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Dissoziation und Multiple Persönlichkeit

Ach ja, die Frau Reuters mal wieder ...

Na, dann hol dir mal einen Kaffee. Die Geschichte ist jetzt länger.

In den achtziger Jahren gab es ein amerikansiches Ehepaar, das von der Tochter wegen Missbrauch verklagt wurde. Die Eltern gründeten eine Organisation "False Memory Foundation". Und mit viel Geld, das zum Teil von den Satanisten kam und kommt, kaufen diese Leute Wissenschaftler, die irgendwelche Studien faken, dass man Menschen falsche Erinnerungen einpflanzen könnte.

Die Tochter verlor den Prozess und der Therapeut musste eine hohe Geldsumme an die Eltern als Entschädigung zahlen.

Das führte in den U.S.A. zu einer Flut von Anzeigen gegen Therapeuten. Und da sich alle Richter auf die gleichen Gutachter stützten, verloren viele Therapeuten den Prozess.

Das widerum hatte zwei Folgen. Zum einen weigerten sich Therapeuten fortan mit schwer traumatisierten Klienten zu arbeiten und zum anderen verbannten die etwas Mutigeren die Hypnose aus der Therapie, was einen positiven Einfluss auf die Traumatherapie hatte (die übrigens begründet wurde, als die Soldaten aus Vietnam zurück kamen und unter massiven Traumafolgen litten).

Diese Welle kam wie alles aus den Staaten in Deutschland zeitverzögert an. Etwa in den neunziger Jahren.

Elisabeth Reuter konnte damals weder mit dem sexuellen Missbrauch noch mit der Diagnose Multiple Persönlichkeit umgehen. Die Alltagsperson kämpfte mit allen Mitteln gegen die Diagnose und als sie von der False Memory Foundation las, klammerte sie sich hoffnungsfroh daran und behauptete überall, weder sei sie missbraucht worden, noch sei sie eine Multiple Persönlichkeit.

So kam es zu dem Film, in dem keinerlei akutelle Fachleute auf dem Gebiet zu Wort kamen.

Elisabeth Reuter war in der Gruppe der Multiplen Persönlichkeiten durchaus bekannt. Sie gehörte einem Forum an, das für Menschen mit rituellem Missbrauch geschaffen wurde. Dort gibt es einen Eintrag von einer ihrer Persönlichkeiten, wie leid ihr dieser Film tut und dass keiner von ihnen es aufhalten konnte. Elisabeth wollte und will die Wahrheit nicht akzeptieren.

Ich war in diesem Forum. Ich habe den Eintrag mit eigenen Augen gesehen.


Liz Wieskerstrauch hat eine sehr gute Dokumentation über Nicki und die Bärenband gemacht, eine in Multikreisen sehr bekannte Frau. Der Film heißt Höllenleben und du kannst ihn dir bei Youtube anschauen. Da sieht man auch ein bisschen, wie verschiedene Persönlichkeiten auftauchen. Ich kenne Nicki persönlich. Ihre Geschichte ist die Wahrheit.

Das widerum weiß ich, weil mir einige Leute, die sich nicht kannten und keinen Kontakt miteinander hatten, ähnliche Geschichten erzählt haben, die man so auch nicht im Netz findet. Und wenn du dann zum fünften oder sechsten Mal genau die gleiche Geschichte hörst, obwohl sich da wirklich keiner abgesprochen haben kann, dann ist es kein Zufall mehr. Abgesehen davon weiß ich, wie die Leute mir ihre Erlebnisse erzählt haben. Da konnte man sehr deutlich den Schmerz spüren.

Mittlerweile gibt es übrigens bildgebende Verfahren, mit denen man nachweisen kann, dass jede Persönlichkeit andere Bereiche des Gehirns für ihre Erinnerungen nutzt.

Außerdem lassen sich mittlerweile Dinge wissenschaftlich erkären, die früher ins Reich der Mythen gehörten. Zum Beispiel, dass die einzelnen Persönlichkeiten unterschiedliche Augenfarben haben können. Das liegt daran, dass die Augenfarbe unter anderem von den Muskeln mitbestimmt wird. Angespannte Person = dunklere Augen. Entspannte Person = helle Augen. Das heißt, die Farbe kann sich ohne weiteres von einem hellen braun in ein dunkles Grün ändern, aber sicher nicht von einem dunklen braun zu einem hellen blau.

Die Holländer sind in der Erforschung der Störung momentan maßgebend. In Deutschland ist es Michaela Huber, die mit vielen Menschen gearbeitet hat, die rituellen Missbrauch überlebt haben. Ihre Bücher über MPS sind empfehlenswert.

Multiple Persönlichkeiten. Überlebende extremer Gewalt. Ein Handbuch.: Amazon.de: Michaela Huber: Bücher


Und wenn du gerne wissen möchtest, wie das Leben einer Multiplen Persönlichkeit mit den Wechseln etc. verläuft, empfehle ich dir "Vater unser in der Hölle" von Ulla Fröhling.

Vater Unser in der Hölle: Durch Missbrauch in einer satanistischen Sekte zerbrach Angelas Persönlichkeit: Amazon.de: Ulla Fröhling: Bücher

Es ist allerdings ein sehr schonungslos ehrliches Buch und damit schwerer Tobak.


Bei mir trifft dieser Film von Felix Kuballa auf einen sehr wunden Punkt. Er hat damals große Aufmerksamkeit bekommen und prägt das Bild der Leute über MPS leider immer noch; wie man an dir sieht. Höllenleben mit Nicki ging dagegen eher etwas unter, obwohl der Film für den Grimme-Preis nominiert war.

Leider sitzen auch jetzt noch viele Ärtze gerade in Entscheidungspositionen, die in den achtzigern und neunzigern ausgebildet wurden und an den Unis viel über die False Memory Foundation und ihre Arbeit gehört haben. Es ist immer noch für eine Multiple Persönlichkeit sehr schwierig einen guten Therapieplatz zu bekommen. Plätze in Kliniken gibt es so gut wie gar nicht. Das liegt auch mit daran, dass die Aufarbeitung der Vergangenheit enorm schwierig ist. So jemanden in Therapie zu haben fordert so ziemlich das Äußerste von einem Therapeuten, weil die Leute einfach so ungeheuer schwer traumatisiert sind. Es gibt schon einige Therapeuten, die meisten von Michaela Huber persönlich ausgebildet. Aber diese können höchstens ein oder zwei Multiple Persönlichkeiten annehmen. Und die Therapie dauert oft Jahre. Nicki hatte fünfzehn Jahre Therapie.


Glücklicherweise verliert die Foundation an Gewicht, weil es mittlerweile einfach sehr viele seriöse Wissenschaftler gibt, die sich des Themas angenommen haben. So ist es mittlerweile auch bewiesen, dass man Menschen kein Trauma einreden kann.

Es gibt einen Versuch, wo Leuten eingeredet wurde, sie wären als Kinder im Kaufhaus verloren gegangen. Verwandte, die eingeweiht waren, haben dies bestätigt. Tatsächlich fingen die Probanden an die Geschichte zu glauben, aber je mehr Zeit sie hatten, darüber nachzudenken, umso schneller fiel die Lüge in sich zusammen.

Zu einem Trauma gehört ja nicht nur die Erinnerung über das Gedächtnis, sondern auch über den Körper und der kann schlicht nicht lügen. Ein geübter Therapeut kann sehen, ob die Leute sich das nur ausdenken oder ob es geschehen ist.

Tatsächlich gibt es immer wieder Leute (vor allem Borderliner), die es schick finden eine solche Diagnose zu haben und die Mitleid erregen wollen mit ihrer gar so schlimmen Geschichte und die sich so Aufmerksamkeit holen. Aber wer sich mit dem Thema auskennt, kann solche Leute schnell entlarven.

Es gibt so verschiedene Dinge, die alle Multis drauf haben. Eins davon ist zum Beispiel, dass man ihnen nicht anmerkt, dass sie Multi sind.


Opfer werden immer wieder unglaubwürdig gemacht. Wenn du mehr darüber lesen willst, kann ich dir dieses Buch empfehlen:

Rotkäppchens Schweigen: Die Tricks der Kindesmissbraucher und ihrer Helfer: Amazon.de: Martha Schalleck: Bücher


Heute jedenfalls ist es so, dass die ganze Therapie für Multis sich geändert hat. Früher wollte man immer integrieren, also alle Persönlichkeiten zu einer zusammenfassen. Das tut man heute nicht mehr, sondern man fördert die Kommunikation unter den einzelnen Persönlichkeiten. Man wendet auch keine Hypnose mehr an, weil man dadurch großen Schaden anrichten könnte. Der Mensch muss selbst entscheiden, wann eine Persönlichkeit nach vorne kommt und ihr Wissen preis gibt. Jede einzelne Person trägt ja eine eigene Erinnerung und die sind zum Teil so traumatisierend, dass man bei einem gewaltvollen Aufbrechen der Erinnerung die Leute in die Psychiatrie schicken kann.


Okay, ich könnte jetzt noch eine WEile referieren. Aber ich denke, der Punkt ist gemacht.

Dieser Film ist einfach völliger Schwachsinn und dass Psychologie Heute so einen Schund abdruckt, zeigt nur, wie sehr der Film 2003 die Leute aufs Glatteis geführt hat. Heute würde man sie für den Abdruck lynchen.

Man sollte nicht alles glauben, und schon gar nicht, wenn es in der Zeitung steht.


Tuesday
 
Dieser Film ist einfach völliger Schwachsinn und dass Psychologie Heute so einen Schund abdruckt, zeigt nur, wie sehr der Film 2003 die Leute aufs Glatteis geführt hat. Heute würde man sie für den Abdruck lynchen.

Wer ist "sie"? Findest du es gerechtfertigt, dass
man Zeitschriftenmacher lyncht, nur weil sie eine
andere Meinung vertreten als du es hier tust?

Tut mir leid, deine "Beweisführung" inklusive der
von "Satanisten" finanzierten Gutachten klingt
in meinen Ohren nach Verschwörungstheorie pur.

Ich hatte ursprünglich geschrieben, dass ich die
Fähigkeit des Menschen, mehrere Persönlichkeiten
auszubilden, auch als eine "gesunde" Reaktion auf
ein bestimmtes Umfeld angesehen werden kann
und nicht zwangsläufig als "Krankheit" wahrgenom-
men bzw. behandelt werden muss. Dazu stehe ich
weiter und bin damit sicher nicht allein. Es geht mir
aber nicht um "die Wahrheit" wie dir offenbar, son-
dern darum, verschiedene denkbare Blickwinkel
ernst zu nehmen. Ich habe zu den Zeiten, als ich
die verfügbaren Bücher las (nachdem ich jemand
kennenlernte, die behauptete, sie hätte mehrere
Persönlichkeiten, um damit z.B. ihre parallelen
Partnerschaften zu erklären) durchaus geglaubt,
dass das eine psychiatrische und damit "wahre"
Sache ist - mit der Zeit und mit dem Kennenlernen
des Konstruktivismus und verschiedener Kritiker
an der psychiatrischen Diagnosekrankheit auch
die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es eine
Art "Interaktionskrankheit" zwischen Patienten
und Ärzten ist, die beiden nützt, aber keine beweis-
bare Wahrheit im objektiven Sinne hat.

Ob das mit den von dir zitierten Hirnscans auf die
behauptete "Krankheit" zurückzuführen ist, kann
wohl niemand beweisen - neulich haben Forscher
eine Möhre (wenn ich mich recht erinnere) an die
Apparate angeschlossen und gedacht, sie sähen
Bilder von Hirntätigkeit ...

Einfach zur Erweiterung der Meinungen hier ein
Zitat aus einem Blog von 2009, dem ich geneigt bin,
sehr zuzustimmen:

"Es gibt nicht den Hauch eines Beweises dafür, dass schwere Traumatisierungen kleine Kinder spontan dazu bringen, gleich mehrere Persönlichkeiten auszuprägen. Sie haben schon genug damit zu tun, eine einzelne Persönlichkeit zu entwickeln. Die kognitive und affektive Kapazität kleiner Kinder reicht nicht dazu aus, gleich mehrere Persönlichkeiten auszuprägen - zumal diese ja auch noch auf einer höheren Ebene des mentalen Funktionierens aufeinander abgestimmt sein müssen.

