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Brief ans Christkind abschicken?

Fragt man Erwachsene, die in früher Kindheit ihre Väter verloren, so sagen die meisten schon, auch wenn sie sich nicht mehr oder nur vage erinnern: da hätte ẃas gefehlt.

Natürlich. Er fehlt ja auch.

Ich bezweifele aber, dass eine 6-jährige, die ihren Vater mit zwei verloren hat, das auch sagen würde, wäre es nicht permanentes Thema.

Kinder wünschen sich dann meist einen Papa um nicht anders als die anderen zu sein.
 
Natürlich. Er fehlt ja auch.

Ich bezweifele aber, dass eine 6-jährige, die ihren Vater mit zwei verloren hat, das auch sagen würde, wäre es nicht permanentes Thema.

Kinder wünschen sich dann meist einen Papa um nicht anders als die anderen zu sein.

Sie würde es sagen, wenn es im Kindergarten oder in der Schule Thema ist.
Ja, sie wollen nicht anders als die anderen Kinder sein.

Ja, dass mit dem permanenten Thema und auch das Ritual am Grab, das ist sicher nicht gut für das Kind. Jedenfalls habe ich auch kein gutes Gefühl dabei.


LG
Landkaffee
 
Oje, das habe ich jetzt erst begriffen! Der Vater ist schon 4 Jahre tot und wird ständig zum Thema gemacht.
Warum?
Hast du Angst, dass deine Tochter ihn vergisst?
Diese ständigen Friedhofs-und Kirchgänge sind ungesund.
Kann es sein, dass deine Tochter mittrauern MUSS, weil du mit dem Verlust deines Partners nicht zurechtkommst?
Das Mädchen hat eine unbeschwerte Kindheit verdient.
Die kann sie aber so nicht haben.
Und das NICHT, weil sie ihren Vater mit 2 verlor.
Sondern weil du letztlich ihre Trauer wünschst.
Du hältst den Toten dadurch "künstlich" am Leben.

Du solltest jetzt loslassen.

Schon für deine Tochter.
 
Ich schließe mich meinen VorschreiberInnen an. So sehr ich Deine Trauer verstehen kann, Du belastest Dein Kind zu sehr damit. Wer kam als Erster auf die Idee, dem Vater ein Geschenk zum Grab zu bringen? Sicher nicht die kleine Tochter. In ihrem Alter hat sie das sicher garnicht richtig verstanden.
In den Klassen meines Sohnes war es meines Wissens nie ein Thema (zumindest kein besonderes), wer nun eine kleine oder eine große Familie hat. Ich fürchte, Deine Tochter macht sich selbst damit zum "Schwachpunkt".
 
Es ist nicht leicht. Das begreife ich.

Aber die Hoffnung auf eine Rückkehr des Vaters darfst Du nicht nähren. Das Warten und die Enttäuschung sind grausam. Und spätestens wenn sie von ihren Freundinnen erfährt, daß es kein Christkind gibt und das schon gar keine Väter bringt, ist das Leid groß.

Aber wahrscheinlich weiß sie das schon. Es ist vielleicht nur ihre Form, ihre Sehnsucht auszudrücken.
Sag ihr, daß er nicht zurückkommt. Auch nicht für ein Wochenende oder Weihnachten.

Trotzdem darfst Du sie den Kontakt zum verstorbenen Vater weiterhin spüren lassen. Dieses Gefühl, daß er sich - wo immer seine Seele jetzt auch ist - für das Wohlergehen seiner Tochter interessiert. Das ist für viele Menschen, die früh einen engen Angehörigen verloren haben, ein tröstlicher Gedanke. Und auch die Kirchgänge und Friedhofsbesuche finde ich nicht schlimm. So lange, sie auch sagen kann, sie hat heute mal keine Lust mitzugehen.

Was ich ungewöhnlich finde, ist die Tatsache, daß sie als einzige so wenig Familie hat. Es gibt doch viele Alleinerziehende. Bei Euch nicht? Wohnst Du vielleicht sehr ländlich?

Schade finde ich den Satz, "da war noch so viel weiß auf dem Blatt". Ja, ich meine auch, daß Du dringend schauen mußt, damit sich Eure "Familie" wieder vergrößert. Kinder brauchen mehrere Bezugspersonen. Familie muß ja nicht unbedingt Blutsverwandschaft sein oder ein neuer Partner heißen. Ersatzgroßeltern wurde hier ja schon genannt. Aber auch befreundete alleinerziehende Mütter und Väter oder sonstige Familienfreunde/innen sind wichtig. Und was ist mit Haustieren? Ein Hund kann oft Wunder wirken, wenn sich ein Kind ein bißchen verloren fühlt. Was ist denn mit den Paten? Die gehören doch auch im weitesten Sinn zur Familie?

