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Bin ich nur dann ein vollwertiger Mensch wenn ich einer Erwerbsarbeit nachgehe?

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K

kasiopaja

Gast
Dazu möchte ich sieben Aspekte einwenden:

1. Wenn wir für das Grundeinkommensmodell eine hohe Konsumsteuer einführen, sind 1200 Euro nicht so viel, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Ipods, Tablets, aber auch Alkohol und Zigaretten etc. sind dann sehr teure Luxusgegenstände, da über die Konsumsteuer besonders diejenigen zur Kasse gebeten werden sollen, die besonders viel konsumieren möchten. Lebensmittel hingegen (existenziell lebensnotwendige Güter) sollen niedrig besteuert werden.
Das ist doch jetzt schon so. Lebensmittel = 7% MwSt und Alkohol = Konsumsteuer + 19% MwSt / Tabak = Tabaksteuer + 19 % MwSt

3. Es geht beim Grundeinkommen nicht um "Geschenke", sondern um eine Voraussetzung zur Teilhabe an dieser Gesellschaft. Wer nichts zu essen und zu trinken hat und kein Dach über dem Kopf, der kann auch nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben.
Das wird doch schon durch Alg2 sichergestellt.

4. Um diejenigen die heute lieber chillen, kiffen und saufen, muss man sich in beiden Gesellschaftsmodellen kümmern, sowohl im heutigen Hartz IV-Modell als auch im Grundeinkommensmodell.
Das ändert aber nichts daran, dass diese suchtkranken Menschen dennoch Menschen sind und als solche entsprechend auch Träger von Menschenwürde sind. Man kann nicht einfach Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften ausgrenzen und ihnen ihre Menschenwürde streitig machen.
Aber man kann sich schon ärgern, dass man das mitfinanziert.


5. Das bedingungslose Grundeinkommen kann man als Chance betrachten, dieser chillenden, kiffenden und saufenden Menschen wieder ein Leben in Menschenwürde zu ermöglichen, das nicht durch Zwang, Depressionen und Sucht geprägt ist.
Es geht darum, auch diesen Menschen zu vermitteln, dass sie als Menschen intrinsisch wertvolle Wesen sind, die genauso zu unserer Gesellschaft gehören wie die Tüchtigen.
Also sollen wir sie dafür loben, dass sie sich durchmogeln und andere für sich arbeiten lassen? Sehe ich nicht so.


6. Diejenigen die tüchtig sind und motiviert sind, früh aufzustehen, haben nicht die Legitimation dazu, antriebsschwache Menschen als Menschen zweiter Klasse zu degradieren und ihnen die Menschenwürde abzusprechen. Dazu hat niemand das Recht.
Das nicht. Aber ich muss mich nicht freuen, dass ich die mitschleppen darf, obwohl sie sich selbst verhalten könnten.

7. Es gab schon in allen Epochen antriebsschwache, suchtkranke, isolierte, gestresste, kurzum: vom Leben geschlauchte Existenzen. Sie haben durch ein Grundeinkommen die Möglichkeit, sich wieder wertvoll zu fühlen und nicht von Existenzängsten geplagt zu werden.
Das macht auch das Grundeinkommen nicht besser.

Das Nehmen von diesen Ängsten sollte es der tüchtigen, stolzen Arbeitsgesellschaft doch wert sein. Wenn es um das Großziehen der eigenen Kinder geht, arbeit man jahrelange unentgeltlich für seine Liebsten. Wenn es um seine Mitmenschen geht, kommt sofort der Neid und Argwohn ins Spiel und der Mitmensch wird zum Feind erklärt. Wie gesagt: es gab schon immer faule, kranke und dumme Menschen. Anstatt diese Menschen mit Hartz IV existenziell zu brandmarken und zu vernichten, sollte man sie mit Liebe und Güte integrieren.
Finde ich nicht.

Würdest Du mich gütig lächeln ziehen lassen, wenn ich mir Deinen bezahlten Einkaufskorb schnappe und damit von dannen ziehe, weil ich keine Lust hatte selbst einkaufen zu gehen?

Ich denke nicht.
 

