D
Dr. Rock
Gast
Ich tue mich schwer damit, Gott als ein Wesen, als eine Person zu sehen, die irgendwas weiß oder will oder denkt...
Nun bin ich nicht im herkömmlichen Sinne christlich-gläubig-kirchlich.
Manchmal verspüre ich den Drang, danke zu sagen. Ist es immer erklärlich, wenn gute Dinge geschehen oder böse nicht? Dass meine Kinder gesund sind, wir sorgenfrei (im materiellen Sinne) leben können? Außerdem glaube ich, dass es tatsächlich eine Art Rechnung gibt, nach der uns böse Taten einholen und gute Taten Früchte tragen werden. Das ist oft mein einziger Trost und ich habe es selbst erlebt.
Einige Dingen werden vielleicht nie erklärbar sein, aber denoch wäre das Fehlen einer Erklärung nicht zwangsläufig einen Hinweis auf einen Gott.
Aber was ich eigentlich nur kurz sagen wollte: Dankbarkeit für das empfinden zu können, was man zu schätzen weiß, finde ich großartig! Weil es vielen anderen Menschen nämlich leider abgeht und sie vergessen haben dass es nicht selbstverständlich ist, ein ziemlich sorgenfreies Leben führen zu dürfen.
Und vielleicht lässt sich das, was du beschreibst, ein klein wenig mit "Karma" begründen, wer sich anderen ggb. mies und schädlich verhält, strahlt es aus, dem sieht man es an, man wird reflektiert...und erhält womöglich Ähnliches zurück. Im weiteren Sinn so etwas wie eine "selbsterfüllende Prophezeihung"?
Aber das ist wahrscheinlich jetzt etwas OT, sorry. 🙂
Beten im Sinne von bitten oder überhaupt eine Art Zwiesprache mit Gott halte ich nicht, denn wie gesagt, die Vorstellung vom großen Papa mit dem weißen Rauschebart...
Manchmal bin ich so voller Emotionen, die ich dann mangels Kenntnis anderer Technik an "Gott" loslasse. Wobei mangels nicht das richtige Wort ist, denn es hilft mir und es tut "ihm" ja nicht weh.
Es gibt ja auch noch den Pantheismus, in dem keine personifizierte Gottheit "glorifiziert" wird, sondern vor allem die Schönheit und Komplexität der Natur. Einstein war meines Wissens am ehesten Pantheist.
Und es gibt auch beispielsweise Juden, die jüdisch leben und "an den Glauben glauben", nicht aber an die kreationistischen Hintergründe. Diese Menschen leben also "Glauben" als reine Tradition, weil es ihnen Halt gibt. Hat Dawkins im "Gotteswahn" auch erwähnt.
Zuletzt bearbeitet: