Hallo 'Gast',
um ein wenig zu Deiner Beruhigung beizutragen: Ich bin ein weiteres Exemplar der Gattung ImmerUndEwigSingle. Mit inzwischen 31. Keiner weiß so recht warum, offensichtliche Gründe liegen nicht vor, aber es ist halt einfach so. Bin gerade heute mal wieder höflich 'abgelehnt' worden. Die schwer erarbeitete positivere Grundeinstellung fühlt sich somit augenblicklich einem starken Bombardement ausgesetzt. Anstatt den herrlich sonnigen Tag wie geplant mit einer interessanten Frau zu verbringen, zog sie es vor, zu schweigen und das Treffen platzen zu lassen. Das vermiest einem ganz schön das Wochenende. Und nicht nur das...
Bin halt einfach zu nett. Somit läuft bei den Frauen nichts. Das war so, ist so und bleibt so. Sehr bedauerlich, dass man nur als A******* eine Chance bekommt, wie ich eben lesen durfte. Ob ich diese Mutation jemals vollziehen oder doch unglücklich sterben werde? Nicht jeder Topf findet seinen Deckel. Auch wenn es vorkommt, dass ein passender, vielleicht sogar unerwartet optimaler Deckel auftaucht. Denn der entzieht sich nach ersten Schmeicheleien gerne schneller jeglichem Zugriff, als er aufgetaucht ist. Und das schmerzt dann sehr. Weitaus mehr, als hätte man garnicht erst von ihm erfahren.
Zurück zum Ausgangsbeitrag: Ja, verlieben ist eine Sache, geliebt werden eine andere. Kein Interesse oder schon vergeben: Scheint irgendwie immer so zu sein. Einfach verflixt. Der Gedanke an eine eigene Familie und evtl. Kinder drängt sich mit zunehmenden Alter wohl zwangsläufig auf. Und die gut gemeinten Besänftigungen, es käme für die erste Beziehung nicht aufs Alter an, sind doch eher theoretischer Natur. Wochenenden, Ausflüge Urlaub, ... das macht einsam und allein irgendwann partout keinen Spaß mehr. Abgesehen vom geistigen wie körperlichen Fehlen eines Partners mit allem was dazu gehört. In mir jedenfalls ist eben jetzt diese Lücke vorhanden und das Verlangen, sie zu füllen. Ob heute, nächste Woche oder nächsten Monat ist gleichgültig. Doch der Gedanke, erst mit 60 oder so ans Ziel zu gelangen, ist für mich absurd.
Die Hinweise auf den Zusatand vieler bestehender Beziehungen helfen wenig. Dass etliche (womöglich gar die meisten) nicht wirklich glücklich miteinander sind, davon gehe ich schlichtweg aus. Doch wenn Du Dein Leben lang nichtmal den Ansatz einer Beziehung hattest, Dir nur traumartig ausmalen kannst, wie das überhaupt wäre, dann, so geht es mir zumindest, möchtest Du einfach einen Partner haben. Ganz gleich, wie lange die Sache laufen mag. Dass soll nicht heißen, ich wäre gleich hinter jeder her. Doch erwarte ich auch nicht direkt DIE große Liebe. Eben da stellt sich mir immer wieder die Frage, wieso bei einem selbst schlichtweg überhauptnichts läuft. Bestimmt ist es selten, dass es zwischen zweien so richtig funkt. Doch bei den vielen Paaren, die da draußen überall in den Städten und Parks rumlaufen oder in den Lokalen sitzen und bei den ganzen Kollegen und Bekannten, die de facto in den allermeisten Fällen einen Partner haben oder zumindest hatten, scheint eine Beziehung durchaus selbstverständlich, also keine Ausnahme.
Ja, man gewöhnt sich ans Alleinsein. Auch ich überlege gelegentlich, ob ich überhaupt noch beziehungsfähig bin oder vielleicht schon völlig verschroben? ;-) Aber das liegt vermutlich mehr an der Ungewissheit, was da so alles auf einen zukommt. Vor allem was eine gemeinsame Wohnung beträfe. Doch das würde sich ja eh erst im Laufe der Zeit ergeben, sehe ich also nicht also so wild an. Ganz bestimmt jedoch ist es kein Grund, an der Sehnsucht nach einer Beziehung zu zweifeln.
Folgt aus der Sehnsucht gleich die krampfhafte Suche? Ich fürchte, weit entfernt davon bin ich nicht. Doch ohne Suche klappt's auch nicht. Immer mal wieder auftauchende 'Erfahrungsberichte', in denen der oder die Richtige gerade auftauchte, nachdem das Verlangen danach (angeblich) eingestellt wurde, konnte ich selber mittels Langzeitselbstversuchen nicht bestätigen. Gefühle lassen sich eh nicht auf Dauer Unterdrücken.
Positiv denken. Gute Idee. Doch wie erwähnt, fällt es mit jeder neuen Enttäuschung zunehmend schwerer.
Die Menschen spüren Deine Einsamkeit und ergreifen die Flucht. So scheint das wirklich zu sein. Ein echter Teufelskreis. Bist Du erst einmal allein, bleibst Du es auch. Schrecklich! Bleibt vielleicht nur die Chance, irgendwann irgendwie auf einen Menschen zu stoßen, dem es ganz ähnlich geht und demnach wohl Verständnis dafür haben sollte. Mich jedenfalls schreckte es nicht ab, würde ich eine Frau kennenlernen, die ganz allein dasteht. Glaube, das empfände ich sogar eher als beruhigend. Nur wie findet man so jemanden? In der Regel gehen diese Menschen nicht so einfach auf andere zu. Was leider auch mir selber sehr schwer fällt. Folglich mag man tragischer Weise sogar aufeinander treffen ohne zusammenzufinden...
Zu intelligent, zu nett, zu freundlich, zu zuvorkommend, zu ruhig, zu normal, ...???? Liebe Initiatorin dieses Threads, sind dies auch bei Dir die Sache schon im Keim erstickende Beziehungskiller?
Bei Gesprächen über jeglich Beziehungsangelegenheiten verkriechen möchten oder genervt sein, Kontakte abbrechen und Klassentreffen meiden? Das kann ich nachvollziehen. Bei mir bröckelten bestehende Kontakte allerdings ganz von selbst nur so dahin, Klassentreffen gab es nie. Hast Du kaum Kontakte, kommen schwerlich neue hinzu. Damit fällt die Chance, über Freunde einen Partner zu finden, schon mal weg. Dass es den unfreiwillig(!) niemals gegeben hat, führt wiederum zu einem gewissen Unbehagen, welches dem Umgang mit neuen wie alten Bekannten wenig förderlich ist. Da kommt schon mal die Frage auf, was hierbei Ursache und Folge ist.
So, nun hab ich glaub ich genug geschrieben. ;-)
Liebe Grüße an alle Einsamen und sonstigen interessierten Leser.