Hi Mina!
ja, bin hier schon noch relativ häufig!
habs auch lange nicht geschafft anderen mitzuteilen was eigentlich genau los war, ich habe immer nur so was gesagt wie "meine mutter und ich streiten sehr oft", "meine mutter ist gemein zu mir", "wir beleidigen uns", aber diese richtige psycho-schiene hab ich nie geschafft anderen klar zu machen. bis ich dann anfing diese texte zu schreiben. erst wusste ich auch nicht wie ich es machen sollte. bis ich mir dann einfach gesagt habe, ok, was war denn immer so ein typischer anstoß dafür bzw. was waren denn solche szenen? und dann habe ich mir einfach vorgestellt, wie war denn z.b. mein erster satz? und was hätte sie dann darauf gesagt? und was ich dann darauf wieder? und dann war es auf einmal ganz einfach, dann hatte ich auf einmal wieder vollen zugriff auf die erinnerungen, was dann auch nicht weiter verwunderlich war,
weil das alles ja tag ein tag aus immer zu immer wieder ablief und auch immer auf die genau gleiche, dumme weise, es hatte sich ja nie groß was daran verändert, es waren immer die gleichen, dummen, stereotypen abläufe.
Julia hat aber überhaupt nichts gesagt oder behauptet und schon gar nicht verboten. LOL (auch wenn sie Omle nicht mag, das ist ihr gutes Recht jmd. nicht zu mögen, frech war sie ja nicht zu Omle) Überhaupt zeigt das, den Hang von der Mutter, für ihre Tochter zu denken und zu reden als ob sie kein eigenständiger Mensch mit eigener Meinung und eigenen Gefühlen wäre. Mal wieder.
so wahr
und das geile ist ja, sie merkt das überhaupt nicht, also die mutter. sie merkt es in der situation selber nicht, sie merkt es nicht wenn sie selber darüber nachdenkt (was sie eh nicht tut) und selbst wenn man ihr den text jetzt so zu lesen geben würde mit allen möglichen anmerkungen und unterstreichungen, sie würde es nicht begreifen!
wow du hast ja wahnsinnig viel gelesen! die vier-ohren-modell-sache hatten wir mal kurz in der schule angeschnitten, das weiß ich noch! das fand ich damals sehr gut!
haha, mutter-tochter-sitzung bei therapeutin, die arme therapeutin!
als ich zu meiner mutter noch kontakt hatte und auch noch bei ihr wohnte, mit 16, gingen wir auch mal zu ner familienberaterin, war keine therapeutin, aber schon halt auch grundlegend zumindest pädagogin/sozialarbeiterin etc. haha, das war auch genial. waren da nur 1x. sind dort schon nach ca. 5 min wieder total ausgerastet, meine mutter hat dann sogar geflennt. meine mutter hat dort auch diese unterschwelligen sticheleien/erniedrigungen/
anmachen verwendet, da es ja die helferin nicht merkte. wollte wieder nach mitleid heischen und die sozialpädagogin "an sich raffen" damit sie wieder eine verbündete hat, GEGEN mich, und ich das böse rabenaß bin.
letztendlich verschanzte sich die beraterin dann auch inzwischen verängstigt hinter ihrem klemmbrett während wir beide abgingen wie sonstwas. und beim nachhause fahren hat mir meine mutter wieder alles unter die nase gerieben, wie die beraterin mich angeblich gesehen hat, als grausliches monster und drachen und dass sie mich auch hasst und scheiße findet und dass ich ein unhold und ne bestie war und dass sie mit ihr armen mutter so mitleidet (das alles hat die beraterin mit KEINEM WORT gesagt und auch mit keiner geste und irgendwas ähnlichem rüber kommen lassen!!xD)
ja bei uns wurde es auch schwierig als ich anfing einen eigenen willen/persönlichkeit zu entwickeln, auch so etwa in dem alter wie bei dir. davor war es aber auch schon krank, habe ich bloß nicht so richtig bemerkt, da eben irgendwie naiv, auf mutter fixiert, unreflektiert etc. was ja aber da normal is in dem alter.
ja also ich bin alleine bei meiner alleinerziehenden mutter aufgewachsen.
hmm es ist leider nie jemandem aufgefallen was los war. und wenn es doch so war, dann hat aber keiner etwas unternommen. wir kannten nicht sehr viele. wir waren eigentlich die allermeiste zeit nur zu zweit. und wenn wir doch mal besuch hatten oder wo waren, dann habe ich nie geredet, also darüber sowieso nicht, aber auch sonst nichts. also auch nicht einfach so gequatscht. das traute ich mich damals nicht, was noch eine ganze weile anhielt.
ich habe mich dann auch meistens in ein anderes zimmer verzogen und habe alleine für mich gespielt.
naja, die leute schienen, manchmal schon skeptisch zu sein, zumindest die verwandten die wir ab und an besuchten. aber die haben so reagiert, dass es die situation nicht verbesern konnte. denn sie haben sich dann eben an meine mutter gewandt und gefragt was los sei mit mir. aber das war natrl. erst recht falsch, da sich dann der dadurch entstandene unbändige groll (= leute "kritisieren" mein verhalten, ergo bin ich ein idiot, ergo ist meine mutter also sie ein idiot, weil ich ja ihr kind war) nur wieder an mir ausgelassen hat. und ich konnte die situation damals einfach nicht überblicken und selber alles ins reine bringen. das seh ich auch heute so. ich habe es zwar
immer wieder versucht und praktisch selbst versucht den elternpart zu übernehmen, aber es war mir nicht möglich, weder mit 7, noch mit 10, noch mit 13, noch mit 17 o.ä.
das beste wäre wahrscheinlich gewesen sich eine familienhilfe zu suchen, mich zu pflegeeltern zu geben oder sich überhaupt mal aus dieser ganzen isolation zu befreien unter der sie ja auch selber litt, hatten ja keine/kaum freunde, kaum verwandte, lebten in einer einöde, kaum/keinen richtigen kontakt zu nachbarn o.ä.
in der schule habe ich ca. ab 13/14 erstmals versucht mich lehrern mitzuteilen, meine damals so ca. einzigen ansatzweise näher vertrauten erwachsenen personen in meinem umfeld. (wir hatten gar kein vertrautes verhältnis, aber allein schon die nähe, dass ich mit ihnen über hausaufgaben redete oder sie auf dem flur begann zu grüßen, war für mich damals das maximum an jemals erfahrener (angenehmer) nähe die ich zu einem erwachsenen je hergestellt habe.
damals in der achten klasse ethikunterricht äußerte ich mich einmal "spaßenshalber", dass ich meine mutter hasse und ich nichts dagegen hätte wenn sie sterben würde. (wir redeten gerade darüber, dass es ja traurig wäre, wenn z.b. familienmitglieder sterben würden, thema tod etc). daraufhin sprach mich nach der stunde die lehrerin an, ob ich probleme mit meiner mutter hätte. ich verneinte dies aber schnell. irgendwie dachte ich damals immer noch unser verhältnis sei ja normal und unsere probleme seien ja normal. weil ja auch noch nie einer gesagt hatte,
dass sie es nicht wären.
ab ca. 10.klasse so mit 16 wurde ich aber immer trauriger und isolierter und unsere kämpfe zu hause dauerten nunmehr oft stunden, stunden in denen wir uns nur anbrüllten, übelst beschimpften, mit hochroten köpfen, teilweise schon keine luft mehr bekamen, uns schubsten, schlugen oder traten und es sogar ab und zu mal auch echt gefährlich wurde, weil messer ins spiel kamen und meine mutter in ihrer rage dann so um sich schlug, dass die gefahr bestand schon dadurch sich selbst oder mir das messer reinzurammen.
war dann bei einigen vertrauenslehrern, bei der schulpsychologin usw. aber es half nichts. ich erzählte ihnen zwar, dass es mir nicht gut ging, das wir uns zu hause nur streiten, aber ich glaube ich habe das in einer viel zu undramatischen weise rübergebracht.
ich meinte mit streit damals brüllen, beschimpfen, erniedrigen, handgreiflich werden, die lehrer und psychologen dachten wahrscheinlich an so was wie "liebe mutti, darf ich heute bis 24 uhr weg bleiben?" - "nein darfst du nicht liebes, tut mir leid" -"ach menno"...ich dachte aber denen sei das klar. tja, haben wohl aneinander vorbeigeredet. das war wohl ein grund.
naja also zusammengefasst, ich denke mein verhalten in der schule war mehr als abnorm, hatte zu fast keinem einen engere beziehung als "hallo guten tag" und "kann ich bitte deinen stift haben?", zu den lehrern schon gar nicht. und außerdem war ich zeitweise wirklich schon einigermaßen verwahrlost, hatte mal ne phase wo ich wochenlang meine haare nicht wusch, gott muss das widerwärtig ausgesehen haben. im zeugnis stand aber eigentlich immer nur "könnte mehr mitarbeit zeigen" das wars.
naja, ich wohne heute alleine, im grunde ja schon sehr lange. aber als selbstständig würde ich es eher nicht bezeichnen. gut, überleben tu ich, so weit kann ich mich selbst versorgen. aber in was für einem zustand ich das tue, das ist ja was anderes.
"ich meine das doch nicht sooo", "manchmal denke ich, du bist einfach zu empfindlich"
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meine muddha.
also bei uns war es zwar auch so, dass es natrl. an sich völlig willkürlich, grundlos und unangebracht war das reinwürgen. aber diese willkürlichkeit wiederum so eine kontinuität hatte, dass es doch wieder relativ vorhersehbar war. ich meine, irgendwann war mir klar, egal was ich sage, es kommt gleich wieder was.
und mit so geldgeschenken war es eben auch typisch, das war erstmal wieder eine geste der nettigkeit, der verbindlichkeit und "liebe", sobald man sie aber dann anruft und irgendwas sagt, was ihr gegen den strich geht, also alles, gleich wieder vorwürfe, du grausliches monster, das lass ich mir nicht biiiiieeeeten, o.ä. also fürn A****-,-
tja, deine und meine muddha könnten wohl schwestern sein. so wie sich das anhört zumindest.
lg julia