Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie nennt man diese Form von Gewalt? (Achtung, ca. 4 DIN A4 seitiger Erlebnisbericht)

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Ich denke, dass man jemanden auch verbal, psychisch quälen kann. Schläge müssen nicht sein.

Mein Profilpic ist ausm Film "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" Mir hat die Stimmung auf diesem Bild sehr gut gefallen.
joa, ich kenn das bild, ich habe den film gesehen und es gleich wiedererkannt! mich hätte nur interessiert, wie du drauf gekommen bist bzw. ob du noch mehr mit dem bild/dem film verbindest.:)
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
ich finde nicht das du dir schlecht vorkommen musst. die meisten sachen erlernt man von den eltern,denk mal drüber nach,woher hattest du die art dich zu äussern?

in den texten die ich teilweise echt nicht bis zum ende habe lesen können,weils mich die grausamkeit gepackt hat, kam mir sofort der gedanke,wie verloren muss sich dieses mädchen gefühlt haben? es wollte sich wehen,etwas ruhe bekommen von den grausamkeiten und wusste kein ausweg als diese beschimpfungen,woher auch? nimand hat ihr beigebracht,wie man reagieren kann,wenn ein erwachsener ein kind dermassen verletzt.also ich weiss auch nicht wie ich reagiert hätte.
die texte machen sprachlos. finde ich. die einzigsten worte die dann einem kinde einfallen sind eben die die sie von den eltern mitbekommt, oder?

du warst ein kind vergiss das nicht.heute würdest du vielelicht aufstehen und gehen,das konntest du damals nicht,du warst abhängig von ihr. und welch schmerz in dir sein musste,das lässt sich nur erahnen....

mach dir keine schuldgefühle,sicherlich wenn man auf solch niveau sinkt ist das hart,als erwachsener, nicht aber bei dir als kind. du hattest keine andere lösung!
die mutter muss sich echt schuldgefühle machen,was sie mit dem kind angestellt hat, nicht aber du als kind von damals. würdest du heute noch so mit ihr reden wäre es etwas anderes. bedenke das wirklich: du warst ein kind und nicht im stande,dich von den ganzen verletzungen die verbal mal eben über dich geschleudert wurden,zu befreien, du hattest keine chance,egal was du getan hättest....sie war die meise,nicht du.

verzeihe dir das vom herzen her,sage dir das du nicht anders konntest und es zur damaligen situation eben ekine andere lösung gab. du bist nicht schuld daran,das du so warst!!!!!!!!

gegenüber anderen zeige ich auch immer, dass ich mich nicht schuldig fühle, aber wenn ich mit mir alleine bin habe ich doch oft das gefühl. daran muss ich arbeiten.

ich weiß eigentlich gar nicht woher ich die hatte, teilweise von ihr, aber sonst...ich glaube von den nachbarn und von ein paar mitschülern/älteren jungs. und auch ausm fernsehen.

hmm...das mädchen kam sich oft ziemlich ausgeliefert vor, v.a. im auto, weil das ja nur so ein kleiner raum ist aus dem man nicht raus kann, v.a. nicht bei der fahrt. das einzige was blieb ist sich auf die rückbank zu verziehen oder doch mal zu drohen aus dem auto zu springen oder beim anhalten wegzulaufen. hab ich aber natürlich nie wirklich gemacht.

danke, ich versuchs, aber es fällt mir schwer es einzusehen.:(
 
G

Gast

Gast
"jedem steht es frei auf meine beiträge zu antworten. ich habe oft hohe ansprüche, und das nicht nur gegen andere sondenr v.a. gegenüber mir selber. inwiefern da aber mein "ey, ich hab gesagt.." mit reinfällt, seh ich jetzt irgendwie grade gar nicht, ich denke da gäbe es bessere beispiele."


Schon wieder. ;-)))))


"ich hab keinen befehl gegeben, wenn du so eine aussage aber breits als einen auffasst verrät das was über deine person!"

DAS hättest du gerne. ;-)) Dein "ey" und das Ausrufezeichen sagen es aber aus. ;-)

"wenn du mal gezählt hättest wie oft ich schon "danke" gesagt habe wüsstest du, dass es hier sehr wohl leute gibt, für deren antworten ich sehr dankbar bin und die mich auch zum nachdenken gebracht haben.
tja, freu dich, ich habe noch nichts dergleichen gelesen."


Wieso muß man das zählen? ;-) Doch, schon öfters beklagten sich Leute über Dein Verhalten, Du wärst ständig unzufrieden mit Antworten. ;-)


"und von nem gast der immer nur gast bleibt lass ich mir sowieso nix sagen, ätschbätsch!:D"


Jetzt hast Du es mir gegeben, bin tief getroffen. ;-)
Wünsche Dir auch noch weiterhin gute Aufarbeitung und trotz Deiner Art alles Gute.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Schon wieder. ;-)))))
naja, ich lass mir halt nur von keinem was sagen, von dem ich meine, dass er keine ahnung hat.


