Hallo, mein Name ist Katharina. Ich bin 22 und erst seit 2 Monaten verheiratet. Dieser Beitrag hier hat mich sehr berührt und erschreckt weil ich mich so gut darin wiedererkenne. Ich habe mich gerade zum ersten Mal mit diesem Thema im Internet beschäftigt.
Zu mir: ich studiere BWL und per Fernuni Design, war nicht schwanger, sondern habe aus Liebe geheiratet. Mit meinem Mann lebe ich schon fast 2 Jahre zusammen.
Eigentlich haben wir keine Probleme. Wir lieben uns, haben viele gleiche EInstellungen und Spaß zusammen. Er macht alles für mich und versucht mir viele Wünsche zu erfüllen. Zudem ermöglicht er mir mein Studium und mein Auto. Aber (!) er ist mir in Streits ab einem gewissen Punkt geistig oder emotional unterlegen. Ich kann nicht mal genau erklären wie es zu Streits kommt Es ist immer belanglos, wird aber immer häufiger das wir streiten. Wir streiten dann nicht normal. Keiner will nachgeben und jeder versucht den anderen mit seiner "show" zu beeindrucken und reuig zu machen. Es spielten sich schon so peinliche und lächerliche Szenen ab in denen einer von uns weinte (dadurch im Mittelpunkt stand) und der andere das durch Kopf gegen die Wand schlagen zu toppen versuchte. Ein richtiges Machtspiel. Irgendwann kam dann der Punkt wo er anfing sich mir in den Weg zu stellen wenn ich den Raum oder unsere Wohnung verlassen wollte. Auch wenn ich sagte ich habe Angst war nichts zu machen (ich habe eigentlich keine, denn ich fühle mich nicht vollkommen wehrlos. Bin Sportlerin und sehr selbstbewusst - leichtsinnig ;-) ? )Er geht mittlerweile so weit sich dabei im Recht zu fühlen weil ich ihm zuhören muss (!). Er denkt wirklich es wäre meine Pflicht und dabei darf ich z.B. beim spazierengehen nicht neben ihm herlaufen und zuhören. Ich muss ihn anschauen, was ich nicht mache, denn ich kann es nicht leide in der Öffentlichkeit solche Szenen zu machen.
In der Wohnung ärgert er mich damit auch. Er schreit, schlägt Türen und geht auf den Flur Das macht mich so sauer und hilflos.
Andererseits bin ich nicht frei von Schuld. Fühle ich mich von ihm verletzt so kann ich das nicht sagen sondern "schlage" gleich verbal zu. Ich habe dann das Talent ihn bis auf´s Blut zu reizen und zu provozieren. NUR denke ich hat er trotzdem dann nicht das Recht mich an den Armen festzuhalten das es weh tut, mich zu schubsen oder meine Hand wegzuschlagen etc... Richtig geschlagen hat er mich aber NOCH nicht. Ich glaube aber zu wissen das dies nur noch eine Frage der Zeit ist.
Durch die ständigen Streits sind wir beide immer empfindlicher, angespannter und es kommt beinahe täglich zum Streit. So das ich emotional immer kälter werde und kaum noch Liebe empfinde. Ich weiß das es an uns beiden liegt und wir zur ruhe kommen müssen, aus dem Kreislauf raustreten müssen. Aber mir fehlt das Werkzeug dazu - ich weiß nicht wie.
Und natürlich kann ich nicht akzeptieren das er nir für seine Brutalität die Schuld gitb. Er sagt immer:" ich war nie so aggressiv, dass machst nur du in mir weil du mich bis auf´s Blut reizt." Auch wenn ich ihm dann versuche zu erklären das jeder Mensch auf Außenreize anders reagiert und es an ihm ist nicht aggressiv zu werden sondern zum Beispiel der Situation aus dem Weg zu gehen. Sage ich sowas wir er richtig wütend und sagt ich stelle ihn als Schläger dar.
Obwohl ich weiss das es an uns beiden ist, sehe ich es manchmal einfach nicht ein, des Friedens Willen, den Mund zu halten. Da bin ich einfach nicht der Typ für.
Was kann man in so einer verfahrenen Situation tun.
Ich bin reflektiert und würde gerne Hilfe in Anspruch nehmen aber er sieht sich als normal und weigert sich. Meine Ehe will ich dafür nicht aufgeben, denn er ist ein guter Mensch und ein sorgsamer Ehemann mit dem man viel Spaß haben kann. Er hat nur dieses Aggressionsproblem. Wie ich zum Beispiel das Problem habe meine Emotionen zu äußern. Dafür möchte ich einen Mensch nicht aufgeben, aber ich habe auch Angst, dass ich dann keine Grenze ziehen kann sollte er mich wirklich schlagen. Ich kann jetzt leicht sagen: " dann gehe ich". Aber würde ich das tun?
Dafür würde ich mir wohl viel zu sehr die Schuld geben und denken das es mir mit jedem Mann so gehen würde weil ich halt so bin.
Habt Ihr da eine Meinung dazu? Das würde mich sehr freuen.
Werde mich auch noch registrieren, aber das musste erst raus
Lg, Katha