Amoklauf

Was mich auch sehr, sehr nachdenklich stimmt in diesem Zusammenhang, ist die traurige Tatsache, dass die "Aufrüstung" im Kinderzimmer immer weiter voranschreitet.

In meiner Kindheit z.B. war "Lego" bunte Plastiksteinchen mit Noppen, aus denen man tolle Sachen bauen konnte.
Heute ist Lego unter anderem dieses grauenvolle Zeug hier: http://www.gimahhot.de/images/products_large/53/538596/lego-bionicle-89-3-hydraxon.jpg .

Ich finde, dass damit den Kindern schon früh signalisiert wird, dass Gewalt absolut ok ist und "abknallen" ein legitimes Mittel zur Konfliktlösung.

Auf der einen Seite wünschen sich alle Eltern für ihre Kinder eine friedliche Welt, auf der anderen kaufen sie ihnen dann Spielzeug, das das genaue Gegenteil symbolisiert. Widersinnig - irgendwie...

Heinz RB kann ich nur zustimmen: Ja, das waren alles Rachefeldzüge gegen die Schule und ihre mobbenden Lehrer !!

Ich finde es auch unglaublich, was die Medien an Lügen verbreiten. Es ist jedesmal dasselbe: Alles wird vertuscht, Schuld wird überall gesucht, nur nicht dort, wo die Schüler, die solch eine Verzweiflungstat begangen haben, doch klar und deutlich hinzeigen: auf die Schule und gewisse Lehrer!
Wer jahrelang gemobbt wird, muss unglaubliche Qualen erdulden. Er stirbt einen langsamen grausamen Tod. Die erschossenen Lehrer und Schüler waren sicherlich nicht unschuldig. Man sollte wirklich mal fragen, warem Tim K. genau diese Personen getötet hat. Seine Opfer sind jedenfalls schnell und überraschend gestorben. Er dagegen hat viele Jahre in stiller Verzweiflung leiden müssen.

Die Ursuchen wie es zu solch einem Amokläuft kommt und wie diese in den Medien dargestellt werden sind erschreckend. Mir tuen diese Menschen leid, natürlich auch die Opfer und Angehörigen, aber wenn man sein Leben lang nur gemobbt wird, niemandem zum reden hat, es keine Aussicht für Besserung gibt, weder Eltern noch Freunde da sind die einen unterstützen, dann dreht man wohl früher oder später durch, wie sich dies äußert ist bei jedem Menschen wohl anders. Es gibt genug die sich selbst das Leben nehmen und es gibt diese, die dann ihre Wut und Trauer an denen auslassen, die ihnen das Leben schwer gemacht haben. Ich will diese Leute garnicht in Schutz nehmen und es gibt sicher auch welche die aus anderen Gründen morden und Amoklaufen würden..Aber das sie immer direkt als grauenvolle Bestien dargestellt werden, wobei es eigentlich nur einsame und traurige Seelen sind, die wahrscheinlich hochgradig verzweifelt sind, daran denkt niemand?! Und wenn man dann direkt danach in den Medien Studien sieht von wegen "Bringen Killerspiele wirklich Menschen dazu Amok zu laufen?", da könnte ich kotzen. Was für bescheuerte Gründe und Aussagen da wieder getroffen werden..Und das die Schüler, die ihn jahrelang fertig gemacht haben, nun als unschuldige Opfer dargestellt werden, ist auch eine Frechheit. Klar, niemand hat soetwas verdient, aber man sollte sich überlegen weshalb es überhaupt zu so einer Tat kommen konnte..Aber da wird es sich mal wieder sehr einfach gemacht.

Ich weiß nicht, obs schon erwähnt worden ist, man kann wirklich nicht alles zum Thema lesen, das ist ja enorm.

Man darf jedenfalls die aufgeplusterten, eitlen Schulleiter nicht vergessen, die jegliches Mobbing an ihren Schulen leugnen, da gerade ihre Prävention vorbildlich ist. Die Lehrer tanzen natürlich nach den Pfeifen der Schulleiter, ist klar.

