Ich sehe es auch so, sich wo anders zu bewerben ist keinesfalls ein Versagen, im Gegenteil, du nimmst dein Leben und deine Berufsaussichten selbst und aktiv in die Hand, da kann man doch keinesfalls von Versagen sprechen!
Hat sich denn irgendwer an den Einarbeitungsplan den du haben solltest gehalten?
Dass du im Gespräch gleich so "überrollt" wurdest war nicht so klug von deinem Chef, was hatte er sich denn erwaret? Na gut, offenbar dass du alles alleine kannst und den Laden selbständig alleine wuppst ohne jegliche Unterstützung und sogar ohne einen Arbeitsplatz. Kann ich absolut verstehen, dass es dich überfordert und verunsichert.
Ich würde aber auch sagen, dass du dort nicht an der richtigen Stelle bist und du wenn möglich versuchen solltest etwas anderes zu finden, vielleicht in einem anderen Bereich.
Ein passender(er) Arbeitsplatz wäre einer mit klareren Strukturen, mit einer echten Einarbeitung und evtl. Kollegen, in einem Team vielleicht in dem du insgesammt eben einen klaren Platz hast, eben auch einen Arbeitsplatz, wo du weisst mit welchem Budget du arbeitest...
"Veranstaltungsarbeit" ist aber auch ein weiter und recht schwammiger Begriff, so weit mir bekannt ist, ist das ohnehin ein recht forderndes Arbeitsfeld, weil oft viel in kurzer Zeit zu erledigen ist, man auch mal improvisieren muss wenn was nicht (wie geplant) läuft etc.etc.
Wenn du ein Studium dahingehend hattest, dann ist dir das aber sicher bekannt gewesen? Irgendwas muss dich ja daran gereizt haben, sonst wärest du nicht in die Richtung gegangen?
Struktur musst du dir natürlich in jedem Job letztendlich selbst geben, aber mir scheinen die Bedingungen dort wo du grade bist nicht so gut. Von aussen kann ich es schwer beurteilen.
Aber Veranstaltungsarbeit gibt es z.B. auch in Stadtverwaltungen (Feste, Märkte, Veranstaltungen, Festivals etc. organisieren), manche Städte stellen dafür extra jemanden ein.
Auch in Tierparks, Museen oder ähnlichem gibt es Leute die sich mit Veranstaltungen und deren Umsetzung beschäftigen - in wie weit man da einen Arbeitsplatz finden kann weis ich leider nicht.
Ganz grundsätzlich müsste man evtl. einen Umzug für eine neue Stelle in Betracht ziehen, gute Jobs gibts ja auch nicht mehr wie Sand am Meer.
Ich kenn auch jemanden, die war glaub ich Veranstaltungskauffrau (ist das sowas in der Art wie du machst?) und war dann nachher in nem Autohaus, obwohl sie das auch nicht so toll fand, aber der Arbeitsplatz war klar definiert und so war sie dort ne Weile.
Die Frage wie es generell gesundheitlich bei dir ausschaut steht auch noch im Raum.
Zitat:
"Zudem hatte ich im vergangenen Jahr einen stummen Schlaganfall und bin darüber immer noch nicht so ganz hinweg.
Beides und meine Depression machen mir das Leben nicht gerade einfach.
Ich brauche sehr viel Sicherheit um gute Arbeit zu leisten."
Ist denn da der fordernde Veranstaltungsbereich schaffbar, wenn er dir so viel abverlangt?
"Noch nicht so ganz hinweg" Hört sich für mich an wie noch nicht wieder voll gesund und einsatzbereit?
Gibt es denn zumindest sowas wie einen Betriebsrat oder so, mit dem du über die unklaren Verhältnisse reden könntest und in wie weit man dir da helfen könnte, oder überhaupt will?
Man soll ja nicht gleich aufgeben, aber wenn es jetzt schon so schlecht läuft, in wie weit ist in dieser Stelle die Hoffnung berechtigt das "schon alles wird"?
Versuche ruhig dich auf andere Stellen zu bewerben, sehe das keinesfalls als Versagen an, sondern als Weiterentwicklung, stecke dir selbst klare Ziele die du auch erreichen kannst und steh zu dir auch und gerade in einem Vorstellungsgespräch für eine neue/andere Stelle.