Es gibt jedoch zwei weitere Theorien der Ursachen "Multipler Persönlichkeitsstörungen", die sich belegen lassen. Die erste besagt, dass den Betroffenen diese "Erkrankung" aus ideologischen oder kommerziellen Gründen in der "Psychotherapie" suggeriert wurde.
Die zweitet lautet: Das der Diagnose entsprechende Verhalten wurde von Psychiatern im Dienste von Geheimdiensten und des Militärs mit psychiatrischen Methoden und Mitteln absichtlich hervorgerufen. Das Ziel bestand darin, "Mandschurische Kandidaten" zu produzieren, die jeden Befehl willenlos ausführen, und koste er auch das eigene Leben.

Diese zweite Theorie klingt beim ersten Hinhören zwar unglaublicher als jede andere, aber sie ist die am besten belegte von allen. Ja, Psychiater haben absichtlich sog. Multiple Persönlichkeitsstörungen" hervorgerufen - zumindest im Falle der Gehirnwäsche-Projekte des amerikanischen Geheimdienstes CIA steht des zweifelsfrei fest und lässt sich beweisen.

Mit der "Multiplen Persönlichkeitsstörung" schießt die Psychiatrie also den Vogel ab. Sie ist weder eine Krankheit, noch ist sie spontan entstanden. Sie wurde in jeder Hinsicht konstruiert. Wenn ein Mensch in Hypnose versetzt wird und den Befehl erhält, optisch oder akustisch zu halluzinieren, dann käme ja auch niemand auf die Idee, diese Halluzinationen als Symptom einer Schizophrenie zu deuten.

Wer Psychologie als empirische Wissenschaft betreiben will, kommt nicht umhin, zwei Ebenen menschlicher Tätigkeit zu unterscheiden, nämlich die Ebene des Verhaltens und die seiner Bedeutung. Dabei ist Bedeutung nicht identisch mit Funktion.
(Eingestellt von Ulrich Gresch,
Quelle:
Blaue Augen - Psychiatrie spezial: Multiple Persönlichkeit: Schwindel im Doppelpack)

Trotz der unterschiedlichen Ansichten - Danke für deine Mühe!
 
hallo Werner,

Tuesday hat ja schon fachlich was dazu gesagt, ich möchte es gerne auf der persönlichen Ebene versuchen.

Ich habe eine solche „Krankheit“ und keiner der ebenfalls darunter leidet kann mir ernsthaft weis machen, das er nicht behandlungsbedürftigt ist. das fängt bei so Kleinigkeiten (wie z.B. das ich ständig das Geld vor mir selber wegschließen muss, weil man den Kleinen einfach nicht beibringen kann, das davon essen und nicht nur süßes gekauft werden muss) und hört bei größeren Sachen (wie z.b. das ich plötzlich wieder jemanden gegenüber saß und mich verdammt nochmal nicht erinnern konnte, wer das ist bzw. was ich hier überhaupt mache.) auf. Natürlich sage ich dem Gegenüber nicht, das ich nicht weis wer er ist, sondern versuche durch Beobachtung und nachfragen herauszufinden, worum es geht. Gelingt manchmal und wenn es nicht gelingt, habe ich 1000 Ausreden parat, warum ich gerade komisch bin. Aber ein Problem ist es für mich durchaus, schon alleine weil die Scham und Angst einfach übermächtig ist.
Und das halte ich schon für behandlungsbedürftig und zwar bei jedem, der darunter leidet. Eben weil es einen sehr belastet und teilweise zu erheblichen Problemen mit seiner Umwelt führen kann.
Allerdings sehe ich es nicht als Krankheit, sondern als Bewältigungsstragie meiner Seele an, die damals gut und richtig war, nur heute nicht mehr erforderlich ist und deswegen zu Problemen führt.

Eine voll ausgebildete Person, bin ich aber nicht, sicher habe ich meine Vorlieben und Abneigungen, meine eigene Art zu denken, oder meine Umwelt auf mich zu beziehen, als andere hier im Kopf, aber ich besitze z.b. nicht die gleiche Gefühlsbandbreite, die ein anderer Mensch besitzt. Mir sind Wut und Hass fremd, dafür sind anderen in meinem System, „zuständig“.
Wie ausgeprägt der einzelne ist, hängt meiner Meinung nach erheblich mit der Außenzeit, die dieser hat zusammen.

Ich wusste nicht das mein Erleben einen Namen hat und eine eigene Diagnose, aber ich hatte die Symptome schon, bevor ich überhaupt bei einem Therapeuten war.
Übrigens ich hatte noch nie eine Hypnose bei einem Therapeuten, daher kann ich sie nicht haben.

wenn es also eine „Interaktionsdiagnose“ wäre, müsste sie hauptsächlich und vor allem erst beim Psychiater auftauchen. Und das stimmt zumindest bei mir nicht. Ich habe hauptsächlich die Symptome im Alltagserleben und beim Psychiater taucht erstmal gar nichts auf, bis der erstmal getestet wurde, ob man bei dem überhaupt sich zeigen kann.
Und irgendwie erstrebenswert ist diese Diagnose auch nicht, zumindest habe ich gerade bei Psychiatern/Therapeuten etc., fast nur Probleme damit, das fängt alleine damit an, das die meisten Kliniken, einen sowieso nicht aufnehmen, sobald die Diagnose fällt und hört dabei auf, das man fast keinen ambulanten Therapeuten findet. Zusätzlich muss man sich ständig beleidigen lassen, weil man nur spinnt und gefälligst sich zusammenreissen soll, oder weil man untersucht wird, als sei man ein Alien, weil die Krankheit ja sooooo orginell ist. Beides sehr unangenehme Erfahrungen.
Also an irgendwelchen Vorteilen, im Therapeutischen System, kann es auch nicht liegen, das DIS-Patienten diese Diagnose bekommen, weil dem Patienten nützt sie nur im Bezug auf eigenes Gesundwerden (falls er sich daraus einlassen kann), aber nicht bei der Interaktion.

