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Eltern von depressiven Jugendlichen

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Hallo,
ich bin das erste Mal hier.
Meine Tochter (15) ist depressiv. Sie war 4 Monate in teilstationärer Behandlung und versucht sich jetzt im Alltag.
Oftmals fällt es mir als Mutter schwer alles zu verstehen,oder auch zu helfen.
Kann mir jemand nützliche Tipps geben oder befindet sich in ähnlicher Situation.
 
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Vielleicht kann ich Dir helfen. Ich bin selber vor 2 Jahren erkrankt. Rapid Cycling. 4 Monate Klinik. Jetzt von Frau verlassen worden. 2 Kinder.

Was bei mir der Fall war, ist dass meine Verwandschaft sich immer mehr zurückgezogen hat und keiner sich so richtig informiert hat. Leider helfen alle Tabletten etc. nic wenn die Verwandschaft wegknickt.

Nun meine Tipps. Du willst helfen. Hochachtung das schaffen schon mal nicht viele. Um alles besser zu verstehen zu können ist es unabdingbar selber stabil zu sein. Das bedeutet lasse Dich betreuen. Für Mütter ist so eine Situation ganz schlimm. Friss es nicht in Dich hinein. Du würdest selber Schaden annehmen. Such Dir professionelle Hilfe. Gehe in eine Angehörigen Gruppe. Lies Bücher über diese Krankheit. Ist sie endogen, exogen usw.? Merke Du hast keine Schuld. Vermittle deiner Tochter Ihr Rückhalt zu geben. Wenn Du nicht mehr weiter weist. Nimm ärztliche Hilfe in Anspruch. Doktor nicht selber daran rum. Du würdest Dich kaputt machen. Du bist kein Profi (Psychater oder ähnliches). Stelle Dich darauf ein, dassv es lange dauern kann bzw. evtl. deine Tochter Ihr Leben lang haben kann. Sollte Sie eine endogene Depression haben, so sind Medikamente ein absolutes Muss. Glaub mir ich weis was eine endogene Depression ist. Die kann man nicht wegreden... Deine Tochter braucht trotzdem auch natürlich eine regelmäßige psychologische Betreuung, auch um den Umgang mit der Krankheit zu lernen.

Ich könnte jetzt ein ganz Buch schreiben darüber...

Wenn Du willst kannst Du mich anufen: 0179-5247489

Harald
 
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Gast

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Hallo,
vielen Dank für die Antworten!
Der Link war sehr hilfreich vor allem was man nicht machen soll. Da hab ich aber einiges falsch gemacht.
Als Mutter ist es sehr schwer, da meine Tochter auch Suizidgedanken hatte und man möchte den Menschen ja nicht verlieren.
Meine Tochter ist in Behandlung und wir als Eltern auch, aber das bringt uns nicht soviel da da immer der Grund gesucht wird und wir immer das Gefühl haben Schuld zu sein.
Daher such ich ja Hilfe wo uns einfach mal einer versteht.
 
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Gast

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Sie hat eine endogene Depression vermute ich. Endogen bedeutet von innen. Hormonstörung. Typisch ab der Pupertät. Darauf deutet auch die Suizidilität hin. Das Gute vorweg - Ihr seid nicht schuld. Geht nicht zum Psychologen sondern zu einem Psychater und lasst Euch über psychische Störungen aufklären. Das ist was ganz normales. Kurz erklärt. Ein Depressiver leidet unter der Tatsache, dass z.Bsp. Serotonin und Noadrenalin (goggelt das mal damit ihr ein bißchen in das Thema hineinkommt) nicht in einem Maße wie bei einem gesunden Menschen aufgenommen und wieder ausgeschüttet wird. Das ist jetzt mal Schritt 1 - Anerkennung dass es sich um eine Krankheit handelt - Schritt 2 - wie funktioniert die überhaupt?

Schritt 3) Verhalten gegenüber Tochter: Ganz einfach ausgedrückt: Verständnis zeigen - absolutes Muß. Ohne das geht es nicht. Sie ist krank. Nicht auf sie losgehen mit Sätzen wie reiß Dich mal zusammen. Fragt sie was sie gerade denkt. Wenn es ihr mal ganz schlecht gehen sollte - fragt sie ob sie sich umbringen will - falls ja muss sie deswegen nicht gleich in die Klinik, aber Zustand beobachten und bei Unsicherheit - Arzt oder Klinik konsultieren. Man kann sich darauf schulen lassen wie man mit Suizidgedanken umgeht - also auch Eure Tochter selbst - es gibt auch Medikamente wie Tavor oder Retrofil die man in solchen Phasen nehmen kann. Scheut Euch nicht davor sie immer wieder zu fragen ob sie solche Gedanken hat. Erschreckt nicht wenn es sehr oft ist. Mit der Zeit lernt Ihr es auch als einen Teil dieser Krankheit zu begreifen.

