Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Brauche Tipps für einen Bekannten der an einer starken Angsterkrankung leidet

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Idealerweise hätte die Mutter schon vor eurer Beziehung Versuche machen sollen,aus dem " Gefängnis" auszubrechen.
Nicht nur ihr selbst zu Liebe,sondern für den Sohn.
Vielleicht konnte sie das nicht,vllt brauchte sie einen Schubs in die richtige Richtung ,vllt ist es ihr ja erst klar geworden mit dem Beginn eurer Beziehung.
Aber was nicht passiert ist,ist nicht passiert.
Du bist jetzt das " Feindbild", der der die Mutter anders gemacht hat,sie fordert jetzt.
Das ist natürlich für dich schwierig.
Anderseits ist für die Mutter so einfacher.Du wirst für diese Änderungen " gehasst" ,nicht sie.
Ganz wichtig ist jetzt,dass sie konsequent bleibt ,auch wenn du nicht vor Ort bist.Dass sie dann nicht in alte Muster fällt.
 
V

versuch

Gast
Erstmal recht herzlichen Dank für eure Ratschläge und objektiven Einschätzungen.

Am Anfang, als ich diesem Forum beitrat, war es mir ein Grundbedürfnis, Hilfe für mich als Angehörigen zu suchen, weil ich das die ganze Zeit vernachlässigt hatte und immer die Bedürfnisse anderer für mich im Vordergrund standen.
Eure Beiträge helfen mir, mich selbst zu reflektieren und vieles, das Ihr schreibt, habe ich mir auch schon gedacht.
Er ist alt genug, damit selbst klar zu kommen.
Er ist seit 1,5 Jahren selbständig. Will zusätzlich ein zweites Gewerbe anmelden, also beruflich sehr aktiv und engagiert.
Er hat viele Freunde übers Internet mit denen er sich austauschen kann und einen sehr großen Wissensdrang.
Er hat sich viel mit seiner Krankheit beschäftigt und aktiv Therapeuten gesucht, auch über das Internet sich mit Therapeuten unterhalten, macht manuelle Therapie und Akkupunktur und probiert es auch mit Hilfe von Spiritualität.

Und "Angst vor einem Verlust eines Menschen " und " Angst vor dem Versagen " hat jeder von uns.
Bei manchen ist es hat etwas ausgeprägter als bei anderen.
Meiner Meinung nach setzt er sich da so unter Erfolgsdruck, das er die Angst entwickelt hat, zu sterben, bevor er etwas im Leben erreicht hat.

Und ja, unbewusst habe ich es ihm leicht gemacht.

Wenn seine Angstanfälle kamen, gingen wir stundenlang spazieren oder redeten die ganze Nacht lang. Der Notarzt war oft da wegen Herzrasen, hohem Blutdruck, Schwindelanfällen, Panikattacken.
Während ich Arbeiten ging, waren entweder meine Schwester oder meine Tochter im Haus anwesend, wobei er ganz normal in seinem Zimmer war. Wie konnte ich ihn da alleine lassen ?
Die 3 Wochen in der Klinik, naja. Die erste Woche wollte er nur heim, die zweite ging und in der dritten hätte er gern verlängert, was aber nicht ging, da es nur eine Akutklinik war.

Es gibt da keine Lösung für das Problem.

Keiner kann Ihm mit Sicherheit sagen, "du wirst nicht an einem plötzlichen Herztod sterben ".
Die Möglichkeit besteht für jeden von uns. Aber das zu Akzeptieren klappt bei ihm einfach nicht.

Dank eines wundervollen Menschen habe ich den Schubs in die richtige Richtung bekommen.
Ich werde mir jeden Tag Freiraum schaffen, 1-2 Stunden aus dem Haus gehen und mich nicht darum kümmern, was mein Sohn in der Zeit macht. Er hat Optionen, muss sich aber selbst darum kümmern.
Gestern z.B. hatte ich mir wieder so einen Freiraum genommen, da war er so " wütend ? ", keine Ahnung, aber wir sahen ihn, wie er dann alleine spazieren ging.

Ach was hab ich mich gefreut.

Wut kann auch ein Katalysator sein.

Bitte bleibt weiter so, eure Beiträge helfen wirklich. Das macht dieses Forum so besonders.

Liebe @Sonnenblume68

vielleicht wäre es für alle Beteiligten, insbesondere auch für deinen Sohn gut und unterstützend, wenn du dir fachlichen Rat und psychotherapeutische Hilfe für dich selbst holen könntest.

