Warum können sich viele Leute heute nicht merh durchbeissen wenn es Probleme gibt ?

[ABC]

ja hab ich doch verstanden, das war eher auf nataschas beitrag bezogen.

 

[egal0815]

Nein, bin natürlich keine Therapeutin.
Aber ja, ich wage mir anzumaßen, mit gesundem Menschenverstand allein sagen zu können, daß man von 3 Wochen Arbeit kein Burnout-Syndrom abbekommen kann.
Siehe den Link in einem meiner vorigen Beiträge (Modewort Burnout).

Das kann aber nur ein Arzt beurteilen.
Und 3 Wochen, klar ist wenig aber er kommt doch nicht als unbeschriebenes Blatt
in die Firma.
Keiner weiss, wieviel Stress ihn die Schule/Schulabschluß gebracht hat.
Privaten Stress gibts auch.

Ich hab mal in einem Betrieb gearbeitet, der weiter weg war.
Ich war abends um 9 Zuhause, nachfast 2 h Zugfahrt noch 9 km Fahrrad fahren.
Dann essen, mit dem Hund raus, meine Mutter hats nämlich nicht interessiert, das ich kaum zuhause war.
Dann schlafen, um 3 uhr wieder aufstehen, wieder 9 km in die nächste Stadt zum Bahnhof mit dem Fahrrad.
Damit ich um 5 den 1. Zug erwischte.
Hab also nie mehr als 5 h geschlafen und Chef wußte natürlich von diesem Stress nichts.

 

[egal0815]

Also das kann man realtiv leicht umgehen.
Setz dir Ziele wo alle anderen sagen "das schafft er/sie nie".
Und mit genau diesem Ziel und der Erinnerung, daß es dir die anderen nicht zutrauen, gehst du jeden Tag raus.

Ich bin umgezogen, habe ein Studium begonnen mit 4, dann 5 Kindern, gegen
viele Wiederstände, hat mich nur entschlossener gemacht, hab auch fast alle Prüfungen bis zum Vordiplom schon erledigt.
Nur bin ich trotz Ziel in eine Depression gerutscht,
und nun ?

 

[ABC]

Nur bin ich trotz Ziel in eine Depression gerutscht,
und nun ?

depressionen machen eben vor niemandem halt, egal wie perfekt alles nach außen hin wirkt.

 

[Manuel+]

Hallo Deaming Girl!

Vielleicht hatte man früher (zB 50er Jahre) keine Wahl oder weniger Wahlmöglichkeiten.

Auf Ihre Beispiele bezogen:

Einen neuen Eheparter zu nehmen, war schwieriger (vor allem für Frauen) aufgrund der sozialen Rahmenbedingungen und der Mentalität.

Früher war es auch leichter, einen neuen Job zu finden.

Das mit dem Wohnort muss man aber vielleicht anders sehen. Man spricht zwar viel von der modernen Mobilität. Aber so einfach ist das heute eigentlich nicht, umzuziehen. Früher mußte man aber auch nicht so leicht umziehen, weil es ja genügend Jobs gab.

Allgemein geantwortet: Früher hatten die Leute keine andere Wahl, als sich durchzubeißen. Heute gibt es viele Möglichkeiten (Ämter, Beratungsstellen etc.). Es gibt heute mehr Alternativen.

Warum ist die Gesellschaft immer auf der Suche nach Perfektion?

Ich glaube eher, dass die meisten vor der Perfektion davonlaufen. Sie betäuben sich mit Mittelmäßigkeit. Sie verdrängen es, dass sie eigentlich anders sein und handeln sollten. Perfektion ist sicherlich ein überhöhter Anspruch. Aber man sollte doch wenigstens versuchen, sich in diese Richtung zu entwickeln.

 

[PadraigOfGlencoe]

jau . . . man hat "es" nicht im Griff . . . eher "es" einen! (Bitte beachten: ich schreibe von einer Depression im medizinischen Sinne, gestörter Botenstoffhaushalt, in der Regel medikamentös behandlungsNOTWENDIG!)

 

[ABC]

so meine ich es auch.

 

[Natascha74]

Das kann aber nur ein Arzt beurteilen.
Und 3 Wochen, klar ist wenig aber er kommt doch nicht als unbeschriebenes Blatt
in die Firma.
Keiner weiss, wieviel Stress ihn die Schule/Schulabschluß gebracht hat.
Privaten Stress gibts auch.

Ich hab mal in einem Betrieb gearbeitet, der weiter weg war.
Ich war abends um 9 Zuhause, nachfast 2 h Zugfahrt noch 9 km Fahrrad fahren.
Dann essen, mit dem Hund raus, meine Mutter hats nämlich nicht interessiert, das ich kaum zuhause war.
Dann schlafen, um 3 uhr wieder aufstehen, wieder 9 km in die nächste Stadt zum Bahnhof mit dem Fahrrad.
Damit ich um 5 den 1. Zug erwischte.
Hab also nie mehr als 5 h geschlafen und Chef wußte natürlich von diesem Stress nichts.

natürlich gibt es viele Gründe, in ein Tief zu rutschen.
Meist fängt es mit Überbelastung an.
Und über einen längeren Zeitraum kann daraus eine medizinisch erkennbare Depression oder in manchen Fällen Burnout entstehen.

Nur um zu meinem Beispiel (hoffentlich zum letzten Mal) zurückzukommen:
was mich damals innerlich aufgeregt hat war diese Selbstdiagnose und diese völlige Überzeugung des Jungen, daß es richtig ist.

Burnout ist ein ernstzunehmendes Thema.
Bei Krebs sagt ja auch keiner "ich hab seit 2 Tagen Bauchschmerzen, ist sicher Darmkrebs, das fühl ich".

Wenn jemand ein Tief hat, überfordert ist (privat oder beruflich) dann sind das nicht sofort "Burnout" oder "Depressionen".
Und schon gar nicht kann das jemand in Eigenregie ohne Facharzt feststellen.

 

[ABC]

was mich damals innerlich aufgeregt hat war diese Selbstdiagnose und diese völlige Überzeugung des Jungen, daß es richtig ist.

Burnout ist ein ernstzunehmendes Thema.
Bei Krebs sagt ja auch keiner "ich hab seit 2 Tagen Bauchschmerzen, ist sicher Darmkrebs, das fühl ich".

ähm, dir ist aber schon klar, dass einige (auch sehr schlimme) krankheiten manchmal erst symptome aufweisen, wenn die krankheit schon voll im gange ist. man bekommt nicht immer gleich mit, wenn was im körper oder der seele nicht in ordnung ist.

ich habe zwar ausnahmsweise jetzt nicht den ganzen thread gelesen, aber weißt du denn, ob dieser junge nicht schon früher mal bei einem arzt war und diese diagnose gestellt bekommen hat und er dann beim nächsten mal schon wusste, was mit ihm los ist?

 

[PadraigOfGlencoe]

Naja, Biene, da der Junge ja was von BurnOut gefaselt hat, wärs schon n bissl strange, wenn er gleichselbigen bereits im Jugendalter gehabt haben soll (nicht zu 100 % auszuschliessen, aber eben doch recht unwahrscheinlich).

Wahrscheinlicher is wohl tatsächlich, dass er einfach überfordert war oder sich selbst nicht genug Zeit für die Umstellung von Schule zu Berufsalltag gelassen hat.