Z
ZwiespaltinPerson
Gast
Hallo zusammen!
Ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und was ich bisher quer gelesen hab, lässt mich noch schwerer das ausdrücken, was mich bewegt...
Ich versuche so kurz wie möglich zusammenzutragen um was es geht: Ich bin seit zwei Jahren verheiratet. Ich hab nach über 9 Jahren den Antrag gemacht, weil ich irgendwie ein Zugeständnis seinerseits wollte, oder weil das eben so dazu gehörte mit fast 30 Jahren. Ich war mir absolut sicher, dass ich meinen Mann liebe und wir gemeinsam alt werden. Wir haben zwar nicht die gleichen Interessen, aber dennoch einen ähnlichen Humor und auch ungefähr dieselben Erwartungen, wie unser Leben die nächsten Jahre verlaufen soll. Mein Mann war noch nie ein großer Redner und ich hab es und ihn die ganzen Jahre so toleriert wie er ist. Dennoch gab es ein paar Punkte in unserer mittlerweile 11-jährigen Beziehung, die mich das Vertrauen auf und in ihn haben verlieren lassen.
Nun ist das passiert, was ich von mir nie persönlich gedacht hätte: Ich hab mich verliebt, in einen Kollegen, der mir vorher fast ein Jahr nicht weiter aufgefallen ist. Dazu muss ich erwähnen, dass mein Mann und ich seit fast 2 Jahren vergeblich versuchen ein Kind zu zeugen. Wir sind auch in entsprechender Behandlung, aber angeblich sei organisch alles in Ordnung? Aber zurück zum Kollegen. Wie das so ist, habe ich nicht bewusst nach einer Affäre oder Abwechslung gesucht. So doof wie es klingen mag und früher hätte ich auch niemanden Glauben geschenkt, wenn er oder sie das behauptet hätte, es ist einfach passiert!
Wir schrieben und begeistert Mails, tauschten uns über das und jenes aus, gingen regelmäßig zur Mittagspause. Mit der Zeit merkte ich, dass ich mehr als freundschaftliche Gefühle meinem Kollegen gegenüber hab und versuchte sie zwei Monate lang zu unterdrücken. Ich merkte, dass es meinem Kollegen ähnlich zu gehen schien. Er (damals noch Single) sagte, dass ich eine attraktive Frau sei, ein toller Mensch und mein Mann sich glücklich schätzen könne. Er gab mir die Aufmerksamkeit, die ich daheim vermisste. Ich versuchte das, was mir meiner Meinung nach fehlte in meine Ehe wiederzubeleben und animierte meinen Mann zum Reden usw. Er merkte, dass ich mich in letzter Zeit verändert hab und als ich versuchte offen mit ihm zu reden, dass ich Zweifel habe, was unsere Beziehung angeht war er enttäuscht, aber versuchte nichts von sich aus zu ändern.
Mit dem Kollegen passierte das offensichtliche: Wir konnten der sexuellen Anziehung nicht widerstehen und begannen eine Affäre! Mit dem Unterschied, dass er nicht verliebt war! Er merkte zu Beginn öfters an, dass er gegenüber meinem Mann ein schlechtes Gewissen hätte, er aber auch verstehen könne, dass man nach über 11 Jahren Beziehung sich zu jemand anderen sexuell hingezogen fühlt. In seinen Augen waren wir Freunde, die momentan etwas mehr sind und einander geben, was wir brauchen. Nach meiner Ansicht entwickelte sich sowas wie eine Beziehung. Wir schrieben uns weiter täglich, wussten was der andere wann mit wem unternimmt, trafen uns nach der Arbeit zum Essen o. ä. und verabredeten uns einige Male zum Sex.
Ich weiß, dass einige angewidert sind und sich fragen, was ich denn rumjammere, dass ich doch schuld an meiner Misere bin und wie es meinem armen Mann wohl ginge, wenn er davon wüsste. Aber halt, meine Geschichte ist ja noch nicht zu Ende, obwohl danach vermutlich das Gleiche über mich gedacht wird.
Die Affäre lief ca. 5 Monate. Mein Kollege machte nie einen Hehl daraus, dass er sich ab und an mit anderen Mädels aus dem Internet zum Date traf. Er suchte nach einer Beziehung, aber nicht mit mir! Vor kurzem kamen wir beide aus unseren jeweiligen Urlauben zurück und er erzählte mir freudig, dass er sich schwer verguckt hätte in eine seiner Internetbekanntschaften. Sie sind nun seit 2 Wochen ein Paar. Und diese Tatsache lässt mich wie zu Schulzeiten Pubertär reagieren, vor allem, weil er in mir wirklich eine gute Freundin sieht und wir uns weiterhin schreiben/austauschen!
Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Das eine ist froh darüber, dass ich meinen Mann nicht weiter verletze, ist dankbar über die paar schönen Stunden und wünscht dem Kollegen mit seiner neuen Freundin von Herzen alles Gute. Aber dann ist da noch dieses andere Herz, mit dem ich mich nicht identifizieren kann, das voller Neid und Egoismus steckt, heult, sich selbst bemitleidet usw. Ich bin wahrlich Zwiegespalten!
Ich habe schon zu Beginn festgestellt, dass ich meinem Kollegen gegenüber ein anderer Mensch bin. Voller Selbstzweifel, Unzufriedenheit und Unsicherheit. Ganz anders, als bei meinem Mann und meinen Freunden. Ist es die Tatsache, dass mir was fehlt in meiner Ehe. Mein Kollege ist auch das komplette Gegenteil zu meinem Mann – in allen Punkten! Sollte ich diese Ehe beenden, auch wenn ich meinem Mann damit das Herz breche? Ist es der Umstand, dass unser Kinderwunsch unerfüllt bleibt – wir haben uns beide gegen künstliche Befruchtung und Adoption ausgesprochen, so von wegen, wenn es nicht sein soll, werden wir ohne Kinder glücklich... aber das ist es gerade, ich empfinde kein Glück! Was stimmt nicht mit mir? Wieso kann ich nicht auf das Blicken, was ich habe, sondern nur auf das was ich nicht habe?
Ich war schon immer ein pessimistischer Mensch. Ich gehe lieber immer vom Schlimmsten aus, um dann überrascht zu werden, als umgekehrt.
Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich Klarheit in mein Gefühlschaos bringen kann? Ich bin einerseits rational und dann wieder sehr emotional, so dass die Argumente, die ich mir vorher aufgebaut habe, mit einem Wimpernschlag wieder verworfen sind.
Ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und was ich bisher quer gelesen hab, lässt mich noch schwerer das ausdrücken, was mich bewegt...
Ich versuche so kurz wie möglich zusammenzutragen um was es geht: Ich bin seit zwei Jahren verheiratet. Ich hab nach über 9 Jahren den Antrag gemacht, weil ich irgendwie ein Zugeständnis seinerseits wollte, oder weil das eben so dazu gehörte mit fast 30 Jahren. Ich war mir absolut sicher, dass ich meinen Mann liebe und wir gemeinsam alt werden. Wir haben zwar nicht die gleichen Interessen, aber dennoch einen ähnlichen Humor und auch ungefähr dieselben Erwartungen, wie unser Leben die nächsten Jahre verlaufen soll. Mein Mann war noch nie ein großer Redner und ich hab es und ihn die ganzen Jahre so toleriert wie er ist. Dennoch gab es ein paar Punkte in unserer mittlerweile 11-jährigen Beziehung, die mich das Vertrauen auf und in ihn haben verlieren lassen.
Nun ist das passiert, was ich von mir nie persönlich gedacht hätte: Ich hab mich verliebt, in einen Kollegen, der mir vorher fast ein Jahr nicht weiter aufgefallen ist. Dazu muss ich erwähnen, dass mein Mann und ich seit fast 2 Jahren vergeblich versuchen ein Kind zu zeugen. Wir sind auch in entsprechender Behandlung, aber angeblich sei organisch alles in Ordnung? Aber zurück zum Kollegen. Wie das so ist, habe ich nicht bewusst nach einer Affäre oder Abwechslung gesucht. So doof wie es klingen mag und früher hätte ich auch niemanden Glauben geschenkt, wenn er oder sie das behauptet hätte, es ist einfach passiert!
Wir schrieben und begeistert Mails, tauschten uns über das und jenes aus, gingen regelmäßig zur Mittagspause. Mit der Zeit merkte ich, dass ich mehr als freundschaftliche Gefühle meinem Kollegen gegenüber hab und versuchte sie zwei Monate lang zu unterdrücken. Ich merkte, dass es meinem Kollegen ähnlich zu gehen schien. Er (damals noch Single) sagte, dass ich eine attraktive Frau sei, ein toller Mensch und mein Mann sich glücklich schätzen könne. Er gab mir die Aufmerksamkeit, die ich daheim vermisste. Ich versuchte das, was mir meiner Meinung nach fehlte in meine Ehe wiederzubeleben und animierte meinen Mann zum Reden usw. Er merkte, dass ich mich in letzter Zeit verändert hab und als ich versuchte offen mit ihm zu reden, dass ich Zweifel habe, was unsere Beziehung angeht war er enttäuscht, aber versuchte nichts von sich aus zu ändern.
Mit dem Kollegen passierte das offensichtliche: Wir konnten der sexuellen Anziehung nicht widerstehen und begannen eine Affäre! Mit dem Unterschied, dass er nicht verliebt war! Er merkte zu Beginn öfters an, dass er gegenüber meinem Mann ein schlechtes Gewissen hätte, er aber auch verstehen könne, dass man nach über 11 Jahren Beziehung sich zu jemand anderen sexuell hingezogen fühlt. In seinen Augen waren wir Freunde, die momentan etwas mehr sind und einander geben, was wir brauchen. Nach meiner Ansicht entwickelte sich sowas wie eine Beziehung. Wir schrieben uns weiter täglich, wussten was der andere wann mit wem unternimmt, trafen uns nach der Arbeit zum Essen o. ä. und verabredeten uns einige Male zum Sex.
Ich weiß, dass einige angewidert sind und sich fragen, was ich denn rumjammere, dass ich doch schuld an meiner Misere bin und wie es meinem armen Mann wohl ginge, wenn er davon wüsste. Aber halt, meine Geschichte ist ja noch nicht zu Ende, obwohl danach vermutlich das Gleiche über mich gedacht wird.
Die Affäre lief ca. 5 Monate. Mein Kollege machte nie einen Hehl daraus, dass er sich ab und an mit anderen Mädels aus dem Internet zum Date traf. Er suchte nach einer Beziehung, aber nicht mit mir! Vor kurzem kamen wir beide aus unseren jeweiligen Urlauben zurück und er erzählte mir freudig, dass er sich schwer verguckt hätte in eine seiner Internetbekanntschaften. Sie sind nun seit 2 Wochen ein Paar. Und diese Tatsache lässt mich wie zu Schulzeiten Pubertär reagieren, vor allem, weil er in mir wirklich eine gute Freundin sieht und wir uns weiterhin schreiben/austauschen!
Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Das eine ist froh darüber, dass ich meinen Mann nicht weiter verletze, ist dankbar über die paar schönen Stunden und wünscht dem Kollegen mit seiner neuen Freundin von Herzen alles Gute. Aber dann ist da noch dieses andere Herz, mit dem ich mich nicht identifizieren kann, das voller Neid und Egoismus steckt, heult, sich selbst bemitleidet usw. Ich bin wahrlich Zwiegespalten!
Ich habe schon zu Beginn festgestellt, dass ich meinem Kollegen gegenüber ein anderer Mensch bin. Voller Selbstzweifel, Unzufriedenheit und Unsicherheit. Ganz anders, als bei meinem Mann und meinen Freunden. Ist es die Tatsache, dass mir was fehlt in meiner Ehe. Mein Kollege ist auch das komplette Gegenteil zu meinem Mann – in allen Punkten! Sollte ich diese Ehe beenden, auch wenn ich meinem Mann damit das Herz breche? Ist es der Umstand, dass unser Kinderwunsch unerfüllt bleibt – wir haben uns beide gegen künstliche Befruchtung und Adoption ausgesprochen, so von wegen, wenn es nicht sein soll, werden wir ohne Kinder glücklich... aber das ist es gerade, ich empfinde kein Glück! Was stimmt nicht mit mir? Wieso kann ich nicht auf das Blicken, was ich habe, sondern nur auf das was ich nicht habe?
Ich war schon immer ein pessimistischer Mensch. Ich gehe lieber immer vom Schlimmsten aus, um dann überrascht zu werden, als umgekehrt.
Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich Klarheit in mein Gefühlschaos bringen kann? Ich bin einerseits rational und dann wieder sehr emotional, so dass die Argumente, die ich mir vorher aufgebaut habe, mit einem Wimpernschlag wieder verworfen sind.