Wie kann ich als Lehrer helfen? Schülerin ritzt

Gast meinte:

Hallo ich habe hierher gefunden, da ich mir gerne Tips holen möchte wie ich meiner Schülerin helfen kann.

Also zu der Schülerin. Das Mädchen (15) ist in meiner Klasse und ein Freund von ihr kam kürzlich zu mir und hat mir ihre Geschichte erzählt. Auch das sie sich ritzt. Nur das Problem dabei ist, dass ich nicht mit ihren Eltern reden darf, was der Junge mir schon mitgeteilt hat, da sich ihr Situation so nur noch verschlimmern würde.
Nun möchte ich dem Mädchen helfen, das sie wieder neuen Lebensmut gewinnt und das sie mit dem Ritzen aufhört. Sie hat sich in der Schule stark verschlechtert und ich bezweifle ob sie die Klasse schaffen wird.
Weiß jemand Rat wie ich dem Mädchen helfen kann, wie ich das angehen kann?

Mfg

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Wärst du nur ein halbwegs echter Lehrer, hättest du die übliche interne Mühle in Gang gesetzt und würdest hier keine Schüler belästigen.

Mit freundlichen Grüßen

Also an alle die sagen das ritzen was mit aufmerksamkeit zutun hat -.- da krieg ich ehrlich Aggression ich ritz seit mehr als 7 jahren mit 8angefangen..das hat nix mit aufmerksamkeit zutun!! Es ist oft ein hilfe schrei der person..reden sie mit ihr, geben sie ihr das Gefühl das sie ihnen genau so wichtig ist wie alle anderen

Haben sie und ihre Schülerin ein gutes Verhältniss zueinander?
Wenn ja, dann könnten sie mit ihr reden.. zur Bezugsperson werden, und helfen sie ihr über die Zeit zu kommen.
Ich wünschte, meine Lehrerin oder irgendjemand würde sich so wie sie um mich sorgen... Glauben sie mir, dass will ihre Schülerin bestimmt. Und sie braucht auch ganz klar Hilfe!
Meine Freundinnen sehen meine Selbstverletzungen, und sagen ''wieso machst du das?'' und das wars dann auch, sie hinterfragen nie ob etwas bei mir los war, wie es grade bei mir abläuft. Und wenn man so direkt drauf angreift und mit riesen Augen fragt ''wieso machst du das?'' dann schweige ich persönlich einfach, weil es nicht einfach so zu sagen ist. Ich konnte auch mit meinen Eltern nicht reden, das Verhältniss war sowieso immer beschissen. Aber meine Lehrerin, sie hatte sich immer für mich eingesetzt und war für mich da. Nur leider ist sie soooo weit weg gezogen.
Bitte seien sie für sie da, nehmen sie ihre Schülerin mal in den Arm, das braucht sie bestimmt! Und reden sie ganz offen mit ihr aber tasten sich erstmal vorsichtig an die Sache ran.

Sie können ihe nicht helfen, außer sie will die Hilfe. Worauf sie achten sollten ist:
Will sie wirklich ihre Hilfe oder ist sie sehr nervös/abweisend...
Sprechen sie möglichst immer allein mir ihr. Schauen sie, dass kein/e Freund/in dabei ist.
Konfrontieren sie die Schülerin nie mit den Eltern, also das dir Eltern es wissen sollten.
Ich hoffe ich konnte ihnen helfen.
LG M
PS: Ich wollte die Hilfe des Lehrers nicht, da es mir zu Privat war.

Hallo. Ich bin auch 15 und Ritze mich bzw. Habe es getan bin gerade 2 Wochen Clean was ein Riesen Fortschritt ist.
Wirklich helfen kann man ihr nicht. Sie sollte von sich aus aufhören wollen, wenn der wille nicht da ist, dann wird es sehr schwer.
Meiner Erfahrung nach sollte man auch nicht immer sagen das sie aufhören soll und das es dumm ist. Das ist es zwar, aber das macht einen noch mehr kaputt.
Ich habe mich geritzt wegen Mobbing in der schule und Probleme in der Familie.
Man entwickelt nach einer Zeit eine Art sucht. Zunächst ist es sehr wichtig das mit den Eltern geredet wird. Ihnen muss genau erklärt werden was sache ist.
Ich Kenne es von mir. Ich konnte es 7 Jahre verstecken ich habe viele Selbstmord versuche hinter mir. Hätten sie mich beime roten mal 5 Minuten später gefunden wäre ich tot.
Am besten ist es, das sie sich mit jemandem unterhält der das gleiche durchgemacht hat. Das gibt ein vertraute Gefühl. Sie muss wss finden was sie Ablenkt bei mir ist es mein Freund und die Schwangerschaft. Die beiden geben mir den Mut immer weiter zu machen selbst wenn meine Eltern nicht für mich da sind.

