Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

arbeitgeberseitige Kündigung in der Probezeit beim Bewerbungsgespräch begründen

Bolinga51

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hoffe auf "Denkanstöße".

Ich war 30 Jahre in einem Unternehmen tätig, dann Fusion, Personalabbau usw. Damit bin ich fein, bin mit Abfindung rausgekommen.
Ich bin immer 45km, pro Strecke, in die Großstadt mit den Öffis gependelt. Hat mir mit 20 Jahren nichts ausgemacht, heute sieht es anders aus.

Ich hatte in den letzten 5 Jahren insgesamt 4 Anstellungen. Die letzten beiden sind waren kein Zuckerschlecken.
Die 3 Anstellung habe ich selbst gekündigt, in der Probezeit. Start-Up mit massiven Kommunikationsproblemen, unüberlegten Managemententscheidungen die mich meinen Job kosten sollten (der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen). Und als ich das herausbekam, habe ich mir das alles noch ein paar Wochen angesehen, festgestellt, "Ja, es geht in die Richtung" und habe dann von heute auf morgen gekündigt. Den Urlaub hatte ich dafür bereits eingeplant und keinen Tag genommen. Übergabe gemacht, weg war ich. Der junge Geschäftsführer hat getobt (hätte mein Sohn sein können), war seine erste Kündigung. Die Gründe habe ich ihm genannt. Er tobte innerlich noch mehr und das ich nur ein 3-er Zeugnis erhalten würde, war mir von Anfang an klar. Auch mit Anwalt war nichts zu machen. Ich habe richtig ins Schwarze gegriffen, man kannte sich!

Es dauerte nicht lange und ich fand eine Position in meiner Wohnortnähe! Was für ein Luxus. Mit dem Pkw zur Arbeit, in nur 15 min. Ich bin absolut bereit, unter meinen Möglichkeiten zu Arbeiten. Ich hatte meine Karriere und bin nicht mehr bereit alles und zu jeder Zeit mitzumachen. Die Rahmenbedingungen haben auch gepasst, da wieder ein großes Unternehmen.
Und dann kam der Hammer, bereits kurz nach der Einstellung: Meine Chefin labberte mich mind. 5-6 Stunden pro Woche voll mit Corona-gibt-es-nicht und sonstige Theorien, sei es politisch oder sonst was (manchmal musste ich unfreiwillig den Kopf schütteln über den Blödsinn und sie fasste das als Zustimmung für sich auf). Ich habe mich nie dazu geäußert. Es gibt im Team noch 2 weitere Damen, auch jenseits von gut und böse.
Mit den beiden habe ich mehrfach Gespräche geführt, ob es ihnen mit mir gut geht, wie sie die Lage empfingen usw. Weil ich sehr zügig gemerkt habe, dass sie mich nicht ernst nahmen und auch nicht integrieren. Aber für die Beiden war immer alles gut, ich arbeite mich ein, bin sehr strukturiert usw. Ende vom Lied war, ich habe die heilige Komfortzone gestört! HomeOffice wurde sehr Home genommen. Man machte sich irgendwann nicht mal mehr die Mühe den Fernseher leiser zu stellen. Ich habe zu viele Fragen gestellt (ja, die Einarbeitung war nicht gewollt und eine einzige unstrukturierte Katastrophe). Ich fügte also jedes Puzzleteilchen, was ich lernte, irgendwann zusammen, hatte aber immer viele organisatorische Fragen stellen müssen.
Ab dem 3. Monat haben mich die beiden wie Luft behandelt. Gründe: persönliche Befindlichkeiten und Kontrollwahn. Wo gehst Du hin, wo parkst Du, mit wem gehst Du essen usw. Ich gab immer neutrale und ausflüchtende Antworten.
Die bekammen mit, dass ich mich mit anderen Kolleg:innen traf und im Job die letzten 2 Monate der Probezeit relativ selbstständig arbeitete. Das war dann irgendwann zuviel, da ich aus dem Haus gelobt wurde, für die gute und zügige Arbeit.
2 Wochen vor Ende der Probezeit bekam ich die Kündigung. Fachlich konnten sie mir nichts anhaben, also ging es auf die zwischenmenschliche Ebene. Ja, die Kündigung in der Probezeit muss nicht begründet werden. Man tat es trotzdem:
Man würde sich mit mir nicht wohlfühlen (nee, ich mit denen auch nicht. Mein Plan stand schon lange fest, Probezeit bestehen um mich dann schleunigst intern zu verändern). Es folgte ein 1 stündiger Monolog der Chefin, sie hätte nichts geahnt, sie wäre genauso überrascht wie ich jetzt, sie würde die Argumente der beiden Damen nicht kennen usw. Aber sie müsste jetzt doch was unternehmen, wenn IHR TEAM auf sie zukommt. Sie hätte doch schließlich nur noch zwei Wochen Zeit bis zum Ende der Probezeit. Ich habe zu dieser Unprofessionalität nichts mehr gesagt. Sie wollte ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, in der Probezeit hat man keine Handhabe gegen sowas. Sie, die arme Maus. Gelogen hat sie in den 6 Monaten, dass sich die Balken biegen. Ich habe den Betriebsrat informiert sowie den Personalverantwortlichen. Anwalt eingeschaltet, es gibt sowas wie "willkürliche Kündigung" und dies ginge auch in der Probezeit nicht. Wie soll ich das bitte beweisen??? Es passierte alles nur hinter verschlossenen Türen, verbal, nix schriftlich, meist war nur eine von denen da. Ist auch nicht mein Ziel dort wieder zu arbeiten.

