K
karlina11
Gast
Ich finde es bemerkenswert, hier zu lesen, wieviele Probleme und wieviel Leid auch die anderen Menschen haben. Mir persönlich hilft diese Erkenntnis, ich fühle, dass ich nicht alleine mit Problemen, Schwierigkeiten und Lebensenttäuschungen dastehe. Wenn man sich draußen in der Welt zu den negativen, beklemmenden und fiesen Seiten des Lebens äußert, wird man meistens beschimpft, als krank verurteilt und erfährt massive Schuldzuweisungen. Mich macht diese verlogene Erwartungshaltung total einsam. Man soll den Optimisten, Spaßmacher und den Lebenslustigen rauskehren. Warum diese Verlogenheit? Das macht einen doch voll einsam, wenn alles, was einen belastet, nicht an die Oberfläche darf. Man kann sich hinter dieser verlogenen Fassade doch nie wirklich näher kommen. Man lebt einsam, das Ganze ist ein Brutschrank zum Krankwerden. Jeder halbwegs intelligente Mensch wird bestimmt gemerkt haben, dass diese Welt absolut kein Paradies ist, dass es da grenzenloses Leid, Verbrechen und Ungerechtigkeiten gibt. Ich hatte früher die naive Vorstellung gehabt, dass das Leid, welches nun einmal zum Leben gehört, Menschen einander näher bringen würde. Dem aber war nicht so. Die Leute meinen, ihnen ginge es schlecht, den anderen ginge es gut und sind deshalb vorwurfsvoll und feindselig gegen einen. Warum kann man nicht offen sein, das Leben ganz offen kritisch betrachten und Platitüden, wie dass man nur ein guter Mensch sein muss um glücklich zu werden, ablegen?