Warum wird man suizidial: Oft hört man von Depressiven "Ein scharzer Schleier legt sich um mich und es wird tiefdunkel". Soweit so gut aber was bedeutet das? Das bedeutet nix anderes als Schmerzen. Schmerzen wie sie nicht mal ein Krebskranker hat. Ich erkläre das meinen Freunden immer so: ich liege am Boden und einen Riesen-LKW fährt über mich drüber. Ich lebe noch und schaue auf meinen Körper und siehe da völlig unversehrt, aber diese Schmerzen vom Rüberrollen sind da. Und da kommt er schon wieder und schon wieder und schon wieder. Könnt Ihr Euch diese Schmerzen vorstellen. Und dann hat man irgendwann keinen Bock mehr. Daher kommt die Suizidilität.

Ihr könnt Euch nur die Angst und Unsicherheit nehmen wenn Ihr Euch so intensiv wie möglich damit auseinandersetzt. O.K.?

Alkohol, Drogen absolutes Nogo. Darf sie nicht konsumieren. Zigaretten nach Möglichkeit auch nicht. Es darf kein Alkohol im Haus sein. Sie könnte sich damit betrinken!!! Warum? Der Alkohol verhindert die Widerausschüttung der o.e. Hormone und lindert somit sofort die Depression. Allerdings hält das nicht lange an und dann kommt der kickback und der ist dann noch viel schlimmer...

Drängt auf eine medikamentöse Behandlung. Wenn sie schon Tabletten nimmt und es geht ihr immer noch so schlecht, dann stimmt die Einstellung nicht.

Euch zu verstehen ist nicht schwer: Ihr seid völlig hilflos und wisst nicht was Ihr tun müsst-sollt.

Noch was zum Schluß: Schläft Eure Tochter richtig. Fragt sie mal. Oder wacht sie schon um 4 Uhr früh auf? ist sie wirklich depressiv oder hat sie auch extrem gute Phasen (manisch?). Die Bipolarität wird meistens erst sehr spät erkannt. Und noch mal kein Alkohol - nicht mal ein Bier - ganz schlimm bei solchen Krankheiten.

Bitte informiert Euch mehr - Ihr tappt völlig im Dunklen habe ich das Gefühl. Fragt mich was Ihr wollt - ich kann alles beantworten. Und trotzdem bitte - sucht Euch professionelle Hilfe um Euch besser zu informieren. Und wenn es € 1.000,- kostet. Warum? Dann geht es Euch nämlich auch besser, weil für die Angehörigen ist so was ganz schlimm und die werden immer vernachlässigt. Wenn Ihr diese Krankheit begreift, werdet Ihr auch einen besseren Zugang zu Eurer Tochter haben und das sind genau die 50% die sie über die medzinische Behandlung (welche die anderen 50%) ausmacht unbedingt braucht. Wenn Ihr das schafft mseid Ihr die besten Eltern der Welt. Aber langsam ja - keinen Druck. So was schafft man nicht von Heute auf Morgen.

Liebe Grüße Harald
Meine Krankheit: Ultra Ultra Rapid Cycler
 

Vindobona

Aktives Mitglied
Hallo!

Ich habe Depressionen seit ich denken kann.Niemand hat das entdeckt bis ich 1984 in eine Psych.Klinik eingetreten bin für 10 Wochen.Danach Medis und Therapie.Die (endogene)
Depression hält bis heute an (phasenweise).Ich konnte nicht mehr arbeiten und
schlief bis in den Tag hinein.Auch grosse Angstzustände kamen dazu.

Trotzdem habe ich nie wirklich an einen Suizid gedacht.Aber ich habe auch sterben wollen (Todesfall),freilich ohne selber etwas dazu zu tun.

Geht mal zu: www.forum depressionen.de da können auch Angehörige hingehen.Da
findet Ihr sicher Rat von Betroffenen.Mein gutgemeinter Vorschlag...

Alles Gute,herzlich
Vindobona
 

Empath17

Mitglied
Ich bin zwar erst 16 doch ich konnte schon oft Suizid-Gedanken von mir abschütteln.

Man fühlt sich zerstört und sehr alleingelassen. Alles erscheint schwarz und relativ grau.
Kann es sein, das alles um dich herum zerbricht sobald du es berührst ?
 
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