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Ich bin 28, weiblich und mag keine Kinder = schlecht?

G

Gast Hannah

Gast
Ich habe oft beobachtet, dass sich Leute Kindern so lange zugewandt fühlen, wie sie nicht wirklich in ihrem Alltag, in ihrem realen Leben, auftauchen. Für Prinzessin Estelle und Prinz George begeistern sich die Leute, die eigenen Kinder werden als dummes, blödes Stück bezeichnet, beleidigt und gequält, bekommen vermittelt, sie seien eine Zumutung für die Umwelt.

Wie paßt das zusammen? Diese Kinder in der Ferne, die nur auf Glanzbildchen erscheinen, sind ganz sicher auch ganz normale Kleinkinder mit allem, was dazugehört. Sobald Kinder in die Lebenswirklichkeit der Menschen eindringen, sieht das Ganze meiner Erfahrung nach sehr schnell sehr ernüchternd aus.

Ich treffe in unserer Gesellschaft auffallend oft auf Menschen, die entweder leine Kinder mögen, oder aber mit ihnen nichts anfangen können. Das scheint mir für unsere Gesellschaft typisch zu sein. Woran liegt das? In anderen Kulturen beobachte ich sowas nicht.

Ich selber empfinde diese Ernüchterung, die ich beschrieben habe, auch. Wenn ich Kinder betreut habe, habe ich sie natürlich getröstet, wenn sie hingefallen waren, aber das kam nicht von Herzen, das war eine Pflichtübung, wie so vieles andere in meinem Leben. Innerlich war das nichts, keine Berührung, kein Empfinden.

Es ist aber auch so, dass, wenn Kinder hinfallen, sie sich zwar wehtun, aber kaum jemals ernsthaft verletzen. Kinder sind klein, haben elastische Knochen, da bricht so schnell nichts, es tut halt nur weh. Stürzt ein älterer Mensch, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich ernsthaft verletzt hat, relativ hoch. Da liegt der Unterschied.

Oft wird erwartet, dass man Kinder lieben muss, weil man ja selber einmal eines war. Ich halte das für Unsinn. Muss ich alle Frauen lieben, weil ich eine Frau bin? Muss ich alle Deutschen lieben, weil ich eine Deutsche bin?

Es gibt den weisen Spruch "Dem Herzen kann man nicht befehlen". Wenn man nicht liebt, dann liebt man nicht, das ist einfach, keine Macht der Welt kann das ändern und man muss damit leben. Es hat nichts mit gut oder schlecht zu tun. Es ist einfach so.

Ich habe auch oft vermutet, dass dieses Desinteresse gegenüber Kindern ein Wohlstandsphänomen ist. Im Tierversuch erzielt man ähnliche Ergebnisse, wenn man Tiere einem Leben im Überfluss aussetzt.
 

Daoga

Urgestein
An die TE: "Unterlassene Hilfeleistung".
Wohl eher Vernachlässigung der Aufsichtspflicht? Für das Wohl und Wehe eines Kindes sind in erster Linie immer die Eltern zuständig, nicht irgendwelche fremden Passanten auf der Straße. Wenn sich ein kleines Kind auf der Straße verletzt... wo waren da die Eltern? Außerdem wird man wohl kaum angezeigt, wenn man wegen aufgeschlagener Knie bei einem Kind nicht grade in lauter Mitleid zerfließt. Sowas gehört zum Kindsein dazu, daß man auch mal hinfällt und sich wehtut, ohne bei einem Erwachsenen Mitleid heischen zu können. Wenn Kinder untereinander sind, wird wegen einer Schramme nicht lange geheult, diese Beobachtung ist völlig richtig, erst wenn ein Erwachsener in Hörweite ist, wird der Tränendamm geöffnet, weil es sich erst dann "lohnt" zu heulen...
 

Daoga

Urgestein
Ich habe auch oft vermutet, dass dieses Desinteresse gegenüber Kindern ein Wohlstandsphänomen ist. Im Tierversuch erzielt man ähnliche Ergebnisse, wenn man Tiere einem Leben im Überfluss aussetzt.
Sehr schöne Anmerkung! Unter Armutsbedingungen sind Kinder gleich Altersversorgung, gleich Kräfteverstärkung (etwa wenn der kopfstarke, landgierige Nachbarklan einen von Haus und Hof vertreiben will), gleich einzige "Hinterlassenschaft" an die Zukunft. Unter wohlhabenden, sicheren Bedingungen gibt es weniger aufwendige und zugleich effizientere Methoden, die eigene Altersversorgung, Rechtssicherheit gegenüber Verbrechen und potentielle Nachlässe für die Zukunft sicherzustellen.
 

Daoga

Urgestein
Oft wird erwartet, dass man Kinder lieben muss, weil man ja selber einmal eines war. Ich halte das für Unsinn. Muss ich alle Frauen lieben, weil ich eine Frau bin? Muss ich alle Deutschen lieben, weil ich eine Deutsche bin?
Hier im Forum schreiben so viele Leute, wie lausig ihre Kindheit war und welche Schäden fürs ganze Leben sie dadurch davongetragen haben durch Verschulden der Eltern und/oder anderen Kindern (Stichwort Mobbing), daß sie diesen Abschnitt im Leben vermutlich am liebsten übersprungen hätten, wenn das irgendwie möglich wäre. Den Zustand "Kind" sucht man sich nicht aus, und die ganzen "positiven" Eigenschaften von Kindern wie Kreativität, Spontanität und wie sie alle aufgezählt und hochgejubelt werden, sind nichts wert, wenn sie von einer gleichgültigen, lieblosen oder gar gewalttätigen Umgebung nicht erkannt/anerkannt und/oder unterdrückt werden.
 
Bei allem Abneigungsgeschrei gegen Kinder frage ich mich, ob ihr Euch schon mal gefragt habt wer sich mal um Euch kümmert wen ihr alt und grau seit und nicht mehr so könnt wie ihr gern wolltet?
Sicher eine gut erzogen Katze!
Kinder in die Welt setzen ist absolut und überhaupt gar keine Garantie dafür, dass jemand für einen da ist, wenn man alt ist! Das sollte ja auch nun wirklich nicht die Motivation sein um Kinder zu kriegen.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Kinder in die Welt setzen ist absolut und überhaupt gar keine Garantie dafür, dass jemand für einen da ist, wenn man alt ist! Das sollte ja auch nun wirklich nicht die Motivation sein um Kinder zu kriegen.
Es geht doch hierbei garnicht um eigene kinder!!!
Es geht darum, dass diejenigen die dich und mich im alter evtl. mal pflegen jetzt vielleicht grad kinder sind. Oder noch garnicht geboren.
Es geht darum dass nachwuchs gebraucht wird.
Muss ja kein eigener sei.
Es sollt motivtion sein, kindern (wie übrigens allen menschen) respektvoll und zugewandt zu begegnen.
Und nicht mit abneigung, desinteresse und naserümpfen.
 

Daoga

Urgestein
Es geht doch hierbei garnicht um eigene kinder!!!
Es geht darum, dass diejenigen die dich und mich im alter evtl. mal pflegen jetzt vielleicht grad kinder sind. Oder noch garnicht geboren.
Es geht darum dass nachwuchs gebraucht wird.
Muss ja kein eigener sei.
Es sollt motivtion sein, kindern (wie übrigens allen menschen) respektvoll und zugewandt zu begegnen.
Und nicht mit abneigung, desinteresse und naserümpfen.
Ein gut erzogenes Kind ist bei den wenigsten ein Grund zum Naserümpfen - in dieser Hinsicht sind es die Eltern, die sich selber zuerst an der Nase fassen müssen, wenn sie es an diesem Punkt mangeln lassen. Diese Diskussion hat mehr damit zu tun, daß kinderhabende Leute sich gerne fromm einbilden, daß Leuten ohne Kinder etwas ganz Wichtige und ganz Tolles fehlen würde oder gar, daß jeder, der selber keine Kinder will, doch nicht ganz normal sei.
 