DAS hättest du gerne. ;-)) Dein "ey" und das Ausrufezeichen sagen es aber aus. ;-)
nein, sagen sie nicht. das ist ganz eindeutig.
Wieso muß man das zählen? ;-) Doch, schon öfters beklagten sich Leute über Dein Verhalten, Du wärst ständig unzufrieden mit Antworten. ;-)
egal, das war nicht das thema. und wenn man so viel schreibt wie ich, dann seigt natürlich auch die anzahl derer, mit denen man sich mal in die haare kriegt das ist ganz normal. das kann einem gast, der bis jetzt nur 3 beiträge gepostet hat natrl. nicht passieren.

Jetzt hast Du es mir gegeben, bin tief getroffen. ;-)
Wünsche Dir auch noch weiterhin gute Aufarbeitung und trotz Deiner Art alles Gute.
na gut, wenn du meinst. ;-))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))) ?
 
G

Gast

Gast
Psychische Gewalt vom Feinsten. Gretchen, ich habe ein paar deiner Passagen analysiert.

<< So, hast du das gesehen, wie die Frau am Schalter schon gekuckt hat? Die hat sich auch schon gedacht, was sitzt da eigentlich für ein unfreundliches, böse dreinschauendes Monster auf dem Beifahrersitz der netten Frau? Was muss die arme Mutter nur aushalten mit so einem boshaften Ungetüm als Tochter? Na wahrscheinlich hat sie gar nicht gemerkt, dass du ein Mädchen bist, siehst ja aus wie ein Junge wahrscheinlich hat sie sich gedacht „Was ist denn das für ein seltsames Neutrum da am Beifahrersitz?" Hahaha >>

--> Ursula versucht Julia von der Welt zu trennen und sie klein zu machen. Auf der einen Seite ist die normale Welt in Form der normalen Frau am Schalter, auf der anderen Seite die minderwertige Julia. Sie entpersonifiziert Julia, indem sie sie nur noch als Monster und boshaftes Ungetüm betitelt, was außerdem ein Werturteil ist. Es werden unterschwellig Minderwertigkeits- und Schuldgefühle implantiert. Abhängigmachen von den Urteilen der anderen: "was denken die wohl?" führt dazu, dass Julia sich an anderen (v.a. an Ursula) orientieren soll und keine eigene Meinung aufbauen soll. Was andere meinen, das gilt.
Dazu ein herzhafter Angriff auf die Identität von Julia durch Anzweifeln ihrer Geschlechtsidentität (Mädchen oder Junge), überhaupt ihrer Geschlechtlichkeit, was bei häufigerer Wiederholung wie Kastration wirken kann.

Alles in allem findet eine Selbsterhöhung der Ursula statt ("nette Frau" bzw. "arme Mutter"= positives Werturteil, personifiziert sich selbst) bei gleichzeitiger Abwertung und Erniedrigung der Julia ("Seltsames Neutrum" =negatives Werturteil + Objekt, unwert, ein Mensch, eine Person zu sein).

Nachdem die Mutter das alles mitgeteilt hat, lacht sie (Hahaha). Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein beschwichtigendes, banales, herzliches, alltägliches, lustiges Lachen ist. Ursula weiß tief in sich drinnen genau, welche Grausamkeiten sie gerade von sich gelassen hat, das Lachen bringt die Gewalttätigkeiten auf eine unterschwellige Ebene, verpackt es als kleinen Scherz für die Außenstehenden, damit sie sichergehen kann, dass der Kern ihrer Worte, die Gewalt, auch wirklich nur das Unterbewusstsein der Julia trifft. Julias Unterbewusstsein versteht schon richtig. Sie reagiert heftig mit vulgärem Beschimpfen. Dann sagt das Lachen der Mutter aber: "Ich bin unschuldig und gutmütig, ich habe doch überhaupt nichts gemacht, du bist zu empfindlich, du bist die Böse, die schreit, du bildest dir meine Bösartigkeiten nur ein, du bist verrückt" --> Julia ist hilflos, wird dazu gebracht, an sich selbst zu zweifeln, ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr zu trauen (wegen dieser gegensätzlicher Signale), sich zu fragen: Was ist real?
____________________________________________

<< Schau dich doch selber an, du bist doch auch schon so fett, du könntest gar nicht mehr ertinken, wenn ich dich jetzt da in den See dahinten schmeißen würde, weil deine ganzen Rettungsringe, die du dir im Laufe der Zeit angefressen hast dich über Wasser halten würden, Fett schwimmt oben >>

--> das Gleiche. "Fett schwimmt oben"= Eigenschaft eines Objektes. Fett=Objekt. Julia=Fett. Julia=Objekt. Mit Objekten kann man machen was man will, wann man will, z.B. jederzeit in die Hose greifen, was grenzüberschreitendes Verhalten ist.

Was Ursula betreibt, ist: Abhängigmachen, Zerstören der Identität, Abwertung, Selbstüberhöhung, Untergraben der (sozialen) Kompetenzen, psychischer Mord an ihrer Tochter, ... Nach außen hin spielt sie sich als liebende Mutter auf, die mit einer schwierigen Tochter gestraft ist und dadurch selbst gute Eigenschaften, wie Selbstaufopferung, Fürsorglichkeit ohne entsprechende Dankbarkeit, Barmherzigkeit, für sich gepachtet hat. ("Ich ertrage deine Art, weil ich deine Mutter bin"). Sie braucht das alles, um sich gut zu fühlen... wertvoll, gebraucht.

