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Wer trägt nun eigentlich die Verantwortung?

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Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
hallo,
ich habe mich nun lange damit beschäftigt wer, meiner meinung nach, nun "schuld" hat bzw. die verantwortung dafür trägt wenn ein kind unter misständen wie missbrauch, msshandlung, verwahrlosung usw. aufwächst.
und ich komme letztendlich zu dem ergebnis, dass einfach gar keiner schuld hat bzw. keiner verantwortung für die vorfälle trägt:


  • die eltern oft nicht, weil die in vielen fällen selber gar nicht merken, was sie für einen mist machen
  • die kinder/jugendlichen nicht, weil die noch nicht in der lage sind die situation zu begreifen/die sache aus einem objektiven blickwinkel zu sehen
  • institutionen wie kindergarten und schule nicht, weil die zwar mit kindern arbeiten, aber sich eben nicht wirklich um die kinder kümmern, weil sie sich nicht wirklich voll und ganz auf sie einlassen müssen, sie "verwalten" sie viel eher
  • bekannte/verwandte/nachbarn nicht, weil die dafür zu wenig mitkriegen und falls sie sich beschweren würden bei der polizei meistens keine beweise hätten und am ende nur angst haben müssen wegen verleumdung o.ä. angezeigt zu werden
also ich seh das jetzt so. man ist als opfer einfach ein "fehler im system". und wenn man sich selber nicht daraus befreien kann wird es wohl kein anderer tun. ich habe das jetzt auch so verstanden.
aber ich will es immer noch nicht so akzeptieren. denn ich finde es einfach ungerecht, hundsgemein und brutal.

was denkt ihr, habt ihr eine andere meinung, die ihr auch gut begründen könnt?
 

Peachly

Sehr aktives Mitglied
Der Täter trägt die Schuld - hat ja die Tat begangen. Somit trägt er auch in erster Linie die Verantwortung.

Die Eltern tragen ebenfalls die Verantwortung - auch wenn sie so oft keine Ahnung haben, was sie tun.
 

Sisandra

Aktiver Nutzer
Ich schließe mich Peachly an. Der Täter trägt die Schuld. Gäbe es den / die Täter nicht, gäbe es nämlich auch keine Opfer.
 

Darklands

Aktives Mitglied
hallo peachly,
kannst du das bitte auch überzeugend begründen?
Liegt diese Bringschuld nicht eher bei dir, wenn du eine so seltsame Aussage triffst? ;-)
Das nächste mal, wenn ich auf der Straße jemandem zum Spaß mit meiner Axt auf den Kopf haue, sage ich auch einfach, ich hätte garnicht richtig gemerkt, was ich da für einen Mist mache.

Man fühlt sich zwar immer scharfsinnig, wenn man sagt, es gebe keinen freien Willen, aber in der Praxis hat diese Auffassung einfach keine Relevanz. Das Rechtsystem muss eben davon ausgehen, dass der Mensch sich selbst dazu entscheiden kann, was er tut. Wenn keiner Verantwortung trägt (und ich wüsste jetzt nicht, warum man deine These nicht auf jedes x-beliebige Verbrechen übertragen könnte) kann man das Rechtsystem gleich abschaffen und jeder darf umbringen, misshandeln oder bestehlen, wen er will.

edit: Jeder, der eine solche Tat begeht oder bemerkt und sie nicht verhindert, trägt daran Schuld. Die kann vor Gericht dann gegebenenfalls als verringert eingeschätzt werden, wenn der Täter oder der Beobachter zum Zeitpunkt der Tat auf irgendeine Weise nicht völlig entscheidungs- oder willensfrei war (Was aber dennoch nichts an der Schuld an sich ändert). Der Grund ist ganz einfach der, dass diese Personen die Urheber des entstehenden Leides sind. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, wie man nicht durch 10 Sekunden nachdenken zu dem selben Schluss kommen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Liegt diese Bringschuld nicht eher bei dir, wenn du eine so seltsame Aussage triffst? ;-)
Das nächste mal, wenn ich auf der Straße jemandem zum Spaß mit meiner Axt auf den Kopf haue, sage ich auch einfach, ich hätte garnicht richtig gemerkt, was ich da für einen Mist mache.

Man fühlt sich zwar immer scharfsinnig, wenn man sagt, es gebe keinen freien Willen, aber in der Praxis hat diese Auffassung einfach keine Relevanz. Das Rechtsystem muss eben davon ausgehen, dass der Mensch sich selbst dazu entscheiden kann, was er tut. Wenn keiner Verantwortung trägt (und ich wüsste jetzt nicht, warum man deine These nicht auf jedes x-beliebige Verbrechen übertragen könnte) kann man das Rechtsystem gleich abschaffen und jeder darf umbringen, misshandeln oder bestehlen, wen er will.

nee, habe ja schon begründet warum ich dieser meinung bin!
aber es ist wahr, es gibt leute, die checken das einfach gar nicht, die denken dass sie normal handeln.

naja, also auf alles würde ich das nicht ausdehnen. z.b. einer, der wochenlang plant einem anderen eine überzubraten um ihm dann sein geld abzuknöpfen. der hat eindeutig gewusst, dass das verboten ist, hat trotzdem alles genau geplant und es dann gemacht.
wenn aber eben einer z.b. in einer borderline-gewalttäter-familie aufgewachsen ist und als erwachsener selber in so einer welt weiter lebt, wie willst du ihn verantwortlich machen?
 

Peachly

Sehr aktives Mitglied
wenn aber eben einer z.b. in einer borderline-gewalttäter-familie aufgewachsen ist und als erwachsener selber in so einer welt weiter lebt, wie willst du ihn verantwortlich machen?
Auch ein "Borderliner" oder auch jeder der in einer gewaltsamen Umgebung aufwächst, weiß dass Gewalt jeder Art schädlich ist - sich dieses Wissen einzugestehen ist wohl das schwierige, gerade dann wenn es zB das eigene Kind betrifft. Aber so ist es halt - Verantwortung wiegt schwer, Verantwortung ist schwer zu tragen.

Nur weil ich Gewalterfahrungen erlebt habe, bin ich nicht frei von der Verantwortung für mein Handeln.
 

Darklands

Aktives Mitglied
wenn aber eben einer z.b. in einer borderline-gewalttäter-familie aufgewachsen ist und als erwachsener selber in so einer welt weiter lebt, wie willst du ihn verantwortlich machen?
Wenn der Täter geistesgestört ist, ist er vielleicht nicht voll verantwortlich, aber Schuld hat er trotzdem und also muss er die Konsequenzen tragen. (siehe mein edit, hattest du wohl nicht mehr gesehen, bevor du geantwortet hast)
Trotzdem kann man deine Aussage im Grunde genommen auf alles übertragen, indem man einfach sagt Verhalten ergibt sich aus genetischer Veranlagung (für die keiner etwas kann) und Erfahrung (für die auch keiner etwas kann, wie dein Beispiel-Täter aus der Gewaltäterfamilie) und somit ist jedes Verbrechen das Ergebnis einer schiefgelaufenen Entwicklung, also ist jeder Straftäter nicht verantwortlich.
Das ist, objektiv betrachtet, auch garnicht so unsinnig (wenn man nicht an sowas wie eine Seele o.ä. glaubt) aber praktische Konsequenzen sollte man dann doch nicht daraus ziehen.
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Auch ein "Borderliner" oder auch jeder der in einer gewaltsamen Umgebung aufwächst, weiß dass Gewalt jeder Art schädlich ist - sich dieses Wissen einzugestehen ist wohl das schwierige, gerade dann wenn es zB das eigene Kind betrifft. Aber so ist es halt - Verantwortung wiegt schwer, Verantwortung ist schwer zu tragen.

Nur weil ich Gewalterfahrungen erlebt habe, bin ich nicht frei von der Verantwortung für mein Handeln.
aber was ist, wenn einer denkt gewalt ist nur, wenn man einen so lange schlägt, bis er sichtbare verletzungen hat wie aufgeplatzte haut, hämatome oder striemen?
und deswegen gar nicht weiß, dass es auch schon gewalt ist wenn es einfach nur weh tut, man aber noch keine knochenbrüche hat oder es auch schon gewalt ist, wenn man jemanden psychisch terrorisiert?
wenn diese person das absolut nicht weiß und auch nicht einsieht dann ist sie meiner meinung nach nicht verantwortlich. also in dem sinne, dass sie es nun mal getan hat schon.
aber man kann ihr da kaum vorwurf machen.
 
Status
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