Dazu passt die Aussage der Schulleiterin an der Winnender Schule: "Es gab keinerlei Anzeichen von Mobbing."
Ja klar, weil "an meiner Schule ist ist alles in Ordnung, ich bin ja der Schulleiter."😉

Hallo Miro


Machen wir uns es da nicht zu einfach?
Wem sollen wir die Schuld geben?
Dem Vater, der die verdammte Kanone
nicht weggesperrt hat? Der Mutter, weil sie vielleicht
nie richtig zugehört hat; kleine versteckte Signale übersehen
hat.!? Den Freunden, die nicht da waren, als die Not
am größten war. Ich kann mir nicht denken, dass dieser Typ
nicht einmal seine Gedanken offenbart hat. Nur, keiner
wollte oder konnte ihn verstehen.
Die Lehrer und Direktoren sind auch so eine Sache.
Hat mein Kind Probleme, kann es doch zum Vertrauenslehrer
gehen oder schüttet jemandem, dem ihm nahe steht, sein
Herz aus. Sät wirklich nur die Schule diesen Hass, dass "wir" nur
so reagieren können?
Fakt ist: es sind viele unschuldige gestorben. Sie sind auf
brutalste Weise aus dem Leben gerissen worden.
Die Eltern von diesem Jungen, die Schwester und vielleicht auch Tutoren werden ein Leben lang sich fragen: Warum? Bin ich
schuld?Spekulationen helfen hier nicht weiter, es hat wohl
jeder sein Päckchen zu tragen.

Anna

Hallo,

ja sicher, das wäre zu einfach, es gibt ja die vielen Faktoren als Begründung für den Auslöser der Tat, die hier benannt werden, oder wie ein Mensch generell in so eine für sich auswegslose Lage kommt.
Mobbing allerdings scheint doch zum zentralen Thema zu werden, und das findet auf der Straße und in der Schule statt.

Mir persönlich sind eben die selbstverliebten Schulleiter aufgefallen, die keinerlein Kritik an ihrem System zulassen, vor allem an der Gewaltprävention, die ja auch nur bedingt funktioniert, was allerdings genauso wenig gerne zugegeben wird.
Man muss mal so ein Elterngespräch wegen Mobbing- oder Gewaltvorwürfen miterlebt haben: Schulleiter, Schulsozialarbeiter und fünf Lehrer, die behaupten, Mobbing findet an unserer Schule nicht statt, obwohl der betreffende Schüler alles einräumt und sich entschuldigt.

Aber das finde ich richtig und wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt.

Bei unzähligen Lehrerinnen und Lehrern, die dauerhaft Schüler verletzen, demütigen und unterdrücken wird die direkte Gewaltausübung sichtbar. Täglich gehen Zehntausende von Schülern bekümmert nach Hause, die Verzweiflung sitzt ihnen im Genick: Enttäuschung, Hilflosigkeit, Resignation und aufgestaute Wut suchen nach möglichen Ventilen. Der Lehrer darf persönlichen Frust jederzeit an Schülern abreagieren, - der Schüler hat es zu ertragen. Versucht er dagegen aufzubegehren, wird das ganze Schulsystem samt der zuständigen Behörden mobilisiert, den Aufsässigen noch weiter zu quälen.
Es ist eine grausame Tatsache: Die Machtstrukturen des Schulsystems begünstigen gewalttätige Konfliktaustragungen.
Während Lehrerinnen und Lehrer ein unantastbares Beamtenrecht auf ihrer Seite haben, werden viele Kinder sogar von ihren Eltern im Stich gelassen.
Trotz aller Bemühungen der manipulierenden Medien schwebt die Wahrheit sichtbar vor uns: Tim K. hat mit seinen gezielten Schüssen auf die Lehrerinnen eine klare Aussage zur Schuldfrage abgegeben.

