Zeitarbeit / Leasing in der Pflege

Guten Morgen,

Momentan habe ich beruflich viele offene Fragen in meinem Kopf deswegen wende ich mich nun erneut an euch. Speziell an alle Pflegekräfte die über eine Zeitarbeitsfirma/ Leasingfirma angestellt sind.

Ich überlege in die Zeitarbeit zu wechseln. Mehr Gehalt, flexiblere Einsatzmöglichkeiten und Dienstplanmitgestaltung.
Ich würde gerne Erfahrungen hören von denjenigen, die dort angestellt sind. Bisher hab ich nur positives gehört, bin dennoch aktuell etwas unsicher was das ganze angeht.

Erzählt gerne mal eure Erfahrungen, auch wenn es negative sind.

Lieben Dank.

Ist tatsächlich so wie du beschreibst, allerdings sind viele der Festangestellten aus genau diesen Gründen dann nicht gut auf einen zu sprechen.

Der Unterschied ist, das ein Mensch bei Zeitarbeit kein Mensch mehr ist, sondern Ware, austausch- und ersetzbar. Die moderne Form der Sklaverei. Ich war bei zwei Leihfirmen, man wird behandelt wie Dreck. Als ich krank wurde, wurde mir die Kündigung am selben Tag persönlich übergeben. Am besten unterhältst Du Dich mit ehemaligen Mitarbeitern von der Firma.

Craigh Na Dun meinte:

Ich überlege in die Zeitarbeit zu wechseln.

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Ich kenne die Zeitarbeit aus einem anderen Blickwinkel, aber gibt es nicht die Möglichkeit in eine andere Festanstellung zu wechseln wo du auch:
mehr Gehalt, flexiblere Einsatzmöglichkeiten und Dienstplanmitgestaltung
hast ?

Was sagt den dein jetziger Arbeitgeber, wenn du "Mitgestalten" möchtest ?

Ich stelle mir das für den AG schwierig vor alle 18 Monate neue Leute einlernen zu müssen.

Wie ist das in der Pflege ?
In wie weit werden auch höher qualifizierte Stellen mit Zeitarbeitern abgedeckt ?

Wie sicher ist eine Anstellung bei der Zeitarbeit über einen längeren Zeitraum ?
Welche Wünsche hast du dazu ?

Hajooo meinte:

mehr Gehalt, flexiblere Einsatzmöglichkeiten und Dienstplanmitgestaltung
hast ?

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In meinem nähren Umfeld wüsste ich keine Klinik die so viel Spielraum lässt.

Hajooo meinte:

Was sagt den dein jetziger Arbeitgeber, wenn du "Mitgestalten" möchtest ?

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Es gibt nichts zum mitgestalten. Ich habe die Pflege verlassen und arbeite aktuell von Mo- Fr.

Hajooo meinte:

In wie weit werden auch höher qualifizierte Stellen mit Zeitarbeitern abgedeckt ?

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In den aktuellen Zeiten wird öfter darauf zurück gegriffen. Es gibt einfach kaum noch Personal. Du findest überall eine Stelle aber nicht jeder AG findet neue Leute. In meiner vorherigen stelle (wo ich als festangestellte übrigens wie dreck behandelt wurde) war ich die erste mit entsprechender Ausbildung seit mehreren Monaten, die sich überhaupt beworben hat.

Ich brauche eine Stelle in der ich flexibel arbeiten kann, da ich sonst die Familie und Arbeit nicht unter einen Hut bekomme aber dennoch wieder zurück in die Pflege kann. Meine aktuelle Arbeit gefällt mir, die Arbeitszeiten sind gut aber leider bricht das Team gerade zusammen und wir arbeiten ebenfalls unterbesetzt. Wir sind zu dritt für unseren Bereich zuständig und beide Kollegen haben gekündigt. Ich stehe also bald alleine da und das möchte ich einfach nicht. Um in meinem Ausbildungsberuf wieder einzusteigen brauche ich eben die Flexibilität der dienstplangestaltung damit ich normale Schichten machen kann. Und na klar, mehr Geld für den Job den wir ausüben ist natürlich auch verlockend. Die Angebotenden Gehälter bekommt man als Festangestellte in Kliniken nicht. Zumal die Firma, für die ich mich interessieren würde, festanstellungen anbietet.

Ich würde auch mal andere Zeitarbeiter in dieser Sparte befragen.
Ein allzu großes Risiko dürfte es ja nicht sein, wenn du mal reinschnupperst. Selbst wenn es schief geht. Gibt ja kaum eine Sparte, die mehr gesucht ist.

Noch ein Tipp: Vergiß nicht die Benefits mit einzurechnen.

Ich habe in der Zeitarbeit gearbeitet.

Es gibt neben den von Dir bereits erwähnten Vorteilen einige Aspekte, die sowohl vorteilhaft als auch nachteilig sein können. Reden wir eigentlich von Alten- oder von Krankenpflege?

Es ist abwechslungsreich. Man bekommt viele Disziplinen und Kliniken zu Gesicht (Krankenpflege) und viele Einrichtungen mit verschiedenen Pflegekonzepten und Größen, aber auch Qualität (Altenpflege). Abwechslungsreich bedeutet aber eben auch, dass Du extrem flexibel sein musst. Nicht überall gibt es "Laufpläne" für die Leasingkräfte, vor allem in der Altenpflege trifft man (vor allem in den großen Einrichtungen) auf frustrierte, gering qualifizierte Mitarbeiter*innen, die von den ständig wechselnden Leasingkräften genervt sind.

Du musst Dich stets mit dem abfinden, was Du vorfindest, kannst nie was mitgestalten, Pflege verbessern. Das macht bei vielen Leasings eine "LMAA"-Haltung. Auch aus Selbstschutzgründen. Bedeutet aber auch, den Dienst mechanisch "abzureißen". Du kennst nie die Pflegebedürftigen, weißt nicht, wo was liegt und wie die Routinen vor Ort sind.

Stets musst Du fragen und die angestellten PKs sind eh nur am Rennen und reagieren entsprechend ungehalten.

Pflegeprozesse kommen nicht voran.

Das gilt vor allem für die Altenpflege.

In der Krankenpflege auch, aber nicht so krass. Dass man die Patient*innen nicht kennt, ist normal. Ist ja bei den Angestellten auch so, wenn sie mal ein paar Tage frei hatten. Und die Patient*innen erwarten das auch nicht.
Alte pflegebedürftige Menschen erwarten aber, dass sie nicht jeden Tag erneut erklären müssen, mit welcher Unterstützung sie am besten ins Bett kommen und was jetzt wo in Reichweite zu legen ist.

In Kliniken sind die Abläufe oft normierter bzw. geben dort eher die Institutionen die genauen Abfolgen vor. Während es in der Altenpflege günstiger ist, sich auf die alten Menschen einzulassen. Pflege geht schneller und effizienter, wenn man es so macht, wie der alten Mensch das will. Den eigenen Stiefel durchdrücken zu wollen, geht oft nach hinten los.