Du warst schon immer unglücklich und fühltest Dich abgelehnt, auch dann schon, als Du noch schlank warst. Daran würde ich versuchen, etwas zu ändern. Hast Du schon einmal an eine Therapie gedacht? Sie kann Dir helfen, Dich auf Dich zu besinnen, mit Dir selbst ins Reine zu kommen und Dich unabhängig von Bewertungen von außen zu machen. Der Rest kommt dann von allein
Was für ein Unsinn - solche Tipps und Aussagen gehen mir auch auf die Nerven. Woher soll der Rest denn "von allein" kommen? In der Therapie geht nicht ihr Haarausfall weg, der sie wahrscheinlich faktisch weniger attraktiv werden lässt für Männer (als Frau ist das schon schlimm, denke ich). In der Therapie geht auch nicht ihr Übergewicht weg. Damit löst sich auch nicht ihre Arbeitslosigkeit in Luft auf. Einzig wird sie lernen, mit ihrer Vergangenheit und dem Mobbing besser umzugehen. Davon ist aber nicht alles gelöst. Die TE hat gesundheitliche Probleme. Da kommt nichts "von allein", wenn man Therapie macht. Eine Therapie löst nicht alle Probleme, das ist doch kein Antibiotikum gegen Unglücksbakterien.
Deswegen geht man zum Abendtarif. Dann sind nur Schwimmer, dicke, alte, kranke usw. da, keine Poser. Da fällt man dann nicht auf. Schwimmen ist für dicke super, da es die Gelenke schont und super gesund ist.
Das halte ich für eine gute Idee, liebe TE. Hier wird wahrscheinlich ganz stark das Übergewicht adressiert, weil du da ansetzen und etwas tun kannst, während die anderen Probleme eher gottgegeben wirken und schwerer bzw. nicht zu ändern sind. Daher würde ich logisch auch versuchen, am Übergewicht anzusetzen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass du es dir finanziell vielleicht nur schwer leisten kannst, regelmässig schwimmen zu gehen.
Ich finde es sehr anstrengend, wenn übergewichtigen Menschen die Gewichtsabnahme als Allheilmittel angedient wird.
Letztlich stellst du eine Therapie als Allheilmittel dar und die Wahrheit ist, dass kein Schritt ein Allheilmittel sein kann. Die TE wird viel Kraft, Anstrengung und Durchsetzungsvermögen brauchen, um aus ihrem Loch wieder herauszukommen. Da hilft keine Abnahme allein, keine positive Einstellung allein und auch keine Therapie allein. Da hilft eine Kombination aus allem, ein in-Bewegung-kommen, ein Verändern der Lebensgewohnheiten und letztlich immer auch Beten und Hoffen, denn ein wenig Glück gehört auch immer dazu, wenn man Lebensumstände verändern will.
@TE: Sprichst du denn mit deiner Mutter über deine Situation? Nur weil sie alt und krank ist, heisst das ja nicht, dass sie keine emotionale Stütze sein kann. Ich würde mir hier eine Verbündete suchen. Und nur, weil deine Mutter den Kontakt zu den Verwandten abgebrochen hat, heisst das nicht, dass du ihn nicht suchen und nicht wieder aufbauen kannst. Auch hier würde ich ggf. ein Gespräch suchen und klarmachen, dass du ihnen gegenüber überhaupt nicht negativ eingestellt bist und sie gerne kennenlernen magst. Hätte ich diese Möglichkeit, ich würde es tun, völlig egal, wie die Antwort ausfallen mag. Auch, wenn die Verwandten dich ablehnen: du hast es dann versucht. Die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, dass dich einige ablehnen, andere aber nicht und dass einige Verwandte durchaus mit dir zu tun haben möchten. Ich würde hier daher ganz zaghaft versuchen, Kontakt herzustellen.
So ein Haarteil wie weidebirke benutzt, wäre doch eine Möglichkeit. Informier dich mal, ob dir so etwas bezahlt wird von der Grundversicherung.
40kg weniger = attraktiv, bald mit Partner, mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt, mehr Lebensfreude, Selbstwertgefühl und eine bessere Gesundheit.
Dick ist nicht gleich unattraktiv, und schlank ist nicht gleich attraktiv. Die TE hat noch andere äusserliche Baustellen: Aknenarben, Haarausfall (als Frau sehr schlimm), und ja - sie hat da ja schon viel versucht, bspw. die Haartransplantation, die aber leider sogar zu einer Verschlechterung geführt hat. Ich kann die TE gut verstehen, dass sie mutlos ist und ich glaub auch nicht, dass man so jemandem einreden muss, jeder wäre irgendwie attraktiv, denn das stimmt nicht. Selbstverständlich hat die TE es schwerer, einen Partner zu finden. Aber die Partnerlosigkeit und die Unattraktivität sind nur zwei der vielen Baustellen der TE - daneben gibt's noch die Baustelle der Gesundheit (starkes Übergewicht ist und bleibt gesundheitsschädlich, auch kommt ihre Autoimmunerkrankung dazu) und die Baustelle der Arbeitslosigkeit. Das Leben der TE besteht aus Baustellen.
Ich würde tatsächlich damit anfangen, mich um so ein Haarteil zu kümmern und stärker am Übergewicht arbeiten. Da musst du unbedingt auch deine Ernährung verändern, TE. Ich würde mir nicht alles verbieten, aber gesunde Alternativen suchen. Du musst wieder Mut schöpfen, dass du etwas ändern kannst. Ich kann gut verstehen, dass das schwer ist in deiner Situation. Mir ginge es wahrscheinlich nicht anders, wär ich an deiner Stelle. Aber letztlich musst du dich für oder gegen das Leben entscheiden. Dagegen entscheiden, heisst: Vor dich hin vegetieren ohne Aussicht auf Besserung, nichts mehr versuchen. Dafür: nochmal aufstehen, nochmal mit aller Kraft versuchen, dran bleiben, weiter versuchen, mindestens 4-5 Jahre lang. Hat sich dann immer noch gar nichts getan, kannst du immer noch aufgeben, meiner Meinung nach.
Ich komme auch von der Schweiz.
Liebe Grüsse
Santino