Seit ich gemerkt habe, dass ich in den letzten Monaten einiges an Selbstbewusstsein dazugewonnen habe und viele alte Probleme, die mich lange belastet haben, lösen konnte, bin ich momentan aktiv dabei an meinem persönlichen Glück zu arbeiten. Zwar gehörte die Beseitigung meiner Sorgen und mein aufgebautes Selbstwertgefühl natürlich zum glücklich werden dazu, aber irgendwie hatte ich immer noch etwas zu jammern.
Also habe ich vor zwei Wochen ganz bewusst damit angefangen mich selbst unter Beobachtung zu stellen. Ich bin jemand, der gerne viel im Internet unterwegs ist, sich Dinge durchliest und mit anderen kommuniziert. Ganz exzessiv fand dieser Austausch auf Facebook statt, da es dort ja diese tolle Gruppenfunktion gibt. Während meiner Beobachtung ist mir dann vor allem eines aufgefallen: Ich habe mich ständig über Beiträge aufgeregt. Den Rest hat mir ein geteilter Nachrichtenbeitrag von einem jungen Flüchtling gegeben, der bei einem Badeunfall ertrunken ist. Der Beitrag wurde mit ganz vielen "Haha"-Smileys versehen, die Kommentare dazu muss ich wohl gar nicht erst erwähnen. Daraufhin wurde mir erst so richtig bewusst: Toll, und damit verbringst du deinen halben Tag. Du liest dir so einen Mist durch, ärgerst dich tierisch, bist genervt und scrollst in fünf Minuten über den nächsten Beitrag, der dich aufregt. Das kann dich doch nicht zufrieden stellen.
Kurzerhand habe ich meinen Facebookaccount deaktiviert und ihn seitdem auch nicht mehr benutzt. Und: Es geht mir damit wesentlich besser. Ich verfolge nur noch das, was mich glücklich macht oder mich bewegt, alles andere wird keines Blickes mehr gewürdigt.
Auch habe ich inzwischen aufgehört auf Menschen einzugehen, die mich letztendlich nur unzufrieden oder gar wütend machen. Vor ein paar Tagen gab es eine Diskussion in einem anderen Forum, in der ich mich ebenfalls äußerte - mit einer sehr kritischen Meinung, für die ich aber viel Zustimmung erhalten habe. Nur einer hat sich beschwert: Der Admin selbst. Ich solle mich doch mit meinen Äußerungen zurückhalten, da ich Betroffene (...zu denen ich selbst gehörte...) damit nur verletzen würde und meine Meinung sei ja ohnehin komplett falsch. Normalerweise hätte ich mit einem solchen Menschen stundenlang diskutiert oder wäre aus Schüchternheit eingeknickt, dieses Mal dachte ich mir nur: Ach, du mich auch. Hätte er seine Ansichten anders formuliert, statt mir den Mund verbieten und meine Meinung als falsch abstempeln zu wollen, bloß weil er es anders sah, hätte ich mich vielleicht noch darauf eingelassen, aber so? Nö, mit solchen Leuten verschwende ich meine Zeit nicht mehr.
Diese Umstellung ist zwar noch relativ neu, aber ich fühle mich dadurch trotzdem viel energiegeladener und mutiger - und eben auch glücklicher.