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Bewusstsein der Inkompetenz

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Kreuzer

Mitglied
Okay, das ist hart und ich verstehe, was Du meinst. Aber solange Du nicht zumindest einen Arzt und Psychologen kontaktiert hast auf mögliche Krankheiten, Nährstoffmängel etc. hin, kannst Du nicht wissen, ob es besser wird.

Von alleine wird es nicht besser, das ist klar. Und Deine Ernährung klingt ja wirklich sehr verbesserungswürdig, woher soll Dein Körper denn die Nährstoffe nehmen, die er für das Funktionieren des Gehirns braucht?

Hier - eine Seite über Brainfood:

Lies Dir das doch mal genau durch und fang mit Nährstoffen, Arzt und Ernährung an.

Fakt ist aber, dass unser Gehirn in besonderer Weise auf Wasser, Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe angewiesen ist. Nur dann funktioniert es optimal. Ein Mangel an Energielieferanten und wichtigen Bausteinen führt dazu, dass die Gehirnleistung geringer ausfällt, als sie eigentlich sein könnte.

Ich danke dir für deinen Rat. Ich denke, dass die Ärzte wohl sowieso nicht viel beihelfen können. Sie werden mir sagen, dass ich das so hinnehmen soll. Und bevor ich mich mein ganzes Leben so quälen soll, weiß ich selber nicht wie ich Rat holen soll.
Ich fühle mich als Opfer der Umstände und weiß, dass sich etwas anzutun nicht die richtige Lösung ist. Ich würde meiner Familie eine große Lücke hinterlassen und nichts wirklich besser machen.
 

Postman

Urgestein
Sicherlich hat Schlagfertigkeit/Rhetorik einen Einfluss darauf und könnte etwas beihelfen. Aber das Ganze zu erlernen und zu praktizieren erfordert auch gewisse Voraussetzungen der eigenen Gehirnleistung und Merkfähigkeit. Wenn also diese zwei Komponenten leiden bzw. vorgegeben sind und schwache Leistung erbringen, dann ist es einem erschwert, soetwas zu erlernen.
Man kann die kognitiven Fähigkeiten vielleicht etwas verbessern, aber kommt bei Weitem nicht so weit wie jemand, der diese schon angeboren hat und es als normal ansieht diese zu besitzen. Und dann kommt ein Mensch wie ich, der viel Arbeit reinstecken muss um seine Fähigkeiten etwas zu verbessern, aber immer noch anderen gegenüber nachteilig ist.
Ich hoffe ich kann mich verständlich äußern.
Diese Über- und Unterordnung in der Gesellschaft kann einen enorm verletzen und einen das ganze Leben lang in Überzeugungen vertiefen, man sei untergeordnet, weil man ganz einfach mit seinen vorhandenen Fähigkeiten geboren wurde und diese mein Leben bestimmen. Es tut damit einfach nur weh und entzieht einem die ganze Lust am Leben.
Also mit anderen Worten, du hälst dich für zu doof, um was dazuzulernen. Dann frage ich mich aber, wie du es bis in's Studium geschafft hast. Hast du dich da eingekauft? ;)

Ganz ehrlich, für mich sieht es im Moment danach aus, deine Ansprüche an dich selbst sind enorm hoch. Selbst wenn du kongnitiv nicht der Hellste wärst, und danach sieht es für mich im Moment nicht aus (zeigen ja schon deine Reflektiertheit und deine Beiträge), dann gilt doch, ein Mensch ist mehr wert als seine geistigen Fähigkeiten, oder findest du nicht? Warum vergleichst du dich nur nach oben, dadurch siehst du dich selber als geringer an und fühlst dich schlecht, ist doch klar.

Vergleiche dich doch mal mit denen, die viel weniger haben und viel weniger können. Das sollte das Bild doch einigermaßen relativieren? Die Voraussetzungen im Leben sind oft sehr unterschiedlich, das ist die Herausforderung an uns, damit umzugehen. Wenn du es schaffst, das als Aufgabe zu begreifen, dann verliert sich auch dein Opferdasein.

Als Beispiel: ich hatte beruflich eine Zeit lang mit Kindern an einer Förderschule zu tun. Studiert habe ich BWL, also was ganz anderes (übrigens auch dual, so wie du). Karriere habe ich bisher nicht gemacht, wollte ich auch nicht und dann waren da ja noch die Depressionen. Aus bestimmter Sicht hat mir die Arbeit bei den Kindern mehr gegeben, als jeder Bürojob zuvor. Und ich habe da sehr viel gelernt. Wenn du etwas weitergeben kannst, dann erledigen sich viele Probleme ganz wie von selbst, so meine Erfahrung.

Was genau studierst du eigentlich?
 
Zuletzt bearbeitet:

Kreuzer

Mitglied
Also mit anderen Worten, du hälst dich für zu doof, um was dazuzulernen. Dann frage ich mich aber, wie du es bis in's Studium geschafft hast. Hast du dich da eingekauft? ;)

Ganz ehrlich, für mich sieht es im Moment danach aus, deine Ansprüche an dich selbst sind enorm hoch. Selbst wenn du kongnitiv nicht der Hellste wärst, und danach sieht es für mich im Moment nicht aus (zeigen ja schon deine Reflektiertheit und deine Beiträge), dann gilt doch, ein Mensch ist mehr wert als seine geistigen Fähigkeiten, oder findest du nicht? Warum vergleichst du dich nur nach oben, dadurch siehst du dich selber als geringer an und fühlst dich schlecht, ist doch klar.

Vergleiche dich doch mal mit denen, die viel weniger haben und viel weniger können. Das sollte das Bild doch einigermaßen relativieren? Die Voraussetzungen im Leben sind oft sehr unterschiedlich, das ist die Herausforderung an uns, damit umzugehen. Wenn du es schaffst, das als Aufgabe zu begreifen, dann verliert sich auch dein Opferdasein.

Als Beispiel: ich hatte beruflich eine Zeit lang mit Kindern an einer Förderschule zu tun. Studiert habe ich BWL, also was ganz anderes (übrigens auch dual, so wie du). Karriere habe ich bisher nicht gemacht, wollte ich auch nicht und dann waren da ja noch die Depressionen. Aus bestimmter Sicht hat mir die Arbeit bei den Kindern mehr gegeben, als jeder Bürojob zuvor. Und ich habe da sehr viel gelernt. Wenn du etwas weitergeben kannst, dann erledigen sich viele Probleme ganz wie von selbst, so meine Erfahrung.

Was genau studierst du eigentlich?
Mit Sicherheit kann ich gewisse Dinge und stelle mich vielleicht in ein schlechteres Bild als nötig. In dem Bewerberpool für dieses Duale Studium wurde ich ausgewählt. Was ich vielleicht kann ist folgendes. Mich beim ersten Kennenlernen gut verkaufen. Bei der Einladung zum Assessment-Center konnte ich so überzeugt wirken, dass ich einen guten Ersteindruck gemacht. Bei Diskussionen konnte ich gut mithalten und meine Meinung äußern. In der Präsentation, die auf Englisch zu einem Thema, in das man sich anhand von Quellen einarbeiten musste, zu halten war, konnte ich mich auch irgendwie gut verkaufen und wurde schließlich zum Abschlussgespräch eingeladen und mir wurde ein Angebot unterbreitet. Ich wundere mich selber, wie das geklappt hat. Also punkte ich eher mit der Art wie ich präsentiere und weniger mit dem Inhalt der Präsentation.

Generell stimme ich dir zu, dass ein Mensch mehr wert sein sollte als seine kognitiven Fähigkeiten. Aber wir urteilen hauptsächlich über einen Menschen anhand seiner kognitiven Fähigkeiten. Anhand diesen Fähigkeiten bin ich in der Lage richtige Dialoge zu führen und zu kommunizieren. Habe ich diese wiederum nicht, werde ich nicht als normal geistiger Mensch abgestempelt. Es ist normal, dass man sich mit denen vergleicht, die mehr haben. Und für mich relativiert es nicht, dass andere es "schlechter" haben.

