Ich glaube euer Problem ist häufig, dass ihr euch Dinge einredet... Allein wenn ich die Postings hier lese kommt rüber, dass ihr euch einerseits permanent Gedanken macht wieso ihr keine👎 "abkriegt". Andererseits heißt es aber seufzend: naja, das ist eben so, ich bin so, aber ich werde mich auch nicht verändern.
Das ist eine nicht gerade hilfreiche Einstellung: "Man soll Fische nicht mit Erdbeeren und Schlagsahne ködern, bloß weil man selbst gern Erdbeeren mit Schlagsahne isst."
Andrew Carnegie (1835-1919), amerikanischer Stahl- und Eisenindustrielle
Wenn irgendwas gar nicht funktioniert dann ist es, im Gespräch mit potentiellen Partnern zu jammern, dass ihr keinen abkriegt obwohl ihr doch so geradlinig, auf innere Werte bedacht, zuverlässig und sonstwas seid.
Solche Dinge kann man nicht zerreden - das nervt andere, so redet man sich um Kopf und Kragen. Da kommen manchmal auch Nuancen rüber, negative Schwingungen, die nonverbal sind, die aber nicht gerade förderlich sind.
Um jemanden als potentiellen Partner attraktiv zu finden muss derjenige einerseits äußerlich "vorzeigbar" sein. Also in unsäglichen Freak-Klamotten oder "ungepflegt" rumrennen bringt einen nicht vorwärts. Übertriebenes Auftakeln auch nicht. Aber im normalen Rahmen auf sich zu achten und attraktiv, vorteilhaft zu präsentieren, ist ein Muss.
Und dann von der Art her: keine runtergezogenen Mundwinkel, Gejammer über die böse Welt, dass man traurig ist keinen abzukriegen. So einen Trauerkloß will niemand haben. Ihr müsst lächeln, gute Laune haben, positiv sein. Vor allem: sowas nicht spielen, sondern SEIN!
Wenn man sich mit Ladenhütern unterhält kommt immer so eine Mischung aus "nun nimm mich doch bitte, ich krieg' ja sonst niemanden ab" und "Ich bin nicht bereit, mich irgendwie zu verändern, auf Neues einzustellen", rüber. Es wirkt immer so als wären sie total verzweifelt weil dieses hier die erste Chance seit 20 Jahren und die letzte für die nächsten 20 Jahre ist. Mit diesem unangenehm Druck fühlt sich aber keiner wohl, das schreckt eher ab. Wer sich verabredet sucht ein lustiges Date, gute Laune, Spaß - und keinerlei "Verpflichtung", dass das jetzt doch bitte zu einem Ergebnis führen muss.
So geht's also nicht. Man muss sich für Dinge begeistern, gute Laune dabei haben, positiv auf Menschen zugehen, auch dann Spaß haben und das Leben genießen wenn es nicht um die Partnersuche geht. Macht einfach ein paar Dates klar, und dann aber nur mit dem Ziel, einen lustigen Abend zu haben und mehr nicht. Einfach mal verabreden ohne Ziel. Wenn ihr Spaß habt ergibt sich irgendwann auch automatisch mehr daraus.
Sorry, aber das ist gequirlter Quatsch.
1. Ich weiß ja nicht ob *du* damit Erfahrungen hattest, aber wenn man eben sehr lange Zeit und länger als es vielleicht der Norm entspricht keinen Partner und/oder keinen Sex hatte, dann ist man wohl oder übel traurig, oder nicht?
Ich verstehe nicht, warum du Leute mit ihren Problemen hier als "Jammerlappen" darstellst.
Leute die z.B keine Freunde oder keine Partner oder keinen Sex haben sind nun einmal traurig darüber, weil sie a) wissen, dass soetwas glücklicher machen kann b) es ihnen als normal vorgelebt wird c) sie sich folglich fragen was mit ihnen nicht stimmt
Da ist es doch völlig normal traurig zu sein!
Und das hier ist ein Hilferuf-Forum. Das ist dazu da um seine Sorgen auszuschütten, da stelle diese Leute doch bitte nicht als Jammerlappen dar!
Zumal ich bezweifelte dass diese Leute nur 24/7 weinen!
2. Da einem von der Gesellschaft vorgelebt wird man müsste z.B so mit 17 allmählich den ersten Freund und dann auch bald den ersten Sex gehabt haben, fühlen sich Leute bei denen dieses nicht so zutrifft unnormal und machen sich Vorwürfe. Haben ein geringes Selbstbewusstsein. Und vor allem: Diese Leute fragen sich: Was stimmt nicht mit mir?
Und dieses Gefühl ist furchtbar.
Denkst du es ist da hilfreich zu implizieren diese Leute würden "Freak"-Klammotten tragen oder seien ungepflegt? Ich finde solche Unterstellungen sogar ziemlich dreist!
Ganz nach dem Motto "Wer mit 25 noch keinen hatte, muss ja komisch aussehen"
Das verstärkt nur noch den Gedanken: "Oh Mensch, ich habe immer noch nicht im Alter von n dies und das gemacht, ich muss ein Freak sein!".
Und gerade *das* ist *nicht* hilfreich.
3. Ich denke nicht dass sich Irgendjemand grundlegend verändern muss. Wieso muss er das? Für die Gesellschaft? Eine Person will wenn, dann doch ohnehin so geliebt werden wie sie ist. Weshalb muss man sich da verändert...zu etwas das man nicht ist?
Auch hier: Du nimmst das gesamte Selbstbewusstsein und reitest auf den Vorurteilen rum "haha die Person ist noch Single, mit der stimmt was nicht - die muss sich ändern".
Soviel dazu.
Nur mal so nebenbei:
Ich hatte meinen ersten Kuss mit 20 (meinen ersten Sex auch). Meinen ersten Freund hatte ich mit 21.
Mein Freund hatte seinen ersten Sex überhaupt mit mir mit 24 und ich war auch seine erste Freunde.
Darüber hinaus habe ich einige Freundinnen die so mit 19/20 ihren ersten Sex oder ersten Freund hatten.
Ich kenne auch noch männliche Jungfrauen so im Alter von 26/27.
Und all diese Personen sind weder hässlich, noch ungepflegt, noch fallen sie sonst durch irgendwelches "freakiges" Verhalten auf, noch sind sie Sozialkrüppel oder Jammerlappen.
Es handelt sich hier durchweg um "normale Leute" wie ich und du, denen man es nicht geglaubt hätte wenn sie zum korrekten Zeitpunkt gesagt hätten "Ich hatte noch nie irgendetwas mit dem anderen Geschlecht".
Viele davon sogar sehr humorvoll, intelligent und gar nicht schüchtern.
Einige brauchen eben länger um den richtigen Deckel zu finden.
Nur sollte man seine Chancen ergreifen!