Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe auf "Denkanstöße".
Ich war 30 Jahre in einem Unternehmen tätig, dann Fusion, Personalabbau usw. Damit bin ich fein, bin mit Abfindung rausgekommen.
Ich bin immer 45km, pro Strecke, in die Großstadt mit den Öffis gependelt. Hat mir mit 20 Jahren nichts ausgemacht, heute sieht es anders aus.
Ich hatte in den letzten 5 Jahren insgesamt 4 Anstellungen. Die letzten beiden sind waren kein Zuckerschlecken.
Die 3 Anstellung habe ich selbst gekündigt, in der Probezeit. Start-Up mit massiven Kommunikationsproblemen, unüberlegten Managemententscheidungen die mich meinen Job kosten sollten (der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen). Und als ich das herausbekam, habe ich mir das alles noch ein paar Wochen angesehen, festgestellt, "Ja, es geht in die Richtung" und habe dann von heute auf morgen gekündigt. Den Urlaub hatte ich dafür bereits eingeplant und keinen Tag genommen. Übergabe gemacht, weg war ich. Der junge Geschäftsführer hat getobt (hätte mein Sohn sein können), war seine erste Kündigung. Die Gründe habe ich ihm genannt. Er tobte innerlich noch mehr und das ich nur ein 3-er Zeugnis erhalten würde, war mir von Anfang an klar. Auch mit Anwalt war nichts zu machen. Ich habe richtig ins Schwarze gegriffen, man kannte sich!
Es dauerte nicht lange und ich fand eine Position in meiner Wohnortnähe! Was für ein Luxus. Mit dem Pkw zur Arbeit, in nur 15 min. Ich bin absolut bereit, unter meinen Möglichkeiten zu Arbeiten. Ich hatte meine Karriere und bin nicht mehr bereit alles und zu jeder Zeit mitzumachen. Die Rahmenbedingungen haben auch gepasst, da wieder ein großes Unternehmen.
Und dann kam der Hammer, bereits kurz nach der Einstellung: Meine Chefin labberte mich mind. 5-6 Stunden pro Woche voll mit Corona-gibt-es-nicht und sonstige Theorien, sei es politisch oder sonst was (manchmal musste ich unfreiwillig den Kopf schütteln über den Blödsinn und sie fasste das als Zustimmung für sich auf). Ich habe mich nie dazu geäußert. Es gibt im Team noch 2 weitere Damen, auch jenseits von gut und böse.
Mit den beiden habe ich mehrfach Gespräche geführt, ob es ihnen mit mir gut geht, wie sie die Lage empfingen usw. Weil ich sehr zügig gemerkt habe, dass sie mich nicht ernst nahmen und auch nicht integrieren. Aber für die Beiden war immer alles gut, ich arbeite mich ein, bin sehr strukturiert usw. Ende vom Lied war, ich habe die heilige Komfortzone gestört! HomeOffice wurde sehr Home genommen. Man machte sich irgendwann nicht mal mehr die Mühe den Fernseher leiser zu stellen. Ich habe zu viele Fragen gestellt (ja, die Einarbeitung war nicht gewollt und eine einzige unstrukturierte Katastrophe). Ich fügte also jedes Puzzleteilchen, was ich lernte, irgendwann zusammen, hatte aber immer viele organisatorische Fragen stellen müssen.
Ab dem 3. Monat haben mich die beiden wie Luft behandelt. Gründe: persönliche Befindlichkeiten und Kontrollwahn. Wo gehst Du hin, wo parkst Du, mit wem gehst Du essen usw. Ich gab immer neutrale und ausflüchtende Antworten.
Die bekammen mit, dass ich mich mit anderen Kolleg:innen traf und im Job die letzten 2 Monate der Probezeit relativ selbstständig arbeitete. Das war dann irgendwann zuviel, da ich aus dem Haus gelobt wurde, für die gute und zügige Arbeit.
