Hallo Miro,
ich habe einige Jahre in einem Konzern gearbeitet und mich dort immer sehr wohl gefühlt. Dieses freundschaftliche Arbeitsklima, wie du es von der mittelständischen Firma kennst, gibt es in Konzernen auch. So ist es bei uns damals gewesen. Ich habe mich mit meinen Kollegen nicht nur über berufliche Themen ausgetauscht und jede Mittagspause mit ihnen in der Kantine verbracht. Es gab auch viele gemeinsame Aktivitäten nach Feierabend, z. B. Biergarten, Sport, Kegeln, Restaurantbesuche, was auch immer.
Doch leider hatte ich nur befristete Arbeitsverträge im Konzern. Ich habe das in Kauf genommen in der Hoffnung, eines Tages in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Das ist leider nie passiert und irgendwann gab es auch keinen befristeten Vertrag mehr. Für mich war das ganz schlimm, als ich den Konzern verlassen musste.
Mein jetziger Arbeitgeber ist auch nicht unbedingt klein, kommt aber in Sachen Mitarbeiterzahl nicht annähernd an einen Konzern heran. Ich habe eine wirklich großartige Stelle gefunden, die - natürlich - nicht ganz so gut bezahlt wird wie im Konzern. Das Verhältnis zu den Leuten ist ok, aber nicht so freundschaftlich wie an der alten Stelle, weil die Kollegen bei uns reservierter sind. Wobei ich aber auch ganz klar sagen muss, dass ich zu den alten Kollegen kaum noch Kontakt habe.
In der heutigen Zeit legen viele Menschen nur noch wenig Wert auf Freundschaften. Kaum verändert sich die Lebenssituation, egal ob durch einen neuen Partner, Familiengründung, neuen Job oder sonst was, sind die Leute wie vom Erdboden verschluckt. Finde ich sehr traurig, ist aber leider Tatsache. Deshalb möchte ich dir den Tipp geben, die positiven Seiten an deinem Job zu wertschätzen und nicht mehr irgendwelchen Leuten nachzutrauern, die dich vermutlich eh schnell vergessen werden.