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Vegane Ernährung: Gesunder Trend oder Mangelernährung?

Hallo! Ich würd gern mal eine Frage zwischenwerfen: ich halte selbst schon viel von veganer Ernärung und vor allem von vegetarischer. Ich selbst kann es nicht durchziehen (klappt einfach nicht), aber ich versuche zumindest meinen Konsum an Fleisch einzuschränken und kaufe nur Bio, oder vom Markt, wo die Bauern aus der Gegend ihr Fleisch verkaufen.
Neulich hatte ich eine Dikussion mit einer Veganerin. Wir haben darüber geredet, ob ein Tierisches Produkut per se IMMER schlecht sein muss- also ob ein Tier IMMER Schaden nehmen muss.
Der Ansicht bin ich nämlich nicht: ZB Wolle, Seide und Honig muss nicht per se verwerflich sein. Klar: Fleisch, Massentierhaltung, Überzüchtung usw all das ist verwerflich, aber man kann ja durchaus Wolle, oder Honig auch so gewinnen, dass kein Tier leiden muss.

Ein Freund von mit ist Imker: Er hat im Garten seine Bienenstöcke, er tut seinen Bienen nicht weh: Die machen einfach das, was sie von Natur aus machen würden: Sie sammeln ihr Zeugs und haben bei ihm eben ihren Bienenstock. Er sorgt dafür, dass sie im Winter gut über die Runden kommen und macht eben alls, was gemacht werden muss, damit es den Kleinen gut geht. Dafür klaut er ihnen halt den Honig und gibt ihnen Zucker.
Also wie gesagt: Den Bienen geht es gut- warum ist sein Honig dann verwerflich und darf nicht gegessen werden?
Nach den Aussagen der Veganerin ist er ein Tierquäler. Sie konnte mir zwar nicht erklären warum, aber Tierhaltung sei auf jeden Fall imer verwerflich und deswegen ist dieser Imker ein Tierquäler. Den Punkt, WO genau die Tiere gequält werden, konnte sie mir nicht sagen, aber es ging wohl auch eher ums Prinzip.
Auf meine Frage, ob es dann zB auch verwerflich ist, ein Haustier zu halten (wenn Tierhaltung ja prinzipiell verwerflich ist) sagte sie: Nein, weil man das Tier ja liebt und gut behandelt.😕😕
Hä???
Also das fand ich schon sehr skurril: Der Imker ist ein Bösewicht, weil er Bienen hält (was ja für unser natürliches Gleichgewicht absolut notwendig ist: Bienen erfüllen ja eine wichtige Aufgabe und das Halten von Bienen fördert ja die Verbreitung von Bienen), aber einen Wauzi in einer Ein-Zimmer-Wohnung zu halten ist OK?

Diese Dikussion hat mich irgendwie total genervt, weil sie so fundamentalistisch und unlogisch war.
Wie sehr ihr das?
Was würdet ihr dazu sagen?
 
Ich glaube, wir Menschen können gar nicht auf der Erde leben ohne sie zu belasten.
Die Frage ist nur wie viel die Erde und die Tiere ertragen können und wie weit man es moralisch verantworten kann.

Dass der Mensch grundsätzlich u.a. Fleisch isst, finde ich nicht verwerflich. Auch dass der Mensch Tiere domestiziert statt zu jagen kann man akzeptieren.

Bei Tierhaltung muss aber immer auch an Natur und Tiere gedacht werden. Das ist heute in konventionellen Großbetrieben kaum noch der Fall, Fleisch wird industriell gefertigt, ohne Rücksicht mit massivem Einsatz von Chemie, Antibiotika, Mästungen, Massentierhaltung etc. Nicht produktive Tiere werden einfach getötet, männliche Küken meist schon bei Geburt.

Die Verhältnismäßigkeit stimmt heute nicht mehr! Es geht vielen Konsumenten oft nur darum viel und billig tierische Produkte zu bekommen. Es ist ihnen vollkommen (!) egal wie das Fleisch produziert wird.

Wobei dies kein exklusives Problem bei Fleisch ist, sondern die gesamte Lebensmittelindustrie mit dem Einsatz von viel Chemie, Dünger und Gift produziert. Nicht falsch verstehen: Ich bin zB gegen Gen-Food, aber ich bin bei dem Thema immer sehr erstaunt wie bereitwillig Deutsche Konsumenten jegliche Gifte im Essen und der Natur hinnehmen, aber bei TTIP das Abendland in Gefahr sehen.

