Komisch, daß über das ganze Mittelalter am laufenden Band Kriege und Gräueltaten verübt wurden, von Menschen die sich selber für sehr gläubig hielten! Aber damals war auch der Glaube verbreitet, man müsse nur alles was man verbrochen hat, auf dem Sterbebett beichten und bereuen, und schon geht man sorgenfrei ins Jenseits. Daher galt für die damaligen Menschen nichts als schlimmer, als ohne Beichte zu sterben. Heute wünscht sich jeder einen schnellen Tod, einfach von einer Minute auf die andere weg, ohne langes Leiden, damals hätte es bedeutet, daß derjenige rigoros im Fegefeuer oder gleich in der Hölle landet.Es ging um das große gesellschaftliche Bild außerhalb des Gottesglaubens, dass eben viele Probleme entstehen, weil viele Menschen meinen sie könnten tun und handeln wie sie wollten, ohne mit Konsequenzen zu rechnen, weil nach dem Tod ist ja alles vorbei.
In unserer Weichspül-Zeit allerdings, wo Fegefeuer und Hölle "out" sind außer bei den Fundamentalisten, geht eher der Glaube um, daß im Jenseits alles Böse automatisch vergeben und vergessen sein wird und Täter und Opfer nebeneinander glücklich im Paradies sitzen, weil alles was im Diesseits passierte, nur so eine Art "Rollenspiel" war. Also auch in dieser Version: keine echten Konsequenzen.