Hallo


Ich verstehe, was Du meinst.
Obwohl ich es aus meiner Schulzeit nicht
kenne, da waren Lehrer immer für einen da, auch
nach den Schulstunden.
Ich habe Probleme mit meinem Kind(Beitrag unter ADHS??)
Sie geht in eine Nachmittagsbetreuung, dort klappt es sogar
Aufgaben zu machen!😕Jetzt kam das Thema Lehrer auf den
Tisch. Mein Kind steht bei einem Lehrer immer vor der
Tür. Ihr liegt diese Fremdsprache nicht, trotzdem hat sie es
versucht. Aber es ist eher eine Katastrophe.
Sie bemüht sich auch in anderen Fächer, sie ist nicht faul oder
dumm, sie kann im Moment einfach nicht mehr erreichen.
Jetzt habe ich einen Termin in der Schule, weil ich dieses
nicht länger mitmachen werde. Vor der Türe lernt man
nichts, nur Aggressionen bauen sich auf. Ich habe gelernt zu kämpfen, für das Wohl meiner Kinder. Und stehe nicht selten
alleine da. Aber ich schaffe das!😀

Ich schaue immer meine Kinder genau an und ich merke, wenn
etwas nicht stimmt. Manche mögen sagen, ich wäre eine
Glucke, aber das ist mir egal.

Anna

Ich glaube auch, dass man Ursachen für solche Taten nicht nur bei einzelnen Personen/Fakten/Auslösern suchen darf. Ich wurde in der Schule auch übelst gemobbt und hatte allgemein eine sehr schwere Kindheit - ich bin nie Amok gelaufen. Ich hatte auch Depressionen und bin nie Amok gelaufen. Ich hatte keine Freunde und keinen Rückhalt von meiner Familie oder der Lehrerschaft und bin nie Amok gelaufen! Millionen von Menschen spielen Gewaltspiele oder haben Zugang zu Schusswaffen und laufen nicht Amok...

Ich persönlich glaube, die Ursachen für Gewalttaten ganz allgemein sind zu grossem Teil im Täter selbst zu suchen. Ich glaube einfach, dass die Neigung zu "Gewalt als Problemlösung" in gewissen Menschen "drin" ist. Wenn bei solchen Menschen weitere Faktoren gehäuft hinzukommen, wie eben Mobbing, Probleme mit den Eltern, Depressionen, Gewaltspiele, kein Freundeskreis, dann greifen diese Menschen eben zu Gewalt. Diese Faktoren sind dann aber nicht die Ursachen für diese Gewalt, sondern vielmehr nur ein Teil von vielen Auslösern. Andere Menschen reagieren anders - greifen vielleicht zu Alkohol/Drogen/Madikamenten, verwahrlosen, werden dick, reagieren im Boxverein ab oder erkennen eben ihre Probleme und lassen sich behandeln.

Die ewige "Ursachensucherei" ist im Prinzip nur ein Mittel, verzweifelt die Frage nach dem "warum" zu beantworten. Ich denke einfach, dass man diese Frage nicht beantworten kann. Ich denke auch nicht, dass man bei Kenntnis der Gründe etwas ändern bzw. vorbeugen könnte, denn auch die Tilgung jeglicher "Auslöser" solcher Gewalttaten wird die Ursachen in der Seele des Gewalttäters nicht tilgen können...

Im Übrigen möchte ich den Fokus etwas von den Lehrern nehmen. Ich bin selbst auch Lehrerin und bemühe mich enorm, ein gutes Verhältnis zu meinen Schülern zu haben, eine Vertrauensbasis zu schaffen (so dass Schüler mit Problemen auch zu mir kommen könnten) und auch persönliche Probleme einzelner Schüler zu erkennen. Es ist allerdings sehr sehr schwierig, bei einer Vielzahl von Schülern, die man in höheren Schulen vielleicht zweimal pro Woche sieht und denen man eigentlich auch noch Wissen vermitteln sollte, auch noch persönliche Probleme zu erkennen - besonders wenn die Schüler mitten in der Pubertät stecken und nicht gerade "offene Bücher" sind. Ich möchte einfach mal gesagt haben, dass es meiner Meinung nach nicht fair ist, Lehrer anzuschuldigen, sie hätten Probleme nicht erkannt. Lehrer werden primär dazu ausgebildet, Wissen schülergerecht zu vermitteln. Zu Psychotherapeuten bzw. Wahrsagern werden wir leider nicht ausgebildet! Es gibt auch schlechte Lehrer - kein Zweifel. Aber alle Lehrer an den Pranger zu stellen, ist nicht fair (besonders wenn die "Anprangernden" selbst noch nie als Lehrer (ein Beruf der stark unterschätzt wird) gearbeitet haben)!