Es ist so viel Antibiotika in unserem Fleisch, dass viele Krankheitserreger schon resistent geworden sind. Die Ärzte spielen teilweise russisch Roulette bei Patienten, welche Antibiotika überhaupt noch wirken.

Aber auch bei Lebensmittel hört das umweltfeindliche Verhalten der Menschen nicht auf. Schaut euch die sterilen Gärten an: Rasen, Koniferen und Zuchtrosen. Fremdländische Pflanzen ohne Nutzen für die Natur, gezirkelte Wege und bis auf ein paar Vögel und Regenwürmer kein Leben. Das Laub wird im Herbst entsorgt damit auch garantiert kein Tier ein Winterquartier findet. Die Blumenbeete werden zurückgeschnitten damit kein Vogel mehr Samenreste findet. Und traut sich dann doch ein Unkraut hervor wird es mit chemischer Keule bekämpft. Bayer hat jetzt Monsanto aufgekauft. Der größte landwirtschaftliche Giftproduzent weltweilt ist jetzt Deutsch....
 
Den Bienen geht es leider nicht gut.
Ich habe einen "Freund", der hat mehr als 1.000 Bienenvölker und hier ist "Naturschutzgebiet", überall...
Die Biene wurde von uns Menschen auch aus ihrer Umgebung geholt, fast schon domestiziert und wird in Kästen gesperrt...dort ausgesetzt und gemolken, wo sie uns den meisten Gewinn bringt. Baumhöhlen gibt es nicht mehr...
Naja, ein Imker, der seine 10-20 Völker hat, der hat sie ja nicht aus ihrer Umgebung geholt: Die sind ja dort geboren. Und mir wäre auch nicht bekannt, dass Bienen leiden, wenn sie statt in einer Baumhöhle in einem Kasten sitzen.
Eigentlich ist Imkerei eine total wichtige Folge unserer Verstädterung: Da es keine Wildbienen mehr geben kann (zumindest nicht in Stadt und Dorf- vermutlich nur noch in total Naturbelassenen gegenden) so MUSS es Imker geben. Sonst würde doch auch die Pflanzenwelt vor die Hunde gehen. Dann gäb es auch keine Bestäubten Obstbäume usw mehr.
Man kann natürlich jetzt sagen: Komplett zurück zur Natur, aber wie realistisch ist das?
Da ist es doch besser, Bienen zu halten. Zumal ihnen ja vom normalen Imker nichts getan wird.
 
Naja, ein Imker, der seine 10-20 Völker hat, der hat sie ja nicht aus ihrer Umgebung geholt: Die sind ja dort geboren. Und mir wäre auch nicht bekannt, dass Bienen leiden, wenn sie statt in einer Baumhöhle in einem Kasten sitzen.
Eigentlich ist Imkerei eine total wichtige Folge unserer Verstädterung: Da es keine Wildbienen mehr geben kann (zumindest nicht in Stadt und Dorf- vermutlich nur noch in total Naturbelassenen gegenden) so MUSS es Imker geben. Sonst würde doch auch die Pflanzenwelt vor die Hunde gehen. Dann gäb es auch keine Bestäubten Obstbäume usw mehr.
Man kann natürlich jetzt sagen: Komplett zurück zur Natur, aber wie realistisch ist das?
Da ist es doch besser, Bienen zu halten. Zumal ihnen ja vom normalen Imker nichts getan wird.

Ich gebe dir Recht, dass es den Bienen eines Imkers nicht sooo schlecht geht nur weil sie in einem von Menschenhand gebautem Bienenstock leben.
Aber es ist natürlich auch Tierhaltung, die primär auf Produktion ausgelegt ist und ich weiß nicht ob Imkerei wichtig ist.
Wildbienen gibt es Deutschland in ländlichen Bereichen viel. Und da wo es keine Wildbienen gibt, finden auch Bienen einer Imkerei kein Futter - wie auch? keine Blumen keine Bienen, egal welche Bienen 😉

Natürlich fördert die Verstädterung nicht gerade die Natur, aber ich sehe ein viel größeres Problem: Selbst in ländlichen und vorstädtischen Gebieten bekämpfen Menschen die Natur. In wie vielen Vorgärten blühen denn noch einheimische Pflanzen, die Futter für Bienen bedeuten?

