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Wie fühlen sich Angehörige?

somebody

Aktives Mitglied
Man sollte es jedenfalls nicht verhamlosen,
Denn JEDER schnitt kann tödlich enden, wenn dieser an der "passenden Stelle tief genug"
ist.
Es ist finde ich falsch zu sagen das die Ritzer nur aufmerksamkeit
wollen, mag ja sein, aber man sollte es nicht "gelangweilt" betrachten.
Es ist ernst, kein Spiel!
Auch wenn jemand damit ein Hilferuf beabsichtigt, so ist es nicht auf die
leichte Schulter zu nehmen, wie gesagt es ist kein Spiel!
 
T

Tiger22

Gast
Selbstverletzendes Verhalten als Modeerscheinung abzutun, ist ein gefährliches und auch beleidigender Stil.


Hinter diesem Verhalten kann eine dramatische, tiefsitzende Traumatisierung stehen, die auf diese fatale Weise versucht wird, nach außen zu tragen.
Es kann bei betroffenen zu schweren Depersonalisierungserscheinungen kommen, ein dumpfes, abwesendes Gefühl als sei das eigene Leben nur ein Film. Die Seele, der Körper, alles fühlt sich dumpf und taub an, viele Betroffene sprechen von einem Gefühl wie im Dauerkoma.
Sich einen Hammer auf den Fuß fallen zu lassen oder sonstiges ist dann in der Tat keine Alternative zum Schneiden, das viele Betroffene ihr eigenes Blut sehen wollen um irgendwie zu spüren, dass sie überhaupt nach am Leben sind.
Nicht auszudenken, was in vielen Biographien, teilweise schon vor dem ersten Lebensjahr vorgefallen sein muss, um die Seele zu einer solchen Abwehrfunktion zu „bewegen“.
Dies ist auch für Angehörige und Freunde ein großes Leid.
Und in der tat benötigen ernsthaft Betroffene dringend Verständnis und die Form der Akzeptnaz, die sie kurz nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren nicht erhalten haben.


Das Gefühl der völligen seelischen und körperlichen Betäubung ist eines der schlimmsten seelischen Leiden überhaupt, nicht betroffene haben keine Vorstellung von dieser von Betroffenen als „Hölle“ beschriebenen Situation.


Der Großteil dieser Menschen ist Überlebender entsetzlichen Leids, dies sollte hier einfach so stehen bleiben.
 
T

Tiger22

Gast
Naja, "geschockt" ist vielleicht etwas hart gesprochen. Gut werden das Deine Freunde/Angehörige nicht finden, aber schockierend dürfte das heutzutage eigentlich nicht mehr sein (stand ja oben schon). In gewisser Weise ist es halt eine Modeerscheinung geworden und die Leute, die es machen, haben das ja zumeist nicht unabhängig von anderen Leuten erfunden, sondern irgendwo "abgeguckt", und wenn es im Internet war (hier im Forum wimmelt es ja auch von "Ritzern" und ständig kommen neue Threads a la "Hilfe, ich ritze mich"). Groß gefährlich ist es ja auch nicht - so what? Das ist halt das, was manche Teenies machen, um ein bisschen Mitleid/Aufmerksamkeit zu bekommen - funktioniert ja auch, wie man hier sieht. Find' ich jetzt nicht so schlimm. Besser als harte Drogen zu nehmen.
Solche Aussagen bewerte ich als abwertendes Geschwätz von Menschen, die in der tat nicht wissen, wovon sie sprechen.
Es ist ignorant, dumm und abstoßend.
Wir reden hier von einer Abwehrreaktion der Seele, bei der es durchaus zu schwersten Verletzungen und auch Todesfällen kommt.
Wenn kein Interesse besteht, sollte man sich mit Außerungen besser zurückhalten.
Oder ein Praktikum machen auf Stationen von schwerst traumatisierten Kindern und Jugendlichen.
 

Darklands

Aktives Mitglied
Wenn jemand aus meiner Familie das machen würde, wäre ich, glaube ich, teils mitleidig, teils angeekelt. Würde dann mit ihnen drüber reden, denke ich mal. Ich bin mir aber nicht sicher, weil ich weiß, dass keiner aus meiner Familie so etwas je machen würde.
Ich habe mich eine zeitlang an offenen Stellen geschnitten, weiß aber nicht, was meine Familie davon gehalten hat. Meine Eltern hatten, glaube ich, keine Ahnung, was sie davon halten sollten.
Ich empfinde es mittlerweile als armseelig, sich offen zu schneiden. Ich würde es einfach für mich behalten und lange T-Shirts tragen.
Falls du es an den Armen machst ein kleiner Tipp: Überleg mal, wie das in 5 Jahren aussieht. Also meiner sieht ziemlich abgefuckt aus. Machs, wenn du musst, lieber an weniger offensichtlichen Stellen.
 
S

sonnenl

Gast
in meiner familie ist es vor kurzen auch "rausgekommen" das jemand ritzt. ich bin darüber einfach nur tief traurig und möchte gern helfen..

wenn es ehr enge freunde sind, werden sie sicher "angemessen" reagieren....wen ihr sowieso schon über alles reden könnt und ihr euch gut kennt...denek ich nicht das sie komisch reagieren.genau kann dir das leider keiner sagen.

ich finde es toll das du diesen termin hast :)
 
B

Baileys

Gast
Aber um auf die Frage zu kommen, wie sich Angehörige fühlen.
Hm, ich glaube sie fühlen sich schlecht, hilflos und verstehen, nee das bestimmt nicht. Ich glaube, jede/r der dies nicht selber hat, also das SVV, wird und kann es nicht nachvollziehen.

Hi

ich denke einige können oder könnten es verstehen.
Dafür benötigt man jedoch ein wenig Einsicht in die Seele + Wissen über die Seele.

Wer da nicht so ein wissen hat , sollte lieber schweigen als durch dumme Äußerungen noch mehr Schaden anzurichten.(Damit meine ich jetzt aber nicht Dich Tränenarm ;))

Sie verstehen es oft nicht weil ihnen das Hintergrundwissen fehlt.
Weil die Probleme sind für die halt ganz weit entfernt und auch egal ,
bis es irgend jemanden aus dem Umfeld trifft.

LG
Baileys
 

GastRaja

Mitglied
Die schlimmste und dümmste aller Äußerungen ist für mich immernoch "Na hör doch einfach damit auf" , also dümmer geht es schon nicht mehr.

Morgen

Das geht ja noch, bei mir wurde gesagt" Hör mit dem Quatsch auf!!" Man kann da nichts zu sagen außer, das solche Leute doch mal ein Alkoholiker sagen soll das er mit dem Quatsch aufhören soll.


Gibt es dafür eine Therapie?
lg
 

Fridolin

Mitglied
Hey :)
ich habe das Problem mit dem ritzen seit 7 Jahren...
Zuerst muss ich einmal los werden, dass ich als ritzer nachvollziehen kann, dass so viele Menschen genervt davon sind, dass pubertierende Mädchen anfangen, sich die Arme aufzuschneiden.
Natürlich geht das mit dem ritzen ständig durch die medien und jeder hat schon irgendwas davon gehört. Das verleitet ganz einfach dazu, das ganze auch mal selbst auszuprobieren. Und wenn man Pech hat, dann merkt man selbst, dass es einem hilft...
Ich denke, beim Gespräch mit den Angehörigen ist es unheimlich wichtig, dass du das ritzen nicht in den Vordergrund stellst...was bringt es dir zu sagen: "Hey, ich ritze mich. Guck mal. Was sagst du dazu?"
Gruselig sowas!
Es geht doch viel mehr darum, dass du erklärst, dass es dir im Moment nicht so gut geht, dass du Probleme hast, und du nicht weißt, wie du damit fertig werden sollst.
Es gibt Dinge in deinem Leben, mit denen bist du überfordert und du findest keinen vernünftigen Weg mit deinen Gefühlen umzugehen. Du hast so lange alles in dich hinein gefressen, dass es jetzt sogar nach außen sichtbare Auswirkungen hat, indem du dich schneidest.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gespräche ganz schnell in die falsche Richtung führen, wenn man direkt damit anfängt über das nach Außen sichtbare zu sprechen.Das ist genau wieder der falsche Weg. Im Grunde geht es schließlich nicht darum, dass du dich schneidest, sondern darum, dass es dir nicht gut geht!
Es ist egal,ob du dir die Arme aufschneidest oder dich jedes Wochenende ins Koma säufst...Das schneiden an den armen ist leider nur eine sehr auffällige Methode sich selbst zu zerstören, die noch dazu von der gesellschaft nicht akzeptiert wird, wobei das "Komasaufen" gesellschaftlich leider irgendwie anerkannt ist.
Rede über das, was dir wirklich zu schaffen macht und die Menschen die dich lieben werden versuchen dir da zu helfen.
Pass nur bitte auf, denn, wenn du es einmal erzählt hast, werden die die Leute immer wieder danach fragen/dich kontrollieren. Verfalle nicht in eine weniger auffällige Sucht, um dich kaputt zu machen!

Alles Liebe und viel Glück
 

Emma001

Mitglied
Wie es bei mir war...

Falls es noch jemanden wissen möchte...

Ich habe es dann die ganze Woche vor mich hin geschoben. Am Freitag haben die beiden dann aber drauf bestanden und wir sind in einer Freistunde von den anderen weg gegangen. Doch ich konnte einfach nicht. Ich konnte die Worte Jugendpsychiater, Depression, Ritzen und Magersucht einfach nicht aussprechen.
Nach einigen Ansätzen haben wir dann gesagt, dass ich es aufschreibe. Auf dem Zettel stand es nur kurz und knapp, keine Gründe, nur das nötigste. Nach Schulschluss habe ich ihnen den Zettel gegeben, denn ich wollte die unmittelbare Reaktion nicht sehen...
Die nächste Begegnung war anfangs etwas komisch, aber jetzt ist es wieder ganz normal. Sie sagen oder fragen dazu nicht. Sie ignorieren es einfach, vielleicht interessiert es sie auch nicht! :( :wein:
 

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