Throwaway95
Mitglied
Hallo liebe Community, mein Bruder und ich haben vor einiger Zeit eine WG gegründet nachdem er aus seiner alten Wohnung in einer anderen Stadt ausgezogen ist, weil er keine bezahlbare Wohnung gefunden hatte und wir als einzig lebende Verwandten näher beieinander sein wollten, was wir als Kinder nicht waren (wir haben uns bis ins Erwachsenenalter nicht mehr gesehen, lange Geschichte).
Am Anfang war das Zusammenleben richtig schön und es tat gut noch eine Familie zu haben, aber mein Bruder hat sich leider (wahrscheinlich wegen psychischen Problemen) immer mehr verändert, verhaltensauffällig war er jedoch schon immer, ADHS wurde zwar nie diagnostiziert, weil das in den 80ern anscheinend nicht so bekannt war und es ihm auch egal ist, ob er es hat, aber ich bin mir sicher, dass er ADHSler ist.
2022 war für meinen Bruder nicht leicht, er hat sich aber schon davor verändert in dem Sinne, dass es ihn weniger interessiert hatte, was ich erzählt habe, aber in den letzten Monaten hat sich sein Verhalten komplett geändert.
Anfangs war da ein recht emphatischer, witziger, hilfsbereiter Mensch, jetzt ist da ein aggressiver, deprimierter, proletenhafter, nerviger Typ.
Aber von vorne:
2022 gab es sehr viele gravierende Einschnitte im Leben meines Bruders, die grössten zwei waren wohl der Verlust seines Freundes, den er über alles geliebt hatte und der an Lungenkrebs gestorben ist, zum anderen war da der Umzug und damit verbunden ein neuer Arbeitsplatz, an dem er sich nicht wohl fühlt.
Wenn er arbeitet,liegt er danach nur noch rum, zockt sein Browsergame, welches er seit Jahren spielt (nun aber so viel, dass es ihm wichtiger ist, als das echte Leben) und würde am liebsten zehn Stunden schlafen, im Haushalt macht er kaum noch etwas und spricht man ihn drauf an, kommt „Ich kann das nicht, ich bin alt“.
Einen neuen Job suchen möchte er sich nicht, da er ja dann erstmal weniger verdienen würde und da könne er ja „auch gleich arbeitslos werden“.
Auch davon arbeitslos zu werden fantasiert er immer wieder.
Sobald er frei hat oder wie jetzt im Moment Urlaub trinkt er nahezu jeden Tag 1l Wein und oft mittlerweile auch noch 2-3 Gläser Likör dazu, wegen seinem Trinkverhalten und seinen Ansichten zum Thema „Alkohol“ streiten wir uns jeden Tag.
Mein Bruder verharmlost seinen Konsum, meint es wäre kein schöner Abend und kein Urlaub wenn er nicht jeden Tag Alkohol trinken könne, es muss auch jeden Tag diese Menge sein, er könne ja nicht die ganze Zeit nur Wasser und süsse nichtalkoholische Getränke trinken und seine neueste These ist, dass man Freunde und Partner nur durchs Trinken gehen finden würde, in ein Café zB könne man ja für ein Date nicht gehen, übers Internet kennenlernen wäre oberflächlich und ansonsten müsste man die potenziellen Partner ja sofort zu sich nach Hause einladen, zudem würde man keine Freunde finden, wenn man nicht mit denen zum feiern ginge und somit würde einem auch niemand bei Umzügen helfen etc.
Dann ging mein Bruder mit den Worten „Dauersingle forever!“ und öffnete sich seine Weinflasche, kam zurück und meinte „Und ich hab kein Bock, dass du mein Trinkverhalten überwachst!“, ich hatte ihm schon oft erklärt, dass ich nichts überwache sondern es unübersichtlich ist, wie viel er trinkt, ich mir Sorgen um ihn mache, er mir wichtig ist und ihn daran erinnert, dass unsere Mutter trockene Alkoholikerin war, woran sie starb und sein Vater ebenfalls ein Alkoholproblem hatte.
Dann ging ich schlafen und hörte wie er den Wein nur noch so gekippt hatte.
Heute Mittag stritten wir wieder weil er betrunken im Ort herumfahren wollte um Einkäufe zu erledigen, ÖPNV und die Möglichkeit zu laufen hatten ihn nicht interessiert und ich hab es nur mit Mühe geschafft ihn davon abzuhalten, wie lange ich es schaffe, weiss ich nicht.
Ich denke oft darüber nach was ich tun soll, er sieht sein Alkoholproblem nicht ein, hätte ohne mich kein Dach über dem Kopf und mir geht dieser ständige Streit an die Nerven dazu kommt die Sorge um ihn und die Frage wie lange es wohl noch geht, bis dieser Konsum sichtbare Folgen hat oder er sich und andere mit Alkohol im Blut in Gefahr begibt.
Neulich hatte er schon Kreislaufprobleme und Magenschmerzen.
Am liebsten würde ich manchmal gern meinen Bruder rausschmeissen, weil ich keine Lust mehr auf ständige Streits habe, wegen des Alkohols oder weil er einen Kater hat und sich dann aufregt, dass darauf keine Rücksicht genommen wird und ich als nüchterner Teil der WG meinem Alltag nachgehe.
Habt ihr einen Rat für mich?
Am Anfang war das Zusammenleben richtig schön und es tat gut noch eine Familie zu haben, aber mein Bruder hat sich leider (wahrscheinlich wegen psychischen Problemen) immer mehr verändert, verhaltensauffällig war er jedoch schon immer, ADHS wurde zwar nie diagnostiziert, weil das in den 80ern anscheinend nicht so bekannt war und es ihm auch egal ist, ob er es hat, aber ich bin mir sicher, dass er ADHSler ist.
2022 war für meinen Bruder nicht leicht, er hat sich aber schon davor verändert in dem Sinne, dass es ihn weniger interessiert hatte, was ich erzählt habe, aber in den letzten Monaten hat sich sein Verhalten komplett geändert.
Anfangs war da ein recht emphatischer, witziger, hilfsbereiter Mensch, jetzt ist da ein aggressiver, deprimierter, proletenhafter, nerviger Typ.
Aber von vorne:
2022 gab es sehr viele gravierende Einschnitte im Leben meines Bruders, die grössten zwei waren wohl der Verlust seines Freundes, den er über alles geliebt hatte und der an Lungenkrebs gestorben ist, zum anderen war da der Umzug und damit verbunden ein neuer Arbeitsplatz, an dem er sich nicht wohl fühlt.
Wenn er arbeitet,liegt er danach nur noch rum, zockt sein Browsergame, welches er seit Jahren spielt (nun aber so viel, dass es ihm wichtiger ist, als das echte Leben) und würde am liebsten zehn Stunden schlafen, im Haushalt macht er kaum noch etwas und spricht man ihn drauf an, kommt „Ich kann das nicht, ich bin alt“.
Einen neuen Job suchen möchte er sich nicht, da er ja dann erstmal weniger verdienen würde und da könne er ja „auch gleich arbeitslos werden“.
Auch davon arbeitslos zu werden fantasiert er immer wieder.
Sobald er frei hat oder wie jetzt im Moment Urlaub trinkt er nahezu jeden Tag 1l Wein und oft mittlerweile auch noch 2-3 Gläser Likör dazu, wegen seinem Trinkverhalten und seinen Ansichten zum Thema „Alkohol“ streiten wir uns jeden Tag.
Mein Bruder verharmlost seinen Konsum, meint es wäre kein schöner Abend und kein Urlaub wenn er nicht jeden Tag Alkohol trinken könne, es muss auch jeden Tag diese Menge sein, er könne ja nicht die ganze Zeit nur Wasser und süsse nichtalkoholische Getränke trinken und seine neueste These ist, dass man Freunde und Partner nur durchs Trinken gehen finden würde, in ein Café zB könne man ja für ein Date nicht gehen, übers Internet kennenlernen wäre oberflächlich und ansonsten müsste man die potenziellen Partner ja sofort zu sich nach Hause einladen, zudem würde man keine Freunde finden, wenn man nicht mit denen zum feiern ginge und somit würde einem auch niemand bei Umzügen helfen etc.
Dann ging mein Bruder mit den Worten „Dauersingle forever!“ und öffnete sich seine Weinflasche, kam zurück und meinte „Und ich hab kein Bock, dass du mein Trinkverhalten überwachst!“, ich hatte ihm schon oft erklärt, dass ich nichts überwache sondern es unübersichtlich ist, wie viel er trinkt, ich mir Sorgen um ihn mache, er mir wichtig ist und ihn daran erinnert, dass unsere Mutter trockene Alkoholikerin war, woran sie starb und sein Vater ebenfalls ein Alkoholproblem hatte.
Dann ging ich schlafen und hörte wie er den Wein nur noch so gekippt hatte.
Heute Mittag stritten wir wieder weil er betrunken im Ort herumfahren wollte um Einkäufe zu erledigen, ÖPNV und die Möglichkeit zu laufen hatten ihn nicht interessiert und ich hab es nur mit Mühe geschafft ihn davon abzuhalten, wie lange ich es schaffe, weiss ich nicht.
Ich denke oft darüber nach was ich tun soll, er sieht sein Alkoholproblem nicht ein, hätte ohne mich kein Dach über dem Kopf und mir geht dieser ständige Streit an die Nerven dazu kommt die Sorge um ihn und die Frage wie lange es wohl noch geht, bis dieser Konsum sichtbare Folgen hat oder er sich und andere mit Alkohol im Blut in Gefahr begibt.
Neulich hatte er schon Kreislaufprobleme und Magenschmerzen.
Am liebsten würde ich manchmal gern meinen Bruder rausschmeissen, weil ich keine Lust mehr auf ständige Streits habe, wegen des Alkohols oder weil er einen Kater hat und sich dann aufregt, dass darauf keine Rücksicht genommen wird und ich als nüchterner Teil der WG meinem Alltag nachgehe.
Habt ihr einen Rat für mich?