29 - Unerfahren und unglücklich

Hallo zusammen,

ich hatte mir die letzten Worte zu Herzen genommen und es von meiner Seite aus nochmal versucht. (sie ja auch) Aus ihrer Sicht ist alles so, als wäre nichts gewesen und wir sind das super Paar. Ich finde es erschreckend, wie sehr sie den Konflikt scheut (auch bei kleineren Meinungsverschiedenheit) und sobald sie merkt, ich bin wütend, sie schnell eine Vertagung herbei führen möchte. Mittlerweile spricht sie in Unmengen an Vorwürfen. Du machst dies nicht, hörst mir nicht zu und nimmst ohne mich Urlaub etc. Denke hier wird auch ihre Unzufriedenheit klar. Obwohl ich wirklich versuche ihr die Aufmerksamkeit zu geben, die mir möglich ist. Leider ist in diesem Jahr viel familiäres und berufliches bei mir hinzu gekommen, dass ich leider zum Teil Dinge vergesse, die sie mir erzählt. Und wirklich jedes Mal sagt sie mir: "Ja, du hörst mir ja nie zu." Ich bemühe mich und versuche alles richtig zu machen.

Jetzt habe ich erstmal zwei Wochen ohne sie Urlaub und hoffe dass ich etwas aufatmen kann. Vielleicht habe ich nur solch eine Pause gebraucht?

Aber es haben sich auch ein paar Dinger gebessert. Wir haben regelmäßig mehr Sex. Ich versuche wieder etwas mehr mein Ding zu machen. (z.B. abnehmen. Sport, freunde treffen)

LG

Lieber TE,

steht denn Deine "Deadline" am Jahresende noch? Wenn ja: wie wirst Du Dich entscheiden?
Liebst Du diese Frau und sollen die nächsten Jahre (evtl. mit kleinen Variationen) so weitergehen?
Wärst Du damit zufrieden, könntest Du Dir vorstellen, mit dieser Frau eine Familie zu gründen und alt zu werden?

Nimm es mir bitte nicht übel, aber für mich klingt Dein aktueller Stand ähnlich wie der von vor sechs Monaten. Du bist nicht glücklich in der Beziehung, sie ist es anscheinend auch nicht mehr.
Es ändert sich mal hier, mal da eine Kleinigkeit.
Du hast es im letzten halben Jahr geschafft, offen anzusprechen, dass Du in der Beziehung nicht glücklich bist und eine Trennung möchtest.
Da sie das auf keinen Fall will und Du sie auf keinen Fall verletzen möchtest, macht ihr seit einem halben Jahr diesen Tanz auf Rasierklingen.

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass ihr alle beide lieber eine unglückliche Beziehung führt, als alleine zu sein. Da kann man als Beobachter von außen irgendwann nur noch sagen: "Tja. Dann ist das wohl so."

Du ganz alleine hast es in der Hand, die Entscheidungen für Dein Leben zu treffen.

BerndGroller meinte:

Wir haben regelmäßig mehr Sex.

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Es liest sich für mich so, als sei das die einzige Veränderung. Wenn dir das reicht - okay.

Vielleicht kannst du tatsächlich den Urlaub ohne die Freundin und den Abstand für dich positiv nutzen.

Q-cumber meinte:

Lieber TE,

steht denn Deine "Deadline" am Jahresende noch? Wenn ja: wie wirst Du Dich entscheiden?
Liebst Du diese Frau und sollen die nächsten Jahre (evtl. mit kleinen Variationen) so weitergehen?
Wärst Du damit zufrieden, könntest Du Dir vorstellen, mit dieser Frau eine Familie zu gründen und alt zu werden?

Nimm es mir bitte nicht übel, aber für mich klingt Dein aktueller Stand ähnlich wie der von vor sechs Monaten. Du bist nicht glücklich in der Beziehung, sie ist es anscheinend auch nicht mehr.
Es ändert sich mal hier, mal da eine Kleinigkeit.
Du hast es im letzten halben Jahr geschafft, offen anzusprechen, dass Du in der Beziehung nicht glücklich bist und eine Trennung möchtest.
Da sie das auf keinen Fall will und Du sie auf keinen Fall verletzen möchtest, macht ihr seit einem halben Jahr diesen Tanz auf Rasierklingen.

