Haben Töchter-Mamas per se einfach mehr Glück und dürfen am Leben ihrer Enkel mehr teilhaben, als die Schwiegermütter?
Ja.
Das heisst aber nicht immer, dass Die Mütter der SchwieTö bessere Mütter oder Omas sind. Sie sind eben die eigene Mutter der SchwieTö, und diese kann ja auch mehr Druck auf ihre Tochter ausüben. Als SchwieMama kennt man nie so recht die Tochter/Mutter-Beziehung der SchwieTo, jedoch hat letztere wohl ein Bedürfnis, ihre gewohnten Verhaltensweisen aus ihrer Ursprungsfamilie dem eigenen Kind zu übertragen. Und diese sind eben völlig anders als die aus der anderen Familie kommenden.
Manche SchwieTö sind auch so besitzerisch veranlagt, dass sie nichts hergeben wollen, weder den Mann noch die eigenen Kinder. Und als SchwieMama bleibt man nicht vielleicht für immer aber doch sehr lange Jahre immer die Fremde, denn sie ist es, die der neuen Familie nicht zugehörig ist und nicht andersherum.
Ob man sich versteht oder nicht, hat damit gar nichts zutun. Ich kenne keine Oma, die nicht ihr Enkelkind liebhaben, ihm auch eine gewisse Tradition beibringen und mit ihm eine normale verwandtschaftliche Beziehung aufbauen will. Das ist aber für die Mütter väterlicherseits sehr schwer zu erzielen, aber auch nicht allzu hoffnungslos. Es ist eine reine Geduldsfrage, und ja, man leidet sehr darunter. Ausserdem liegt es ja auch in der Entwicklung der Frau, dass sie sich oft verändern muss, und dazu gehört auch das Grossmutterwerden.
Ein sehr kompliziertes Thema, und auch sehr schmerzhaft.
Was ich neuerdings erkannt habe, ist folgendes: Die Schwiegertochter sucht in der angeheirateten Schwiegermama keine zweite Mutter. Sie will nicht bemuttert werden, und wenn es noch mit bester Absicht und so liebevoll wie möglich gedacht ist. Sie will als gleichwertige Frau in ihrem Frausein anerkannt werden. Und das ist sehr schwer nachzuvollziehen, da sie eben doch noch sehr jung ist, also meistens wenigstens und auch nicht soviel Erfahrung besitzt.
Dann sollte man sich auch nicht als SchwieMama verbiegen, nur um des lieben Friedens willen, nur, um eine Verbindung anzubahnen und um der jungen Frau des Sohnes zu gefallen. Man sollte keine Angst vor ungewolltem falschen Verhalten haben, wenn man sowieso Meckern und Herumkritisieren gut sein lassen kann. Es kann schon mal krachen, ja und? Da stellt man nur die Gleise wieder richtig. Ziel sollte es natürlich nicht sein.
Aber vorsichtiger Umgang wäre sicher nicht zu schlecht. Daher, liebe TE, würde ich an Deiner Stelle jetzt nicht mehr meine Dienste anbieten wie Kind hüten usw. Die jungen Leute kommen sicher rechtzeitig an, wenn sie Dich brauchen. Versuche, diskret präsent zu sein, überlege Dir, wie Du auf Deine Weise zu Deinem "Recht" auch nur annäherungsweise kommen kannst, dann wirst Du erfinderisch und anregend.
Denn eine neue Phase in Deinem Frauenleben fängt nun an.
Ich drück' Dir die Daumen, dass Du in diesem neuen Werdegang durchhältst.