Julia spürt die unterschwelligen, gewalttätigen Angriffe auf ihren Selbstwert/Identität/Weltbild, sie ahnt die Mordversuche. Es gibt keine richtige Reaktion. Manche Kinder reagieren apathisch, lethargisch, zurückziehend, selbstzerstörerisch, suizidal, schüchtern, nächtliches Weinen, Selbstzweifel, unsichtbare Hilfeschreie (so wie ich). Andere reagieren angriffslustig, sich verteidigend, vulgär, extrovertierte Wutausbrüche, kämpferisch, aggressiv, Attacken als Hilfeschreie (so wie Julia). Diese Art lässt sie nach außen tatsächlich negativ, undankbar, schwierig erscheinen, genau wie die Mutter es möchte. Julia reagiert im Grunde so, wie ihre Mutter sie haben will. Oder besser: Die Mutter passt sich der Reaktionen der Julia an. Wäre Julia unsicher, schüchtern, abweisend geworden, hätte Ursula immer darauf rumgehackt, womit sie so eine faule, phlegmatische, kalte, ängstliche Tochter verdient hat. Die Mutter hat die totale Kontrolle. Sie spielt mit ihrem Opfer.

Auch das hinterhältige Lächeln, das du beschreibst, Gretchen, kenne ich nur zu gut. Niemand anderes sieht die andauernden wiederkehrenden Quälereien in JEDER Bemerkung. Es ist schwierig das alles objektiv zu beweisen, da man höchstens einzelne Beispiele bringen kann, die das Ausmaß der ganzen Situation nicht annähernd darstellen können, und man hält die Opfer für paranoid, hypersensibel, schrullig, kleinlich, schwieriger Charakter halt. Deshalb haben es diese Sadisten auch so leicht in unserer Gesellschaft. Strafbar ist da garnix.
_______________________________________________________

Man kann es solchen Menschen nicht recht machen. Man kann sie auch nicht zur Selbsteinsicht bringen, oder sie ändern. Man kann sie nur fallen lassen, abschließen, für immer, es gibt keine Alternative. Im Grunde aber sind diese Menschen, die wahren Abhängigen. Sie fühlen sich nur wertvoll, stark, gerecht, gutmütig, gut, ..., solange sie jmd. haben, an dem sie das auf sadistische Art ausleben und demonstrieren können.

Ich habe nach Jahren verzweifelter Versuche, "richtig" zu reagieren, gemerkt, dass es ein RICHTIG nicht gibt, aber welche Macht und Kontrolle ICH über meine Mutter habe, wenn ich mich ihr gegenüber emotional vollkommen unzugänglich mache. Vollkommen heißt: sich zu 100% verschließen und ihrer Kontrolle zu entziehen. Egal, was sie sagt oder tut. Keine Emotionen zeigen. Auch keine wütenden. Sie lebt von den Emotionen der anderen. Wenn sie das nicht bekommt, kommt sie wie ein geprügelter Hund, jaulend, passiv knurrend und bettelnd, freundlich und zutraulich. Auch darauf darf man nicht reagieren. Es ist ein Köder. Kein Entgegenkommen, unter keinen Umständen. Auch wenn sie mit der Mitleidsschiene kommt - Kein Mitleid für Menschen, die selbst kein Mitleid kennen. Auch wenn sie auf der Freundschaftsschiene kommt - Keine Verbindung aufbauen. Solche Menschen sind manipulative Parasiten, sie suchen immer einen Zugang zurück zu ihrem Wirt. --> NEIN. Absolute Unzugänglichkeit.

Ich hoffe, wir finden alle unseren eigenen Weg, und den Weg zurück zu unserer Identität, die wir verloren haben - die uns genommen wurde - die wir uns haben aberkennen lassen, zurück zur Lebensfreude und zu Freiheit. daran werde ich noch hart an mir arbeiten müssen. Bin 23 und habe das Gefühl, dass mir 15 Jahre meines Lebens gestohlen wurden. Und es besteht immer die Gefahr, dass ehemalige Opfer zu Tätern gleichen Typs werden.

Gretchen, du solltest aufpassen, dass dir das nicht passiert, andere Menschen genauso zu behandeln, wie deine Mutter es mit dir getan hat, dann bist du nicht du selbst, nicht frei. Du könntest an deiner Aggressivität arbeiten, die nur ein Ausdruck deiner Verletztheit ist, und nicht mehr angemessen gegenüber anderen Menschen - genauso wie meine Arroganz und abweisende Haltung gegenüber Fremden auch nicht mehr angemessen ist.

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft. Hoffe, du liest das auch nach fast einem Jahr "Verspätung" :)
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Hi Gast,