Du hast es richtig gut zusammengefasst. Die Voraussetzungen sind unterschiedlich und wie soll man mit dieser Herausforderung umgehen? Dadurch, dass das Leben jedem andere Voraussetzungen bietet, macht es gerade erst extrem unfair. Ich weiß, dass außer Akzeptanz der eigenen Voraussetzungen und "Talente" nichts das Problem lösen wird. Ich sehe aber einfach keinen Weg, wie ich mit meinen gegebenen Voraussetzungen leben soll und sie "akzeptieren" soll. Wo liegt die Fairness im Leben? Wieso werden uns von Gott aus unterschiedliche Fähigkeiten gegeben? Warum gibt es Schwächere und Stärkere? Führer und Geführte? Und ich bin mir verdammt sicher, dass die Stärkeren und die "Führer" einfach diese Gene in die Wiege gelegt bekommen haben. Klar hat die Erziehung und die Umwelt einen Einfluss zusätzlich dazu, aber die Gene machen den Hauptteil und bestimmen schon von Grund auf wer du sein wirst im Leben. Wie es eben auch die Nummerologie besagt. Alles ist irgendwie schon vorgegeben.

Sehr interessant, dass du deine soziale Ader im Leben gefunden hast. Und sehr großen Respekt an dich dafür, dass du benachteiligten Kindern geholfen hast. Wie bist du in diese Depression gerutscht und wieder rausgekommen? Ich habe oft das Gefühl, dass Menschen, die eben auf der kognitiven Ebene anderen unterlegen sind, tendenziell mehr in Depressionen rutschen, weil sie die Gesellschaft als "schlecht" abstempelt und sie damit nicht klarkommen und wissen, dass man die Fähigkeiten sowieso nicht ändern kann. In welchem Sinne meinst du etwas weitergeben? Und wie soll sich mein Problem mit den kognitiven Fähigkeiten auflösen indem ich anderen etwas weitergebe? Das Problem besteht ja weiterhin. Oder meinst du, dass man dann aufhört über sein Leben zu reflektieren und das Problem zu verdrängen?

In welcher Branche bist du jetzt aktiv? Ich studiere auch BWL dual. Es ist auch mit Sicherheit ein interessantes Studium, doch ich merke, wie ich unter den ganzen "Führer"-Kommillitonen versinke. Die kommen mir alle intellektuell weit überlegen und ich fühle mich dadurch einfach Fehl am Platz. In Gruppendiskussionen kriege ich mein Maul nicht auf, weil ich Angst habe etwas Falsches zu sagen oder dass meine schwachen kognitiven Fähigkeiten zum Vorschein kommen und ich als Dumm abgestempelt werde. Und wenn ich anfange etwas zu sagen, dann ist es oft so, dass meine Gedanken sich verzetteln und ich dann den Faden in meinem Erzählen verliere.
 

Postman

Urgestein
Und wie soll sich mein Problem mit den kognitiven Fähigkeiten auflösen indem ich anderen etwas weitergebe?
Weil du dann siehst, dass du gut genug bist, und ein wichtiger Teil von etwas bist. So meinte ich das.

Dein Problem sind nicht die kognitiven Fähigkeiten, sondern die soziale Angst, die Angst zu versagen und nicht gut genug zu sein. Das steht in deinem letzten Absatz, da steht: "ich fühle mich dadurch einfach Fehl am Platz". Es wird also mehr darum gehen, dein Selbstvertrauen, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Aber versteif dich nicht auf ein kognitives Defizit. Ich glaube, das liegt bei dir nicht vor. Es ist die Angst, nicht gut genug zu sein.
 

Kreuzer

Mitglied
Weil du dann siehst, dass du gut genug bist, und ein wichtiger Teil von etwas bist. So meinte ich das.