Dieses 'Gefängnis', in dem du mit deinem Sohn seit Jahren steckst, hast du gemeinsam mit deinem Sohn aufgebaut.

Er wird es darum nicht alleine einreißen können.

Dass du kein Gefängnis bauen wolltest, sondern nur das Beste für deinen Sohn, ist mir klar. Auch dein Sohn hat sich diese Krankheit ja nicht ausgesucht und wollte kein Gefängnis für sich oder dich bauen.

Dass du nun eine starke Motivation zum Ändern der Situation durch eine neue Beziehung hast, ist gut.

Eine Motivation reicht aber nur, um 'warum?' und 'wozu?' zu beantworten.

Für das 'wie?' braucht es fachliche, qualifizierte Hilfe, und zwar nicht nur für deinen Sohn, sondern auch für dich. Wenn du deinen Anteil nicht erkennst, machst du es deinem Sohn sehr viel schwerer, wenn nicht unmöglich zu heilen.

Keine Beziehung zwischen zwei Menschen wird nur von einem von beiden bestimmt. Besonders wahr ist das für Eltern-Kind-Beziehungen, wo ja Vater oder Mutter naturgemäß älter, erfahrener und mächtiger sind als das Kind.

Ein Psychotherapeut (z. B. tiefenpsychologisch oder systemisch ausgebildet) könnte dir gegebenenfalls weiter helfen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Es geht nicht um Therapie, sondern um Hilfe die man als einfacher Mensch und Kontaktperson leisten kann.
Dazu benötigt es Informationen um auch die richtigen Schlüsse für sein eigenes Verhalten gegenüber des Betroffenen.
Einschätzungen wie man ihm mit diesem Hintergrund für ihn da sein kann.

Im Moment ist es so, dass ich sein Feindbild bin und ich der bin der seine Mutter manipuliert, um ihm sein Leben schwer zu machen.
Dass ich erst in ihrer Leben gekommen bin, weil seine Mutter das alles nicht mehr will und kann, möchte er nicht wahrhaben.
Er sieht auch nicht, wie stark seine Mutter unter dem "Gefängnis" leidet, das er durch seine Krankheit für sie gebracht hat.
Will er auch nicht sehen, denn er ist bei allem das Opfer und auf diese Opferrolle zieht er sich immer wieder zurück.
Damit habe ich gerechnet, denn nun muss er sich bewegen und das tut natürlich weh, aus der "Komfortzone" sich heraus zu bewegen.

Das wird noch ein langer Weg für ihn!
Mag alles sein, aber als einfacher Mensch kann man für solche Menschen nichts tun. Schon gar nicht, wenn sie einen - krankheitsbedingt - als Feind ansehen. Respektiere bitte, dass der Betreffende offensichtlich gar nicht möchte, dass du "für ihn da" bist.

Aufwand und Nutzen, ihm seine feindselige Haltung dir gegenüber abzugewöhnen, stehen in keinem angemessenen Verhältnis. Du gefährdest damit höchstens deine eigene psychische Gesundheit, und damit ist weder dem jungen Mann noch seiner Mutter, noch dir gedient. Solchen Menschen ist mit zwischenmenschlicher Güte leider nicht beizukommen. Das wird dir auch jede Psychiaterin und jeder Psychiater bestätigen.

Diese Erfahrung habe ich mit meiner Schwester, die seit über 20 Jahren unter Phasen mit Wahnvorstellungen leidet und vermutlich schizophren ist, auch machen müssen. Und nicht nur ich, auch andere in ihrem früheren sozialen Umfeld.

Erst wenn dein Bekannter deutliche Fortschritte in einer von kompetenten Profis durchgeführten Psychotherapie gemacht und sich psychisch stabilisiert hat, wird er in der Lage sein, sein Feindbild aufzugeben.

Ich bin durch Schaden klug geworden und würde mich für solche Leute nicht mehr aufreiben. Das führt nur dazu, dass der Leidensdruck für sie nicht groß genug ist, um professionelle Hilfe anzunehmen. Es schadet ihnen und den Leuten mit dem Helfersyndrom gleichermaßen. Es ist komplett für die Katz'.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bandit

Moderator
Teammitglied
@ Bandit
Ich habe (nur) Deinen Eingangsbeitrag gelesen.

Du beschreibst Vieles, was er NICHT möchte.

Was ich gerne wissen würde:
Was ist er für ein Mensch nach außen hin:
laut? still? Beides! Gegenüber Menschen, (außer zu seiner Mutter) nicht laut. Öfters Redebedürfnis, um sein Leid gegenüber seiner Mutter zu äußern. Wobei sie ihm auch schon länger sagt, dass er nicht alleine leidet unter seiner Krankheit. Das wiederum will er nicht hören.
aufsässig? Nein!
arrogant? Nein!
fordernd? Absolut ja!
egoistisch? Ja!
Gegen seiner Mutter, sie gehen bis zu dreimal am Tag spazieren. Das läuft so ab, dass er sagt wann und dann soll es auch geschehen. Was sie auch macht. Wobei er voraus läuft schnellen Schrittes und sie hinterher, außer er will reden. Notwendige Gegebenheiten will er nicht sehen (Arbeitszeiten seiner Mutter, da muss er aufstehen und zur Oma gehen wenn er nicht alleine sein will) und sonst macht er sein Ding.
Kommt auch nur aus seinem Zimmer wenn er was will. Sonst interessiert es ihn nicht, was seine Mutter macht. Keine gemeinsamen Mahlzeiten, da er es nicht will. Trotz Wunsch der Mutter es anders zu machen.
Er hat es sich in seiner Welt gemütlich gemacht, mit all den Einschränkungen die er hat, aber seine Mutter leidet unter diesen Einschränkungen genauso.


ablehnend? Eher reserviert! Er ist gerne für sich alleine in seinem Zimmer und ist dort auch oft online und tauscht sich da mit Gleichaltrigen aus.

Hat er zeitlich wechselnde Phasen seines Verhaltens?
Zum Teil, depressive Missstimmungen!
Wir sind nun vier Wochen ein Paar, der Prozess der Mutter sich Freiheiten zu schaffen hat schon vor meiner Anwesenheit begonnen.

Um es klarzustellen, ich bin bei meiner Anwesenheit zurückhaltend und reagiere auf ihn und zwinge ihm ganz sicher kein Gespräch auf.

Da sein und wenn er es mal wünscht auch Interesse an ihm zeigen.
Ganz sicher keine Therapeutischen Anwandlungen meinerseits.

@Lizy15
Klar gibt es Veränderungen wenn jemand neu in einen Haushalt kommt.
Aber ihr Sohn lebt genauso weiter wie bisher.
Hat sogar den Vorteil, dass er nicht zur Oma gehen muss wenn ich da bin und seine Mutter arbeiten geht. Er pennt dann bis zum Mittagessen!
Die Spaziergänge finden genauso statt wie er es will, nur darf er ab und zu mal ein paar Minuten warten.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
(......................)
Du störst sicher nicht!
Der Sohn wird bemuttert nach allen Regeln der Kunst!
Vor Monaten hat seine Mutter begriffen, dass es so nicht weiter gehen kann und drängt nun sehr sanft darauf, dass ihr Sohn sich um sein Leben und Krankheit eigenverantwortlich kümmert.
Was sie nun nach und nach nicht mehr macht.
Denn er ist intelligent und nicht auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen Telefonate usw. selbst in eigener Sache zu führen.

Was ist daran verkehrt?
Er darf sein Leben nach seinen Vorstellungen gestalten, dafür muss er tatsächlich etwas tun und das was da zu tun ist kann ihm niemand abnehmen.
Seine Befindlichkeiten werden respektiert, aber sein manipulatives Verhalten nicht mehr toleriert.
Wobei das auf den beiden Seiten ein Lernprozess ist, der auch der Mutter viel abverlangt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich würde mich da insgesamt nicht so reinhängen, wenn ich erst vier Wochen mit jemandem zusammen bin. Das halte ich für unangemessen. Nach vier Wochen kann man noch gar nicht beurteilen, ob die Beziehung das Potential hat zu halten. Bei einer Partnerin/ einem Partner, die/der mit psychisch schwer gestörten erwachsenen Kindern zusammenlebt, wäre ich sehr skeptisch.

Ich habe selbst eine seit über 20 Jahren psychisch schwerkranke Schwester und musste zwölf Jahre nach der Entdeckung, dass sie psychisch schwerkrank ist, zu meinem Selbstschutz den Kontakt abbrechen. Eine Beziehung mit jemandem, der einen solchen Problemfall im engsten Familienkreis hat und mit der Person sogar zusammenlebt, käme für mich aus psychohygienischen Gründen von vornherein nicht in Frage,
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Brauche dringend neuen Mut... Familie 10
M Gesetzlicher Betreuer für den Bruder? Familie 10
G Für meine Hater hier: 10 Jahre ohne Kinderkontakt Familie 37

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben