Ob deine Zeugnisse nur für dich gut aussehen oder tatsächlich gut sind, müsste man nochmal verifizieren. Zeugnisse DÜRFEN nämlich gar nicht negativ formuliert werden, so dass die tatsächliche Bewertung = Note sich oft erst über einen genaueren Blick erschließt. Steht da z. B., dass du dich stets bemüht hast, gute Leistungen zu erbringen, heißt das soviel wie, dass du es zwar versucht, aber eben doch nicht geschafft hast. Zeugnisse sind wirklich eine Wissenschaft für sich.
Grundsätzlich solltest du nach dem Prinzip "Gründlichkeit vor Schnelligkeit" arbeiten, es sei denn, du arbeitest im Akkord. Bevor du etwas verschickst, solltest du dein Werk immer noch einmal final checken. Wenn ich z. B. deinen Eröffnungstext lese, entdecke ich direkt zig Fehler. Hier im Forum ist das zwar nicht ganz so tragisch. Du könntest aber schon hier versuchen, dir mehr Sorgfalt anzueignen und deine Texte vor dem Absenden nochmal korrekturzulesen.
Wenn du nicht sicher bist, wie etwas korrekt geschrieben wird, kannst du dir angewöhnen, die richtige Schreibweise zu ergooglen. Das hat auch den Vorteil, dass du es dann für das nächste Mal weißt, auf diese Weise also lernst. Viele sind dazu zu faul und schreiben dann einfach auf Verdacht.. und leider dann doch häufig falsch.
Die automatische Rechtschreibprüfung in Programmen zu aktivieren ist auch noch ein Tipp. Natürlich musst du dann auch schauen, ob es rote Unterstreichungen gibt, denn das sind dann i. d. R. markierte Fehler, die korrigiert werden müssten.
Wenn du einen netten Kollegen hast, kannst du den auch mal bitten, Arbeitsergebnisse gegenzuchecken. 4 Augen sehen bekanntlich mehr als 2 und gerade wenn man lange an etwas gesessen hat, wird man blind für Fehler.
Und wenn du weißt, dass du dazu neigst, in Checklisten falsche Haken zu setzen, dann kannst du dich auch gezielt zur Räson und damit zur Sorgfalt und Achtsamkeit rufen.
Ich finde übrigens überhaupt nicht, dass Zettel schlecht sind. Sie sind für mich z. B. superwertvolle Memos. Man kann sie prima an den Bildschirmrand kleben - im konkreten Fall z.B. mit dem Begriff "FINAL CHECKEN", um sich an sein Vorhaben zu erinnern. Was beim einen nicht taugt, kann für den anderen wunderbar klappen..
Auch teile ich nicht die Auffassung, dass Fehler 'nicht schlimm' im Sinn von 'unwichtig' seien, da sie ja jeder macht. Natürlich sind wir alle Menschen, und wo Menschen arbeiten, geschehen nun einmal auch Fehler. Trotzdem hat auch ein Arbeitgeber Anspruch auf möglichst fehlerfreie Arbeitsergebnisse. Und es gibt durchaus Menschen, die nicht in der Lage zu sein scheinen, solch fehlerfreie Arbeit abzuliefern. Nicht weil sie dumm sind oder das nicht können, sondern weil sie schlicht nachlässig sind und sich nicht bemühen.
Natürlich ist es nicht nett und gehört sich auch nicht, wenn dich dein Chef vor anderen maßregelt. Du scheinst mit Fehlern ja aber doch ein größeres Problem zu haben, sonst würdest du hier nicht dazu schreiben. Und vielleicht ist deinem Chef nun einfach mal der Kragen geplatzt.
Auch wenn du keine Karriere machen möchtest, halte ich es für richtig, an diesem von dir erkannten Manko zu arbeiten. Dass du erkannt hast, hier eine Schwäche zu haben, daran aber arbeiten zu wollen, könntest du bei einem Mitarbeitergespräch mit deinem Chef ruhig mal proaktiv anbringen. Das wird er sicherlich anerkennen und wertschätzen und du sammelst bei ihm ein paar Pluspunkte. 😉