vielen dank für deine so ausführliche antwort und obwohl dies ja auch eben schon ein älterer thread ist.
wow du hast diese situationen echt super analysiert, ich glaube so genau hat das hier noch keiner als einzelner alleine aufgedröselt und wahrscheinlich selbst ich nicht. aber es stimmt total.
Nachdem die Mutter das alles mitgeteilt hat, lacht sie (Hahaha). Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein beschwichtigendes, banales, herzliches, alltägliches, lustiges Lachen ist. Ursula weiß tief in sich drinnen genau, welche Grausamkeiten sie gerade von sich gelassen hat, das Lachen bringt die Gewalttätigkeiten auf eine unterschwellige Ebene, verpackt es als kleinen Scherz für die Außenstehenden, damit sie sichergehen kann, dass der Kern ihrer Worte, die Gewalt, auch wirklich nur das Unterbewusstsein der Julia trifft. Julias Unterbewusstsein versteht schon richtig. Sie reagiert heftig mit vulgärem Beschimpfen. Dann sagt das Lachen der Mutter aber: "Ich bin unschuldig und gutmütig, ich habe doch überhaupt nichts gemacht, du bist zu empfindlich, du bist die Böse, die schreit, du bildest dir meine Bösartigkeiten nur ein, du bist verrückt" --> Julia ist hilflos, wird dazu gebracht, an sich selbst zu zweifeln, ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr zu trauen (wegen dieser gegensätzlicher Signale), sich zu fragen: Was ist real?
das hier stimmt zu 100% ganz genau so hat es sich abgespielt. das lachen war ein alltägliches lächeln und die eigentlich fiese quälende botschaft war ziemlich gut versteckt und es wurde alles auf die "witzige ebene" verschoben. deswegen schreckte sie oft auch nicht davor zurück aussagen nach dem gleichen muster auch vor anderen zu machen. und ich habe dann, für alle leute unverständlich, genau so plötzlich und asozial reagiert, wie sie es ja schon angedeutet hat und sie damit selbst und vor den anderen nochmal bestätigt, was ich denn für ein monster war.

Nach außen hin spielt sie sich als liebende Mutter auf, die mit einer schwierigen Tochter gestraft ist und dadurch selbst gute Eigenschaften, wie Selbstaufopferung, Fürsorglichkeit ohne entsprechende Dankbarkeit, Barmherzigkeit, für sich gepachtet hat. ("Ich ertrage deine Art, weil ich deine Mutter bin"). Sie braucht das alles, um sich gut zu fühlen... wertvoll, gebraucht.
stimmt, absolut.
Es gibt keine richtige Reaktion.
auch das ist richtig! es war nämlich so, dass ich ihr gegenüber meistens so reagiert habe wie in dem text. anderen gegenüber aber war ich komplett verschlossen, habe bis ich ca. 12 war kaum ein wort mit anderen (erwachsenen) menschen gewechselt. das war ihr dann auch nicht recht. und sie hat mich deswegen dann auf die gleiche weise fertig gemacht, vor anderen oder wenn wir alleine waren.
Ich habe nach Jahren verzweifelter Versuche, "richtig" zu reagieren, gemerkt, dass es ein RICHTIG nicht gibt, aber welche Macht und Kontrolle ICH über meine Mutter habe, wenn ich mich ihr gegenüber emotional vollkommen unzugänglich mache. Vollkommen heißt: sich zu 100% verschließen und ihrer Kontrolle zu entziehen. Egal, was sie sagt oder tut. Keine Emotionen zeigen. Auch keine wütenden. Sie lebt von den Emotionen der anderen. Wenn sie das nicht bekommt, kommt sie wie ein geprügelter Hund, jaulend, passiv knurrend und bettelnd, freundlich und zutraulich. Auch darauf darf man nicht reagieren. Es ist ein Köder. Kein Entgegenkommen, unter keinen Umständen. Auch wenn sie mit der Mitleidsschiene kommt - Kein Mitleid für Menschen, die selbst kein Mitleid kennen. Auch wenn sie auf der Freundschaftsschiene kommt - Keine Verbindung aufbauen. Solche Menschen sind manipulative Parasiten, sie suchen immer einen Zugang zurück zu ihrem Wirt. --> NEIN. Absolute Unzugänglichkeit.
jap, da hast du auch recht, ich habe das auch selbr gemerkt, dass es nciht möglich ist. meine therapeutin hat mir da auch recht gegeben. denn die allermeisten situationen waren double bind situationen sagt sie. bei denen gibt es keine lösung, wie man es auch macht als opfer ist man der böse. und man merkt es oft erst gar nicht.
und stimmt, sich ihr gegenüber versperren ist die einzige lösung. es ist genauso wie du sagst. tut man das kommt sie an wie ein reudiger, jaulender hund. evtl. macht sie auf die besorgte oder bietet einem sogar "großzügige geldgeschenke" an. nur um einem dann im allernächsten
moment wieder eine reinzuwürgen.
und wenn sie dann tatsächlich ohne ihr geliebtes opfer auskommen muss, dass sie aber so dringend braucht geht es ihr total beschissen und heult sich bei allen aus, wie schwer sie es doch hat mit so einer undankbaren tochter. bloß irgendwann funktioniert auch diese passive art und weise des sich bestätigung und mitgefühl wegen dem bösen kind bei anderen zu holen nicht mehr, weil die auch keinen bock mehr haben und dann hat sie wirklich gar nichts
mehr. und ist völlig am durchdrehen.

wie hast du das eigentlich alles herausgefunden bei dir? du schreibst die ersten 15 jahre wurden dir gestohlen, bist du danach ins heim gekommen oder so? machst du auch eine therapie?

danke nochmal für deine ausführliche und total gute antwort!:D
 
G

Gast

Gast
Hi Gretchen (Julia?),

du anwortest ja mal schnell... ^^
Ich saß selbst oft da und wollte die Gespräche mit meiner Mutter in einen Dialog fassen damit man auch das Unterschwellige und die Zusammenhänge herauslesen kann, aber es wollte nicht so recht... Deshalb hat es mich irgendwie "angemacht" deinen Dialog unter die Lupe zu nehmen, v.a. weil ich einige Parallelen gespürt hab. und es waren ja nur ein paar Passagen, da gibt es noch sooo viel mehr zu sagen.

Z.B. dass Ursula das Gespräch anfängt und Julia reagiert so abweisend und resignierend auf die ersten Sätze, als ob sie schon ahnt bzw. genau weiß, wie das Gespräch weiter verlaufen wird und enden wird, nämlich nach dem gleichen Muster wie so oft.

<< Hab schon gesehen, wie du wieder bös' geschaut hast als ich mit der Alten noch ein paar Worte gewechselt habe, ich weiß schon, dass du das nicht sehen kannst und dich das aufregt, aber ich werd mir das von dir nicht verbieten lassen mit wem ich rede und mit wem nicht >>

Das ist auch typisch: Ursula redet mit sich selbst. Sie nimmt alles vorweg, unterstellt Julia eine falsche Meinung, legt ihr praktisch die Worte in den Mund (bevormundet sie in ihrer Meinung), und kommt selbst zur Konsequenz mit ihrer trotzigen Drohung ("ich werd mir das von dir nicht verbieten lassen mit wem ich rede und mit wem nicht"). Julia hat aber überhaupt nichts gesagt oder behauptet und schon garnicht verboten. LOL (auch wenn sie Omle nicht mag, das ist ihr gutes Recht jmd. nicht zu mögen, frech war sie ja nicht zu Omle) Überhaupt zeigt das, den Hang von der Mutter, für ihre Tochter zu denken und zu reden als ob sie kein eigenständiger Mensch mit eigener Meinung und eigenen Gefühlen wäre. Mal wieder.
__________________________________________

Du wolltest wissen, warum ich gerne analysiere und das so gut kann? (Dankeschön für das Kompliment übrigens :))
Habe eine Therapie gemacht (1,5 Jahre), aber leider abgebrochen weil es am Ende nicht so gut lief. Angefangen hatte ich das wegen der schlimmen Schüchternheit/Gehemmtheit/Verschlossenheit zu Fremden v.a. zu Autoritären, Erwachsenen mit Einfluss, impulsiven unempathischen Menschen. Und wegen Panikattacken in Leistungsdruck-Situationen, wenn ich im Mittelpunkt stehen sollte, Angst vor Bewertung und Versagen. Weitgehende Isolation und schwerste Depression. Ich wusste natürlich nichts über emotionalen Missbrauch, ahnte, dass das zwischen meiner Mutter und mir einfach nicht GUT ist, mich zersetzt, dachte aber es ist NORMAL wie sie mit mir umgeht, dass Mütter mit ihren Töchtern eben so umgehen. Hatte schreckliche Schuldgefühle, dass ich sie phasenweise abgrundtief HASSTE und Gewaltfantasien hegte, (komischerweise nur gegen SIE und sonst niemanden), weil eine gute dankbare Tochter sowas ja nicht hat.

Jedenfalls sagte die Therapeutin, ich solle versuchen, sie zu verstehen (nicht: Verständnis haben), nachdem jedes Gespräch immer "bei meiner Mutter" landete. Also begann ich mich mit Kommunikations- und Persönlichkeitstheorien / Psychologie auseinander zu setzen. Hier sind einige gute:

Ich-Zustandsmodell und Transaktionstheorie, z.B. Claude Steiner - Wie man Lebenspläne verändert, das Skript-Konzept. --> es erklärt sehr gut (und relativ einfach) sog. "Spiele" (warum es Gespräche gibt, die immer nach dem gleichen Muster ablaufen, und sich nicht gut anfühlen für einen der Beteiligten bzw. ein Beteiligter sich schlecht fühlen WILL). das sog. Schweineeltern-Ich (in dem Zustand tut man die abscheulichsten Dinge und ist selbst der festen Überzeugung, dass man gut und gerecht und richtig handelt). Das Buch erklärt auch nochmal die Sachebene (die objektiv sichtbar ist) und die Beziehungsebene (die nur der Angesprochene versteht). warum manche Menschen (deine Mutter sicher auch) echte positive Komplimente nicht wirklich annehmen können. u.v.v.v.m. ;)

Lektüre zu den "Bannbotschaften". Gerade Eltern können uns zwingen, sog. Glaubenssätze anzunehmen, die uns das Leben schwermachen. Z.B. existiere nicht, sei nicht du selbst, sei perfekt, sei immer stark, werd nie erwachsen, tu garnichts, denke nichts, fühle nichts, u.v.m. und unsere Eltern haben sie selbst.

Gewaltfreie Kommunikation (GFK).... Kommunikation als Wolf bzw. als Giraffe

Enneagramm-Persönlichkeiten....

Myer-Briggs bzw. Typen-Code nach C.G. Jung bzw. Temperamente nach Keirsey..... Homepage oder Kostenloser online Persnlichkeitstest - Charaktertest.net (meine These: je sensibler man als Typus ist, umso härter treffen einen die Grausamkeiten) bzw. es zeigt dass Kommunikation zwischen manchen Menschen einfach nicht funktioniert.