Hallo , ich ritze mich selbst und als ein Lehrer das gemerkt hat, hat er mich aus dem Unterricht genommen und wollte mit mir reden. Ich hab abgeblockt und bin weggelaufen. Ich hab mich bedrängt gefühlt. Heute haben mich Schüler darauf angesprochen und ich habe angefangen zu weinen und habe mich auf der Toilette eingesperrt und mich wieder mal geritzt

Also, ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, möchte mich aber auch mal dazu äußern.

Ich bin mittlerweile 25 und hab mich früher auch gecuttet. Das wusste eigentlich niemand und so sollte es auch bleiben. Wollte ich nur nochmal kurz zu dem Thema "Aufmerksamkeit" sagen. Ich leide heute ziemlich unter den Narben und laufe sogar bei 35 Grad langärmlig herum, weil ich mit den Blicken nicht klarkomme..
(Ich hab im Sommer mal eine junge Frau im Bus gesehen, die noch angetrocknete Blutreste auf ihren zerschnittenen Armen hatte. Das würde ich eher unter Aufmerksamkeit abtun. Fand das völlig krank und provokant. Aber ist ein anderes Thema.. )

Es ist sehr lieb, dass du als Lehrer deiner Schülerin helfen willst. Ich für meinen Teil hätte es völlig abartig gefunden, wenn ein Mitschüler mich "verraten" hätte, hätte mich sehr ertappt gefühlt und mich noch mehr zurückgezogen. Ich hatte das meist aus Schuldgefühlen und Selbstbestrafung heraus gemacht und nicht wie es oft beschrieben wird "zum Entspannen".. Eine Entdeckung dieser Narben wäre einer Schuldzuweisung und Anklage gleich gekommen.

Das Ritzen selbst ist ja eigentlich nur ein Ausdruck für etwas. Du schreibst, ihre Noten haben sich sehr verschlechtert. Das wäre ein guter Anhaltspunkt für ein Gespräch. Wenn sie sich öffnet, sehr gut. Ich würde sie auf jeden Fall nicht aufs Schneiden ansprechen. Es kann ja sein, dass das Mädchen da ganz anders ist als ich es war, da sie es ja auch schon einem Freund anvertraut hat. Dass der Junge zu dir kommt, spricht für dich als Vertrauensperson.
Find das auch goldig, dass du dir so einen Kopf machst.
Es kann ja sein, dass sie nur darauf wartet, dass sie angesprochen wird, was denn los ist, ob sie Hilfe braucht, ob sie allein ist, ob sie Probleme hat, warum sie in der Schule nachgelassen hat. Vielleicht spricht sie mir dir. Wenn alles andere besser wird und ihr Leben wieder besser, kann es sein, dass sie das Ritzen lässt und ich hoffe für sie, dass sie es nicht so stark macht, dass sie es in ein paar Jahren so sehr bereut und es ihr Leben verpfuscht.

Ich würde versuchen, dem Mädchen das Gefühl zu geben, da zu sein und ein Ansprechpartner zu sein, der nicht verrät oder zu den Eltern geht oder einen als total gestörten Psycho abtut.
Also, was ich sagen will, ich würde sie nicht direkt aufs Schnibbeln ansprechen, sondern sie das sagen lassen, wenn sie es möchte. Das ist halt etwas sehr Privates auch.

Schade, dass so viele junge Mädels dieses Ritzen auch immer so glorifizieren.. Das war ja mal ein regelrechter Hype unter den Jugendlichen. Gibt ja auch viele Studien dazu, dass bei "normalen" (also nicht Borderlinern) der Schmerz Stresshormone freisetzt und nicht wie bei Borderlinern Entspannung einleitet. Ein normaler Mensch schmeißt sich zum Entspannen in die Badewanne. Kann mir doch keiner erzählen, dass er sich die Arme und Beine aufschnibbelt damit er mal entspannen kann.
Naja, ich wäre jedenfalls für eine Art Aufklärungskampagne um das Ritzen zu entmystifizieren. Gibt ja ganze Jugendbewegungen, die das total verherrlichen.. Aber ich schweife aus.
Gut, dass es liebe Lehrer wie dich gibt, die sich ernsthaft Sorgen um ihre Schüler machen. Sowas gibts zu selten. Daumen hoch!

Hey,
ich habe mir nicht alles durchgelesen, kann aber meiner/m Vorredner/in in vielem zustimmen.
Zu sagen, dass du bescheid weißt, wäre vermutlich falsch.
Allgemein mal zu erwähnen, wie es mit den Noten ausschaut, dass du mitbekommen hast, dass sie Probleme hat, ist in Ordnung. Wenn sie dann deine Hilfe will, wird sie sie in Anspruch nehmen.
Zur Not, Jugendamt. Mit Selbstverletzung ist nicht zu spaßen.
LG

Nach neun Jahren wird der ratsuchende Lehrer hier eher nicht mehr reingucken, denke ich...

Wie bereits erwähnt ist der Thread uralt und der Schüler vermutlich schon aus der betreffenden Schule raus.