Ich denke, blinder Glauben an sich selbst - nach dem Motto "Chakka, Du schaffst alles - kann auch ein Selbstbetrug sein. Wichtig ist es, ein Gespür für sich selbst zu haben - zu wissen, was einem gut tut und was nicht. Zu wissen, was man kann und was nicht so gut. Ein gewisses Wohlwollen sich selbst gegenüber ist wichtig. Ich find es sinnlos, sich hinzustellen und zu sagen: Ich kann alles. Ich kann NICHT alles. Aber es gibt Dinge, ich gut kann und besser als andere. Bei Dingen, die ich schlechter kann, kann ich entscheiden: Sind diese Dinge wirklich wichtig für mich oder kann ich sie schlicht ignorieren? Wenn ich sie nicht ignorieren will - wo kann ich lernen, sie zu beherrschen?
Konkretes Beispiel: Ich bin unsportlich. Total. Ich habe ich 12 Jahren Schule bis zum Abi nicht einmal einen Sprung über den Bock gemacht, mich nicht einmal ums Reck gewickelt, bin nie eine Stange hochgeklettert und war im Ausdauerlauf immer unter den letzten 3. Ich versuche, möglichst gesund zu leben - Sport mache ich aber bis heute nicht. Ich könnte bestimmt einiges in dem Bereich schaffen, üben ect. Aber ich mag nicht. Es tut mir nicht weh, mein Unvermögen in diesem Bereich hinzunehmen und abzuhaken. Ich hab nicht das Gefühl, dadurch "schlechter" zu sein als Andere. Ich kann diese Schwäche annehmen und mich selber trotzdem gut fühlen.