Bei deiner Bekannten sieht das wieder anders aus. Ich wäre bei solchen Menschen mehr als hellhörig und falls sie tatsächlich DIS hat, wäre meine Meinung, wenn das System nicht aufgeräumt genug ist, nicht fremdzugehen, sollten man die Verantwortung dafür übernehmen und eben mit einer Partnerschaft warten, bis man gewährleisten kann, den Partner nicht dermaßen zu verletzen.

LG

Viele
 
Allerdings sehe ich es nicht als Krankheit, sondern als Bewältigungsstragie meiner Seele an, die damals gut und richtig war, nur heute nicht mehr erforderlich ist und deswegen zu Problemen führt.

Vielen Dank für deine persönlichen Zeilen, viele!

Mit diesem Satz triffst du das gut, worum es mir
vor allem geht; ich denke schon, dass es ein großer
Unterschied bedeutet, ob man eine erlernte Fähig-
keit als "Krankheit" (therapiebedürftig) oder als
"Bewältigungsstrategie" betitelt. Denn wer dissozi-
ieren kann (kann ich auch), hat deutlich einen Vor-
teil - jedoch nur, wenn er das steuern (anfangen,
beenden) kann. Das gleiche könnte ich auch über
andere "Krankheiten" sagen: wer sich absichtlich
erbrechen kann ist anderen (wie mir, dem das nicht
gelingt) klar im Vorteil usw.

Aber wie du schreibst: Es ist eine Frage der Zeit,
der Lebenssituation und ob ein Verhalten dazu passt
und ob man damit aufhören kann, wenn es nicht
mehr passt - dann wird es eine Fehllösung und das
Problem heißt dann, diese Fähigkeit unter Kontrolle
zu bekommen, nicht, sie selbst "wegzutherapieren".

Ich schreibe dir gerne per PN noch mehr, wenn es
dich interessiert, bin auch neugierig, wie du mit
deinen Bemühungen vorankommst. Nur nicht hier
so öffentlich, ich handle mir ja schon wieder genug
Ärger ein, wie ich sehe. Ich will auch niemand un-
nötig mit meinen Gedanken und Sichtweisen belas-
ten.

Gruß und Danke nochmal,
Werner
 
Werner,

möchtest Du damit sagen, daß es Menschen mit multipler Persönlichkeitssstörung Deiner Meinung nach nicht gibt?

Hallo lostsouls,

ich würde dich bitten, dein Posting so zu ändern,
dass klar wird, dass dieser Text nicht von mir ist,
sondern ein Zitat. Das war klar gekennzeichnet
als Beispiel für Tuesday, dass es durchaus aktuelle
Gegenmeinungen gibt zu diesem Thema.

Zu deiner Frage: Hier müssen wir uns kurz über den
Begriff "es gibt" unterhalten. Vielleicht kennst du den
Philosophen Karl Popper - er unterschied sehr sinn-
voll in drei Wirklichkeiten (in meinen Worten):
a) die tatsächlich, physisch vorhandene Welt, z.B.
ein Baum, ein Stein, die Welt insgesamt
b) das subjektive Erleben eines Menschen, also
etwa seine Emotionen, Gedanken, sein Eindruck
von sich selbst oder seinem Erleben
c) die von einer Gruppe von Menschen gemeinsam
akzeptierte Kultur, also eine vereinbarte Wirklich-
keit - dazu gehören z.B. die Sprache, Zahlen, Maße
oder auch (und daher die Ausführung hierzu) Krank-
heitsbegriffe, Diagnosen und Benennungen von be-
stimmten Phänomenen.

Im Sinne von a) würde ich tatsächlich bezweifeln,
dass es eine "multiple Persönlichkeitsstörung" gibt,
ja - und du wirst große Probleme damit haben, mir
das Gegenteil zu beweisen. Bei einem Beinbruch
ist das was anderes.

Im Sinne von b) glaube ich gerne, dass jemand
glaubt, dass er selbst oder ein Patient von ihm
diese "Störung" "hat" - ich selbst würde mich aber
vorläufig weigern, weil ich nicht glaube, dass es
sinnvoll ist, Menschen Störungen zuzuweisen.

Im Sinne von c) weiß ich, dass viele Leute ver-
suchen, das Konstrukt der "psychischen Störung"
insgesamt oder vieler genau benannter Unterfor-
men davon als allgemein akzeptierte Kultur zu
etablieren - aus welchen Gründen auch immer.

Aber so lange (jetzt folge ich dem australischen
Psychiater White) es in den Diagnosehandbüchern
die beiden Kategorien "gesund" und "krankhaft zu
Diagnosen neigend" nicht gibt, zweifle ich aufrich-
tig daran, dass durch das genaue Benennen von
psychischen Krankheiten mehr Nutzen als Schaden
entsteht. Und wenn ich der letzte (hier) wäre, der
das tut.

Die Medizingeschichte zeigt, dass im physischen
Bereich die genaue Diagnosestellung enorme Fort-
schritte bei der Behandlung ermöglichte. Aus meiner
Sicht ist seit der genauen "Diagnose" von psychi-
schen Beschwerden genau das Gegenteil passiert.
Paul Watzlawick und Steve de Shazer (bei denen
ich mein "Handwerk" gelernt habe) sowie diejenigen,
die nach ihrem Beispiel mit Menschen arbeiten kön-
nen zeigen, dass es weit sinnvoller ist, jedwede Art
von nicht-körperlichen Beschwerden schlicht als
"Problem" zu benennen und dann nach Lösungswe-
gen zu suchen, auch ohne Ergründung der Ursachen.

In der Hoffnung, den Hintergrund meines Denkens
etwas aufgehellt zu haben, grüßt dich

Werner

P.S. Ich hänge nochmal einen Text von Ulrich Gresch
dran, der das kompakt formuliert, was den Kern der
Kritik betrifft:

"Das Konzept der "psychischen Krankheit" ist nämlich wissenschaftlich umstritten. Zahlreiche Forscher - überwiegend Sozialwissenschaftler, aber auch einige Psychiater - stellen es in Frage. Die Befürworter dieses Konzepts haben in aller Regel ein objektives, also der Diskussion enthobenes wirtschaftliches Interesse an diesem Konzept."

