Es war früher oder später klar, das ich eine Entscheidung treffen muss und das es nicht ohne einschneidende Konsequenzen für mich ausgehen wird .
Ich habe mir selbst eine Frist bis morgen Abend gesetzt, um mit meinem Mann zu reden .
Dadurch bleibt mir genügend Zeit gewisse Dinge zu regeln und noch einen Tag in von mir vorgetäuschten Frieden zu verbringen.
Ich werde keine Anzeige erstatten, dadurch wird alles nur noch schlimmer und es ist doch irgendwie schon schlimm genug.
Bevor Du mit Deinem Mann redest solltest Du den Jungen ins Gebet nehmen.
Sag ihm dass Du dir Hilfe gesucht hast. Dass Du Dich von ihm erpresst
fühlst aber nicht, dass er Dich erpresst.
Sag ihm, dass man
Dir geraten hat, Dir selbst eine Überlegungsfrist einzuräumen, nach der Du zum einen zu Deinem Mann gehst und es erzählst, zum anderen bei der Polizei eine Anzeige wegen Verstoß gegen §201a StGB einleitest.
Da Dir das Video bekannt ist, bist Du übrigens Zeugin in der Anzeige, dass es existiert!
Sag ihm ruhig, dass
die Überlegung es zu sagen schriftlich verfasst hast und bekannt gegeben hast ( nachzulesen ggf. hier), denn nur so liegt es nur noch an ihm es zu verhindern.
Sein Verhindern beendet aber die Erpressung - und er setzt sich nicht der Gefahr der Anzeige aus, ebenfalls nicht der Gefahr, von seinem Vater oder der Mutter Druck zu bekommen.
Dass es da ein Nachspiel gibt, das nicht folgenlos bleibt, sollte klar sein.
Schlage ihm vor, dass Ihr eine schriftliche(!) Vereinbarung trefft.
Du verzichtest auf die Anzeige, im Gegenzug löscht er alle Videos und unterlässt bei Androhung einer zu bestimmenden Geldstrafe, dass er keines davon verbreitet.
Die Folge ist dieselbe als wenn Du ihn anzeigst! Nur bleibt die Strafandrohung des Gesetzes aus. Es ist also zu seinem Vorteil.
Weiterhin erklärst Du, dass also alles bereits so oder so zerschlagen
ist und es nun an ihm liegt:
er wird erkennen müssen, dass Du ihn "mit zu reissen" beabsichtigst - was etwa so "schäbig" wie die Erpressung ist. Die Sprache versteht er ja.
(Ob Du das tust bzw wann entscheidest Du, wenn er sich nicht fügt).
Wenn Du das schriftlich "zustellst", ist es auch egal, wer Deinem Mann den Zettel zeigt.
Wenn Du ihn fotografierst, hast du für später den Beleg, dass er mit drin steckt, wenn er die Vereinbarung unterschreibt.
Deinem Mann gegenüber bleibt so noch eine Gnadenfrist um die Beziehung zu retten.
Die solltest Du nutzen, um Deine Unterlagen zu sichern.
Auch Unterlagen, die später für dich wichtig sein werden, falls Du die Wohnung wegen Gewalt verlassen musst, denn dann hast Du keinen Zugriff mehr. Die Belege legst Du in einer Passwort gesicherten cloud ab, denn so hast Du weltweit Zugriff.