Na klar weiß ich, dass die Psychopharmaka unterschiedlich wirken und mein Vater ein Extrembeispiel ist. ich bin jedoch generell kein Freund vom Tablettenfressen.
Für mich ist dieses Depressionsproblem Psychisch. Ich will nicht etwas, was in meinem Kopf entsteht mit Fremdkörpern beeinflussen.
Und egal wie oft ich in den letzten Jahren runtergefallen bin. Egal wie oft ich Depressionen hatte. Ich habe es immer ohne Tabletten geschafft. Auch jetzt will und werde ich keine nehmen. Das steht für mich fest.
Tatsache ist einfach, dass diese Mittel in deine Denkweise, dein Handeln, deinen Typ eingreifen, unabhängig ob positiv oder negativ. Und genau das will ich nicht. Ich mag zwar nicht immer glücklich damit sein, wie ich bin. Aber ich stehe dazu. Und ich werde diese Bewusstseinsänderung niemandem in meinem Umkreis antun.
Ich habe an meinem Vater gesehen, wie schwerwiegend die Veränderungen sind. Als er endlich die richtigen Medis bekam, hatte er nur noch eine rosarote Brille auf. DAS war es, was mich von ihm abgeschreckt hat. NICHT die Tabletten, die ihn noch schlimmer gemacht haben.
Das klingt böse, aber ich kannte ihn nicht anders, egal wie wütend, rechthaberisch er war. So war mein Vater.
Diesen Vater mit der pinken Sicht kannte ich nicht, und so haben mir die Tabletten, obschon sie halfen, mir beinahe meinen Vater weggenommen...