Und jetzt?
Wie erkläre ich bitte diese arbeiteberseitige Kündigung im Vorstellungsgespräch??? Ich finde einfach keinen Ansatz. Vor allem, weil ich den Job davor, den ich in der Probezeit gekündigt habe, gut erklären muss. Das kann ich argumentativ kein zweites Mal verwenden.

Die Tätigkeit war keine Herausforderung? Das wusste ich schon vorher. (Die unterfordernde Tätigkeit war ja auch nicht das Problem)
Es hat einfach nicht gepaßt? Was genau, kommt dann als Frage.
Was ich zu AG-seitigen Kündigungen als Tipp im Internet lese, ist, immer schön ins positive Umlenken und die eigenen Stärken etc. betonen.
Mir fehlt einfach die Phantasie wie ich das verpacken soll, dass ich in diese "Nicht-mehr-von-dieser-Welt-Truppe" nicht hineingepasst habe.

Ich habe inzwischen 3 Gespräche versemmelt, weil ich keine Erklärung geben kann, die Personaler hören wollen.
Ich nehme die Kündigung auf meine Kappe und meist läuft es auf "der Job war keine Herausforderung und bot auch keine Perspektive" hinaus.
Habt Ihr Ideen oder Erfahrungen?
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Wie erkläre ich bitte diese arbeiteberseitige Kündigung im Vorstellungsgespräch???
Zunächst mal musst du anderen die Begründung, die du erhalten hast, nicht auf die Nase binden. Du musst nicht mal sagen, dass du eine Begründung erhalten hast.
Aktiv würde ich dazu deinerseits nichts sagen, nur wenn du gefragt wirst.
Und dann kannst du etwas Ausweichendes antworten. Kritik an früheren AGs kommt in Vorstellungsgesprächen eher schlecht an.
Also evtl sowas in der Richtung: "Ich kann mir keine plausiblen Gründe vorstellen, warum die Fa. XY die Kündigung ausgesprochen hat, aber als Neuling schaut man in so betriebliche Abläufe ja nicht rein. Letztlich fand ich die Kündigung auch nicht wirklich schlimm, denn die Arbeit dort war für mich keine wirkliche Herausforderung, da ich ja eigentlich in eine andere Richtung ausgebildet bin. Deswegen fände ich jetzt ja die bei Ihnen ausgeschriebene Stelle so passend für mich, weil ..."
 

CAT

Aktives Mitglied
Du hast den Vorteil bereits 30 Jahre ! in einem Unternehmen gearbeitet zu haben.

Somit kann dich niemand als „Jobhopper“ oder ähnliches abtun.