Bandit

Moderator
Teammitglied
Würdest Du mich gütig lächeln ziehen lassen, wenn ich mir Deinen bezahlten Einkaufskorb schnappe und damit von dannen ziehe, weil ich keine Lust hatte selbst einkaufen zu gehen?

Ich denke nicht.
Habe hier schon abstruse Vergleiche gelesen, aber deiner ist dabei schon Spitze! :rolleyes:

Sind dann alle ALG2-Bezieher, nach deiner Ansicht, Diebe und Räuber? :D
 
K

kasiopaja

Gast
Habe hier schon abstruse Vergleiche gelesen, aber deiner ist dabei schon Spitze! :rolleyes:

Sind dann alle ALG2-Bezieher, nach deiner Ansicht, Diebe und Räuber? :D
Nein, nur die , die nicht arbeiten, obwohl sie könnten.

Die, die bewußt auf Kosten der anderen leben.

Nicht die, die krank sind und nicht arbeiten können.
 

spamburger

Sehr aktives Mitglied
Ich ärgere mich , zu den Kranken zu gehören. Ich bin viel weniger krank als andere. Ich müsste mich nur zusammenreißen und einfach normal sein. Schließlich kann ich noch geradeaus laufen.
 

friek

Aktives Mitglied
Aber man kann sich schon ärgern, dass man das mitfinanziert.
Klar kann man das. Man kann sich auch ärgern, dass man nicht fliegen kann. Man kann sehr viel. Nur ob es sinnvoll ist, das ist die entscheidende Frage.

Die, die bewußt auf Kosten der anderen leben.
Musst du wirklich mehr bzw. länger arbeiten wegen diesen Leuten? Oder verdienst du wegen ihnen weniger Geld bzw. denkst du wirklich du würdest eine Gehaltserhöhung bekommen wenn es diese "Schmarotzer" nicht gäbe?

Wenn dies alles zuträfe hättest du recht. Ansonsten erkenne ich nicht wie irgendjemand außer dir selbst auf deine Kosten lebt. Denn ich nehme doch an du gehst in erster Linie für dich arbeiten, besonders da du es eigentlich nicht einmal müsstest, wenn ich mich recht entsinne.

Das sind alles nur Phrasen, geschaffen um von den wahren Parasiten unserer Welt abzulenken. Man muss einfach nur den Fokus, den Frust und den Zorn auf die Habenichtse und "Tunichtgute" lenken. Als wären sie das wirkliche Übel.

Aber das schlimme ist, dass diese Strategie voll und ganz aufzugehen scheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
M

Monarose

Gast
Die Steuergelder könnten sinnvoller verwendet werden.

Für gute Schulen zum Beispiel. Oder bessere Pflegeheime.

Es geht nicht darum, dass ich nichts abgeben will.

Aber sicher keinem Parasiten, der seinen Hintern nicht hochkriegt.
 

friek

Aktives Mitglied
Es geht nicht darum, dass ich nichts abgeben will.

Aber sicher keinem Parasiten, der seinen Hintern nicht hochkriegt.
1. Du gibst gar nichts ab! Völlig egal wofür es am Ende verwendet wird. Also hört auf ständig so zu tun als würdet ihr gütiger Weise einem Obdachlosen ein bisschen Kleingeld geben. Die Grundsicherung ist kein Almosen sondern ein Grundrecht.
2. Sitzen die wirklichen Parasiten an sehr vielen Orten aber mit Sicherheit niemals im Wartebereich irgendeines Jobcenters.

Du hast die Ablenkungsstrategien scheinbar voll verinnerlicht. Traurig.
 
A

Aho

Gast
Meiner Meinung solln doch die arbeiten, die arbeiten gehen wollen und können.
Und diejenigen, die aus unterschiedlichen gründen grad nicht können, sollte man nicht dazu zwingen. Denn da kommt garantiert nichts Qualitatives dabei raus.

Das System erhält sich durch Gegensätzlichkeiten. Es gäbe zb.nicht den Beruf des Arztes, wenn es keine Kranken gäbe. Wenn sich jeder selbst heilen würde, würden eine ganze Menge Berufszweige wegbrechen. Was wäre also ein Arzt ohne Kranke und womit würde er dann sein Geld verdienen? Was würden Arbeitsmarktbeamte ohne Arbeitslose machen? Therapeuten ohne Klienten? Verkäufer ohne Kunden?

