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Doctor Who
Gast
@ Sigi...
schön beschrieben...
..die narzisstische Selbstverliebtheit
hat nichts mit Liebe zu tun.
Ein Narzisst liebt sich nicht, er kultiviert sich allenfalls.
Das Resultat ist allenfalls eine oberflächliche emotionale Unabhängigkeit.
Emotionale Autonomie ist das Resultat gelebter Selbstliebe
sie stellt sich ein, wenn wir in der Lage sind
uns mit all unseren Schwächen und sogenannten Fehlern anzunehmen.
Wenn wir uns selber ohne Bedingungen annehmen können,
geschieht ein Heilungs- oder Verwandlungsprozess
mit dem Ergebnis emotionaler Autonomie.
Und nur ein Mensch,
der in der Lage ist sich selber zu lieben
ist auch in der Lage Andere zu lieben.
Nur ein Mensch, der den Anderen ncht braucht
ist in der Lage ihn ohne Bedingungen anzunehmen.
Das ist meine Meinung und meine Erfahrung.
Ach ja, bezog sich auf die Aussage von Vadan.
Bis auf den Satz, nur ein Mensch, der den Anderen nicht braucht
ist in der Lage ihn ohne Bedingungen anzunehmen empfinde ich die Aussage
als richtig.
Allerdings, wenn ich jemanden nicht brauche, wie kann man
da dann Trauer oder auch tiefe Liebe empfinden? Ein Wachsen eines Menschen hängt eben auch davon, ob er solche Gefühle empfunden hat und eben dies auch dann
überwindet, irgendwann loslässt.
Zu sagen, ich brauche jemanden nicht mag zwar das seelische Gleichgewicht stabilisieren und man fühlt eine innere Zufriedenheit, aber es ist doch auch einfach
Angst davor nachher Leid und andere Gefühle zu erfahren, gerade weil man den anderen braucht.
Dass Eigenliebe notwendig ist einen Menschen zu lieben - das ist vollkommen richtig. Aber einen Menschen nicht zu brauchen? Die Entfernung von der Individualität zu programmierten "Gefühlsnormungen" um sich selber glücklich zu fühlen, mag für einen Bestimmten Teil stimmen - aber eben nicht für alle.
Wie immer im Leben kommt es wohl auf die individuelle Erforschung der Grenzen zwischen einer Eigenliebe und das was man als "Liebe" für sich definiert. Wenn ich einen anderen Menschen nicht brauche dann "liebe" ich auch nicht (leider gibt es vom Begriff der Liebe so viele verschiedene Definitionen - man sollte sich auf seine eigene verlassen, die auf Erfahrungen und Gefühlen beruht). Dogmas sind der Feind von Gefühlen.
Als wichtig sehe ich das "Verarbeiten" an, also wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben verschwindet, oder jemand stirbt. Aber zu behaupten, dass ich ihn tatsächlich gar nicht brauche oder nicht gebraucht habe............, wirklich nicht. So ein Mensch hat Wertigkeit. Die Frage zu einer emotionalen Autonomie würde dann für mich auftauchen, wenn ich das nicht verarbeiten und nicht in mich aufnehmen könnte - den Verlust. Der Prozess dahin sehe ich als wichtig an und macht für mich auch einen Menschen aus.
Als wichtige Aussage sehe ich an, sich selber anzunehmen, wie man eben ist, mit allen Schwächen und Stärken. Erst so kann man auch sein Potential abrufen und das hat natürlich dann auch Auswirkungen auf die Gefühlswelt und auch die Umgebung. Vollkommen richtig.🙂