Ich habe selbst das Glück einige Kinder als Patin und Familienfreundin begleiten zu dürfen. Ich erlebe, wie wichtig es für sie ist, mit mir eine zusätzliche erwachsene Ansprechpartnerin zu haben, an die sie sich wenden können. Und Weihnachten bin ich ganz selbstverständlich dabei.

Versuch einfach, Euren Kreis zu vergrößern. Das Weiße auf dem Papier zu füllen. Weihnachten in größerem Kreis zu verbringen. Lade Leute ein. Mußt ja nicht für alle kochen und Geschenke besorgen, wenn das Geld nicht reicht. Jeder kann ja was mitbringen. So viele Menschen freuen sich über ein gemeinsames Weihnachtsfest.

Viel Kreativität beim Füllen des Weißen auf dem Blatt wünsche ich Dir.

Und viel Kraft und Mut für Dich, damit Du aus Deiner Trauer findest und Dich wieder öffnen kannst.
 
Mir fällt da noch was ein. Bei uns gibt es in der Gemeinde immer eine Weihnachtsfeier für ältere und alleinstehende Menschen. Da werden immer Helfer gesucht, die Essen und Geschenke austeilen. Das ist meistens am Nachmittag vor der Kirche. Vielleicht wäre das ein gutes Gefühl zu Weihnachten anderen zu helfen, die noch mehr allein sind. Vielleicht hilft Euch das zu sehen, daß nicht alle anderen Familien glücklich mit Mama und Papa um den Baum sitzen. Wäre das eine befriedigende Beschäftigung für Euch beide an dem schweren Tag? Vielleicht ist Deine Kleine aber auch noch zu klein. Das kannst du sicher besser einschätzen. Ansonsten bringt doch auch anderen lieben einsamen Menschen eine Kleinigkeit vorbei. Laß doch Deine Kleine selbst Christkind spielen... Sie freut sich bestimmt, wenn sie anderen eine Freude bereiten kann.
 
Die beste Hilfe für die Tochter wäre, wenn Kontakt zu gleichaltrigen Kindern hergestellt wird, damit sie nicht weiter einen Toten verherrlichen muss.

Deine Idee mit der Kirchengemeinde wäre eher eine willkommene Ablenkung für die Mutter.
 
irgendwie habe ich nach heute das Gefühl, meiner Tochter gerne was Besonderes zu Weihnachten bieten zu wollen, v.a. auch deshalb, dass sie nicht den Glauben an das Christkind verliert.

Gast,

ich fürchte, dass das schief gehen wird, wenn Du Dich nicht auf eine "reifere" Theologie einläßt. "Christus" sollte nicht zum Weihnachtsmann umfunktioniert werden. Was werden heranwachsende Kinder denken, wenn die Wohltaten eines "Christuskinds" (ein ganz untheologischer Begriff!) in Wirklichkeit von den Eltern kommen (ich meine die Geschenke)? Damit verliert dann das "Christuskind" als Geschenkgeber seinen einzigen Sinn, den Du und mancher Volksglaube ihm unterlegt haben.

Es erscheint mir durchaus nicht falsch zu sein, gewisse religiöse Hoffnungen zu hegen. Aber diese Hoffnungen müssen sich nicht in diesem Leben erfüllen. Und damit stößt man wohl bereits an die Grenzen kindlichen Denkens, die nur ungern einen Aufschub ihrer Wünsche dulden.

Manchmal denke ich, dass es im Hinblick auf Religion für Kinder am besten ist, davon ferngehalten zu werden. Vielleicht sind Kinder einfach noch nicht reif für Religion. Und damit zweifle ich wohl auch an einer kindgerechten Religion (Kindergottesdienst etc.).

Ich müßte wohl noch auf die andere allgemeine Situation und Deine aktuelle Problematik eingehen, habe aber jetzt nicht die Zeit dazu.
 
Hallo

deine Geschichte ist sehr traurig.

Wir haben ein Ritual das wenn Nikolaus kommt er den Wunschzettel mitnimmt.

Sie soll auch nach Möglichkeit mehrere Dinge aufschreiben die sie sich wünschen würde.

Hole Dir bitte Hilfe von Außen aufjedenfall für deine Tochter,vielleicht wäre es nicht schlecht wenn Du mal
die Kirche hier um Hilfe bittest.Denn ich denke mir das Du noch genauso Hilfe (Beistand) benötigst wie deine Tochter.
 

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