@ Schönes Gedicht, Forelle!
Mir wird an diesem Beispiel (das soll jetzt aber
bitte weder dein persönliches Leiden noch die
sprachliche Qualität mindern) wieder klar, wie
groß der Unterschied ist, den ich durch meine
Erfahrungen und Ausbildungen der letzten 20
Jahre für mich gewonnen habe: Früher habe ich
auch sehr viel Aufmerksamkeit auf meine Pro-
bleme selbst gerichtet und mich auch z.B. ge-
wundert, warum der gefühlte Abstand zu man-
chen Personen so groß ist, vor allem, wenn ich
die Augen schließe oder warum meine subjektive
Wahrnehmung der Wirklichkeit so stark wechselt.
Heute achte ich mehr darauf, WIE ich diesen Un-
terschied selbst beeinflussen und erzeugen kann.
Und ich bin natürlich neugierig, wie andere ihr
Leben aktiv gestalten, auch trotz extrem leid-
voller Erfahrungen - wie sie ihre Lust aufs Leben,
auf ein gutes Leben, zurückgewinnen. Mir ist klar
geworden, dass auch Erfahrungen von Leid ein
Eigenleben entwickeln, wenn wir sie mit bestän-
diger Aufmerksamkeit füttern - auch Therapie
kann da mehr negative Auswirkungen haben als
positive, deshalb meine prinzipielle Skepsis ge-
genüber Therapien, die gleich von Beginn an auf
lange Dauer angelegt sind. Da bekommt die Leid-
erfahrung doch gleich die Botschaft: Du bist wich-
tig, stell dich darauf ein, dich tief ins Gehirn ein-
zubrennen - oder dass es nichts Wichtigeres im
Leben gibt, über das es sich zu reden lohnt. Des-
halb spreche ich mit meinen Klienten so gerne
über das, was noch gut ist, über Ausnahmeerfah-
rungen, bei denen sie es schaffen (wenn auch nur
für Stunden oder Tage), ein normales Leben zu
führen usw.
Ich bin inzwischen auch sicher, dass es einen
großen Unterschied hinsichtlich dissoziativer Epi-
soden macht, wie gut jemand mit dem Mineral-
stoff Zink versorgt ist; das könnte damit zusam-
menhängen, dass unser Gehirn für komplexere
Funktionen massiv auf ausreichend Zink ange-
wiesen ist und viele ungewöhnliche Zustände oder
Erfahrungen, aber auch Wahnvorstellungen oder
Glauben an Verschwörungstheorien usw., also der
Verlust einer "normalen" Wahrnehmung aus bio-
chemischer Sicht schlicht eine Folge von Zink-
mangel sind (übrigens manche "spirituelle" Er-
fahrungen auch, das wird sogar absichtlich her-
vorgerufen, indem sich Mönche fleischlos ernäh-
ren - Fleisch ist ein wichtiger Zinklieferant).
Mein Tipp daher an Betroffene solcher Sachen:
Bitte mal die eigene Zinkversorgung überprüfen*
und verbessern. Die Chancen stehen gut, dass
das Gehirn dann wesentlich besser auch mit sehr
leidvollen Erfahrungen zurechtkommt und sie als
sinnvollen Teil der eigenen Biografie integrieren
kann (ich meinte nicht "harmlos"!!!).
* Einen Test dazu gibts hier:
www.zinktest.de