Quelle: http://freie-assoziationen.blogspot.com/2009/02/die-fragwurdige-geschaftsgrundlage-des.html"
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls ich mit meinem Post vorhin etwas heftig geklungen habe, bitte ich Dich, das zu entschuldigen. Ich habe da wohl einiges auf dem falschen Fuß abbekommen.

Keine Sorge - ich habe verstanden, dass dich
das konkrete Thema ähnlich leidenschaftlich
bewegt wie mich das prinzipielle. Da darf man
durchaus mal etwas heftig werden 🙂

Ist somit von mir geändert worden.

Danke - nett wäre, wenn du es beim zweiten
auch noch einfügen könntest - das Zitat war
ebenfalls nicht von mir.

Wobei ich es auch nicht als Störung ansehe, genausowenig als Krankheit. Es ist ein Mechanismus, der zu einer bestimmten Zeit dringend notwendig war, um weiter zu Leben. Und, um es ähnlich wie Viele zu schreiben, der heute oftmals nicht mehr paßt oder hinderlich ist, aber eben nun mal "da" ist.

Genau. Das ist ein großer Unterschied, ob man
das als Mechanismus, Fähigkeit oder als Störung,
Krankheit bezeichnet.

Wobei diese Fähigkeit schon "stören" kann, gar
keine Frage.

Ich möchte es gern mit meinen Worten beschreiben, unabhängig von Philosophie, Psychologie oder anderen hochdotierten Personen bzw. Institutionen. Es widerstrebt mir etwas, vorgefertigte Meinungen bzw. Thesen so zu übernehmen, wie sie sind.

Völlig klar - ich zitiere deshalb, weil ich durch
meine Studien und meine Lehrtätigkeit (ich
habe u.a. Psychotherapeuten in Gesprächs-
führung und Persönlichkeitspsychologie ge-
schult) sehr viele Ansichten kennenlernen und
daraus das "filtern" musste, das mir schlüssig
schien - und natürlich wählt man sich dann
auch seine eigenen "Lehrer" sorgfältiger aus,
auf die man sich bezieht. Mir war auch wichtig
zu zeigen, dass es nicht nur meine Privatmei-
nung ist, sondern dass die Diskussion über so
etwas auch in der Fachwelt stattfindet.

Wir reden ja nicht über Mathematik, wo jedes
Schulkind nachrechnen kann, ob Herr A. oder
Frau B. richtig liegt - in der Psychologie geht
es sehr oft (meistens?) um sogenannte "prin-
zipiell unentscheidbare Fragen" (nach Heinz
von Foerster). Die haben die Eigenart, dass
niemand sie sicher und abschließend beantwor-
ten kann und deshalb jeder die Freiheit hat,
sich eine Antwort zurecht zu legen oder einer
zu folgen, die ihm passend erscheint.

Deshalb kann ich auch deine Meinung völlig
respektieren, ebenso wie die von "viele" oder
von Tuesday - wir alle zusammen decken sehr
viel mehr der "Wahrheit" ab als jeder für sich.

Ich finde, man sollte immer noch Mensch genug sein, nicht zu kategorisieren, sondern sich eine eigene Meinung dazu bilden.

Ohne jetzt jemand zitieren zu müssen (weil der
Satz wirklich von mir stammt) würde ich entgeg-
nen: Man kann nicht nicht kategorisieren. Das ist
Teil unserer Gehirn- und Wahrnehmungsstruktur,
Dinge und Erlebnisse in Gruppen zu packen, zu
vergleichen, zu sortieren, zu benennen usw. - die
Frage ist also nicht, OB wir kategorisieren, sondern,
WIE.

Eine Kategorie kann hilfreich sein oder sie kann uns
davon abhalten, mit einem Menschen wirklich in
Kontakt zu kommen, ihm möglichst unbefangen zu-
zuhören. Aber wie gesagt: Jede Information, die
wir über jemand erhalten und die wir verstehen,
bewirkt, dass wir diesen Menschen mit anderen
vergleichen, über die wir die gleiche Information
besitzen.

Ich will jetzt aber nicht dozieren, sorry, wenn das
dir die Luft genommen hat, was ich schrieb. Mir war
es einfach wichtig, meinen Blickwinkel gut zu be-
gründen und nicht den Eindruck stehen zu lassen,
dass ich es auf jemand hier persönlich beziehen,
was ich schreibe, sondern dass das das Ergebnis
von knapp 20 Jahren Beschäftigung mit psycholo-
gischen Fragen und viel Praxis darstellt. Wieviel
Wahrheit darin steckt, darf jeder, der es liest,
selbst entscheiden 🙂

Alles Gute dir und danke für deine Antwort!

Werner
 
Wer ist "sie"? Findest du es gerechtfertigt, dass
man Zeitschriftenmacher lyncht, nur weil sie eine
andere Meinung vertreten als du es hier tust?

"Psychologie Heute" hat den Anspruch wissenschaftlich aktuell und up to date zu sein. Es gehört also zur Aufgabe der Redakteure und Lektoren auf dem neusten Stand der Forschung zu sein.

Das False Memory Sydrom ist lange widerlegt.

Ich setze mich gerne mit verschiedenen Meinungen auseinander, aber nur sehr ungern mit völlig veralteten Meinungen, die noch dazu andere Menschen schädigen.




Tut mir leid, deine "Beweisführung" inklusive der
von "Satanisten" finanzierten Gutachten klingt
in meinen Ohren nach Verschwörungstheorie pur.

Ich vergesse oft, wie unwahrscheinlich das alles klingt und wie sehr ich am Anfang gezweifelt habe. Das ist heute einfach der Alltag, mit dem ich lebe. Mit Freunden, die rund um die Uhr verfolgt werden. Menschen, die immer wieder überfallen werden. Mit der scheinbaren Allmacht von Tätern.

Ich beschäftige mich seit fünf Jahren mit dem Thema. Lese viel, spreche mit Aussteigern. Da wird es dann irgendwie auch schwer direkte Beweise zu erbringen. Es ist so ein Sammelsurium an Informationen.

