• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Zeit der Trauer

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber ich versuche es mal.
vor ca. 5 Wochen habe ich meinen Mann (32 j) durch einen Verkehrsunfall verloren. Wir waren 13 Jahre zusammen und haben einen Sohn.
Die Familie ist sehr groß und es sind auch viele Freunde da.
Leider können Sie mir den Schmerz nicht nehmen, es tut so unglaublich weh! Ich weiß ich muss für unseren Sohn stark sein und ich versuche auch zu funktionieren, aber es ändert nichts daran, dass ich einfach nicht mehr will. Ich will nur noch zu meinem Mann! Wie sollen mein Sohn und ich das je verkraften? Ein Leben ohne ihn ist unvorstellbar!
Wie habt ihr die erste Zeit überstanden? Was hat euch geholfen?
Ich bin am verzweifeln...
 
Hallo ihr Lieben,

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber ich versuche es mal.
vor ca. 5 Wochen habe ich meinen Mann (32 j) durch einen Verkehrsunfall verloren. Wir waren 13 Jahre zusammen und haben einen Sohn.
Die Familie ist sehr groß und es sind auch viele Freunde da.
Leider können Sie mir den Schmerz nicht nehmen, es tut so unglaublich weh! Ich weiß ich muss für unseren Sohn stark sein und ich versuche auch zu funktionieren, aber es ändert nichts daran, dass ich einfach nicht mehr will. Ich will nur noch zu meinem Mann! Wie sollen mein Sohn und ich das je verkraften? Ein Leben ohne ihn ist unvorstellbar!
Wie habt ihr die erste Zeit überstanden? Was hat euch geholfen?
Ich bin am verzweifeln...

Hallo liebe Susi.

Mein herzliches Beileid!

Ich habe das auch hinter mir, und ich kann dir leider nur raten, einfach durchzuhalten die nächste Zeit. Es kann dir niemand deine Trauer nehmen, auch nicht die liebsten Familienangehörigen.
Diese Todessehnsucht. der Wunsch, bei deinem Mann sein zu dürfen, ist verständlich, aber du weißt ja auch, dass du hierbleiben musst. Schon für deinen Sohn. Oder besser gesagt, erst für deinen Sohn.
Irgendwann wird auch für dich wieder der Tag kommen, an dem du gerne aufstehst und dich freust, am Leben zu sein.
Das dauert leider bestimmt noch eine lange Zeit der Trauer.

Du bist hier sehr willkommen wann immer du etwas von deinem Schmerz loslassen willst. Fühl dich bitte nicht so ganz alleine mit deinem untröstlichen Schmerz.

Stiller Gruß
 
Hallo liebe Susi210.

Mein Beileid!

Gut, das du und dein Sohn in eure Familie eingebunden seid.
Deine Trauer um deinen großen Verlust kann das nicht schmälern, aber vielleicht kann dir die Familie ein wenig von den alltäglichen Dingen abnehme.
Gerade das 1. Jahr, die ersten Jahre.. kannst du wohl nur irgendwie überstehen, es gibt kein Mittel gegen diese Trauer.
Und man kann auch nicht allgemein sagen wann es besser wird.
Aber es wird Besser! Auch wenn das jetzt noch unvorstellbar für dich ist.
Ich wünsche dir alle erdenkliche Kraft für dich und deinen Sohn !
 
Vielen Dank für die lieben Worte.
Es tut mir so leid, dass ihr das auch erlebt hat. Es macht Mut, dass es andere schaffen diese schmerzhafte Zeit zu überstehen.
Ich versuche durchzuhalten, auch wenn es sehr schwer fällt. Ich habe leider noch nicht rausgefunden was mir bzw. uns dabei helfen kann das zu realisieren und zu verarbeiten.

Wie lange ist der Tag bei euch her, der das ganze Leben verändert hat? Und sind diese wundervollen Menschen immer noch ein Teil von euch? Ich habe Angst, dass er irgendwann vergessen wird, wenn ich einfach "weiterlebe". Ich habe generell Angst vor einem neuen, anderen Leben ohne ihn...

stille Grüße

Susi
 
Hallo liebe Susi 210.

Auch mein herzliches Beileid!

