die frage verstehe ich nicht ganz. überall sehe und treffe ich menschen, die sich "kritisch" mit dem leben beschäftigen. nicht immer kommt gescheites dabei heraus. ich möchte mal einen menschen erleben, der nicht kritisch ist. kann man als mensch nicht kritisch sein? geht das? solange wir zum "leben" erweckt werden gehts los mit "kritisieren". aus wikipedia habe ich folgende definition: "Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben.".
ich schliesse mich der meinung von watzlawick an, der sagt, man kann nicht nicht kommunizieren und überspitze diese aussage weiter in "man kann nicht nicht leben". als lebendige wesen sind wir dem leben ausgesetzt. unser hirn, unser ich, empfängt dauernd signale, einerseits von der aussenwelt, andererseits von uns selber, das eigene gehirn, der eigene körper, die eigenen organe. wechselwirkungen. wir sind lebendig, ob wir wollen oder nicht.
logisch, frage ich mich auch, welche denk-interpretations-prägungs-wechselwirkungen ein mensch intus hat, der auf "andere" losgeht. wir "denken" alle. kommen aber nicht immer zum selben schluss. das hat seine gründe. und ich betrachte auch andauernd, welche denk-interpretations-prägungs-wechselwirkungen in mir selber drin sind.
lebensbejahend finde ich übrigens gut. ist ein naturprinzip. ein naturgesetz. wenn du tomatensämlinge einpflanzt, hast du später eine tomatenpflanze, deren tomaten du dann essen kannst. dein "mist" kann wiederrum als dünger verwendet werden. alles kreisläufe.
die kunst der kritik.
vielleicht hat man auch angst vor dem kritisieren, eine unbewusste, weil kritiker schon immer auch verfolgt wurden, "probleme" hatten. je nachdem. und manchmal ist es auch "gefährlich", weil menschen glauben zu kritisieren, dabei tun sie alles andere. hast du ne andere meinung, wirst du je nach dem in die wüste geschickt. macht. usw. dummheit nenn ichs. viel leid, das wir verursachen.
auf jeden fall.. können wir gar nicht anders, als zu kritisieren. irgendwie. je nachdem wird es unterdrückt, statt dessen werden wir zugedeckt mit "propaganda", mit idealen, mit hohlphrasen. dazu eigenen sich menschen auch gut.
schlussendlich.. sind wir begrenzte wesen. und alle kritik ist wiederum kritikwürdig. endlos.
eine welle der kritik hat dazu geführt, dass man in gewissen ländern das schlagen und die "züchtigung" von kindern endlich verboten hat. nachdem man sie wie objekte des eigenen besitzes behandelt hat. das verdanken wir menschen, die kritisch waren. die ersten wurden verhöhnt und verspottet. regelrecht geschasst! ausgebuht. wie "hexen", die verbrannt wurden.
vielleicht ist es auch die angst, die einen vor zu viel kritik abhält. weil man aus dem rahmen fällt. weil dann viele "gewissheiten" plötzlich eben gar keine gewissheiten mehr sind. sondern nur noch fragen, fragen, fragen. es gibt auch einen gewissen "halt", "sicherheit". wenn auch eine trügerische.
ich finde kritisieren gehört zum menschen, wie das atmen und sch****en. er kann nicht anders. deshalb werden sie ja auch entweder erschossen oder verjagt oder sonst was. galileo wurde eingekerkert. giordano bruno wurde auf dem scheiterhaufen verbrannt. viele "gegner" wurden in die gefängnisse gesperrt und "gefoltert". etc. usf.
eigentlich ist alles leben auseinandersetzen und kritik. es geht gar nicht anders. wir sind dazu verdammt uns mit dem leben auseinanderzusetzen, ob wir wollen oder nicht. und jeder tut das auf seine art und weise, mit seiner geschichte und prägung, in seinem konkreten umfeld, mit dem verfügbaren datensatz an wissen.
und manchmal bin ich ganz froh, einfach nur sein zu dürfen und blöd wie ein schaf auf einer wiese zu liegen. mich "erholen", "verdauen".