Wenn es dich interessiert, kann ich Links zusammenstellen; viele sind allerdings nur auf englisch. Ich nehms aber auch hin, wenn du es lieber für eine Verschwörungstheorie halten willst. Ich weiß, was ich weiß. Und das ist genug.




Ich hatte ursprünglich geschrieben, dass ich die
Fähigkeit des Menschen, mehrere Persönlichkeiten
auszubilden, auch als eine "gesunde" Reaktion auf
ein bestimmtes Umfeld angesehen werden kann
und nicht zwangsläufig als "Krankheit" wahrgenom-
men bzw. behandelt werden muss.

Na ja, was ist eine gesunde Reaktion? In gewisser Weise hast du da schon Recht. Mehrere Personen werden dann ausgebildet, wenn eine Person allein das Trauma nicht ertragen kann. Es ist sicher eine gesunde Reaktion, sich davor zu schützen, dass einem die Birne durchknallt.

Die Ausbildung mehrerer Persönlichkeiten beruht auf der Fähigkeit zu dissoziieren; also einen Teil des Bewusstseins abzuspalten. Die MPS entsteht nur, solange Kinder noch sehr klein sind; man sagt etwa bis zum Alter von fünf Jahren. Danach ist die Identität zu weit gefestigt. Sie entsteht auch nur als Folge sehr brutaler, lebensbedrohender - und ganz wichtig! - wiederkehrender Gewalt. Das Kind steht vor der Entscheidung, entweder spalten oder sterben.

Man hört ja oft, dass Leute, die einen massiven Schock erleben, sagen, sie hatten das Gefühl, das passiert nicht ihnen sondern einem Anderen. Bei einem Erwachsenen weiß der Verstand aber immer noch, dass es eben doch einem selbst passiert ist. Ein Spalt der Tür bleibt quasi immer offen. Ein Kleinkind hat aber noch kein so starkes Ich-Gefühl und so fällt die Tür komplett ins Schloß.

Wenn das Kind nun wieder in die Missbrauchssituation kommt, lebt diese Erinnerung auf, sammelt neue Erfahrungen. Da sich eine Persönlichkeit aus Erfahrungen heraus bildet - und je öfter das Kind in der Gewaltsituation ist, umso mehr Erfahrungen macht dieser "Zustand" - umso stärker entwickelt sich die Persönlichkeit.

Diese unterschiedlichen Persönlichkeitszustände, die sich ausbilden, sind sich der Anwesenheit des jeweils anderen nicht bewusst. Und wenn ein Kind einmal angefangen hat so stark zu dissoziieren, wird es immer wieder auf diese Überlebenstechnik zurückgreifen, kommt es in eine bedrohliche Situation. Auch als Erwachsener noch.

Man kann sich das so vorstellen: Es gibt eine Person, die ist immer da, wenn die Eltern sich dem Kind gegenüber liebevoll oder wenigstens erträglich und neutral verhalten. Eine andere Persönlichkeit tritt immer dann nach vorne, wenn der Vater übergriffig wird. Und sollte nun die Mutter aus welchem Grund auch immer plötzlich Gewalt ausüben, würde sich eine neue Persönlichkeit bilden, die nur die Übergriffe der Mutter kennt.

Das erste Kind wäre somit völlig unberührt vom stattfindenden Missbrauch. Es weiß darüber nichts. Nun könnte man sagen, das sei Verdrängung. Ist es aber nicht. Bei der Verdrängung erinnert sich zwar das Gedächtnis nicht, der Körper aber schon. Aber der Multiplen Persönlichkeit ist es anders. Hast du zwei verschiedene Persönlichkeiten, ist das eine Kind völlig unbelastet. Die Personen handeln und fühlen autark.




Dazu stehe ich
weiter und bin damit sicher nicht allein. Es geht mir
aber nicht um "die Wahrheit" wie dir offenbar, son-
dern darum, verschiedene denkbare Blickwinkel
ernst zu nehmen.

Mir geht es darum, dass es immer noch viele Ärzte und Therapeuten gibt, die die Tatsachen entweder nicht kennen, die sich auf falsche Gutachten verlassen, oder die die Möglichkeit einer gespaltenen Persönlichkeit gleich ganz leugnen. Darum werden immer noch viele Menschen falsch bzw. nicht behandelt.

Das macht mich einfach sehr wütend.



Ich habe zu den Zeiten, als ich
die verfügbaren Bücher las (nachdem ich jemand
kennenlernte, die behauptete, sie hätte mehrere
Persönlichkeiten, um damit z.B. ihre parallelen
Partnerschaften zu erklären) durchaus geglaubt,
dass das eine psychiatrische und damit "wahre"
Sache ist -

War sie eine Multiple Persönlichkeit oder war sie nur einfach in sich zerrissen? Und keine Multiple Persönlichkeit ist wie die Andere. Jeder bricht an anderen Stellen. Man kann von einem nicht auf andere hochrechnen.



mit der Zeit und mit dem Kennenlernen
des Konstruktivismus und verschiedener Kritiker
an der psychiatrischen Diagnosekrankheit auch
die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es eine
Art "Interaktionskrankheit" zwischen Patienten
und Ärzten ist, die beiden nützt, aber keine beweis-
bare Wahrheit im objektiven Sinne hat.

Es kann schon mal keine "Interaktionskrankheit" zwischen Patient und Arzt sein, weil der Bruch nur in ganz frühen Kindertagen möglich ist. Wenn der Klient das erste Mal die Praxis eines Arztes oder Therapeuten betritt, ist längst alles passiert.

Und es ist auch deshalb keine Interaktionskrankheit, weil man schon vor einigen Jahren erkannt hat, dass Hypnose bei der Multiplen Persönlchkeit kontraproduktiv ist und zu schwerer Retraumatisierung führen kann. Die Leute werden heute nicht mehr hypnotisiert.


(Weiter unten sage ich mehr zu den frühen Kindertagen.)




Ob das mit den von dir zitierten Hirnscans auf die
behauptete "Krankheit" zurückzuführen ist, kann
wohl niemand beweisen - neulich haben Forscher
eine Möhre (wenn ich mich recht erinnere) an die
Apparate angeschlossen und gedacht, sie sähen
Bilder von Hirntätigkeit ...

