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DUZEN

Hallo xpunkt,

schau mal hier: DUZEN. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Als das anfing mit der Duzerei (vor ca. 10-12 Jahren), da bekamen wir einen neuen Chef. Er selbstverständlich auf der Kumpelschiene unterwegs. Nicht aber mit meinem Kollegen. Er war ein total netter Kerl, aber hat immer Wert auf Anstand und Erziehung gelegt.
neuer Chef: Hallo ich bin der Gustav.
Kollege: Hallo ich bin Herr Müller und ich würde gerne erstmal beim Sie bleiben.
neuer Chef: *blush*

Inzwischen hat das ja Ausmaße angenommen, dass man sich nicht mal mehr vorstellt. Man steht plötzlich da und duzt. Ich habe es noch so gelernt, dass man sich kurz vorstellt, wenn man irgendwo neu ist.
 
Ich frage mich halt, ob man gleich mit Regeln und Gesetzen um sich werfen muss, oder ob man sich da nicht auch auf menschlicher Ebene einigen kann.
Der Deutsche schon, der hat in meinen Augen jegliche Bezug zur Realität verloren.
Tjaaa.
OK, schau'n wir mal zurück in die Zeit, in der die Realität noch nicht verloren war.
Es gab noch nicht diese Verbreitung von "kaltem " Hochdeutsch - aber Mundart, mit der man durchaus subtiler mitteilen konnte.
Mundart war dazu da, beim Reden weniger Arbeit zu haben. War daher allgemeiner. Aber: auch deutlicher, wenn es um etwas bestimmtes ging.
In Bezug auf SIE und DU wurde schon differenziert - aber eben so undeutlich, dass ein Nachsatz den anfänglichen Inhalt der Rede glatt in den Schatten stellen konnte. Sprich: es wurde eher nicht hinterfragt, welche Anrede man genutzt hat.
Zudem gab es weitere Anredeformen, die Anderes ausdrückten als heute.

Beispiel -lautmalerisch, lies das "o" wie in "Koch"
(Buchstaben wurden auch gerne verschluckt):

Häss-'onger = Hässte Honger = hast Du Hunger?

Hannt'ß-'onger - hannt se Honger= Haben Sie Hunger?
Hadd-o Honger- Habt Ihr Hunger= Haben Sie Hunger? (eher förmlich)
Hadd-Ähr Honger -hat Er Hunger ( noch förmlicher)
Hannt-Ähr Honger- haben Er Hunger (auch noch förmlicher - aber mehr Hunger)

Hadd Sö Honger-hat Sie Hunger ( an die Frau gerichtet, förmlich)
Haddet Honger - hat es Hunger ( einem Kind oder einem jungen Menschen gegenüber gefragt)
Hannt-o Honger - habt ihr Hunger (an mehrere gerichtet)
🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Tjaaa.
OK, schau'n wir mal zurück in die Zeit, in der die Realität noch nicht verloren war.
Es gab noch nicht diese Verbreitung von "kaltem " Hochdeutsch - aber Mundart, mit der man durchaus subtiler mitteilen konnte.
Mundart war dazu da, beim Reden weniger Arbeit zu haben. War daher allgemeiner. Aber: auch deutlicher, wenn es um etwas bestimmtes ging.
In Bezug auf SIE und DU wurde schon differenziert - aber eben so undeutlich, dass ein Nachsatz den anfänglichen Inhalt der Rede glatt in den Schatten stellen konnte. Sprich: es wurde eher nicht hinterfragt, welche Anrede man genutzt hat.
Zudem gab es weitere Anredeformen, die Anderes ausdrückten als heute.

Beispiel -lautmalerisch, lies das "o" wie in "Koch"
(Buchstaben wurden auch gerne verschluckt):

Häss-'onger = Hässte Honger = hast Du Hunger?

Hannt'ß-'onger - hannt se Honger= Haben Sie Hunger?
Hadd-o Honger- Habt Ihr Hunger= Haben Sie Hunger? (eher förmlich)
Hadd-Ähr Honger -hat Er Hunger ( noch förmlicher)
Hannt-Ähr Honger- haben Er Hunger (auch noch förmlicher - aber mehr Hunger)

Hadd Sö Honger-hat Sie Hunger ( an die Frau gerichtet, förmlich)
Haddet Honger - hat es Hunger ( einem Kind oder einem jungen Menschen gegenüber gefragt)
Hannt-o Honger - habt ihr Hunger (an mehrere gerichtet)
🙂
Ich wäre damit wohl heillos überfordert gewesen und womöglich... verhongert. 😎
 
@Palme: Sag doch dem neuen Kollegen höflich, dass du lieber gesiezt werden möchtest. Er wird es wohl nicht unbedingt böse gemeint haben... klare Worte helfen meist. 😉

Ich persönlich duze im normalen Umgang lieber, würde das als "Neuer" aber auch erst machen, wenn es mir vom anderen angeboten bzw. signalisiert wird, dass das in Ordnung ist. Gibt aber auch einige wenige Arbeitskollegen, die ich nicht leiden kann. Da duze ich nicht und möchte es auch umgekehrt nicht.
 
Wenn mich jemand duzt und ich das nicht möchte, sieze ich zurück und damit versteht jeder, der halbwegs Umgangsformen hat, dass das du hier nicht erwünscht ist.
Wenn das nicht wirkt (was bei mir nie vorgekommen ist), würde ich es höflich und direkt ansprechen: "Nehmen Sie es nicht persönlich, aber ich bleibe im beruflichen Umfeld gern beim Sie." Ggf. das Ganze noch mit etwas Humor auflockern. Und dann sollte die Sache klar sein.
 
@Mister Eko:Gehst du auch in ein Geschäft und duzt einfach?
Witzigerweise finde ich das meistens sogar eher sympathisch, wenn ich im Geschäft geduzt werde (was selten vorkommt, meistens in "alternativen" Läden oder Cafés). Ich habe das Duzen nie so negativ empfunden wie viele andere. In meiner Wahrnehmung klingt es meistens freundlich. Bei mir kommt es eher so an wie ein "ich finde dich sympathisch und duze dich deswegen".

In der Cafeteria meines Arbeitgebers gibt es eine (ältere) Angestellte, die mich auch duzt ("Was darf ich dir geben?"). Ich finde das irgendwie nett, und ich würde mich sicher nicht drüber ärgern oder ein Sie fordern.

Aber ich habe natürlich im Blick, dass viele Menschen das "Sie" wichtig finden und würde mich darüber nicht hinwegsetzen wollen.
 

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