Dein Problem sind nicht die kognitiven Fähigkeiten, sondern die soziale Angst, die Angst zu versagen und nicht gut genug zu sein. Das steht in deinem letzten Absatz, da steht: "ich fühle mich dadurch einfach Fehl am Platz". Es wird also mehr darum gehen, dein Selbstvertrauen, dein Selbstwertgefühl zu stärken. Aber versteif dich nicht auf ein kognitives Defizit. Ich glaube, das liegt bei dir nicht vor. Es ist die Angst, nicht gut genug zu sein.
Ich verstehe. Ich denke, dass es sicher auch die kognitiven Fähigkeiten sind und auch der Gedanke nicht gut genug zu sein. Ich merke aber an den 9 genannten Beispielen, dass ich tatsächlich eine Gedächtnisstörung habe oder einfach so ein Gedächtnis vererbt bekommen habe. Mein Vater hat ein ähnliches "Problem". Er kann sich teilweise auch nicht richtig in Worte fassen, doch er macht sich glaube ich weniger Gedanken darüber. Ihn stört das überhaupt nicht und ich finde auch, dass er sich dessen eigentlich garnicht bewusst ist. Also eine Art unbewusste Inkompetenz. Ich glaube, dass ich viel glücklicher wäre, wenn ich über meine Leistung nicht reflektieren könnte und nicht darüber nachdenken würde. Ich wäre deutlich selbstbewusster und zufriedener und wäre der Überzeugung etwas zu können trotz desssen, dass es nicht stimmen würde. Ich bin nicht gut genug und ich sehe das an meinem Umfeld. Jeder ist irgendwie klar gerichtet im Leben und kann sein Hirn verwenden. Mir gelingt es einfach nicht. Trotz dessen, dass ich wirklich gerne wollen würde.

Mit den mangelnden Fähigkeiten, denke ich, kommt das mangelnde Selbstvertrauen. Ich habe gestern nochmal mit meiner Stiefmutter darüber gesprochen. Ich habe das Gefühl, dass sie das alles Beneinen und nicht zustimmen einfach aus dem Grund um mein Selbstbild zu verbessern. Ich kann mit der Anlügerei aber auch nicht leben. Ehrliche Worte wären mir lieber, statt Lügen. Aber mit den ehrlichen Worten würde sie mir wahrscheinlich auch einen letzten Stoß zur Überzeugung geben und ich wäre total resigniert.

Sie wollen mich zum richtigen Psychotherapeuten schicken. Ich denke mir aber, dass ein Therapeut mir nicht wirklich helfen wird, sondern mir den Rat gibt, sich selbst zu akzeptieren und so hinzunehmen wie die Situation ist. Dieser Gedanke ist grausam für mich und inakzeptabel.
Ich weiß wirklich nicht, wie ich weiter vorgehen soll
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich denke auch, dass Du einiges ändern könntest, wenn Du mit Deinem Selbstvertrauen anfängt und Deinem negativen Denken.

Ein Therapeut, wenn er gut ist, wird Dich nicht mit dem einfachen Rat nachhause schicken, Dich zu akzeptieren, sondern Strategien erarbeiten, wie Du an Dir arbeiten kannst.
Wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nie wissen - zu verlieren hast Du nichts, also mach es einfach mal, lass Dich auf eine Liste setzen und guck, was raus kommt.

Und, wie ich Dir ja schon geraten habe, geh zum Arzt und lass Dich medizinisch durchchecken.

Reflektieren ist zwar gut, aber um was zu ändern, muss man handeln.
 

Kreuzer

Mitglied
Hallo,

ich denke auch, dass Du einiges ändern könntest, wenn Du mit Deinem Selbstvertrauen anfängt und Deinem negativen Denken.

Ein Therapeut, wenn er gut ist, wird Dich nicht mit dem einfachen Rat nachhause schicken, Dich zu akzeptieren, sondern Strategien erarbeiten, wie Du an Dir arbeiten kannst.
Wenn Du es nicht ausprobierst, wirst Du es nie wissen - zu verlieren hast Du nichts, also mach es einfach mal, lass Dich auf eine Liste setzen und guck, was raus kommt.

Und, wie ich Dir ja schon geraten habe, geh zum Arzt und lass Dich medizinisch durchchecken.

