Dein
#1 ist für mich ziemlich kryptisch.
Vielleicht bin ich ja schwer von Begriff, aber mit solchen Aussagen schließt sich doch alles aus. Natürlich sind durch den Tod alle Probleme erledigt. Was soll das? Damit entwertet man alles.
Ist es Dir denn nicht möglich, dass Problem in 2-3 Sätzen
klarer zu definieren? Verschieden User*innen versuchen zu helfen, aber wenn Du nicht darauf eingehst, hellsehen kann nun mal keiner.
Also, ohne jetzt irgendein Problem entwerten zu wollen... (interessante Formulierung übrigens: entwerten.
Als wäre ein Problem eine Fahrkarte irgendwohin, die man entwerten könnte. Oder als wäre das Problem wertvoll in irgendeiner Hinsicht).
Also, ohne ein fremdes Problem kleiner machen zu wollen, als es ist, meine ich, möchte ich gerne etwas erinnern::
Große Teile meiner Zeit als Heranwachsende und junge Erwachsene habe ich als eine dunkle Zeit für mich in Erinnerung.
Das liegt in großen Teilen daran, dass ich ausgegrenzt wurde von den Gleichaltrigen in der Schule (gemobbt, würde man heute vielleicht sagen).
Warum, hatte wohl viele Gründe, denke ich heute. Damals führte ich es darauf zurück, dass ich anders war.
Das Ergebnis war, dass ich mich fühlte, als sei eine unüberwindbare Kluft zwischen mir und den anderen oder eine dicke Schicht aus Eis.
Die 'anderen', so dachte ich damals.
Die 'anderen' waren eine Herde, denen die Gemeinschaft Sicherheit verlieh.
So viele 'andere'.
Und nur ein ich. Meins.
Ich, ich war das Individuum, die Beobachtende, die Ausgeschlossene.
Und irgendwie wob ich aus meinem Anderssein eine Gloriole für meine Individualität.
Es kostete mich lange Zeit, dieses Denken loszuwerden.
Es gelang mir, weil ich viel las. Lesen heisst sehen aus anderen Augen.
Es gelang mir vor allem, weil ich irgendwann mein Umfeld wechselte. Als ich das Studium begann, war ich meine Mitschüler, die alten Quälgeister los.
Nach und nach wuchs Vertrauen in einzelne andere, nach und nach wuchs in gleichem Maß das Vertrauen in mich selbst im Umgang mit ihnen.
Und schließlich verstand ich, dass das 'ich und alle anderen' ein Denkfehler war von Anfang an.
Da war ich. Und der oder die andere.
Ich verstehe jeden Leser, der an dieser Stelle in herzhaftes Lachen ausbricht.
Mir war etwas so elementares nicht klar, es brauchte tatsächlich viel Arbeit und Mühe und Zeit, bis ich soweit war.
Inzwischen glaube ich, dass es einen Kern dieser Einsamkeit in jedem Menschen gibt.
Vielleicht in unterschiedlicher Ausprägung.
So, wie eine Schneeflocke keine Pfütze ist, und eine Pfütze kein Ozean,aber all das aus Wasser besteht.
So, wie ich es verstanden habe, hast du ein Ozean großes Problem, Knospe.
Und du hast sehr klar gemacht, dass du selbst Expertin für dein Problem bist und bereits eine Therapeutin hast.
Dennoch... auch ich glaube, dass du mehr Erfolg hättest, bei dem, was du suchst, wenn du anders suchen würdest - regional.
Sind dir in der Stadt, in der du wohnst, nie diese kleinen Hefte aufgefallen, die kostenlos ausliegen, werbefinanziert und nach einem Satzzeichen heißen?
Das letzte Mal, als ich meine Eltern besucht habe und dort war, habe ich erfreut gesehen, dass es diese Hefte noch gibt.
Eine kleine Anzeige dort, dass du keine Beziehung suchst, sondern eine Freundin und deine Interessen das und das sind, kostet nur wenig.
Eine andere Möglichkeit wäre eine Kleinanzeige in einem Portal wie der elektronischen Bucht.
Mit beidem wärst du vermutlich erfolgreicher als mit einem Gesuch hier, weil es schon regional vorgefiltert ist.
Knospe ist ein guter Name, finde ich.
Eine Knospe blüht, wenn ihre Zeit dafür gekommen ist.