Ich habe immer mehr den Eindruck, dass ihr alle beide lieber eine unglückliche Beziehung führt, als alleine zu sein. Da kann man als Beobachter von außen irgendwann nur noch sagen: "Tja. Dann ist das wohl so."

Du ganz alleine hast es in der Hand, die Entscheidungen für Dein Leben zu treffen.

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Die "Deadline" ist wieder in Vergessenheit geraten. Liebe, keine Ahnung. Vielleicht habe ich auch eine "Midlife-Crisis", weil sie meine erste Freundin ist und ich Angst habe mich ein Leben lang falsch entschieden zu haben.

Du hast Recht, dass uns dieser Rasierklingentanz auf keinem Fall gut tut. Nur sie denkt scheinbar, dass alles in Ordnung sei, obwohl wir uns streiten. Sie scheut Konfrontation. Nicht nur mich, sondern ihr ganzes Leben ist so geprägt. Es war ehrlich gesagt auch der Grund, warum ich hier meinen Stand aktualisiert habe. Mein Problem ist, dass ich unheimlich viel mitleide, wenn ich einer Person schade. Ich hatte sogar Mitgefühl als meine Schwester mit ihrem Freund Schluss gemacht hat, der sie vergewaltigt hatte. Mitgefühl für den Freund. - das ist nicht richtig und trotzdem habe ich Mitleid. Warum??? Und natürlich wird das in meinem Umfeld ausgenutzt. (unbewusst/bewusst)

Ich komme aus dieser Spirale nicht raus. Lieber leide ich, als andere leiden zu lassen. Mittlerweile denke ich schon, ich bin krank. Einen Therapeutenplatz habe ich leider auch erst fürs nächste Jahr bekommen. Hatte überlegt mir einen Lifecoach für mehrere hundert Euro zu besorgen. Keine Ahnung was mit mir schief läuft. Es tut mir auch Leid, dass ihr euch mein Geheule ständig anhören müsst und keine Änderung Zugange kommt, weil ich unfähig bin.

So ist meine jetzige Gefühlslage.

Du nervst nicht, zumindest mich nicht.

Ich finde es nur schwer mit anzusehen, dass viele hier, auch du, so lange in unglücklichen Beziehungen verharren. Hauptsache, nicht alleine sein?

Ich war selbst sehr lange in einer unglücklichen Beziehung und habe sehr lange gebraucht, um mich zu lösen. Allerdings gab es Kinder.

Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich mit über 50 nochmal so glücklich in einer (neuen) Beziehung sein könnte.

Deswegen möchte ich jeden ermutigen, es zu wagen. Es ist nicht verkehrt, an einer Beziehung zu arbeiten. Das müssen aber beide wollen. Und da sehe ich bei deiner Freundin wenig Bestrebungen.

Geißblatt67 meinte:

Du nervst nicht, zumindest mich nicht.

Ich finde es nur schwer mit anzusehen, dass viele hier, auch du, so lange in unglücklichen Beziehungen verharren. Hauptsache, nicht alleine sein?

Ich war selbst sehr lange in einer unglücklichen Beziehung und habe sehr lange gebraucht, um mich zu lösen. Allerdings gab es Kinder.

Nie hätte ich für möglich gehalten, dass ich mit über 50 nochmal so glücklich in einer (neuen) Beziehung sein könnte.

Deswegen möchte ich jeden ermutigen, es zu wagen. Es ist nicht verkehrt, an einer Beziehung zu arbeiten. Das müssen aber beide wollen. Und da sehe ich bei deiner Freundin wenig Bestrebungen.

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Hallo Geißblatt,

wie hast du es am Ende geschafft, dich zu trennen? Wie hat dein Partner damals reagiert und wie fühlst du dich heute?

Am Ende redet man es sich immer schön, dass es so schlimm nicht ist. Sobald man Zeit hat lässt man Revue passieren und hinterfragt so manche Situationen, welche im Alltag einfach untergehen.

LG
Bernd

BerndGroller meinte:

Hallo Geißblatt,

wie hast du es am Ende geschafft, dich zu trennen? Wie hat dein Partner damals reagiert und wie fühlst du dich heute?

Am Ende redet man es sich immer schön, dass es so schlimm nicht ist. Sobald man Zeit hat lässt man Revue passieren und hinterfragt so manche Situationen, welche im Alltag einfach untergehen.

