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Wie helfe ich einem Bekannten bei systematischem Rassismus?

Hallo Ihr Lieben 🙂 !

Folgendes Problem: Vor einer Weile traf ich einen Bekannten zufällig in der Stadt und kam mit ihm ins Gespräch über seine derzeitige, schon Jahre andauernde Jobsuche. Er stammt ursprünglich aus dem Irak, lebt jetzt seit acht Jahren hier - fester Aufenthaltstitel in Aussicht - und spricht gutes, leicht verständliches Deutsch (mit etwas Akzent).

Ich habe seit Corona leider selber zumindest indirekt Erfahrung mit dem Zweiten und Dritten Arbeitsmarkt hier in Deutschland machen müssen; insofern war ich nicht überrascht von den standardisierten Absagen, die er sogar bei einfachsten Stellen erhielt. Und er gibt sich viel Mühe und verwendet Zeit. Nachdenklich machte mich dann aber die folgende Geschichte:

Bei einem deutschlandweit bekannten Unternehmen (den Namen wird hier jeder kennen) hatte er eine Umschulung gemacht, aber als Einziger weder Zeugnis noch Prüfungsergebnis ausgehändigt bekommen. Auch die notwendige Dienstkleidung - für den Rest am zweiten Tag verfügbar - war bei ihm angeblich bis einschließlich nach der Schulung noch "in Bearbeitung" (als Einzigem) und Personen, die - laut seiner Aussage - deutlich weniger engagiert waren als er, weniger gut Deutsch sprachen (es ist ein Serviceberuf) und denen er bei der Prüfungsvorbereitung massiv helfen musste, schafften es dann angeblich fast als Klassenbeste.

Ich kann mich natürlich nun nur nach seiner eigenen Aussage richten, vertraue ihm aber eigentlich sehr. Und er ist kein schlechter Mensch, ganz im Gegenteil. Was aber definitiv ist, ist gläubiger Muslim, der sich auch dazu bekennt, mit einem Namen, dem man den Ursprung anhört. Auch ist sein Aussehen natürlich leicht südländisch. Er hat mir auch Fotos gezeigt: Die angeblich Klassnebeste war eine junge, attraktive Inderin mit für deutsche Ohren recht wohlklingendem Namen - den habe ich aber vergessen, sorry.

Ich vermute hier jetzt rassistische Hintergründe. Und das, wohlgemerkt, obwohl fragliches Unternehmen medial und bundesweit bekannt nicht gerade an Personalüberschuss leidet. Und ich fürchte, das könnte in anderen Bereichen ähnlich sein. Problem ist natürlich, dies nachzuweisen.

Kann man da irgendetwas tun? Und sei es auch nur indirekt? Er ist natürlich, zu Recht, ziemlich wütend und überlegt, Deutschland zeitnah wieder zu verlassen, wenn er es denn finanziell irgendwie kann. Auch ist er ein kluger Kopf, der eh schon tiefer stapelt, als es sein müsste.

Danke für Antworten 🙂!

Er hat eine Umschulung gemacht und weder Zeugnis noch Prüfungsunterlagen erhalten. Das lässt er 1 Jahr lang schleifen. Wenn er keinen Job hat, ist er beim Jobcenter, spätestens dort fragt man nach Unterlagen.

Das finde ich alles sehr unstimmig. Hat er die Prüfung vielleicht nicht bestanden?

Was hat das in seinem Fall mit systematischen Rassismus zu tun? Hier hakt es mMn ganz woanders. Hilfe, um sich seine Unterlagen zu beschaffen, hätte er sich in dem Jahr holen können.
Ich würde da nochmal genauer nachfragen.
 
Hallo Ihr Lieben 🙂 !

Folgendes Problem: Vor einer Weile traf ich einen Bekannten zufällig in der Stadt und kam mit ihm ins Gespräch über seine derzeitige, schon Jahre andauernde Jobsuche. Er stammt ursprünglich aus dem Irak, lebt jetzt seit acht Jahren hier - fester Aufenthaltstitel in Aussicht - und spricht gutes, leicht verständliches Deutsch (mit etwas Akzent).

Ich habe seit Corona leider selber zumindest indirekt Erfahrung mit dem Zweiten und Dritten Arbeitsmarkt hier in Deutschland machen müssen; insofern war ich nicht überrascht von den standardisierten Absagen, die er sogar bei einfachsten Stellen erhielt. Und er gibt sich viel Mühe und verwendet Zeit. Nachdenklich machte mich dann aber die folgende Geschichte:

Bei einem deutschlandweit bekannten Unternehmen (den Namen wird hier jeder kennen) hatte er eine Umschulung gemacht, aber als Einziger weder Zeugnis noch Prüfungsergebnis ausgehändigt bekommen. Auch die notwendige Dienstkleidung - für den Rest am zweiten Tag verfügbar - war bei ihm angeblich bis einschließlich nach der Schulung noch "in Bearbeitung" (als Einzigem) und Personen, die - laut seiner Aussage - deutlich weniger engagiert waren als er, weniger gut Deutsch sprachen (es ist ein Serviceberuf) und denen er bei der Prüfungsvorbereitung massiv helfen musste, schafften es dann angeblich fast als Klassenbeste.

Ich kann mich natürlich nun nur nach seiner eigenen Aussage richten, vertraue ihm aber eigentlich sehr. Und er ist kein schlechter Mensch, ganz im Gegenteil. Was aber definitiv ist, ist gläubiger Muslim, der sich auch dazu bekennt, mit einem Namen, dem man den Ursprung anhört. Auch ist sein Aussehen natürlich leicht südländisch. Er hat mir auch Fotos gezeigt: Die angeblich Klassnebeste war eine junge, attraktive Inderin mit für deutsche Ohren recht wohlklingendem Namen - den habe ich aber vergessen, sorry.

Ich vermute hier jetzt rassistische Hintergründe. Und das, wohlgemerkt, obwohl fragliches Unternehmen medial und bundesweit bekannt nicht gerade an Personalüberschuss leidet. Und ich fürchte, das könnte in anderen Bereichen ähnlich sein. Problem ist natürlich, dies nachzuweisen.

Kann man da irgendetwas tun? Und sei es auch nur indirekt? Er ist natürlich, zu Recht, ziemlich wütend und überlegt, Deutschland zeitnah wieder zu verlassen, wenn er es denn finanziell irgendwie kann. Auch ist er ein kluger Kopf, der eh schon tiefer stapelt, als es sein müsste.

Danke für Antworten 🙂!

Er hat eine Umschulung gemacht und weder Zeugnis noch Prüfungsunterlagen erhalten. Das lässt er 1 Jahr lang schleifen. Wenn er keinen Job hat, ist er beim Jobcenter, spätestens dort fragt man nach Unterlagen.

Das finde ich alles sehr unstimmig. Hat er die Prüfung vielleicht nicht bestanden?

Was hat das in seinem Fall mit systematischen Rassismus zu tun? Hier hakt es mMn ganz woanders. Hilfe, um sich seine Unterlagen zu beschaffen, hätte er sich in dem Jahr holen können.
Ich würde da nochmal genauer nachfragen.
 
Te, hier über Rassismus zu schreiben kostet nur Zeit, da die meisten es ehe nicht glauben oder selbst es verbreiten. Siehst du oft bei Threads wo es um Paare mit unterschiedlichen Herkunft geht.
Erwarte nicht das es bei Beruf eine andere Meinung herrscht.

Was kannst du machen?!
Naja, ihn bei der E-Mail helfen um an sein Zeugnis zukommen. Manchmal hilft eine klare, ruhige Formulierung.
Wegen der Arbeitskleidung. Da solltest du ihn raten, wenn so ein Vorfall wieder passiert dass man den Starttermin verschiebt. Da bei einem Arbeitsunfall keiner ihn helfen kann
Das ist ja keine Verweigerung, wenn der Schutz nicht da ist.
Und das Arbeitsamt sollte er da auch immer zeitgleich informieren.
 
Hier wird Rassismus rein interpretiert, weil ja der Bekannte diskriminiert worden sein muss, obwohl da nicht konkretes dazu stand im Eingangsbeitrag. Nur weil er Iraker ist,wird er nicht diskriminiert.

Er bekennt sich zu seiner Religion kann alles bedeuten. Wenn er keine Unterlagen nachweisen kann,hat er die Schulung mutmaßlich nicht beendet oder bestanden.

Der erste Schritt wäre der Betrieb gewesen, Betriebsrat. Anscheinend war er aber selbst viel zu passiv.

Eventuell liegt der Fehler ja bei ihm? Niemand weiß dich, was wirklich vorgefallen ist. Aber gut gleich mit der Rassismus-Keule zu kommen...
 
Ich störe mich daran, wenn der Rassismus- Begriff exzessiv verbraten wird, obwohl keinerlei "Rasse" im Spiel ist. Abneigung gegen den Islam ist kein Rassismus, weil Religion da keine Rasse ist, die Muslime rekrutieren sich aus allen möglichen Völkern, von schwarz bis weiß und alles dazwischen. Bei den Juden wird Religion zumindest mit Volk gleichgesetzt, aber trotzdem ist letztlich auch da der Rassismus-Begriff falsch, weil es noch mehr semitische Völker (als Volksstamm/"Rasse") gibt als nur die Juden.
Iraker ist auch keine Rasse, sondern eine Nationszugehörigkeit, da gehören Muslime diverser Richtungen dazu, Kurden und sogar Christen.
Der Grund für den vorliegenden Fall kann natürlich in der Religion liegen, aber vielleicht auch in der Politik, wenn dieses ominöse allbekannte Unternehmen irgendwelche Verwicklungen oder Probleme Richtung Irak hat oder hatte und daher übervorsichtig ist, jemanden aus dieser Weltgegend einzustellen, als möglichen Spitzel irgendwelcher Behörden oder so. Denn auch jemand im Kundenservice hat dann gewissen Zugang zu Interna der Firma oder könnte sie sich beschaffen, wenn er eine Zeitlang im System ist.
@TE, hast Du mit ihm schon mal über die möglichen Hintergründe gesprochen?
 

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