Endlich ist Wulff, dieser unerträgliche Typ, weg vom Fenster! :daumen:
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat den Anfangsverdacht der Vorteilsnahme bejaht und deswegen den Bundestag um Aufhebung der Immunität des sich gestern ja noch im Amt befindenden, nunmehr ehemaligen Bundespräsidenten gebeten. Dieser Schritt ist nun nicht mehr nötig, da Herr Wulff heute von diesem Amt zurückgetreten ist. Die Staatsanwaltschaft kann nun unmittelbar loslegen, die Staatsanwältinnen und -anwälte können auch ohne Zustimmung des Bundestages ihres Amtes walten.
Natürlich gilt auch während der Ermittlungen die Unschuldsvermutung. Meine Prognose für den Ausgang des Verfahrens: Es wird nach § 153a StPO gegen Erfüllung von Auflagen/Weisungen eingestellt werden. Wulff wird eine für ihn ohne weiteres verkraftbare Geldsumme an die Staatskasse oder eine öffentliche Einrichtung zahlen (das Geld kann er sich ja wieder bei seinen vielen Freunden leihen
), und damit ist die strafrechtliche Seite für ihn erledigt.
Das Strafverfahren muss man aber trennen von den Anforderungen an das höchste Amt, das in unserem Staat zu vergeben ist. Der Bundespräsident muss nicht nur rechtlich, sondern auch moralisch über jeden Zweifel erhaben sein. Sonst ist er als Vorbild für die Bevölkerung untauglich, unglaubwürdig und besitzt schon gar nicht die nötige Autorität, um im In- und Ausland allein durch die Macht des Wortes wirken zu können. Damit verträgt es sich einfach nicht, Beschuldigter in einem Strafverfahren zu sein, nachdem man Jahre zuvor als Ministerpräsident großzügig Millionenkredite des Landes Niedersachsen an "Freunde" vergeben und rein zufällig für 'nen Appel und 'n Ei in den Luxusvillen eben dieser "Freunde" Urlaube verbracht hat bzw. sich die Kosten für Nobelherbergen von diesen Intimspezis hat sponsern lassen. Wer kein Gespür dafür hat, dass so etwas nun gar nicht geht, der ist nicht zu retten, schon gar nicht im Amt des Bundespräsdenten.
Man darf gespannt sein, wie viele dieser zweifelhaften "Freundschaften" Herrn Wulff nun, da er nicht mehr in Amt und Würden ist, erhalten bleiben werden. Und ich möchte auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass überhaupt seine zweite Ehe hält, nachdem die ach so "lockere", obercoole, skrupellose Bettina ja nun nicht mehr die öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, die sie sich vom Heranschmiss an diesen ehemals einflussreichen Mann versprochen hat.
Wulff, dessen Rücktritt seit zwei Monaten überfällig war, hat dem Amt des Bundespräsidenten aus purem Eigennutz schweren Schaden zugefügt und es zum Schluss zur Rolle eines lächerlichen Grüßaugusts verkommen lassen. Dauergrinsen, Glanz und Glamour und eine junge, tattooverzierte, geltungssüchtige Gattin mit Modelfigur reichen zum Glück eben doch nicht, um so ein Amt auf Dauer ausfüllen zu können...
Ich werde auch nie verstehen, wie man so einen Mann überhaupt jemals für präsidiabel halten konnte! Einen Mann, der die (angebliche!) Aussichtslosigkeit der Rettung seiner in einer Dauerkrise steckenden ersten Ehe bezeichnenderweise erst erkennt, nachdem die Nachfolgerin bereits mit den Füßen scharrt. Einen Mann, der typischerweise erst
danach die Trennung von der ersten Frau vollzieht, wobei es ihm dann allerdings gar nicht mehr schnell genug gehen kann. Einen Mann, der bis zur Verblödung in seine zweite Gattin verknallt ist, obwohl sie ihn mit dem ältesten, noch
während seiner laufenden Scheidung eingestielten, Trick der Welt in die Ehe gelockt hat, und der auch noch stolz auf das "Wirken" dieser Dame ist.
In Wirklichkeit ist ihm seine liebliche zweite Ehefrau zum Verhängnis geworden mit ihrem krankhaften Ehrgeiz und Selbstdarstellungsdrang und ihrer Luxussucht. Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass er jemals die sittliche Reife besitzen wird, sich dies einzugestehen. Mich freut nur, dass Frau Christiane Wulff, der ersten Gattin, wenigstens diese Genugtuung vergönnt ist.