LG
Bernd

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Hallo Bernd,

als ich es geschafft habe, mich zu trennen, hatte ich insgesamt 20 Jahre Ehe, davon 10 unglückliche, hinter mir. Ich war körperlich krank, über 50 und wusste, so kann ich nicht bis an mein Lebensende weitermachen, sonst kommt das Ende viel früher als nötig.

Mein Partner hat nicht gut auf die Trennung reagiert, er war und ist physisch und psychisch krank und spricht nicht mehr mit mir. Das tut mir leid, aber sonst wäre ich mit ihm zugrunde gegangen.

Mir geht es heute gut. Natürlich ist nicht alles easy, ich habe viel aufgegeben und manches ist anders als geplant. Aber ich habe mein Leben wieder, das ist das Wichtigste.

Ich wünsche dir, dass du das auch schaffst.

BerndGroller meinte:

Am Ende redet man es sich immer schön, dass es so schlimm nicht ist.

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Wünscht Du Dir so den Rest Deines Lebens?
"Nicht so schlimm"?
Möchtest Du nicht, dass Du Dein Leben überwiegend als gut empfinden kannst?
Glaubst Du, Du hast das nicht verdient?

Ich würde sie vor die Wahl stellen
Weder sie verändert gewisse Dinge, gerade das Finanzielle, oder es ist aus.

Hallo zusammen,

@Geißblatt67 Ich verstehe, was du mit eigenem Leben meinst. Obwohl wir "nur" zusammen sind, fühlt sich die Beziehung als die eines alten Ehepaares an. Kaum habe ich Urlaub, geht es meiner Freundin nicht gut und sie will Zuhause bleiben. Eigentlich hatte ich vor den Urlaub für mich zu nehmen, um auch etwas abschalten zu können. Nun hängt sie mir "krank" an der Backe. (es ist fast immer so, dass sie "krank" ist, wenn ich alleine Urlaub nehme)

@Weltkind Glaube nicht, dass ich irgendwas verdient habe. Ich habe immer das Gefühl, dass ich verantwortlich bin und zu helfen habe. Damals in meiner Ausbildung war bspw. ein Kollege aufgrund seines "assozialen" Verhaltens der Außenseiter unserer Gruppe. Trotzdem hatte ich immer wieder versucht ihn zu integrieren. Und obwohl er mich auch immer wieder schlecht behandelt hat, hatte ich Mitleid, dass er wegen seines Andersseins Schwierigkeiten hatte überhaupt Menschen auf sich zuzulassen. Und noch heute habe ich Kontakt zu ihm, während alle anderen sich von ihm mehr als distanzierten.

@Kleines Seelchen Ich weiß mittlerweile nicht mehr ob eine Änderung der Dinge noch etwas bewirkt. Vielleicht passt es einfach nicht. Momentan beobachte ich mehr unsere Beziehung und wie unsere Kommunikation ist. Sie macht mir viele Vorwürfe und ich mache dann zu. Wenn sie dann bspw. fragt was ist, bin ich genervt und habe keine Lust darüber zu sprechen, WEIL ich erwarte, dass man etwas reflektiert. Manchmal spreche ich aus, dass sie aufhören soll in Vorwürfen zu sprechen (a), mir deutlich sagen soll, was sie will (b) oder nicht von mir erwarten sollen, dass ich für sie ständig denke. (c)

a. realisiert sie nicht wirklich, wenn ich es ihr sage
b. bis heute muss ich ständig und alles aus der Nase ziehen
c. es strengt mich unglaublich an, fragen gestellt zu bekommen, die sie sich selbst beantworten kann. diese extrem oberflächliche smalltalk-ebene eben. sie braucht sowas, mich strengt es wirklich physisch sowie psychisch unglaublich an. (an der Arbeit kann ich bspw. auch nur über knifflige aufgaben unterhalten)

Ich denke aber, dass ich wir bzgl. Kommunikation beide unser Päckchen zu tragen haben. Nur ertappe ich mich dabei, dass ich lieber als versuche, statt Schluss zu machen. Weil ich zu feige bin und sie nicht verletzen möchte. Das Alleinsein ist wirklich nicht das Problem, da ich merke, wie ich aufblühe, wenn sie nicht da ist.

Euer Bernd