Also, ich komme zu folgendem Schulss, wenn ich überlege, ob ich verantwortlich bin für die Handlungen der Politiker (man muss auch unterscheiden zwischen gefühlt verantwortlich und verantwortlich im Sinne von Konsequenzen tragen):
1. Politiker sind Menschen und genauso wie ich meinen nächsten Menschen nicht steuern kann, so kann ich es noch weniger bei Politikern. Jeder ist zunächst für seine Handlungen selbst verantwortlich und hat die Konsequenzen zu tragen für sein Handeln. Wenn er dabei verursacht, dass andere verletzt werden oder Ähnliches, dann muss er zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu gibt es in Deutschland Gesetze und Gerichtsbarkeit. Wenn ich jetzt diesen Politiker gewählt habe, so habe ich ja dem vertraut, was er vorher versprochen hat umzusetzen (und es gibt ja auch ein Parteiprogramm). Wenn er dies dann auch tut, dann fühle ich mich mitverantwortlich. Unabhängig davon muss ich als Bürger auf jeden Fall die Konsquenzen tragen.
Wenn ein Politiker jedoch gegensätzlich zu dem, was er versprochen hat handelt, so fühle ich mich nicht nicht verantwortlich, muss aber dennoch die Konsequenzen tragen.
2. Es müssen ja immer wieder Entscheidungen während einer Amtsperiode gefällt werden, die vorher nicht abzusehen waren. Weder von mir, noch vom Politiker. Also entscheidet der Politiker, als Mitglied der Regierung oder Opposition, wie er denkt dass es richtig wäre (wahrscheinlich anhand der Leitlinien seines Parteiprogramms). Jetzt kann ich sagen, das finde ich richtig oder falsch. Konsequenzen muss ich wie immer tragen. Ob ich mich verantwortlich fühle, hängt davon ab, was ich unternehme, um die Entscheidung zu unterstützen oder ob ich in dem Moment der Entscheidungsfindung Maßnahmen ergreife (Briefe, Demos, Inerviews, Unterschriften sammeln u Ä.) um die Entscheidung in die Richtung zu verändern, die ich verantworten könnte.
3. Und dann gäbe es ja noch die Möglichkeit vors Bundesverfassungsgericht zu ziehen und den Fall dort vorzubringen, um bspw. Konsequenzen aus Entscheidungen nicht tragen zu müssen (Bsp. Pendlerpauschale).
Ist das verständlich, wie Benjamin_29 sagen würde stringent oder unlogisch?