2 Wochen vor Ende der Probezeit bekam ich die Kündigung. Fachlich konnten sie mir nichts anhaben, also ging es auf die zwischenmenschliche Ebene. Ja, die Kündigung in der Probezeit muss nicht begründet werden. Man tat es trotzdem:
Man würde sich mit mir nicht wohlfühlen (nee, ich mit denen auch nicht. Mein Plan stand schon lange fest, Probezeit bestehen um mich dann schleunigst intern zu verändern). Es folgte ein 1 stündiger Monolog der Chefin, sie hätte nichts geahnt, sie wäre genauso überrascht wie ich jetzt, sie würde die Argumente der beiden Damen nicht kennen usw. Aber sie müsste jetzt doch was unternehmen, wenn IHR TEAM auf sie zukommt. Sie hätte doch schließlich nur noch zwei Wochen Zeit bis zum Ende der Probezeit. Ich habe zu dieser Unprofessionalität nichts mehr gesagt. Sie wollte ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, in der Probezeit hat man keine Handhabe gegen sowas. Sie, die arme Maus. Gelogen hat sie in den 6 Monaten, dass sich die Balken biegen. Ich habe den Betriebsrat informiert sowie den Personalverantwortlichen. Anwalt eingeschaltet, es gibt sowas wie "willkürliche Kündigung" und dies ginge auch in der Probezeit nicht. Wie soll ich das bitte beweisen??? Es passierte alles nur hinter verschlossenen Türen, verbal, nix schriftlich, meist war nur eine von denen da. Ist auch nicht mein Ziel dort wieder zu arbeiten.
Und jetzt?
Wie erkläre ich bitte diese arbeiteberseitige Kündigung im Vorstellungsgespräch??? Ich finde einfach keinen Ansatz. Vor allem, weil ich den Job davor, den ich in der Probezeit gekündigt habe, gut erklären muss. Das kann ich argumentativ kein zweites Mal verwenden.
Die Tätigkeit war keine Herausforderung? Das wusste ich schon vorher. (Die unterfordernde Tätigkeit war ja auch nicht das Problem)
Es hat einfach nicht gepaßt? Was genau, kommt dann als Frage.
Was ich zu AG-seitigen Kündigungen als Tipp im Internet lese, ist, immer schön ins positive Umlenken und die eigenen Stärken etc. betonen.
Mir fehlt einfach die Phantasie wie ich das verpacken soll, dass ich in diese "Nicht-mehr-von-dieser-Welt-Truppe" nicht hineingepasst habe.
Ich habe inzwischen 3 Gespräche versemmelt, weil ich keine Erklärung geben kann, die Personaler hören wollen.
Ich nehme die Kündigung auf meine Kappe und meist läuft es auf "der Job war keine Herausforderung und bot auch keine Perspektive" hinaus.
Habt Ihr Ideen oder Erfahrungen?
ich bin neu hier und hoffe auf "Denkanstöße".
Ich war 30 Jahre in einem Unternehmen tätig, dann Fusion, Personalabbau usw. Damit bin ich fein, bin mit Abfindung rausgekommen.
Ich bin immer 45km, pro Strecke, in die Großstadt mit den Öffis gependelt. Hat mir mit 20 Jahren nichts ausgemacht, heute sieht es anders aus.
Ich hatte in den letzten 5 Jahren insgesamt 4 Anstellungen. Die letzten beiden sind waren kein Zuckerschlecken.
Die 3 Anstellung habe ich selbst gekündigt, in der Probezeit. Start-Up mit massiven Kommunikationsproblemen, unüberlegten Managemententscheidungen die mich meinen Job kosten sollten (der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen). Und als ich das herausbekam, habe ich mir das alles noch ein paar Wochen angesehen, festgestellt, "Ja, es geht in die Richtung" und habe dann von heute auf morgen gekündigt. Den Urlaub hatte ich dafür bereits eingeplant und keinen Tag genommen. Übergabe gemacht, weg war ich. Der junge Geschäftsführer hat getobt (hätte mein Sohn sein können), war seine erste Kündigung. Die Gründe habe ich ihm genannt. Er tobte innerlich noch mehr und das ich nur ein 3-er Zeugnis erhalten würde, war mir von Anfang an klar. Auch mit Anwalt war nichts zu machen. Ich habe richtig ins Schwarze gegriffen, man kannte sich!
Es dauerte nicht lange und ich fand eine Position in meiner Wohnortnähe! Was für ein Luxus. Mit dem Pkw zur Arbeit, in nur 15 min. Ich bin absolut bereit, unter meinen Möglichkeiten zu Arbeiten. Ich hatte meine Karriere und bin nicht mehr bereit alles und zu jeder Zeit mitzumachen. Die Rahmenbedingungen haben auch gepasst, da wieder ein großes Unternehmen.
Und dann kam der Hammer, bereits kurz nach der Einstellung: Meine Chefin labberte mich mind. 5-6 Stunden pro Woche voll mit Corona-gibt-es-nicht und sonstige Theorien, sei es politisch oder sonst was (manchmal musste ich unfreiwillig den Kopf schütteln über den Blödsinn und sie fasste das als Zustimmung für sich auf). Ich habe mich nie dazu geäußert. Es gibt im Team noch 2 weitere Damen, auch jenseits von gut und böse.
Mit den beiden habe ich mehrfach Gespräche geführt, ob es ihnen mit mir gut geht, wie sie die Lage empfingen usw. Weil ich sehr zügig gemerkt habe, dass sie mich nicht ernst nahmen und auch nicht integrieren. Aber für die Beiden war immer alles gut, ich arbeite mich ein, bin sehr strukturiert usw. Ende vom Lied war, ich habe die heilige Komfortzone gestört! HomeOffice wurde sehr Home genommen. Man machte sich irgendwann nicht mal mehr die Mühe den Fernseher leiser zu stellen. Ich habe zu viele Fragen gestellt (ja, die Einarbeitung war nicht gewollt und eine einzige unstrukturierte Katastrophe). Ich fügte also jedes Puzzleteilchen, was ich lernte, irgendwann zusammen, hatte aber immer viele organisatorische Fragen stellen müssen.
Ab dem 3. Monat haben mich die beiden wie Luft behandelt. Gründe: persönliche Befindlichkeiten und Kontrollwahn. Wo gehst Du hin, wo parkst Du, mit wem gehst Du essen usw. Ich gab immer neutrale und ausflüchtende Antworten.
Die bekammen mit, dass ich mich mit anderen Kolleg:innen traf und im Job die letzten 2 Monate der Probezeit relativ selbstständig arbeitete. Das war dann irgendwann zuviel, da ich aus dem Haus gelobt wurde, für die gute und zügige Arbeit.
2 Wochen vor Ende der Probezeit bekam ich die Kündigung. Fachlich konnten sie mir nichts anhaben, also ging es auf die zwischenmenschliche Ebene. Ja, die Kündigung in der Probezeit muss nicht begründet werden. Man tat es trotzdem:
Man würde sich mit mir nicht wohlfühlen (nee, ich mit denen auch nicht. Mein Plan stand schon lange fest, Probezeit bestehen um mich dann schleunigst intern zu verändern). Es folgte ein 1 stündiger Monolog der Chefin, sie hätte nichts geahnt, sie wäre genauso überrascht wie ich jetzt, sie würde die Argumente der beiden Damen nicht kennen usw. Aber sie müsste jetzt doch was unternehmen, wenn IHR TEAM auf sie zukommt. Sie hätte doch schließlich nur noch zwei Wochen Zeit bis zum Ende der Probezeit. Ich habe zu dieser Unprofessionalität nichts mehr gesagt. Sie wollte ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, in der Probezeit hat man keine Handhabe gegen sowas. Sie, die arme Maus. Gelogen hat sie in den 6 Monaten, dass sich die Balken biegen. Ich habe den Betriebsrat informiert sowie den Personalverantwortlichen. Anwalt eingeschaltet, es gibt sowas wie "willkürliche Kündigung" und dies ginge auch in der Probezeit nicht. Wie soll ich das bitte beweisen??? Es passierte alles nur hinter verschlossenen Türen, verbal, nix schriftlich, meist war nur eine von denen da. Ist auch nicht mein Ziel dort wieder zu arbeiten.
Und jetzt?
Wie erkläre ich bitte diese arbeiteberseitige Kündigung im Vorstellungsgespräch??? Ich finde einfach keinen Ansatz. Vor allem, weil ich den Job davor, den ich in der Probezeit gekündigt habe, gut erklären muss. Das kann ich argumentativ kein zweites Mal verwenden.
Die Tätigkeit war keine Herausforderung? Das wusste ich schon vorher. (Die unterfordernde Tätigkeit war ja auch nicht das Problem)
Es hat einfach nicht gepaßt? Was genau, kommt dann als Frage.
Was ich zu AG-seitigen Kündigungen als Tipp im Internet lese, ist, immer schön ins positive Umlenken und die eigenen Stärken etc. betonen.
Mir fehlt einfach die Phantasie wie ich das verpacken soll, dass ich in diese "Nicht-mehr-von-dieser-Welt-Truppe" nicht hineingepasst habe.
Ich habe inzwischen 3 Gespräche versemmelt, weil ich keine Erklärung geben kann, die Personaler hören wollen.
Ich nehme die Kündigung auf meine Kappe und meist läuft es auf "der Job war keine Herausforderung und bot auch keine Perspektive" hinaus.
Habt Ihr Ideen oder Erfahrungen?