Die Menschen, die das mitgemacht haben, wissen, wie es dir jetzt geht. Es ist unbeschreibbar. Allein das Einschlafen. Und auch das Aufwachen ist der Horror, weil man am liebsten überhaupt nicht mehr aufwachen möchte.

Dein Mann lebt in eurem Kind weiter. Aber jetzt noch stark sein müssen für dein Kind ist bestimmt trotzdem zusätzlich schwer.

Ich weiß nicht, ob du gläubig bist, ich rede jeden Tag mit meinem Mann, er ist vor 5 Jahren gestorben, und ich bin sicher, dass er immer bei mir ist. Dies hat mir sehr geholfen dei ersten Jahre vor allem.

Du hast gefragt, wie man die erste Zeit überlebt und wann es je besser wird.

Die erste Zeit ist wohl wirklich reines Überleben. Das 1. Jahr sowieso. Alles passiert zum ersten Mal ohne ihn.

Ich habe mir anfangs vorgenommen, keine trauernde Witwe zu werden, aber das kann man willentlich nicht steuern habe ich gemerkt. Dann habe ich mir gesagt, du musst das überleben (obwohl ich ohne Kinder bin, aber mit Familie) und ich habe mir gesagt,gut, jetzt kommen 2 Jahre, in ednen es dir sehr schlechtgeht, aber es wird besser..

Es hat bei mir längerr gedauert, ich habe dann quasi jedes Jahr mir noch ein Jahr gegebne, wo ich durchhalten wollte.
Und dann kam auch mal ein Tag, an dem ich nicht an meinen Mann dachte, ich habe wieder lachen gelernt. Lachen, das habe ich mir auch absolut nicht vorstellen können, das ich je wieder lachen können werde. Aber es kam nach Jahren wieder.
Es ist ganz unterschiedlich wie lange die Trauer so immens stark bleibt. Und dem einen tut es gut, viel mit anderen Menschen zusammen zu sein, der andere (wie ich) ist froh gewesen wenn er keinen sehen musste. Aber kein Fall ist wohl gleich. Deswegen schon kann man nicht sagen, wie lange die Trauer dauert.
Aber nochmal, auch wenn du jetzt denkst dein Leben ist vorbei, glaube nmir es kommt der Tag an dem du wieder gerne aufstehst morgens, aber das dauert seine Zeit.

Ich wünsche dir alle Kraft dafür!

Sei ganz lieb gegrüßt
 
Hallo,

Vielen Dank dass ich mich hier ausheulen kann...

Ich selbst bin nicht gläubig, kann aber gut verstehen, dass man im Glauben Halt findet und denke manchmal dass es gut tun würde..und weiß auch im Moment nicht was ich glauben soll. Gibt es nach den Tod noch etwas das bleibt und uns begleitet? Oder ist einfach nichts danach?
Je nach Tagesform denke ich darüber anders und hoffe natürlich, dass ich meinen Mann irgendwann Wiedersehen kann.
Ich schreibe ihm jeden Tag, wie ich mich fühle, was mein Sohn und ich gemacht haben und natürlich, dass wir ihn unendlich lieben und vermissen.

Eigentlich bin ich froh wenn ich schlafen gehen kann und wieder einer dieser schrecklichen Tage vorbei sind. Und jeden Abend schlafe ich in der Hoffnung ihn in meinen Träumen zu sehen ein.
Die sind schließlich das einzige das uns bleibt um Zeit miteinander zu verbringen...
Leider habe ich erst zwei mal von ihm geträumt aber das hat mir Kraft gegeben, den Tag zu überstehen. Wenn er nachts nicht bei mir ist, rede ich mir ein, dass er bei unserem Sohn ist, weil er ihn gerade mehr braucht.
Haltet mich bitte nicht für verrückt, aber das sind nun mal die Gedanken und Hoffnungen, die ich habe...

Ich bewundere euch, dass ihr einen Weg gefunden habt, damit umzugehen und das als Teil eures Lebens anzunehmen. Und dass ihr eure Erfahrungen teilt, finde ich sehr schön und tröstend. Ich weiß gar nicht ob ich das je schaffe und auch möchte. Für meinen Sohn werde ich natürlich alles tun, damit er glücklich wird.
Ich hatte mein Glück mit meinen Mann und dafür bin ich sehr dankbar. Mehr erwarte und möchte ich für mich auch nicht.

Danke fürs zuhören!
 
Hallo liebe Susi210.

Du schreibst, du bewunderst uns, wie wir das geschafft haben.

Ich bin in der Tat um jedes Jahr froh, dass hinter mir liegt. Aber das ist nichts zu bewundern, weil die Zeit vergeht, und auch wenn man selber meint, das Herz zerspringt jeden Moment vor Schmerz, und dass man das alles keinen Tag länger aushält, man hält es aus und man überlebt diesen Schmerz. Das ist sicher. Und das passiert auch ohne aktives Mitarbeiten an der Trauer.

Das ist für mich sowieso immer unverständlich geblieben. Trauerarbeit, was bitte soll das sein. Ja, irgendwann fängt dieses unsichtbare Band, das einem um die Kehle geschnürt scheint, an sich zu lockern. Das war bei mir schon so ein Verbesserungsgefühl, überhaupt mal wieder frei richtig atmen zu können, das kennst du sicherlich auch.

Liebe Susi, auch ich kann dir nur sagen, es dauert alles lange, aber es wird besser und irgendwann finedst du bestimmt auch wieder Freude am Leben.

Diese Träume von deinem Mann, die hatte ich auch. Und genauso wie auch ich mich jede Nacht danach gesehnt habe, es war am Morgen umso schrecklicher, aufzuwachen und erinnert zu werden, dass er weg ist und bleibt und alles nur ein Traum war.
Ich war froh, als diese Träume aufhörten. Zuviel Gefühlsaufwallung.

Liebe Susi, ich glaube, dass dein Mann über dich und deinen Sohn wacht, dass er sich wünscht, dass du und euer Kind irgendwann wieder in ein gutes zufriedenes Leben findet,
und ich möchte mich den anderen anschließen und wünsche dir von Herzen alle denkbare Kraft, diese Unglück zu überstehen.

Ich schreibe dir ein ander Mal noch mehr, für heute lasse ich dir und allen anderen Trauernden ganz liebe trostvolle Grüße hier.
 
Hallo.

Zum Thema Trauerarbeit hätte ich auch Fragen. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Kann jemand berichten, wie ihm das geholfen hat?

Oder ist es doch nur die Zeit die vergeht was hilft?
 
Und wenn wir zum Meer zurückkehren, sei es um zu segeln oder um zuzuschauen, gehen wir dahin zurück, woher wir kamen.
 
Hey ihr Lieben.

Ich habe letzte Jahr august meinen Papa verloren 🙁
Er kam abends von Arbeit nach hause, hat sich wie immer an seinen Laptop gesetzt ... ich hab ihn gar nicht so beachtet ... war alles wie immer, bis er ganz plötzlich zur Seite umfiel. 🙁

Ich bin sofort aufgesprungen und habe den Rettungswagen gerufen ... meine Schwester stand völlig unter Schock und schrie nur das er tot sei. Ich hab ihn dann versucht zu reanimieren. Ich hatte das Gefühl, es hat eine Ewigkeit gedauert bis der Rettungsdienst endlich eintraf.

Sie haben eine Dreiviertelstunde reanimiert und kamen dann mit der Nachricht, das sie nichts mehr für ihn tun konnten 🙁

Meiner Mama geht es sehr schlecht und ich geb mir irgendwie für alles die Schuld.
vielleicht habe ich iwas falsch gemacht und er wäre jetzt noch bei uns und niemand müsste so leiden 🙁
Es sind so viele Fragen offen geblieben, ich konnte mich nicht verabschieden.
Ich kann meine Schuldgefühle nicht abstellen.

Habe von einem Medium gelesen und bin am überlegen diesen Schritt vllt zu gehen ... wenn mir mein Papa sagen würde, das ich keine Schuld habe und ich wieder anfangen soll zu leben, das würde mir so sehr helfen ...

Meine Gedanken sind so schwarz und traurig ... ich habe kein Spaß mehr an Dingen, die ich früher mochte...

Hat jemand In der Richtung "Medium" schon mal Erfahrungen gemacht ?

Ich Danke Fürs zuhören und hoffe das ich nicht iWie ans Thema vorbei bin ...
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Keine Zeit für Trauer in einer schnell lebigen Zeit Trauer 22
G Meine Trauer um geliebte Menschen Trauer 12
Leere?Zukunft Kleines Mädchen,Trauer und Unverständnis Trauer 22

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben