Hätte ich nicht gekämpft und meine persönliche Situation nicht anasysiert, meine Chancen nicht abgewogen und kein Ziel gehabt, würde ich jetzt auch in der sozialen Hängematte Hartz IV liegen!
Ohne Fleiß, kein Preis und so ist es nun mal im wahren Leben. Wenn ich etwas erreichen will, dann erreiche ich auch etwas. Und richtig es ist eine Frage der Persönlichkeit 😉
Und wie bereits geschrieben, habe ich nicht gesagt, man solle Hartz IV abschaffen etc.. Und auch habe ich die Einstellung vieler Hartz IV Empfänger nicht aus der Bildzeitung oder irgendwelchen Hausfrauensendungen, sondern erlebe sie Tag für Tag im realem Leben. Die Hartz IV Empfänger die ich kenne, wollen zu 98 % nicht arbeiten! Sie besorgen sich irgendwelche Attest, benehmen sich bei Bewerbungsgesprächen schon so, als wären sie doof und somit ungeeignet oder haben andere Ausreden, warum sie nicht arbeiten "können".
Und ja, ich als Arbeitnehmer finanziere das soziale Netz mit, was ich auch gerne mache, für die, die es wirklich brauchen aber nicht für die, die das soziale Netz zum ausruhen benutzen und der Meinung sind, die die arbeiten haben selber Schuld, das sie so blöd sind.
Hier ging es um Hartz IV und nicht um irgendwelche anderen Defizite in unserem System. Das unsere Steuergelder in vielen unsinnigen Kanälen versickern, ist sogar mir als "blöder" Arbeitnehmer klar. Aber darum ging es bei diesem Thread nicht.
Auch in diesem Thread wird einem deutlich, mit was sich viele Hartz IV Empfänger beschäftigen. Ausreden suchen, warum man nicht arbeiten gehen soll bzw. "kann".
Da liegt ja der Hund begraben:
Welche Kriterien willst Du ansetzen?
Wie wollen wir abwägen, wer sich die Gunst unseres Sozialsystems "verdient" hat und wer nicht?
Und hätten wir solch feste Kriterien, welchen Aufwand wollen wir betreiben, um die Menschen zu sortieren?
Und wenn wir diesen Aufwand betrieben hätten, wie verführen wir dann mit den Aussortierten?
Wollen wir sie ausweisen? Ihnen die Nahrung und das Dach über dem Kopf nehmen?
Ihnen den Gang zu Arzt verwehren?
Wollen wir sie zwingen irgendwelche Dienste zu verrichten die sonst Niemand machen will oder für die kein Geld zur Verfügung steht?
Oder wollen wir ein Gesetz erlassen, nachdem diese "Gesindel" offiziell separiert, betäubt und anschließend als Ersatzteillager für die brauchbaren Elemente unserer Gesellschaft Verwendung zu finden?
Du schreibst, es ginge in diesem Thread nicht um irgendwelche anderen Defizite im System und auch nicht so sehr um Harz 4, sondern um die innere Haltung vieler Harz 4 - Empfänger - aber so einfach ist das Eine nicht vom Anderen und alles zusammen nicht vom großen Ganzen zu trennen!
Diese innere Haltung, die Dich bei vielen Menschen die Sozialleistungen empfangen nervt, ist Ausdruck einer Persönlichkeit, die sich unter annähernd allen Lebenssituationen herauskristallisieren wird - sie hat mit Harz 4 nicht das Geringste zu tun!
Es ist eine innere Haltung, die den Politiker dazu bewegt, die Ein oder Andere Vergünstigung entgegen zu nehmen, die er mit einer anderen inneren Haltung abgelehnt hätten, die einen Banker dazu bewegt einer Rentnerin hochspekulative Finanzanlagen zu empfehlen und einen Unternehmer dazu, aus seinen Angestellten so viel Leistung herauszuholen wie nur eben möglich, und den Lohn so knapp zu halten, wie gerade noch vor dem Gesetz vertretbar, die einen wohlhabenden Menschen dazu bewegt, sein Vermögen außer Landes zu schaffen, um dadurch einer Besteuerung zu entgehen etc. etc.
Durch alle Gesellschaftsschichten hindurch und in allen denkbaren gesellschaftlichen und beruflichen Positionen wirst Du diese innere Haltung finden. Eine egoistische, auf den eigenen Vorteil bedachte Haltung, bei der dass Gemeinschaftsgefühl kaum über den eigenen familiären Tellerrand hinaus ragt und alles was sich außerhalb des engen inneren Kreises befindet, irgendwie zu Nutzen des eigenen Wohls missbraucht wird.
Eine verwerfliche innere Haltung, fürwahr. Aber auch ein Wesenszug des Menschen, der nicht so leicht auszuradieren ist.
Die Gelegenheiten, zu denen diese Haltung ans Licht drängt sind so vielfältig, das kaum ein Tag im Leben eines Menschen vergeht, an dem er nicht gleich mehrfach mit solchen Gelegenheiten konfrontiert wird in denen einzig und allein die ethische Grundstruktur einer Persönlichkeit darüber entscheidet, ob der Geist des Augenblickes das Licht vermehrt, oder den Schatten.
Wie viel Schatten kann irgend so ein asoziales Wesen, das sich irgendwelche Geschichten ausdenkt um nicht arbeiten gehen zu müssen schon erzeugen?
Um wie viel mehr Schatten kann die innere Haltung eines Bundespräsidenten oder des Chefs einer großen Bank, oder der Vorstände großer Unternehmen erzeugen und wie viel Schatten werfen die bis zu 30 Milliarden Euro, die nach Schätzungen jährlich in Deutschland an Steuern hinterzogen werden?
Wende Deine wütenden Blicke ab von den ohnmächtigen Opfern und hin zu den Mächtigen Machern jener Strukturen, die Dich nötigen aus einer offensichtlich arg gegängelten und missachteten Position heraus, Deinen Zorn auf die schwächsten Elemente innerhalb unserer Gesellschaft zu schleudern.
Das ist nicht notwendig - und zwar wortwörtlich gemeint:
Dieses Verhalten, aus welcher inneren Haltung heraus auch immer, ist nicht dazu geeignet, weder Deine eigene, noch die Not von Anderen zu wenden.
Finde ich.