Gott bitten?

Hurraa noch ein Gottes und Sinn des Lebens thread.

Wenn du von einem (positiven) Feedback mit deinem "Gott" sprichst, erwartest du dann nicht auch etwas von ihm, bittest (erhoffst) du ihn nicht auch um etwas?
Wohnt dieser Moral nicht etwas zutiefst verlogenes inne?
Haben Deine "guten" Taten nur die Motivation, eine Belohnung von einem "Gott" zu bekommen?
Und wenn nicht, kann man diese Moral nicht dennoch misbrauchen?
Wozu brauchst/ brauchen einige so einen immaginären Gesprächspartner eigentlich?
Man kann ja daran glauben, aber wozu um etwas bitten?
Sollte eine gute Absicht nicht aus dem Menschen selbst kommen und nicht nur dann, wenn einige eine Belohnung von ihrem Hundehalter ("Gott") bekommen, weil sie Männchen machen?

Fragen über Fragen.

Dein Schicksal wird eh von den Nornen bestimmt und du kannst ihm nicht entkommen, wie es auch sein wird, und die Nornen sind manchmal grausam und ungerecht. Und genauso immaginär.

heißt es nicht: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.


Skynd

Diese köstlichen Versuche "Gott" um etwas zu bitten ( beten! ) hat Dawkins im "Gotteswahn" ja schon beschrieben - mitsamt den Versuchen dazu. Wahrscheinlich ist "Gott" damals weder so noch so darauf eingegangen, weil er - allwissend - wußte, daß man ihn beweisen wollte. Und genau das will er nicht!

EuFrank meinte:

Wer wie ich darauf hofft, dass es ein allmächtiges göttliches Wesen gibt, der möchte mit diesem Wesen bestimmt auch Kontakt aufnehmen, quasi mit ihm sprechen.

Diesen Weg des Gesprächs mit "Gott" halte ich für eine gute und wichtige Sache.

Problematisch emfpinde ich Bitten im Zusammenhang eines Gesprächs mit Gott. Darf oder soll man Gott um etwas bitten?

Weiß er nicht sowieso welcher Hilfestellungen ich bedarf? Weiß er es nicht sogar besser als ich, da ich ihn mir als allwissend vorstellen muss? Wäre es nicht sogar eine Beleidigung seiner Souveränität, wenn ich diesem vollkommen Wesen Wünsche gegenüber äussere?

Spontan fällt mir dazu nur der (banale) Gedanke ein, dass ich ihm einfach im Gespräch meine diesbezügliche Unsicherheit mitteilen könnte.

Vielleicht wäre meine Bitte ja auch ein wesentliche Vorraussetzung für seine Erfüllung?!!! Vielleicht möchte Gott ja, dass ich mich ihm vertrauensvoll zuwende und es für möglich halte, dass er sich auf meine Bitten einläßt. Er würde ja nichts von seiner Souveränität verlieren, wenn er etwa so denken würde: "Wenn EuFrank schon so weit ist, dass er mich in dieser Frage bittend aufsucht, dann werde ich ihm mal entgegenkommen..."

Vielleicht kommt er mir dann auf eine Weise entgegen, die ganz anders als meine Bitte aussieht . Aber immerhin könnte man dann davon sprechen, dass ich mit meiner Bitte (und meinem Vertrauen) einen Einfluss auf sein Handeln genommen habe.

Schwierige Frage . Am besten, man begegnet ihm einfach mit allen seinen Zweifeln offen im Gespräch. Oder?

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Puh!
Existenzkrise oder Glaubenskrise oder/und?
Oder auf Mission?

LG
Landkaffee

Bleached meinte:

Hurraa noch ein Gottes und Sinn des Lebens thread.

Wenn du von einem (positiven) Feedback mit deinem "Gott" sprichst, erwartest du dann nicht auch etwas von ihm, bittest (erhoffst) du ihn nicht auch um etwas?
Wohnt dieser Moral nicht etwas zutiefst verlogenes inne?
Haben Deine "guten" Taten nur die Motivation, eine Belohnung von einem "Gott" zu bekommen?
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Dein Schicksal wird eh von den Nornen bestimmt und du kannst ihm nicht entkommen, wie es auch sein wird, und die Nornen sind manchmal grausam und ungerecht. Und genauso immaginär.

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Es ist immer ganz wichtig, dass man das Gute um des Guten willen tut und nicht wegen einer Belohnung. Im ersteren Fall würde ich autonom der Stimme meiner Vernunft gehorchen. Im zweiten Falle würde ich mich fremdbestimmt einer Autorität unterwerfen.

Richtig: Vernunft -> Moral -> Religion = Autonomie
Falsch: Religion - > Moral = Heteronomie

Skynd meinte:

heißt es nicht: hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.


Skynd

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Hallo Skynd!

Ja, das ist ein guter Spruch, von dem ich viel halte.

Ich kann nicht von einem möglichen Gott erwarten, dass er mich mit guten Dingen überschüttet, die ich nicht verdient hätte. Daher ist mir stets der Freie Wille des Menschen sehr wichtig. Zumindest sollte ein maximales Engegament zur Umsetzung des Guten Willens vorliegen (beim Menschen).

Wenn ich Gott um etwas bitten würde, was ich nicht verdient hätte, wäre das in der Tat eine Art Anmaßung. In der Praxis - falls es Gott wirklich geben sollte - könnten wir also von einer Art "Zusammenarbeit" in Bezug auf göttliche Hilfe sprechen.

Um Gutes zu tun ist ein Gott überhaupt nicht notwendig. Und wenn ich mir Gott immer im Hinterkopf behalten muss um bloß nicht vom Pfad abzuweichen oder auf dumme Gedanken zu kommen, dann wird´s seltsam...dann bin ich nämlich fremdbestimmt (Verfolgungswahn?) und merke es selbst nicht mehr...

Erinnert mich in diesem Zusammenhang ein wenig an unsere gute, alte Lizzy, die hier immer wieder schreiben musste, dass sie ja erleuchtet ist, damit sie es selbst nicht vergisst...

Na ja, wünsche einen schönen Restsonntag, der Balkon ruft...und Dr. Rock antwortet...

EuFrank meinte:

Wer wie ich darauf hofft, dass es ein allmächtiges göttliches Wesen gibt, der möchte mit diesem Wesen bestimmt auch Kontakt aufnehmen, quasi mit ihm sprechen.

Diesen Weg des Gesprächs mit "Gott" halte ich für eine gute und wichtige Sache

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Schwierige Frage . Am besten, man begegnet ihm einfach mit allen seinen Zweifeln offen im Gespräch. Oder?

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Mir erschließt sich der Sinn dahinter noch nicht so ganz. Geht es um den Wunsch nach Bestätigung für Gottes Existenz? Oder darum, sich nicht alleingelassen zu fühlen oder so?