4-Ohren-Theorie nach Schulz von Thun.....

Lodovico Satana - Lob des Sexismus (online) Ist zwar nicht für uns Mädels gedacht ;) beschreibt aber in Kapitel 6, Merkmale einer LSE-Frau, ziemlich genau meine Mutter

Was noch? Wenn mir was einfällt, ergänz ichs :)
______________________________________________

Achso... es gab auch mal ne Mutter-Tochter-Sitzung bei der Therapeutin....
Da konnte sie es nicht aushalten, die Sticheleien unter der Hand auszuteilen, damit die fremde Frau das nicht mitkriegt und ist vollkommen ausgeflippt, wollte ihr Mitleid erzwingen. Der Schock und die Sprachlosigkeit der Therapeutin haben mir erst klar gemacht, dass unsere Mutter-Tochter-Beziehung wohl nicht sooo normal ist.
______________________________________________

Was ich mit den 15 Jahren meinte: die ersten 0-8 Jahre waren ja ok. Da hatte ich die Werte meiner Eltern und verhielt mich konform ;p (wie von Mutti gewünscht) Schwierig wurde es für meine Mutter, als ich begann eigenständig zu werden und zu hinterfragen, z.B. wollte ich die Pedanterie und den unterwürfigen Gehorsam nicht mehr so mittragen (ich war definitiv keine schwierige Jugendliche in der Pubertät). Da begann auch ihre Kontrollsucht, mangelnde Abgrenzungsfähigkeit, Hass auf mich, Wutausbrüche, grenzüberschreitendes Anlangen (während echtes Kuscheln nie existierte). War also nicht im Heim :D Leider.........

Wie war es bei dir, Gretchen? Man hört so n bissel raus, dass du allein mit deiner Mutter aufgewachsen bist? Hast du versucht dich anderen mitzuteilen? Haben die Lehrer nichts gemerkt bei der Verhaltensbeurteilung?
Jetzt scheinst du ja selbstständig zu leben...
______________________________________________

<< ... macht sie auf die besorgte oder bietet einem sogar "großzügige geldgeschenke" an. nur um einem dann im allernächsten moment wieder eine reinzuwürgen. >>

Oooooohhhhhja. Kenn ich. dieses unvermittelte, willkürliche, unberechenbare Reinwürgen. find ich am Schlimmsten, diese Unberechenbarkeit und Willkür, man kann nie darauf gefasst sein, wann es passiert bzw. was man überhaupt getan hat um es auszulösen und man weiß nie, ob es ein herablassendes Ignorieren, ein Verniedlichen oder ein ganzer Wutschwall an Vorwürfen sein wird, oder gehässige Provokationen oder ein In-Den-Boden-Stampfen, nach dem Motto "Alles an negativen Gefühlen muss raus". Und die 10.000 Entschuldigungen in den guten Phasen und das Geloben, es nicht mehr zu tun. und diese Selbstliebe ("ich bin eben ein wenig impulsiv", "du kennst mich doch schon so lange, müsstest inzwischen Wissen, dass ich so bin", "ich meine das doch nicht sooo", "manchmal denke ich, du bist einfach zu empfindlich")
__________________________________________

Wieder so vieeel.... ;) Jetzt, wo du etwas von dir erzählst, fallen mir wieder viele Details ein, die ähnlich sind.... (ist auch das erste mal, dass ich mich irgendwo mitteile, danke Dir, Gretchen)

Schöne Grüße !!!
Mina
 
M

Madiga

Gast
hallo, ich habe gestern etwas aus meinem gedächtnis zusammengekramt. ich habe daraus eine kurzgeschichte geschrieben, die aber v.a. aus dialogen zwischen mutter und tochter bestehen.
ich möchte mit diesem text herausfinden, welche art der psychischen gewalt die mutter in diesem fall konkret angewendet hat, da ich mich selbst damit nicht auskenne, ich fühle nur, dass es sich sehr schlecht anfühlt den text zu lesen.

ich habe schon ein paar sachen herausgefunden, teilweise argumentiert die mutter so gegen das kind, indem sie sachen verdreht, von einer ebene auf die andere wechselt und das kind das nicht merkt und deshalb nichts gegenargumentieren kann und deshalb aus verzweiflung vulgär zurückschreit. was die mutter wiederum ausnutzt um dem kind schuldgefühle zu machen.
aber genau verstehe ich das alles noch nicht.
(die einführung ohne dialoge ist gar nicht so wichtig, aber ohne sie versteht man denke ich nicht in welcher situation sich die beiden dann befinden)

wäre nett wenn sich ein paar die mühe machen würden und den text lesen und mir sagen, was sie da alles an blödem zeugs rausfischen können. danke!:eek:

hier der link zu dem blog: McDonald's Gespräche von Gretchen Wieners (Gretchen Wieners) bei Myspace
(der post heißt "mc donalds gespräche)

Ich hab mir auch den ganzen Text durchgelesen. Ich sehe den "Fehler" auch eher bei der Tochter, aber ich finde auch, man merkt, dass von der Tochter aus, schon von Anfang an ein grundlegender Hass der Mutter gegenüber ausgeht. Kann das sein? Ansonsten könnte ich mir auch nicht vorstellen warum sie bei jedem bisschen so aggressiv wird. Da würde ich anstelle der Mutter auch zu einem anderen Ton greifen, auch wenn das was sie sagt teilweise wirklich sehr unfair ist. Dennoch sehe ich den "Fehler", wie gesagt, zumindest in dieser beschriebenen Szene, bei der Tochter.

LG
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Hi Mina!

ja, bin hier schon noch relativ häufig!
habs auch lange nicht geschafft anderen mitzuteilen was eigentlich genau los war, ich habe immer nur so was gesagt wie "meine mutter und ich streiten sehr oft", "meine mutter ist gemein zu mir", "wir beleidigen uns", aber diese richtige psycho-schiene hab ich nie geschafft anderen klar zu machen. bis ich dann anfing diese texte zu schreiben. erst wusste ich auch nicht wie ich es machen sollte. bis ich mir dann einfach gesagt habe, ok, was war denn immer so ein typischer anstoß dafür bzw. was waren denn solche szenen? und dann habe ich mir einfach vorgestellt, wie war denn z.b. mein erster satz? und was hätte sie dann darauf gesagt? und was ich dann darauf wieder? und dann war es auf einmal ganz einfach, dann hatte ich auf einmal wieder vollen zugriff auf die erinnerungen, was dann auch nicht weiter verwunderlich war,
weil das alles ja tag ein tag aus immer zu immer wieder ablief und auch immer auf die genau gleiche, dumme weise, es hatte sich ja nie groß was daran verändert, es waren immer die gleichen, dummen, stereotypen abläufe.

Julia hat aber überhaupt nichts gesagt oder behauptet und schon gar nicht verboten. LOL (auch wenn sie Omle nicht mag, das ist ihr gutes Recht jmd. nicht zu mögen, frech war sie ja nicht zu Omle) Überhaupt zeigt das, den Hang von der Mutter, für ihre Tochter zu denken und zu reden als ob sie kein eigenständiger Mensch mit eigener Meinung und eigenen Gefühlen wäre. Mal wieder.
so wahr:D
und das geile ist ja, sie merkt das überhaupt nicht, also die mutter. sie merkt es in der situation selber nicht, sie merkt es nicht wenn sie selber darüber nachdenkt (was sie eh nicht tut) und selbst wenn man ihr den text jetzt so zu lesen geben würde mit allen möglichen anmerkungen und unterstreichungen, sie würde es nicht begreifen!

wow du hast ja wahnsinnig viel gelesen! die vier-ohren-modell-sache hatten wir mal kurz in der schule angeschnitten, das weiß ich noch! das fand ich damals sehr gut!

haha, mutter-tochter-sitzung bei therapeutin, die arme therapeutin!:rolleyes:
als ich zu meiner mutter noch kontakt hatte und auch noch bei ihr wohnte, mit 16, gingen wir auch mal zu ner familienberaterin, war keine therapeutin, aber schon halt auch grundlegend zumindest pädagogin/sozialarbeiterin etc. haha, das war auch genial. waren da nur 1x. sind dort schon nach ca. 5 min wieder total ausgerastet, meine mutter hat dann sogar geflennt. meine mutter hat dort auch diese unterschwelligen sticheleien/erniedrigungen/
anmachen verwendet, da es ja die helferin nicht merkte. wollte wieder nach mitleid heischen und die sozialpädagogin "an sich raffen" damit sie wieder eine verbündete hat, GEGEN mich, und ich das böse rabenaß bin.
letztendlich verschanzte sich die beraterin dann auch inzwischen verängstigt hinter ihrem klemmbrett während wir beide abgingen wie sonstwas. und beim nachhause fahren hat mir meine mutter wieder alles unter die nase gerieben, wie die beraterin mich angeblich gesehen hat, als grausliches monster und drachen und dass sie mich auch hasst und scheiße findet und dass ich ein unhold und ne bestie war und dass sie mit ihr armen mutter so mitleidet (das alles hat die beraterin mit KEINEM WORT gesagt und auch mit keiner geste und irgendwas ähnlichem rüber kommen lassen!!xD)

ja bei uns wurde es auch schwierig als ich anfing einen eigenen willen/persönlichkeit zu entwickeln, auch so etwa in dem alter wie bei dir. davor war es aber auch schon krank, habe ich bloß nicht so richtig bemerkt, da eben irgendwie naiv, auf mutter fixiert, unreflektiert etc. was ja aber da normal is in dem alter.

ja also ich bin alleine bei meiner alleinerziehenden mutter aufgewachsen.
hmm es ist leider nie jemandem aufgefallen was los war. und wenn es doch so war, dann hat aber keiner etwas unternommen. wir kannten nicht sehr viele. wir waren eigentlich die allermeiste zeit nur zu zweit. und wenn wir doch mal besuch hatten oder wo waren, dann habe ich nie geredet, also darüber sowieso nicht, aber auch sonst nichts. also auch nicht einfach so gequatscht. das traute ich mich damals nicht, was noch eine ganze weile anhielt.
ich habe mich dann auch meistens in ein anderes zimmer verzogen und habe alleine für mich gespielt.
naja, die leute schienen, manchmal schon skeptisch zu sein, zumindest die verwandten die wir ab und an besuchten. aber die haben so reagiert, dass es die situation nicht verbesern konnte. denn sie haben sich dann eben an meine mutter gewandt und gefragt was los sei mit mir. aber das war natrl. erst recht falsch, da sich dann der dadurch entstandene unbändige groll (= leute "kritisieren" mein verhalten, ergo bin ich ein idiot, ergo ist meine mutter also sie ein idiot, weil ich ja ihr kind war) nur wieder an mir ausgelassen hat. und ich konnte die situation damals einfach nicht überblicken und selber alles ins reine bringen. das seh ich auch heute so. ich habe es zwar
immer wieder versucht und praktisch selbst versucht den elternpart zu übernehmen, aber es war mir nicht möglich, weder mit 7, noch mit 10, noch mit 13, noch mit 17 o.ä.
das beste wäre wahrscheinlich gewesen sich eine familienhilfe zu suchen, mich zu pflegeeltern zu geben oder sich überhaupt mal aus dieser ganzen isolation zu befreien unter der sie ja auch selber litt, hatten ja keine/kaum freunde, kaum verwandte, lebten in einer einöde, kaum/keinen richtigen kontakt zu nachbarn o.ä.

in der schule habe ich ca. ab 13/14 erstmals versucht mich lehrern mitzuteilen, meine damals so ca. einzigen ansatzweise näher vertrauten erwachsenen personen in meinem umfeld. (wir hatten gar kein vertrautes verhältnis, aber allein schon die nähe, dass ich mit ihnen über hausaufgaben redete oder sie auf dem flur begann zu grüßen, war für mich damals das maximum an jemals erfahrener (angenehmer) nähe die ich zu einem erwachsenen je hergestellt habe.
damals in der achten klasse ethikunterricht äußerte ich mich einmal "spaßenshalber", dass ich meine mutter hasse und ich nichts dagegen hätte wenn sie sterben würde. (wir redeten gerade darüber, dass es ja traurig wäre, wenn z.b. familienmitglieder sterben würden, thema tod etc). daraufhin sprach mich nach der stunde die lehrerin an, ob ich probleme mit meiner mutter hätte. ich verneinte dies aber schnell. irgendwie dachte ich damals immer noch unser verhältnis sei ja normal und unsere probleme seien ja normal. weil ja auch noch nie einer gesagt hatte,
dass sie es nicht wären.
ab ca. 10.klasse so mit 16 wurde ich aber immer trauriger und isolierter und unsere kämpfe zu hause dauerten nunmehr oft stunden, stunden in denen wir uns nur anbrüllten, übelst beschimpften, mit hochroten köpfen, teilweise schon keine luft mehr bekamen, uns schubsten, schlugen oder traten und es sogar ab und zu mal auch echt gefährlich wurde, weil messer ins spiel kamen und meine mutter in ihrer rage dann so um sich schlug, dass die gefahr bestand schon dadurch sich selbst oder mir das messer reinzurammen.
war dann bei einigen vertrauenslehrern, bei der schulpsychologin usw. aber es half nichts. ich erzählte ihnen zwar, dass es mir nicht gut ging, das wir uns zu hause nur streiten, aber ich glaube ich habe das in einer viel zu undramatischen weise rübergebracht.
ich meinte mit streit damals brüllen, beschimpfen, erniedrigen, handgreiflich werden, die lehrer und psychologen dachten wahrscheinlich an so was wie "liebe mutti, darf ich heute bis 24 uhr weg bleiben?" - "nein darfst du nicht liebes, tut mir leid" -"ach menno"...ich dachte aber denen sei das klar. tja, haben wohl aneinander vorbeigeredet. das war wohl ein grund.

naja also zusammengefasst, ich denke mein verhalten in der schule war mehr als abnorm, hatte zu fast keinem einen engere beziehung als "hallo guten tag" und "kann ich bitte deinen stift haben?", zu den lehrern schon gar nicht. und außerdem war ich zeitweise wirklich schon einigermaßen verwahrlost, hatte mal ne phase wo ich wochenlang meine haare nicht wusch, gott muss das widerwärtig ausgesehen haben. im zeugnis stand aber eigentlich immer nur "könnte mehr mitarbeit zeigen" das wars.

naja, ich wohne heute alleine, im grunde ja schon sehr lange. aber als selbstständig würde ich es eher nicht bezeichnen. gut, überleben tu ich, so weit kann ich mich selbst versorgen. aber in was für einem zustand ich das tue, das ist ja was anderes.
"ich meine das doch nicht sooo", "manchmal denke ich, du bist einfach zu empfindlich"
1:1 meine muddha.
also bei uns war es zwar auch so, dass es natrl. an sich völlig willkürlich, grundlos und unangebracht war das reinwürgen. aber diese willkürlichkeit wiederum so eine kontinuität hatte, dass es doch wieder relativ vorhersehbar war. ich meine, irgendwann war mir klar, egal was ich sage, es kommt gleich wieder was.
und mit so geldgeschenken war es eben auch typisch, das war erstmal wieder eine geste der nettigkeit, der verbindlichkeit und "liebe", sobald man sie aber dann anruft und irgendwas sagt, was ihr gegen den strich geht, also alles, gleich wieder vorwürfe, du grausliches monster, das lass ich mir nicht biiiiieeeeten, o.ä. also fürn A****-,-

tja, deine und meine muddha könnten wohl schwestern sein. so wie sich das anhört zumindest.

lg julia
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben