V
Versager & Versagerlein
Gast
Geht es eventuell auch jemandem so: ihr habt einen Job (so wie ich im kaufmännischen Sektor), ihr macht ihn gut, ihr verdient... naja im "normalen" Bereich. Ihr lernt Menschen kennen und macht stetig auch im näheren Umfeld folgende Erfahrungen, wobei ihr euch immer wieder sagt "ich bin nicht ok wie bin, was habe ich bloß falsch gemacht, warum sind die anderen so und ich so?
Diese Erfahrungen sind vor allem bei gesellschaftlichen Anlässen sehr ausgeprägt (zumindest bei mir). Ich spreche jetzt mal von der Altersgruppe um 25 und 40, irgendwo dazwischen wird ja gerne mal Bilanz gezogen was habe ich erreicht, bin ich zufrieden im Leben? Und da geht es uns sehr oft folgendermaßen, ich fasse die Dinge mal grob zusammen:
* Meine Partnerin und ich lernen ein neues Pärchchen kennen: sie hat studiert und arbeitet bei einer namhaften Firma im Marketing, er ist irgendwas bei Daimler. Sie verdient angeblich 2000 netto (mit 25), er hat sich soeben mit 27 eine Eigentumswohnung gekauft. Sie fährt BMW, er natürlich einen größeren Daimler. Nächstes Pärchen: beide wirken eloquent, unheimlich gebildet, wissen auf jeden Satz eine Antwort, könnten vermutlich ohne Konzept eine Sendung wie Wetten dass moderieren, ebenfalls beide erfolgreich. Und bei den anderen Personen im näheren Umfeld hört man immer nur Erfolg Erfolg Erfolg, Ausland hier, Fremdsprachen da, manche schmieren es einem auch so richtig aufs Brot was sie alles können und leisten. Teilweise sagt es mir nichtmal was wenn sie erzählen worum es in ihrem Job geht.
Nun zu uns: beide kaufmännische Angestellte, kein Studium, keine Auslandsaufenthalte, keine Diplome, eher zurückhaltend und hinterfragend, nicht so sehr wortgewandt, keine besonderen Erfolge, keine täglichen Glanzleistungen im Beruf.
Und jetzt fragen wir uns: sind wir im falschen Film? Haben wir alles falsch gemacht? Warum haben wir keinen "Anstandsberuf" wie Architekt, Rechtsanwalt, Arzt usw.. angestrebt bzw. erreicht? Warum arbeiten wir in dem Job und nicht in einem "Besseren"? Sind wir nicht fähig genug gewesen, haben wir uns zu wenig Gedanken gemacht, warum warum warum...
Sprich: in unseren Köpfen haben sich Minderwertigkeitsgedanken manifestiert. Alle anderen sind besser, schlauer, gebildeter, hatten das richtige Händchen, verdienen U30 schon 2/3 mehr als wir mit Mitte 30. Den Rest geben uns dann immer Kommentare als wäre es heute selbstverständlich mit 30 schon das eigene Haus zu planen. Handtasche für 1000 EUR? Kein problem ! Halt, für uns schon... wir sind eben auf der Verliererseite...
Die Fragen aller Fragen: müssen wir uns Vorwürfe machen? Haben wir das Pech nur an solche Überflieger zu geraten oder ist das wirklich Realität und wir haben den Zug verpasst?? Tut uns dieses Umfeld gut? Geht es heute nur noch um sein oder nicht sein? Alles oder nichts? Manchmal diskutieren wir uns den Abend madig über dieses Thema. Dann fühle ich mich am nächsten Tag auf der Arbeit total nutzlos... ich leiste ja nichts im Vergleich zu einem hochintelligenten Programmierer oder Elektriker beim Daimler. Manchmal rede ich mir ein, meine Freundin hätte lieber jemanden mit Geld, d.h. es kommt eigentlich nur darauf an, und wenn sie wöllte könnte sie ja jemanden haben der all das vorweisen kann. Solche Gedanken belasten natürlich unsere Beziehung, weil ich der Meinung bin ihr zu wenig "bieten" zu können.
Vielleicht kennt ja jemand dieses "Problem", ich wäre für jeden Austausch dankbar, denn diese Vergleiche sind für meine Psyche und die Beziehung absolut tödlich. Manchmal mache ich mir im Kopf richtigen Druck und sage zu mir selbst "du Versager, werde so schnell wie möglich auch erfolgreicher, sonst bleibst du ein Nichts".
Diese Erfahrungen sind vor allem bei gesellschaftlichen Anlässen sehr ausgeprägt (zumindest bei mir). Ich spreche jetzt mal von der Altersgruppe um 25 und 40, irgendwo dazwischen wird ja gerne mal Bilanz gezogen was habe ich erreicht, bin ich zufrieden im Leben? Und da geht es uns sehr oft folgendermaßen, ich fasse die Dinge mal grob zusammen:
* Meine Partnerin und ich lernen ein neues Pärchchen kennen: sie hat studiert und arbeitet bei einer namhaften Firma im Marketing, er ist irgendwas bei Daimler. Sie verdient angeblich 2000 netto (mit 25), er hat sich soeben mit 27 eine Eigentumswohnung gekauft. Sie fährt BMW, er natürlich einen größeren Daimler. Nächstes Pärchen: beide wirken eloquent, unheimlich gebildet, wissen auf jeden Satz eine Antwort, könnten vermutlich ohne Konzept eine Sendung wie Wetten dass moderieren, ebenfalls beide erfolgreich. Und bei den anderen Personen im näheren Umfeld hört man immer nur Erfolg Erfolg Erfolg, Ausland hier, Fremdsprachen da, manche schmieren es einem auch so richtig aufs Brot was sie alles können und leisten. Teilweise sagt es mir nichtmal was wenn sie erzählen worum es in ihrem Job geht.
Nun zu uns: beide kaufmännische Angestellte, kein Studium, keine Auslandsaufenthalte, keine Diplome, eher zurückhaltend und hinterfragend, nicht so sehr wortgewandt, keine besonderen Erfolge, keine täglichen Glanzleistungen im Beruf.
Und jetzt fragen wir uns: sind wir im falschen Film? Haben wir alles falsch gemacht? Warum haben wir keinen "Anstandsberuf" wie Architekt, Rechtsanwalt, Arzt usw.. angestrebt bzw. erreicht? Warum arbeiten wir in dem Job und nicht in einem "Besseren"? Sind wir nicht fähig genug gewesen, haben wir uns zu wenig Gedanken gemacht, warum warum warum...
Sprich: in unseren Köpfen haben sich Minderwertigkeitsgedanken manifestiert. Alle anderen sind besser, schlauer, gebildeter, hatten das richtige Händchen, verdienen U30 schon 2/3 mehr als wir mit Mitte 30. Den Rest geben uns dann immer Kommentare als wäre es heute selbstverständlich mit 30 schon das eigene Haus zu planen. Handtasche für 1000 EUR? Kein problem ! Halt, für uns schon... wir sind eben auf der Verliererseite...
Die Fragen aller Fragen: müssen wir uns Vorwürfe machen? Haben wir das Pech nur an solche Überflieger zu geraten oder ist das wirklich Realität und wir haben den Zug verpasst?? Tut uns dieses Umfeld gut? Geht es heute nur noch um sein oder nicht sein? Alles oder nichts? Manchmal diskutieren wir uns den Abend madig über dieses Thema. Dann fühle ich mich am nächsten Tag auf der Arbeit total nutzlos... ich leiste ja nichts im Vergleich zu einem hochintelligenten Programmierer oder Elektriker beim Daimler. Manchmal rede ich mir ein, meine Freundin hätte lieber jemanden mit Geld, d.h. es kommt eigentlich nur darauf an, und wenn sie wöllte könnte sie ja jemanden haben der all das vorweisen kann. Solche Gedanken belasten natürlich unsere Beziehung, weil ich der Meinung bin ihr zu wenig "bieten" zu können.
Vielleicht kennt ja jemand dieses "Problem", ich wäre für jeden Austausch dankbar, denn diese Vergleiche sind für meine Psyche und die Beziehung absolut tödlich. Manchmal mache ich mir im Kopf richtigen Druck und sage zu mir selbst "du Versager, werde so schnell wie möglich auch erfolgreicher, sonst bleibst du ein Nichts".