Nun gut, ich nehme mal an, es hat schon eine gewisse Aussagekraft, wenn du mit mehren Probanden und einer Kontrollgruppe arbeitest und bei allen Multiplen Persönlichkeiten ist zu beobachten, dass mit dem Wechsel zu einer anderen Person andere Bezirke im Gehirn aktiv werden - und da eben Region und Person sich zweifelsfrei einander zuordnen lassen.



Einfach zur Erweiterung der Meinungen hier ein
Zitat aus einem Blog von 2009, dem ich geneigt bin,
sehr zuzustimmen:

"Es gibt nicht den Hauch eines Beweises dafür, dass schwere Traumatisierungen kleine Kinder spontan dazu bringen, gleich mehrere Persönlichkeiten auszuprägen. Sie haben schon genug damit zu tun, eine einzelne Persönlichkeit zu entwickeln. Die kognitive und affektive Kapazität kleiner Kinder reicht nicht dazu aus, gleich mehrere Persönlichkeiten auszuprägen - zumal diese ja auch noch auf einer höheren Ebene des mentalen Funktionierens aufeinander abgestimmt sein müssen.


Doch, es gibt Beweise. Der Kult setzt Kleinstkinder grausamen Folterungen aus, um künstlich Multiple Persönlichkeiten zu erzeugen. Ich erspare dir gerne die Einzelheiten dieser Foltermethoden. Es gibt regelrechte Programmierungsanleitungen. Nicht alle Kinder überleben das, aber das ist denen egal.

Obwohl sie das Verfahren wirklich zur Höchstform getrieben haben, können auch die Kulttäter keinen perfekten Schläfer schaffen. Man kann diese Codes knacken.


Hier geht es auch schon mal gar nicht um kognitive Fähigkeiten. Und natürlich prägen Kinder mehrere Persönlichkeiten aus. Hat der Mann noch nie ein Kind spielen sehen? Wie sehr sich das in einen Charakter vertiefen kann?

Die Kinder, um die es hier geht, nämlich eben Kleinstkinder bis etwa fünf Jahre, haben noch keine eigene Identität, die sie verteidigen müssten. Und wenn sie grad dabei sind eine auszubilden, warum dann nicht drei, vier oder fünf?

Es eignen sich nicht alle Kinder dazu. Man weiß nicht, worauf diese Fähigkeit beruht. Ich persönlich habe festgestellt, dass alle Multiplen Persönlichkeiten, die ich kenne, eine große Kreativität, Fantasie und Einfühlungsvermögen besitzen. Aber das ist nur eine persönliche Beobachtung.



Es gibt jedoch zwei weitere Theorien der Ursachen "Multipler Persönlichkeitsstörungen", die sich belegen lassen. Die erste besagt, dass den Betroffenen diese "Erkrankung" aus ideologischen oder kommerziellen Gründen in der "Psychotherapie" suggeriert wurde.

Es ist schlicht und einfach nicht möglich. Wie soll das denn gehen? Wie willst du von einer intakten Persönlichkeit einen Teil des Bewusstseins so abgrenzen, dass der Rest sich dessen überhaupt nicht mehr bewusst ist und beide Teile jede Verbindung zueinander verlieren?

Du kannst in der Hypnose jemanden wie ein Huhn gackern lassen, aber du kannst keinen hypnotischen Befehl erteilen, dass die Person zum Beispiel zwei Beziehungen führt. Widerspricht das ihrem Moralkodex, setzt der Selbstschutz der Psyche ein.

Eine multiple Persönlichkeit kann auch im Erwachsenenalter noch andere Persönlichkeiten ausbilden, aber wie gesagt, wenn ihr Leben in Gefahr ist. Aber jemand, der eine intakte Identität besitzt, kann zwar kurzfristig verwirrt werden, aber nicht mehr zersplilttert werden.



Die zweitet lautet: Das der Diagnose entsprechende Verhalten wurde von Psychiatern im Dienste von Geheimdiensten und des Militärs mit psychiatrischen Methoden und Mitteln absichtlich hervorgerufen. Das Ziel bestand darin, "Mandschurische Kandidaten" zu produzieren, die jeden Befehl willenlos ausführen, und koste er auch das eigene Leben.

Das ist falsch. Es gibt den Mandschurischen Kandidaten nicht. Es gab den Versuch, aber die CIA ist gescheitert. Ich habe Interviews mit Opfern gesehen. Manche haben einfach nur jede Erinnerung an ihr Leben vor dem Versuch verloren, andere sind gleich in der Psychiatrie gelandet und es gab auch Tote. Aber es war nicht möglich, den perfekten Schläfer zu erschaffen. Heute sind diese Versuche eingestellt.




Diese zweite Theorie klingt beim ersten Hinhören zwar unglaublicher als jede andere, aber sie ist die am besten belegte von allen. Ja, Psychiater haben absichtlich sog. Multiple Persönlichkeitsstörungen" hervorgerufen - zumindest im Falle der Gehirnwäsche-Projekte des amerikanischen Geheimdienstes CIA steht des zweifelsfrei fest und lässt sich beweisen.

Diese Beweise würde ich dann gerne mal sehen. Ich verrate da gerne auch meine Links, die anderes aussagen. Es gibt genug Berichte über Mind Control im Internet und man kann überall lesen, dass die CIA gescheitert ist.



Mit der "Multiplen Persönlichkeitsstörung" schießt die Psychiatrie also den Vogel ab. Sie ist weder eine Krankheit, noch ist sie spontan entstanden. Sie wurde in jeder Hinsicht konstruiert. Wenn ein Mensch in Hypnose versetzt wird und den Befehl erhält, optisch oder akustisch zu halluzinieren, dann käme ja auch niemand auf die Idee, diese Halluzinationen als Symptom einer Schizophrenie zu deuten.

Ich weiß nicht, ob die Multiple Persönlichkeitsstörung eine Krankheit ist. Viele der Betroffenen lehnen es ab sich in diese Ecke drängen zu lassen. Finde ich nur fair. Aber eines ist klar, die Leute brauchen fachkundige Hilfe.