Die beliebteste Heckenpflanze ist der Kirschlorbeer - Nutzen für die Natur = 0
Die beliebteste Blumen sind Rhododendron, Hortensien und Zuchtrosen - Nutzen für die Natur = nahe 0
Der beliebteste Boden ist Rasen - Nutzen für die Natur = nahe 0

Um zum Thema zurück zu kommen: Tierhaltung bedeutet auch quadratkilometerweise Plantagen (Mais und co) als Futtermittel. Riesige Monokulturen, gedüngt, gespritzt, lebensfeindlich für Tiere. Und weil Tierhaltung die ineffizienteste Weise ist sich zu ernähren und man mehr Futter braucht, bedeutet mehr Tierhaltung mehr Plantagen und mehr Umweltzerstörung.
 
Stirbt die Biene, stirbt der Mensch

Ich habe gehört in China hat man "gute" Erfahrungen damit gemacht Blüten von Hand mit einem Pinsel zu bestäuben.

Mein Vorschlag: Einfach Arbeitslose in Bienenkostüme stecken und summend von Baum zu Baum hüpfen lassen 😀

Ne im ernst, Bienen sind unverzichtbar und viele Bienenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Wobei die meisten Deutschen vermutlich nicht mal wissen, dass es unterschiedliche Bienenarten gibt....🙄
 
Imker haben auch Wanderwägen und fahren Ihre Bienenvölker z. B. in den Wald. Je nachdem, welchen Honig sie gewinnen möchten.

Interessant, wusste ich noch nicht 🙂

Aber wofür braucht es Imker?
In dem Wald leben doch auch Wildbienen, wahrscheinlich 100 Arten Wildbienen, die dann von einer Imkerbienenart Konkurrenz bekommen. Massentierhaltung (auch von Bienen) ist ökologisch gesehen selten gut. Meistens wird nur eine hochgezüchtete Art gehalten und die in Massen.

Man könnte auch sagen Bauern würden mit ihren tausenden Rindern einen ökologischen Beitrag leisten. Dabei
A) sind Rinder nicht vom aussterben bedroht und
B) richtet die Massentierhaltung mehr Schaden als Nutzen an (Gift, Antibiotika, Klimabelastung, monotone Großplantagen etc)
 
Naja, Massentierhaltung und Monokulturen sind natürlich nicht gut. Jedoch denke ich, wer einen Beitrag leisten will, dass kleine "Betriebe" gefördert werden, tut besser daran, wenn er sein Zeug bei solchen kauft, als wenn er es garnicht kauft.
Ich denke halt so: Es gibt einen Haufen Menschen, denen ist es total egal, woher ihr Zeug kommt, hauptsache es ist billig- diese menschen überzeugst Du sowieso nicht. Und daneben gibt es die Menschen, denen es nicht egal ist. Wenn die jetzt ALLE zB komplett vegan wären, würden die kleinen Bauern, Imker usw eingehen und es gäbe nur noch die Großen. Also ich denke: Es gibt eben etwas zwischen totaler Gleichgültigkeit und totaler Ablehnung.
Und leider ist es eben auch unrealistisch, dass die ganze Welt komplett auf Tierische Produkte verzichtet- deswegen ist es immernoch besser, zB den Imker zu unterstützen, der es so gut macht, wie es eben momentan möglich ist, anstatt ihn zu verteufeln.
Ich denke, weder bei tierischen noch bei Pfanzlichen Produkten gibt es eine Möglichkeit, wie die so erzeugt werden können, dass es keinerlei Folgen fürs natürliche gleichgewicht hat. Aber es gibt eben Folgen und Folgen: Wenn ich zB Eier beim Bauern meines Vertrauens kaufe: Da laufen die Hühner in einer nicht zu großen Gruppe auf dem Hof und auf der Wiese hinterm Hof rum. Das ist schon ein anderes Kaliber, als eine riesen Geflügelfirma.
genauso bei Pflanzlichen Produkten: Kilometerweise Mais, der von den neuen Wundermitteln der Herren von Monzanta und Bayer behandelt wurde ist ja genauso ein Verbrechen an der Umwelt.
Dann doch lieber meinen regionalen Bauern...
Das traurige ist: Wirklich richtig machen kann man es nicht: Und mit CETA und Titip wird es noch schwerer.
Am besten, man geht wirklich nur noch auf den Wochenmarkt, oder baut im Garten an.
 

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