Duine

Aktives Mitglied
Ich habe auch oft vermutet, dass dieses Desinteresse gegenüber Kindern ein Wohlstandsphänomen ist. Im Tierversuch erzielt man ähnliche Ergebnisse, wenn man Tiere einem Leben im Überfluss aussetzt.
Ich kann mir vorstellen, dass es viel eher ein kulturelles bzw. soziales Problem ist.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der man als Jugendlicher und Erwachsener kaum noch Kontakt zu Kindern hat, weil die historisch gewachsene Großfamilie fast ausgestorben ist. Früher hatte immer irgendwer in der Familie kleine Kinder, oder man hatte deutlich jüngere Geschwister. Heute gibt es immer mehr Einzelkinder, und wenn zwischen Geschwistern mehr als 4 Jahre Alterunterschied liegen, ist das schon außergewöhnlich und meistens ein Versehen. Dadurch haben wir in der Familie eine viel stärkere Generationentrennung. Ich zum Beispiel habe zwar insgesamt 13 Cousins und Cousinen, aber die sind alle meine Generation, alle zwischen 6 Jahre jünger und 4 Jahre älter. Da ist kein Ausreißer nach oben oder unten da, der dafür "gesorgt" hätte, dass ich als Jugendliche mit kleinen Kindern in Kontakt gekommen wäre.
Auch in der Schule wird man von den kleineren Kindern (wenn auch nicht mehr ganz so kleinen) getrennt, sobald man die Pubertät erreicht.
Also wann hat man alltäglichen Kontakt zu kleinen Kindern, wenn man so zwischen 12 und 24 ist? Fast nie. Und wie soll man dann etwas von Kindern kennenlernen, außer dem, was man in der Öffentlichkeit mitbekommt, was meistens Geheule oder Geschreie ist, und somit nervt? Man hat einfach kaum ne Chance, Kinder mögen zu lernen.

Ist das gleiche wie mit Haustieren, man verzeihe mir den Vergleich. Wer nie welche hatte, kann damit oft nicht allzu viel anfangen.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Ein gut erzogenes Kind ist bei den wenigsten ein Grund zum Naserümpfen - in dieser Hinsicht sind es die Eltern, die sich selber zuerst an der Nase fassen müssen, wenn sie es an diesem Punkt mangeln lassen. Diese Diskussion hat mehr damit zu tun, daß kinderhabende Leute sich gerne fromm einbilden, daß Leuten ohne Kinder etwas ganz Wichtige und ganz Tolles fehlen würde oder gar, daß jeder, der selber keine Kinder will, doch nicht ganz normal sei.
Hier im Forum schreiben so viele Leute, wie lausig ihre Kindheit war und welche Schäden fürs ganze Leben sie dadurch davongetragen haben durch Verschulden der Eltern und/oder anderen Kindern (Stichwort Mobbing), daß sie diesen Abschnitt im Leben vermutlich am liebsten übersprungen hätten, wenn das irgendwie möglich wäre. Den Zustand "Kind" sucht man sich nicht aus, und die ganzen "positiven" Eigenschaften von Kindern wie Kreativität, Spontanität und wie sie alle aufgezählt und hochgejubelt werden, sind nichts wert, wenn sie von einer gleichgültigen, lieblosen oder gar gewalttätigen Umgebung nicht erkannt/anerkannt und/oder unterdrückt werden.
Das untere zitat widerspricht dem oberen.
Dem unteren stimme ich zu.
Kinder brauchen eine zugewandte umgebung.
Und nicht nur im engsten umfeld.
Am besten überall.

Zum oberen zitat: nochmal...und wenn ihr es noch so oft wiederholt...es ist bullshit!
 

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