Sag einfach, dass es nicht gepasst hat und du auf der Suche nach einem Unternehmen bist, wo du fühlst, dass dies Langfristigkeit verspricht, du dich bis zur Rente dort sehen kannst und solches blabla.

Dass die Probezeit genau dafür da ist und du bis zur letzten Sekunde noch geschaut hast ob der Job was für dich sein könnte, aber dem final so nicht war.

Du kannst die Personaler auch in dem Glauben lassen, dass du gekündigt hast.

Du bist nicht verpflichtet zu erwähnen, dass du gekündigt wurdest. Warum auch…..
 

Bolinga51

Mitglied
Du hast den Vorteil bereits 30 Jahre ! in einem Unternehmen gearbeitet zu haben.

Somit kann dich niemand als „Jobhopper“ oder ähnliches abtun.

Sag einfach, dass es nicht gepasst hat und du auf der Suche nach einem Unternehmen bist, wo du fühlst, dass dies Langfristigkeit verspricht, du dich bis zur Rente dort sehen kannst und solches blabla.

Dass die Probezeit genau dafür da ist und du bis zur letzten Sekunde noch geschaut hast ob der Job was für dich sein könnte, aber dem final so nicht war.

Du kannst die Personaler auch in dem Glauben lassen, dass du gekündigt hast.

Du bist nicht verpflichtet zu erwähnen, dass du gekündigt wurdest. Warum auch…..
Bei einer eigenen Kündigung in der Probezeit steht im Zeugnis, Frau X verläßt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Das wird diesmal nicht der Fall sein. Es wird sinngemäß drinstehen: Das Arbeitsverhältnis endete im Rahmen der Probezeit am xx.xx.xxxx.
Jeder Personaler weiß hiermit, dass es sich um eine Arbeitgeberseitige Kündigung handelt.

Aber die Antworten geben mir einen sehr guten Hinweis, wie ich meine Argumentation aufbauen muss. Ich danke sehr euch dafür und freue mich, wenn noch mehr Antworten kommen.
 
G

Gelöscht 127922

Gast
Dann lass doch im Lebenslauf eine Stelle weg. Das ist kaum überprüfbar.
Dann warst du eben 2 - 3 Monate auf Jobsuche. Das wird akzeptiert.
Ich habe auch mal in einem Startup angefangen. Ein organisatorisches Chaos.
Oder unser tägliches Meeting gib uns heute.

Sei stolz auf die 30 Jahre. Umorganisiert wird leider immer und ältere und teure Mitarbeiter bleiben da auf der Strecke. Hast du es mal mit xing / linkedin versucht? Da melden sich wirklich Personalvermittler. Ich habe gleich um 15:25 ein Teams Gespräch.

Viel Glück
 

Bolinga51

Mitglied
Dann lass doch im Lebenslauf eine Stelle weg. Das ist kaum überprüfbar.
Dann warst du eben 2 - 3 Monate auf Jobsuche. Das wird akzeptiert.
Ich habe auch mal in einem Startup angefangen. Ein organisatorisches Chaos.
Oder unser tägliches Meeting gib uns heute.

Sei stolz auf die 30 Jahre. Umorganisiert wird leider immer und ältere und teure Mitarbeiter bleiben da auf der Strecke. Hast du es mal mit xing / linkedin versucht? Da melden sich wirklich Personalvermittler. Ich habe gleich um 15:25 ein Teams Gespräch.

Viel Glück
Die Start-up Stelle würde ich am liebsten weglassen. Leider erscheint mein Name in Verbindung mit diesem Unternehmen, wenn ich mich selber google. Fast überall haben sie meinen Namen ausgelöscht, aber leider an einer Stelle übersehen.
Mein damaliger Chef und ich haben sofort als erstes nach den Bewerbern gegoogelt ;-)
In größeren Unternehmen kann ich mir das nicht mehr vorstellen, bei den kleineren schon.

Mit Personalvermittlungen bin ich durch, egal ob online oder offline. Mit denen kann man auch was erleben. Ich sage nur Datenschutz. Es gibt Vermittlungen, die hauen Newsletter per E-Mail an die Firmen raus, was das Zeug hält. Ungefragt.
 

