliebe niemals ersetzen können, den Wunsch, meine Liebe weiterzugeben.

Nein, mir würde diese Selbstliebe immer zuwenig sein, wenn sonst nichts bzw. niemand da ist bei mir


Hi Claudia,

...ja, es gibt Sachen die kann man nur gemeinsam erleben und genießen,
da braucht es einen Anderen, einen Partner, ein Gegenüber.

Selbstliebe, und die durch sie entstehende "emotionale Autonomie"
soll ja kein Ersatz sein
für ein gelebtes Miteinander.
Es geht ja nicht um ein "Entweder-Oder".

Es geht darum sich mit den eigenen Ängsten und Schmerzen
mit der eigenen Trauer auch alleine aushalten und er-tragen zu können.

Dann sind die gemeinsamen Zeiten und Erlebnisse
um so schöner und inniger.
 


Es geht ja nicht um ein "Entweder-Oder".

Es geht darum sich mit den eigenen Ängsten und Schmerzen
mit der eigenen Trauer auch alleine aushalten und er-tragen zu können.

Dann sind die gemeinsamen Zeiten und Erlebnisse
um so schöner und inniger.


Weißt du, ich halte diesen Zustand jetzt schon (oder erst?) 3 Jahre alleine aus, wenns daran liegt..?
(und es wird nie mehr gemeinsame innige Zeiten oder schöne Erlebnisse geben, nicht mit dem, um den ich trauere).

Meine Hoffnung geht auch nicht dahin, mir mein Leben als ewiger Single schön einzurichten sondern eher, daß mir noch einmal eine Liebe begegnet, was ich mir jetzt aber noch nicht vorstellen kann.

Nein, ich habe gelernt, mich mit diesem Leben wie es ungewollt wurde, zu arrangieren, aber gefallen tut es mir nicht bzw. fehlt ganz ganz viel!
 
Meine Hoffnung geht auch nicht dahin, mir mein Leben als ewiger Single schön einzurichten sondern eher, daß mir noch einmal eine Liebe begegnet, was ich mir jetzt aber noch nicht vorstellen kann.

Nein, ich habe gelernt, mich mit diesem Leben wie es ungewollt wurde, zu arrangieren, aber gefallen tut es mir nicht bzw. fehlt ganz ganz viel!


...das kann ich gut verstehen,
ich wär auch nicht der Typ "ewiger Single"...

Ich weiß nicht, was dir passiert ist,
ich nehme an, dein Partner ist gestorben...

Das habe ich auch erlebt,
ich war am Anfang nur ver-zweifelt, innerlich entzweit und gar nicht bei mir,
habe gehadert, gezweifelt und war wütend auf die ganze Welt.

Inzwischen verstehe ich den Tod als einen Teil des Lebens,
bin unendlich dankbar für die gemeinsame Zeit
hab mich mir selber zugewandt und mich selber glücklich gemacht
und als ich niemanden mehr so dringend brauchte,
als ich aufgehört hatte nach einer neuen Frau zu suchen
da kam sie ...
ganz von alleine...
wie ein Wunder war das...
und das ist es noch immer....
 
Liebe Claudia, wenn ich das Thema richtig widergebe, dann kann man emotional nicht autonom sein, selbst wenn man in einer Ehe, Familie oder sogar Beziehungsgeflecht lebt.

Diese emotionale Autonomie hat mit der Anzahl der Kontakte prinzipiell ja gar nichts zu tun.
Man kann als Single oder als Beziehungsgeflechtler emotionell autonom sein oder nicht.

Und was Zeba in Beitrag 283 schreibt stimmt natürlich für sich gesehen, aber steht auf einem anderen Blatt, so wie ich das jetzt verstehe.

Vandan?

Gruß Sigi



Trotzdem ist mir das mit sich sprechen immer noch eine unklare Geschichte. Ob das jeder kann? Oder ob der eine oder andere andere Wege braucht, um das innere Kind zu stillen?
Ich habe z. B. nicht viel emotionalen Trost in der Kindheit bekommen aber auch nicht verlangt (das hat andere Gründe). Was mir half, waren Argumente, die Angst nahmen, und die such ich auch heute noch. Wenn sie zünden, ist das Kind zufrieden, lässt sich damit beruhigen, wenn nicht, hilft auch gut zureden nicht. Oder wäre ich damit auf der genau verkehrten Straße, laut Vandans Aussagen??? Sorry, fließt manches Persönlöiche mit ein, aber ohne kommt man da wohl nicht weiter 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotzdem ist mir das mit sich sprechen immer noch eine unklare Geschichte. Ob das jeder kann? Oder ob der eine oder andere andere Wege braucht, um das innere Kind zu stillen?
Ich habe z. B. nicht viel emotionalen Trost in der Kindheit bekommen aber auch nicht verlangt (das hat andere Gründe). Was mir half, waren Argumente, die Angst nahmen, und die such ich auch heute noch. Wenn sie zünden, ist das Kind zufrieden, lässt sich damit beruhigen, wenn nicht, hilft auch gut zureden nicht.


...gut zureden hilft nur
wenn das was gesagt wird auch wirklich wahr ist.

Ich halte mich an die sehr simplen Aussagen:


Ich bin da

Ich liebe dich

Es ist ok, daß du traurig bist, Angst hast...usw

und

Alles ist gut


Diese 4 Aussagen wiederhole ich wieder und wieder auf meine eigene Art
und bei mir funktioniert es.

Aber du hast recht,
nicht bei allen Menschen "funktioniert" es auf diese Weise,
allerdings scheint es bei all denen zu funtionieren
die es wirklich aufrichtig und mit Hingabe probieren.

Wenn dieses Sprechen, diese Bemuttern nur als ein Trick verwendet wird,
wenn dahinter keine Liebe steht
sondern nur der Wille die unliebsamen Gefühle loswerden zu wollen,
dann funktioniert es nicht.

Das Sprechen, die Worte
sind nur das Vehikel,
das eigentlich Heilsame ist die Liebe
die durch sie transportiert wird.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
H Emotionale Verbundenheit mich sich selbst und anderen Leben 12

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben