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Bin ich schuld daran daß meine Tochter gestrauchelt ist?

Daoga

Urgestein
Auswendig lernen wie ein Papagei ist nicht die große Kunst, das können Autisten sehr gut. Die Lehrer haben ja dazu bemerkt, zwar schön geschrieben, aber der Inhalt nur heiße Luft. Schriftliche Ausdrucksweise hat auf Schulniveau sehr viel mit Auswendiglernen zu tun, dem Lernen und Nachahmen von Phrasen, wenig mit eigener Kreativität oder dem Füllen mit aussagekräftigen Inhalten. Bei Texten auf Erwachsenen-Niveau hat man lieber Inhalt hui und Schreibstil pfui als umgekehrt, außer man will nur nichtssagende leichte Lektüre. Aber einen Inhalt zu erstellen erfordert Kreativität und Antrieb, und das war anscheinend nie vorhanden.
 
B

Boris 123

Gast
Ich kann natürlich mit meiner Tochter darüber sprechen, sich doch mal gründlich untersuchen zu lassen ob nicht eine Erkrankung oder Behinderung vorliegt. Leider ist meine Befürchtung daß sie dem aus dem Weg gehen wird, einfach aus Bequemlichkeit heraus. Aber versuchen werde ich es.
Bleib hartnäckig, damit sie sich beim Neurolgen testen lässt.
Es muss doch endlich mal geklärt warum sie so ist.
Vielleicht ist sie sogar Autistin.
Es kann doch nicht angehen, dass ihr Verhalten keinen Namen bekommen.
 

cucaracha

Urgestein
Ihr Verhalten ..grade die Langsamkeit..kann eine Folge von einer schweren Depression sein.
ADHS vermute ich icht.
Mit Sicherheit würde ich ihr wegen einemTest keinerlei Druck machen (ausser vielleicht mal vorsichtig fragen) weil sonst der nächste Streit entstehen kann.

Eine Therapie könnte deiner Tochter gut tun.

Hattest du in der Schwangerschaft Alkohol getrunken ?
 
W

Windröschen

Gast
Danke für eure weiteren Antworten.

Nein, ich habe mich bei meiner Tochter nie für mein Verhalten in ihrer Kindheit entschuldigt. Ich habe ihr aber einige Male von meiner traurigen und liebelosen Kindheit erzählt. Ich erhoffte mir damit wohl eher unbewusst daß sie mich versteht und mir verzeiht...
Eigentlich glaube ich auch nicht daß man bei Jessi schon von einer leichten geistigen Behinderung sprechen kann. Vielleicht befindet sie sich eher am Rande einer Lernbehinderung, da sie immerhin normal schreiben und lesen gelernt hat. Rechnen z.B. kann sie gar nicht, ihr fehlt das Verständnis für Zahlen ebenso für Geometrie. In Naturwissenschaften hat sie auch nie etwas verstanden, da half auch kein Auswendiglernen. Wobei ich sagen muss daß das auch nie meine Stärke war.
Ich muss Daoga zustimmen daß Auswendiglernen wenig mit Intelligenz zu tun hat. Es bedeutet Dinge ohne Verstand zu lernen. Genauso schnell hat man es auch wieder vergessen.
Ich finde interessant daß einige von euch der Meinung sind, meine Tochter könnte autistisch sein. Ich weiß ein bisschen über das Asperger Syndrom Bescheid, weil ich eine Kollegin hatte deren Sohn betroffen war. Einiges trifft bei Jessi sicherlich zu, anderes aber gar nicht. Sie hatte z.B. nie Spezialinteressen, sondern hat mal das Hobby, dann wieder ein andres. Wozu sie gerade Lust hatte.
Auch hatte sie nie Probleme, Gefühle bei anderen wahrzunehmen, zumindest nicht in der Familie. Auf jeden Fall spürte sie meine Stimmungen oder die von Oma und Opa immer sehr gut. Als sie noch kleiner war, vor der Pubertät, kam sie manchmal in Konflikte mit anderen, die sie nicht vorhergesehen hat. Sie hatte vorher nicht gewusst daß sie Leute mit einem bestimmten Verhalten provozieren würde und war dann verwundert über teilweise handgreifliche Reaktionen. Sie kann sich auch gut in Menschen reinfühlen, hat schnell Mitleid.
Ihre größte "Behinderung" ist wirklich ihre Langsamkeit. Ich glaube daß die sie mehr einschränkt als mangelnde Intelligenz. Wir hatten einen Mann in der Verwandtschaft, der genauso tickte. Er war in allem sehr langsam, hatte aber trotzdem einen guten Job weil er intelligent war. Irgendwann mal war er wegen seinen Depressionen in der Psychiatrie wo man ihn sehr gründlich durchcheckte. Bei Tests kam heraus daß er ein "leichtes ADS" hat. Tut mir leid, aber ich kann mit solchen Diagnosen nicht viel anfangen. Ein "leichtes" ADS klingt für mich nach "Es gibt da eine Einschränkung, aber wir wissen nicht so richtig woran es liegt".

Trotzdem wäre es vielleicht wirklich wichtig, Jessi mal einem Neurologen vorzustellen.
Ich hoffe sehr daß meine Tochter mitziehen wird. Denn es wäre auch wichtig für sie wenn sie irgendwann mal arbeiten muss. Das Amt wird sie nicht bis zur Rente finanzieren, da bin ich sicher. Wenn sie aber eine Diagnose hätte, hätte sie vielleicht Unterstützung bei der Jobsuche.
 

woko

Neues Mitglied
Hallo Windröschen, du bist nicht Schuld. Das ist so ein hartes Wort, dieses Wort zieht dich nur runter.
Was deine Tochter aus ihren Leben macht ist nur ihre Sache, sie ist Erwachsen und weiß was sie macht.
Schau auf deine Enkelin, sie ist jetzt wichtig. Versuche sie auf einen guten Weg zu bringen.
Daoga hat recht du kannst deine Tochter nicht mehr ändern.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinen Weg.
 

Daoga

Urgestein
Die Symptome für ADS passen nicht, weil ADS eher mit Hyperaktivität und durchaus auch Kreativität einhergeht, aber Langsamkeit nur bei unerwünschten monotonen Tätigkeiten wie etwa Hausaufgaben. http://www.adhs-deutschland.de/Home/ADHS/ADHS-ADS/Das-Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom-ohne-Hyperaktivitaet.aspx Eine generelle Langsamkeit kann z. B. auf einen Hirnschaden aufgrund Sauerstoffmangel bei der Geburt zurückzuführen sein, es gibt sogar Kinder die während der Geburt einen Schlaganfall erleiden, was man auch nicht immer frühzeitig merkt.
 

Daoga

Urgestein
Trotzdem wäre es vielleicht wirklich wichtig, Jessi mal einem Neurologen vorzustellen.
Ich hoffe sehr daß meine Tochter mitziehen wird. Denn es wäre auch wichtig für sie wenn sie irgendwann mal arbeiten muss. Das Amt wird sie nicht bis zur Rente finanzieren, da bin ich sicher. Wenn sie aber eine Diagnose hätte, hätte sie vielleicht Unterstützung bei der Jobsuche.
Ja, das wäre wichtig.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Für das Kind kann es entlastend sein zu wissen, dass es nicht komplett selbst Schuld ist.
Oh ja, das stimmt. Das war zwar nicht ihre Frage aber für das Kind ist es wichtig.

Wobei bei mir, ich rede nur von mir, folgende Erkenntnis ausschlaggebend für meine Entwicklung war

Ich bin nicht schuld was mir meine Eltern angetan habe, aber ich muss für mich und mein Leben die volle Verantwortung übernehmen, wenn ich frei mein Leben so gestalten möchte, so dass ich glücklich bin in meinem Leben. Ich muss mich in Therapie begeben, muss für mein Kind Sorge tragen und mir eine Ausbildung suchen.. bzw mich für Dinge entscheiden die mir gut tun

Für mich war es wichtig aus dem Schmerz der Vergangenheit herauszufinden und MEIN Leben in die Hand zu nehmen mit allen Konsequenzen

Kolya
 
M

MichaeL 80

Gast
Für mich war es wichtig aus dem Schmerz der Vergangenheit herauszufinden und MEIN Leben in die Hand zu nehmen mit allen Konsequenzen
Wie soll die Tochter das schaffen, wenn eine geistige oer körperliche Behinderung voliegt? Selbst in einem intakten Elternhaus brauchen behinderte Kinder Unterstützung . Sie sind nicht fähig ihr Leben alleine zu meistern
 

Daoga

Urgestein
Die eigenständige Lebensfähigkeit hängt vom Grad der Behinderung ab und ob sie körperlich oder geistig ist. Für rein körperliche Defekte gibt es heute alle möglichen Kompensierungen, auch technisch, aber wenn eine schwere geistige Behinderung vorliegt, nützt leider der gesündeste Körper nichts. Die genannte Tochter scheint ja einigermaßen selbst klarzukommen, sie braucht nur regelmäßige Unterstützung. Eine Berufstätigkeit wäre denkbar in einer Behindertenwerkstatt oder anderen Einrichtung, wo auf besonders langsame Personen Rücksicht genommen wird. Irgendwas mit Handwerk, Gärtnerei oder so.
 

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