Das System verteilt die Plätze und alle Plätze sind so angelegt, dass es sich selbst erhält und nicht kippt. Ich war selbst jahrelang im Amt tätig und weiß, das es Gelder gibt für Weiterbildung, Umschulung; Berufsunfähigkeit, Pension usw. Es wird aufgeteilt, verstehst du?

Wenn es dir derzeit nicht möglich ist zu Arbeiten, dann relativiere das durch das Wissen, dass du dennoch eine Rolle im System ausfüllst. Es muss nämlich, so wie das System hierarchisch angelegt und strukturiert ist, auch Arbeitslose geben.

Worüber ich mir mehr Sorgen mache oder besser mitfühlen kann ist, dass du aus dir selbst heraus noch keine Motivation für eine Tätigkeit gespürt hast, die dir Freude macht. Denn so sollte es eigentlich sein, aus eigenem Antrieb und Interesse eine Tätigkeit wählen, die durchaus in einen Beruf münden kann.

Wenn du sagst, dass du sehr mitfühlend bist, probier dich doch ein bißchen im Volontariat im Sozialbereich aus.

Oder wie wäre eine kreative Tätigkeit? Malen, schreiben, basteln, musik? Erstmal nur für dich und zu sehen, ob du dich wohl damit fühlst.

Ich bin überhaupt nicht für dieses aufgezwungene Tätigksein, wo man den Spruch "man muss doch" wie ein Damoklesschwert über sich schweben hat. Ergründe doch einmal deine dir beigebrachten Glaubenssätze und Denkmuster diesbezüglich und schau, ob vielleicht im "müssen" die Ursache deiner Blockade liegt.

Denn ein gesunder Mensch möchte von sich aus tun. Nicht übertrieben und aufgezwungen, wie es die meisten Hamsterradläufer praktizieren und dann Schimpftiraden auf jene hetzen, die sich erdreisten, nicht busy mitzurackern. Denen würde eine Auszeit und Bedenkzeit nämlich am meisten gut tun, aber sie haben viel zu große Ängste, weil sie denken, ohne sie bräche die Welt zusammen. Komischerweise dreht sie sich dennoch weiter, wenn einer von denen wegen Burnout aus dem Eifer des Gefechtes herauskatapultiert wird. Mhm...manchmal dreht sie sich ohne denjenigen sogar viel geschmeidiger weiter, wenn Leute, denen die Tätigkeit Spaß macht, an dessen Platz rutschen.

Es ist ok, erstmal nicht zu wissen, was man tun möchte. Denn dadurch läufst du wenigstens nicht dem Irrglauben entgegen, bloß irgendetwas zu tun, damit dein Gewissen beruhigt ist. Alle, die aus diesem grund arbeiten, sollten meiner meinung nach sofort damit aufhören. Denn es braucht keine miesepertrigen Leute an ihren Arbeitsstellen, die sich hinschleppen, weil man das ja muss. Deren negative Ausstrahlung verpestet die Luft. Es braucht Leute, die in Ruhe herausgefunden haben, wer sie sind und was sie gerne, vom Herzen, machen möchten.

Das Zeitalter des Zwangs und des Getriebenseins soll endlich dem selbstbewussten und verantwortungsvollen Dasein weichen.

Aho
 
V

Vegas

Gast
Ablenkungsmanöver (und zudem offtopic) sind die Bemerkungen zu irgendwelchen Bonzen, Politikern usw. Die kriegen auch ihr Fett ab, aber in separaten Themen. Niemand ignoriert das.
Aber hier gehts nicht um die.

Klar zahlen wir alle (außer der da oben, der nur den Mund und die Hand aufhält). Wovon sollen "die" denn sonst leben? Im Wald Beeren sammeln ist zu anstrengend. Geld drucken und denen zustecken ist auch nicht erlaubt.
Also zahlen wir Arbeitenden das. Wer sonst?
 
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