Reflektieren ist zwar gut, aber um was zu ändern, muss man handeln.
Wie du richtig geschildert hast. Ich kann es etwas verbessern, aber mein Leben sonst nicht ändern. Mein Erinnerungsvermögen und die eigene Leistung bleibt bestehen und lässt mich in einer untergeordneten Rolle das ganze Leben bestehen. Und dieser Gedanke macht einen kaputt und das Leben nicht lebenswürdig, sondern man lebt nur, um das Leben irgendwie zu überleben und genießt es nicht wirklich. Die Persönlichkeit und der eigene Typus lässt es einfach nicht zu.
Tipps wie: Versuche alles auszuschalten und einfach das Leben zu genießen, hilft mir nicht.
Ich kann es wegen meinem Gehirn nicht..

Bis ich einen Termin bekommen würde, kann es ja ewig dauern. Und ich bin Psychotherapeuten echt skeptisch gegenüber. Ich habe schon zu viele Erfahrungsberichte gelesen, wo eine Behandlung nicht geholfen hat und der Therapeut keinen Rat mitteilen konnte.
 

Sisandra

Moderator
Du scheinst ein Problem mit deiner Merkfähigkeit zu haben. Hast du schon einmal überlegt zu einem Lerntherapeuten zu gehen?
 

Kreuzer

Mitglied
Du scheinst ein Problem mit deiner Merkfähigkeit zu haben. Hast du schon einmal überlegt zu einem Lerntherapeuten zu gehen?
Ich denke, dass ein Lerntherapeut nicht der richtige Ansatz ist. Darin liegt nicht direkt das Problem. Ich kann mir grundsätzlich Sachen merken, doch sie verschwinden sehr oft schnell wieder und ich kann sie nicht mehr ausgraben aus meinem Hinterkopf.
 
J

Jako

Gast
Hallo,

probier mal in einem ruhigen Moment alle Zutaten für das Brot oder den Kaiserschmarrn aufzusagen/aufzunehmen. Einen Tag nachdem du die Zutaten GEKAUFT und das Brot gebacken hast. Mach dir keinen Druck. Du musst es nicht in einer bestimmten Zeit schaffen. Du hast alle Zeit der Welt. Geh die Regale im Kopf durch, an denen du vorbeigekommen bist. Schreib dir die Zutatenliste auf. Benenn bei jedem Arbeitsschritt beim Backen die Zutaten UND was du damit machst. Vielleicht bist du sonst einfach nicht bei der Sache, wenn du backst. Du hast es ja schon oft gemacht und du hast die Anleitung ja immer vorliegen. Wo wir bei der nächsten Idee wären:

Unser Gehirn hat eine begrenzte Speicherkapazität. Wir können uns nicht alles behalten. Wenn wir uns alle Sachen merken würden, wäre es überlastet. Sortiert wird zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen. Warum solltest du dir Zutaten merken, wenn du das Rezept nachschlagen kannst? Warum einen Namen von einer Person, die dir nicht wichtig ist? Unnötiges Wissen. Also vergisst man es.

Fachbegriffe/Adjektive, die man nicht regelmäßig verwendet? Unnötig, also vergisst man es.

Vielleicht kennst du den Ausdruck "Es liegt mir auf der Zunge." Diesen Ausdruck gäbe es nicht, wenn du der einzige Mensch wärest, der Wissen nicht auf Knopfdruck abrufen und aufsagen kann.

Probier beim Lernen mal dich selbst zu interviewen. Tue so als wärest du der Experte und der Interviewer in einer Person. Bei den ersten Malen darfst du nachschlagen. Irgendwann wirst du immer sicherer.

Dual hin oder her: BWL finde ich persönlich schon theorielastig. Und du bist kein Lehrer oder Ausbildungsleiter. Deswegen musst du Sachen nicht erklären können, die du immer nach einem bestimmten Schema abarbeitest. Beim Rechnungsschreiben wird ja eher nichts hinterfragt, sondern einfach gemacht, oder?

Für mich klingt es so, als ob du dich für viele verschiedene Dinge interessierst. Wenn man das Wissen nicht regelmäßig abruft oder vertieft oder zum Beispiel bei der Ernährung nicht am Ball bleibt und Tag für Tag nach dem theoretischen Wissen HANDELT, festigt sich das Wissen nicht. Weil die Festplatte nicht überlastet werden darf. Man lebt das Wissen nicht (oder nicht mehr). Es verkommt wie ein Muskel, den man nicht mehr trainiert.

Finde es auch ganz normal, dass du Inhalte nicht in deinen eigenen Worten formulieren kannst. Wenn du 20 bist, stehst du erst am Anfang deines Studiums. Dir fehlen Fachbegriffe oder Synonyme. Vielleicht schlichtweg der Wortschatz. Eventuell hast du auch Angst davor etwas Falsches zu sagen, wenn du es umformulierst? Den Sinn zu verfälschen?

Du sagtest, dass du zweisprachig aufgewachsen bist. Darf ich fragen, wie das abgelaufen ist? Hat dein Vater oder deine Mutter einen Migrationshintergrund? Oder beide? Haben beide (jeweils) in ihrer Muttersprache mit dir geredet/dir vorgelesen oder zwischen ihrer Muttersprache und deutsch zwischendurch gewechselt?

Manchen fällt es schwer eine Vorstellung von Begrifflichkeiten zu entwickeln, die sie nicht anfassen können. Deswegen können sie sie sich nicht merken. Ein Studium ist für sie dann sehr kräftezehrend. Wurdest du mal auf Legasthenie getestet? Oder auf ADHS/ADS?

Hat deine Mutter während der Schwangerschaft getrunken oder bist du traumatisiert?

B12 könnte bezüglich der Konzentrationsfähigkeit helfen?

Hat dir jemand mal das Gefühl gegeben nicht genug zu leisten? Hast du dir abfällige Bemerkungen anhören müssen?

Alles nur Ideen und Anregungen. Ich kenne dich nicht. Du kannst selbst entscheiden, ob dir etwas davon weiterhelfen könnte.

Entschuldige, dass ich mich zwischendurch wiederhole. Ich habe alles runtergeschrieben, wie es mir in den Sinn kam. Auch wenn das vielleicht dumm wirkt. :)

Und noch als Hinweis: Es gibt auch emotionale Intelligenz. Vielleicht hast du diese schon oder kannst dich dahingehend weiterentwickeln. Jedenfalls bedeutet es nicht automatisch Glück, sehr intelligent zu sein. Zum Beispiel, wenn man nicht in der Lage ist Beziehungen aufzubauen oder man ständig ausgegrenzt wird, weil man mit einer besserwisserischen Art aneckt.

Damit möchte ich dir NICHT sagen, dass du nicht intelligent oder inkompetent bist. Wie gesagt: Tipps stehen oben und emotionale Intelligenz ist sehr wichtig.
Und um es nochmal klar auszudrücken: Du bist kein Lehrer. Wenn du etwas nicht erklären kannst, hat das nicht mit Inkompetenz zu tun. Du kannst ja umsetzen, wofür du von deinem Chef eingestellt wurdest.

Vielleicht hast du einen Grübelzwang oder neigst zu Perfektionismus? Kombiniert mit einem geringem Selbstbewusstsein? Und das lähmt dich?

Du willst etwas perfektes sagen. -> Dein Gehirn beginnt zu rattern. Du fängst an zu reden. Machst dir dabei viel Druck. Deshalb verhaspelst du dich, fängst an zu stammeln. -> Nach der Situation setzt der Grübelzwang ein. Du machst dich selbst fertig. Deine Angst vor der nächsten Gesprächssituation wird größer. Du willst es nächste mal BESONDERS perfekt machen. --> Du bist angespannt. Kannst keinen klaren Gedanken fassen. Stammelst dir etwas zurecht. --> Du grübelst und machst dir selbst Vorwürfe. "Wie kann ich nur so unfassbar dumm sein?!" Dein Selbstbewusstsein schrumpft. Gleichzeitig erhöhst du den Druck: Nächstes Mal zeigst du es allen, nächstes Mal wirst du ABSOLUT perfekt antworten. -->...


Zum Abschluss noch ein Rat: Stell diesen Leistungsgedanken mal einen Moment zurück.
Achte auf dein Selbstbild. Wenn du dich selbst so herabstufst, zieht dich das runter. Erzähl doch mal etwas zu deinen Stärken. :) Zum Beispiel: Warum denkst du, dass du ein Mensch bist, der gut handelt? Warum denkst du, dass du ein Freund bist, der anderen gut tut?
 
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