Diese Persönlichkeiten haben keinerlei Kontakt zueinander. Kannst du dir vorstellen, wie belastend das ist, wenn du plötzlich mitten in der Nacht in Puschen und Nachthemd auf einer Kreuzung zu dir kommst und du hast keine Ahnung, wo du bist und wie du da hin gekommen bist? Ich weiß nicht, ob dieser Mensch deswegen krank ist, aber er braucht auf jeden Fall jemanden, der ihm erstens seinen Zustand erklärt und ihm die Angst nimmt, dass er völlig durchgeknallt ist und er braucht zweitens jemanden, der in der Lage ist, mit allen Personen Kontakt aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass die nächtlichen Ausflüge aufhören.

Und ich bin übrigens derjenige, der dann nachts die Anrufe kriegt und dafür sorgen kann, dass er 600 Kilometer entfernt eine völlig hysterische Person mitten in der Nacht irgendwie sicher nach Hause bringt, ohne dass derjenige gleich in der Psychiatrie landet. Das ist absolut kontraproduktiv. Die kennen sich meist mit der Störung eh nicht aus. Die legen dann die Leute mit schweren Medikamentenhämmern lahm und zehn Minuten später sitzt eine völlig andere Person da und ist völlig hysterisch, weil sie nicht weiß, wie sie in die Klinik gekommen ist. Leg die auch lahm und die nächste Person kommt nach vorne.

Die Trennungen der Persönlichkeiten ist so stark, dass du der einen Person eine Narkose verpassen kannst und eine andere völlig klar im Kopf während der Operation aufwacht.

Ich kenne Leute, denen das passiert ist. Und ich kenne Psychiater und Therapeuten, - die sich mit diesem Störungsbild tatsächlich auch auskennen, weil sie mit Betroffenen arbeiten, - die in der Tat vor einer OP im Krankenhaus anrufen und den Anästhesisten darüber aufklären, dass sie damit rechnen müssen, dass während der OP plötzlich eine völlig hellwache Person auftaucht.

Du willst mir nicht ernstlich erzählen, das sei ein Interaktionsproblem zwischen Psychiater/Therapeut und Betroffenem!


Im Übrigen möchte ich gerne darauf hinweisen, dass ich Namen von Leuten genannt habe, die tatsächlich mit Betroffenen arbeiten und ihr Wissen über Jahrzehnte angesammelt haben.

Wer bitte ist dagegen Ulrich Gresch? Und wie viel praktische Erfahrung hat er mit MPS?

Wenn dich das Thema wirklich interessiert, dann lies die Bücher von Michaela Huber. Da hast du jemanden, der sich seit zwanzig oder gar dreißig Jahren beruflich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigt.


Ich frage mich, wie du reagieren würdest, wenn ich dir schreiben würde, vergiss die Knilche, von denen du alles gelernt hast, ich hab da ein Internet-Blog gefunden, da hat echt einer eine völlig andere Meinung!


Ja, ich habs mir durchgelesen. Der Text rappelt von dermaßen vielen Reizwörtern. Nicht zu übersehen, welche Studien er gelesen hat. Und das sind halt leider jene, die sich nicht mit der Meinung all jener Leute deckt, die Jahrzehnte auf dem Gebiet gearbeitet und geforscht haben. Und es widerspricht jeder Erfahrung, die ich im Umgang mit Multis gemacht habe.



Tuesday
 
@ Tuesday: Eine Behauptung wird nicht dadurch
wahrer, dass man sie wiederholt und mit Ge-
schichten anreichert, die man gehört oder gesehen
hat und auf Grund der eigenen Vorannahmen dann
glaubt.

Bring' mir einfach einen objektiven, wiederholbaren
wissenschaftlichen Beweis für diese Theorien, dann
kannst du dich gleich für den Nobelpreis in Medizin
bewerben.

Und falls du Belege (gerichtsverwertbare) für die
Existenz und die Taten eines "Kults" hast, gib das
an die Staatsanwaltschaft, die ist für Verbrechen
zuständig. Nach meinen Kenntnissen wurde das in
den USA vor Jahren schon untersucht und nichts ge-
funden, trotz aufwändigster Suche.

Wenn ein Gericht dann eine Verurteilung ausspricht,
bin ich gerne bereit, meine Meinung zu revidieren,
so lange glaube ich an die Unschuld der von dir ver-
dächtigten Personen und an ungerechtfertigte An-
schuldigungen - aus welchen Gründen auch immer.

Gruß, Werner
 
Ach Wernerlein, was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht ...

Google nach rituellem Missbrauch, nach Mind Control, nach Multiple Persönlichkeit, dann findest du alles, was du brauchst.

Oder glaub halt weiter an Mister "ich dolle superschlau, ich wissen, wie Text in Internet veröffentlichen". Er hat zwar nicht einen Beweis für sein Geschreibsel, aber sein wir mal nicht so. Der hat beim Denken bestimmt schlimme Kopfschmerzen bekommen.


Mir ist es echt egal. Ich weiß, was ich weiß.



Tuesday
 
Hallo,

es ist wirklich sehr traurig, wenn man nicht nur durch die Hölle geht, sondern einem später auch noch gesagt wird, dass man ein Lügner ist und sich alles nur ausdenkt.

Für mich ist es sehr schwer diese Ignoranz auszuhalten, weil es ja meinen engsten Freunden so geht und ich miterlebe, wie sehr sie leiden, wie schwer traumatisiert sie sind.

Ich spreche von dem Film: "Multiple Persönlichkeiten - Wahn der Therapeuten?" von Felix Kubbala.

Die namhaften deutschen Trauma-Therapeuten wie Michaela Huber, Arne Hofmann und Ursula Gast haben Stellung dazu bezogen. Das kannst du unter anderem hier lesen:

Sorgenforum: Stellungnahme der ISSD zum Filmbeitrag "Wahn der Therapeuten", tina am 15.3.2003 22🤐2


Gute Informationen über den Kult bekommt man auch hier:

Trauma und Dissoziation


Danke für dein Interesse. Je mehr Menschen davon wissen, umso schwerer wird es für die Täter ihr Handeln zu leugnen.


Tuesday
 

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