..erinnert mich gerade daran, wenn man wegen etwas argem in der Psychiatrie gelandet war.... aber sich dann ein Miteinander mit Mitpatienten ergab (egal ob aktiv oder passiv weilend) und wir alle just nur "Menschen" im Herzen waren... und untereinander isoliert tiefe Themen dran waren; jeder mit seiner Fähigkeit (auch schwer psychotisch im Wahn) am Spiel teilnahm; oder auch Mal über witzige Fernsehsequenzen lachte.... manche von jenen blieben über 1 Jahr... ich nur wenige Wochen... hach... diese Menschlichkeit zu erkennen rettet mich dann mehr, als es anderes könnte.
Ohja, genauso war es bei mir auch in der Psychiatrie.
Ich war sehr lange dort, fühlte sich wie Zuhause an.
Eigentlich haben mich die Mitpatienten gerettet, die Ärzte eher weniger, also vom Verständnis her.
Medikamente, gut und schön, auch hilfreich, aber kein Input für die seele.
Es waren die kleinen Dinge....
Ich nenne nur mal EIN Beispiel.
Ich und eine Mitpatientin, beide schwer depressiv und körperlich so schwach, hatten extreme Schwindelgefühle. Wir wurden vom arzt verdonnert, jeden Tag draussen im Gelände 10-15 min. spazieren zu gehen. Obwohl wir uns kaum auf den Beinen halten konnten.
Dann sah dann so aus, das wir uns aneinnader festhielten, kleine schrittchen machten und herum torkelten wie betrunken. Von einer Bank zur nächsten....
Das war so filmreif, davon hätte man ein Comedy-Video machen können.
Uns war natürlich nicht nach Lachen, klar.
Aber wir waren zusammen, litten gemeinsam, eine verstand die andere.
Später dann (viel später) kam der Lachflash.
Wir reden da heute nach Jahren noch darüber.
Weisst du noch, damals, wo wir da im Klinikpark rumgetorkelt sind.
Wir wurden da ja auch angestarrt von anderen Patienten und Ärzten, die uns nicht kannten und grade vorbei liefen. Wer weiss, was die gedacht haben.....
Achso dann kam noch die Steigerung , wir konnten nicht mehr, saßen wie ein Bündel Elend auf der Parkbank. Wesder aufstehen noch laufen. Totale Verzweiflung. Was nun?
Da fing meine Mitpatientin plötzlich an zu singen und zwar so ein blödes Lied, was wir da in der Musiktherapie immer sangen. Und ich sang mit, egal wie schauerlich das klang.
Worauf wir dann erst recht angestarrt wurden.
Diese Blicke waren so köstlich, also diese Szene werde ich nie vergessen.
Darum singe ich auch heute noch vor mich hin, wenn ich Angst hab oder mir was Schlechtes passiert.