Stimmt Eisherz, das bringt nichts. Wer will und es drauf anlegt bekommt überall eine AU. Ärgerlich bleibt es allemal.
Gruß vom Kollegen
Ich kann - entgegen der Meinung anderer - Deinen Unmut nur zu gut verstehen. Im Arbeitsleben gibt es nicht nur die Mitarbeiter und Kollegen, die sich kollegial verhalten. Natürlich kann man keinem hinter die Stirn schauen, aber wenn man jahrelange Erfahrungen in der Arbeitswelt oder wie ich - im Personalrat - gesammelt hat, dann sehen die Erfahrungen doch viel differenzierter aus. Und sich auf Mobbing zu berufen, weil man stets und ständig für andere einspringen soll, das ist doch fehl am Platz-
Jeder Mitarbeiter hat Verständnis und ganz oft auch Mitgefühl oder Mitleid für kranke Kollegen. Natürlich ist die Lage auch so, dass es einen selbst auch treffen kann. Doch das Aufhören von Verständnis und Mitgefühl macht sich meistens breit, wenn es anfängt, dass andere stets und ständig, immer mal für paar Tage ausfallen. Man kennt das dann schon, wenn der/die Mitarbeiter frühs mit einem dicken Schal ankommen und gekonnt hüsteln, dann weiß man, Donnerstag und freitags werden diese fehlen. Wohlgemerkt, nicht zu verwechseln mit demjenigen, der mit schniefender Nase zum Arzt geht. Man kennt diese schauspielernden Kollegen dann schon ... Wir hatten mit Leuten zu tun, die stets und ständig vorm Urlaub und nach dem Urlaub sich noch eine paar Tage "frei auf den gelben Schein" genehmigten. Oder oft kam es auch vor, wenn sich die Arbeit mal wieder bei allen zu Stoßzeiten stapelte, dann waren es immer vorhersehbar die gleichen Kollegen, die einen Krankenschein brachten. Noch offensichtlicher dann die, die einen gewünschten Urlaub nicht bekamen, da konnte man seinen Ars.. drauf verwetten, dass da ein Krankenschein ins Haus flatterte.
Öfters passierte es auch, dass man dann von Umzug oder Möbelkauf erfuhr, oder von der Fahrt zu einem Familienfest ... ja sicher, letzteres dient vermutlich auch der Gesundung, dann aber bitte mit Urlaubsschein.
Wir bekamen dann das nächste Problem, diese ewigen Kurzzeit-Kranken hatten natürlich regelmäßig noch genügend Urlaubstage, die sie dann noch nehmen mussten, wieder waren die anderen Kollegen da. Dass das nicht unbedingt für ein angenehmes Arbeitsklima ist, kann man sich denken.
Dann wurden Gespräche eingeführt mit solchen Kurzzeit-Kranken. Es wurden Alternativen gesucht und Wege für die Gesunderhaltung. Wir hatten einige dabei, die dann auf wundersame Weise eine stabilere Gesundheit zeigten ...
Und dass es Ärzte gibt, die nur krank schreiben, wenn man wirklich mit dem Kopf unterm Arm kommt, das ist wohl wahr. Es gibt auch andererseits genug, die paar Tage oder eine Woche attestieren, ich schreibe da aus meiner Arbeitserfahrung, was ich selbst mit anderen Kollegen erlebt habe. Es ist nicht einfach, den anderen Mitarbeitern eine Motivation zu vermitteln, es nicht ebenso zu tun. Das Krankfeiern geht ja letztlich auf Kosten aller. Und es ist mühsam, dann den anderen arbeitswilligen und engagierten Leuten ihren Arbeitsfleiß, den Eifer und die Freude zu erhalten, die ja mehr oder weniger systematisch untergraben wird.
Jeder Einzelne, der arbeitet, hat ein privates Leben und sein Päckchen zu tragen. Das berechtigt ihn trotzdem nicht, sich auf Krankschreibungen zu berufen. Wer nicht in der Lage ist, seiner Arbeit nachzugehen, natürlich sollte der zum Arzt gehen, um zu gesunden oder sich zu pflegen. Das bedarf keiner Diskussion.
Es geht hier nicht darum, irgend jemanden eine Arbeitsunlust oder Krankfeiern zu unterstellen, aber Erfahrungswerte und der unmittelbare Umgang mit solchen Kollegen sind durchaus ernst zu nehmen und das nächste Problem lässt dann meistens auch nicht lange auf sich warten. Wenn solche Kollegen in einem Team sind, dann passiert es irgendwann, dass die anderen Kollegen keinen Bock mehr haben auf solche "kollegialen" Mitarbeiter ... Ehrlich gesagt, war ich dann froh, als die zweite Wahlperiode von mir im Personalrat zu Ende ging und ich mich nicht mehr zur Wahl stellte. Es war einfach nur wie ein Kampf gegen Windmühlen ...