Portion Control

Urgestein
Mir war es ähnlich ergangen. Zunächst fast 2 Jahrzehnte in einem Unternehmen. Dann erfuhren wir alle leider outsourcing und danach andauernd an dumme AG geraten bei denen ich nicht bleiben wollte.

Meinen Lebenslauf habe ich einfach geschönt indem ich mehrere davon weggelassen hatte.
Aufpassen muss man dann nur das die Zeiten noch stimmen. Die Gefahr besteht darin zu vergessen das beim Zeugnis das Eintrittsdatum und Enddatum dabei steht.

Kurioserweise hatte mein letzter Arbeitgeber (mein bester Job überhaupt) zugegeben, das ich deshalb Favorit gewesen sei weil ich weniger Jobwechsel als andere hatte. Wenn der wüsste...

Aber es war für etwas gut. Toller Job, bin Abteilungsleiter geworden und nicht nur ich, sondern auch die Firma hatte es es definitiv nicht bereut. Habe alles für diese Firma gemacht, Abends im Homeoffice noch gearbeitet, Feiertags, etc.! Hatte einfach Spaß gemacht.

Ich bin leider jetzt im Sommer nach 6 Jahren dort weg weil wir Insolvent gegangen sind und auch ein Verkauf angestanden hatte. Nach meinem Weggang wurden dann knapp 50 Prozent vom Innendienst gekündigt.
 

Bolinga51

Mitglied
Mir war es ähnlich ergangen. Zunächst fast 2 Jahrzehnte in einem Unternehmen. Dann erfuhren wir alle leider outsourcing und danach andauernd an dumme AG geraten bei denen ich nicht bleiben wollte.

Meinen Lebenslauf habe ich einfach geschönt indem ich mehrere davon weggelassen hatte.
Aufpassen muss man dann nur das die Zeiten noch stimmen. Die Gefahr besteht darin zu vergessen das beim Zeugnis das Eintrittsdatum und Enddatum dabei steht.

Kurioserweise hatte mein letzter Arbeitgeber (mein bester Job überhaupt) zugegeben, das ich deshalb Favorit gewesen sei weil ich weniger Jobwechsel als andere hatte. Wenn der wüsste...

Aber es war für etwas gut. Toller Job, bin Abteilungsleiter geworden und nicht nur ich, sondern auch die Firma hatte es es definitiv nicht bereut. Habe alles für diese Firma gemacht, Abends im Homeoffice noch gearbeitet, Feiertags, etc.! Hatte einfach Spaß gemacht.

Ich bin leider jetzt im Sommer nach 6 Jahren dort weg weil wir Insolvent gegangen sind und auch ein Verkauf angestanden hatte. Nach meinem Weggang wurden dann knapp 50 Prozent vom Innendienst gekündigt.
Die ersten zwei Positionen sind sofort erklärt. Das ist gar kein Problem. Das Start-Up-Mist-Ding bekomme ich nicht weg aus dem Lebenslauf, auf Grund des Interneteintrags, das Zeugnis ist nur eine 3, das stört mich kolossal, weil alles anderen Zeugnisse mind. 2 bis 1 sind. Reine Boshaftigkeit von dem jungen Typen. Durchschnitt. Ich habe ihm den Allerwertesten geretten, indem in mich in die Personalverwaltung reingehängt habe oder die Leute wären nicht mehr krankenversichert gewesen, weil er allwissend ist und nix auf die Reihe bekommen hat. Nicht mal einen einfachen Handelsregistereintrag. Start-Up halt, die denken, sie erfinden die Wirtschaft neu. Ganz sicher. Aber ich war ja "oldschool", schon klar. Ich bin erfahren, mir macht in der Verwaltung ein junges Häschen nix vor.

In dem jetzigen Verein war ich 7 Monate. Wenn ich dieses Unternehmen weglasse, habe ich eine Lücke von 9 Monaten im Lebenslauf. Nicht wirklich glaubwürdig, dass man nix gefunden hat in der langen Zeit, oder?
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben